Anlässlich der nahenden Fußball-EM nimmt auch die Anzahl der Österreich-Flaggen im öffentlichen Raum bedrohlich zu. Eine Alternative dazu könnte sein, ein Bleiberechts-Schriftzug am Fenster, als Zeichen der Unterstützung der aktuellen Bleiberechts-Kampagne von fensterpolitik.at. Wer dafür ist, dass die Menschen, die hier sind und hier sein wollen, auch hier bleiben können und dass das Unrecht, das nicht hierher gehört, so rasch als möglich verschwindet, können Fensterpolitiker_in werden. Wer mitmachen möchte, schickt einfach eine E-Mail an mitmachen@fensterpolitik.at und gibt Breite und Höhe des Fensters, den Farbwunsch und die Zustelladresse an. Der Schriftzug zum Aufkleben kommt dann mit der Post. Mehr Informationen gibt es auf: http://www.fensterpolitik.at/
>>>AUDIOBEITRAG: Interview mit einer Person aus der Rechtshilfe über den aktuellen Stand der Dinge
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Rechtshilfe-Aktivist_innen mit der grünen Tierschutzsprecher_in Weinzinger wurde heute massive Kritik an den letzten Mittwoch durchgeführten Hausdurchsuchungen bei Tierrechtler_innen sowie an deren Verhaftung geübt.
Die Beamt_innen hätten nicht gezielt nach verdächtigen Gegenständen, Schriftstücken oder Datenträgern gesucht, sondern die Wohnungen „von oben nach unten umgedreht“. Mitgenommen wurden neben Datenträgern und ganzen Mitgliederlisten auch „Hundespielzeug und Demo-Plakate“.
Die Grühe Tierschutzsprecherin vermutet, die Beamten hätten erhofft, bei den Durchsuchungen zufällige Funde zu machen, um ihren Vorwurf der „kriminellen Organisation“ überhaupt erst zu untermauern.
Zwei der seit letzten Mittwoch inhaftierten Tierrechtler_innen seien unter Zwang DNA-Proben abgenommen worden, berichtete die Rechtshilfe. Das sei in diesen Fällen nicht rechtskonform. Ebensowenig wie die Begründung für die Verhängung der U-Haft wegen Verdunkelungsgefahr. Den Beschuldigten würde dabei vor allem zur Last gelegt, dass sie in der Vergangenheit mit verschlüsselten E-Mails kommuniziert haben, was allerdings keineswegs strafbar ist.
Kritisiert wurde auch, dass den Beschuldigten mit der „Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation“ ein Passus des Strafrechts zur Last gelegt wird, der eigentlich auf Strukturen des Organisierten Verbrechens, der Geldwäsche und auf Schlepperbanden ausgerichtet ist. Würde gegen die verhafteten Tierschützer nicht tatsächlich ein entsprechendes Vergehen vorliegen, so liefen sämtliche unangenehme Interessengruppierungen künftig Gefahr, plötzlich als „kriminelle Organisationen“ verdächtigt zu werden.
Weinzinger forderte die Enthaftung der Tierschützer_innen sowie eine öffentliche Erklärung des Innenministers und der Justizministerin zum Vorgehen der Behörden.
Über ihre grundlegenden Rechte sollen Erntehelfer_innen im Marchfeld Anfang Juni mittels Flugblättern informiert werden. Das planen Personen aus einem Bündnis von alternativen und grünen Gewerkschaften, Europäischen BürgerInnenforum, Agrar-ATTAC, Via Campesina Austria und von verschiedenen Einzelpersonen. Hintergrund der Aktion ist die Erdbeerernte in der Region, bei der jedes Jahr tausende Saisonniers und Erntehelfer_innen – hauptsächlich aus osteuropäischen Ländern – arbeiten.
Ziel der Aktion ist, in Kontakt mit den ArbeiterInnen zu treten und sie über ihre grundlegenden Rechte zu informieren. Es sollen ca. 5000 Flugblätter in mindestens 5 verschiedenen Spachen (Polnisch, Slowakisch, Ukrainisch, Rumänisch, Serbokroatisch, u.u. auch Ungarisch, Bulgarisch…) gedruckt werden, auf denen die kollektivvertraglichen Bestimmungen sowie Kontakt- Telefonnummern angeführt werden. Außerdem soll mit den Arbeiter_innen ins Gespräch gekommen werden, um mögliche Strategien der (gewerkschaftlichen) Organisierung zu diskutieren.
Für diese Aktion wird noch Unterstützung gesucht! Wer mitmachen will, bitte bei der AUGE melden:
auge@ug-oegb.at
www.auge.or.at
Quelle: daz
Tüwi-Festival findet statt – trotz Untersagung
Das Tüwi-Festival am 28. Mai wurde von der Versammlungsbehörde untersagt. Die Veranstalter_innen präsentierten nun Plan B: Das Festival beginnt heuer mit einer Demonstration „gegen die repressive Politik der Stadt Wien“, Treffpunkt: Mi, 28. Mai 2008, 13:00 Uhr vor dem Währinger Park. Abschlußkundgebung findet auf der Dänenstraße statt – gleich neben dem Türkenschanzpark, wo ab 14 Uhr das alljährliche Tüwi-Fest geplant wäre.
Das Programm findet sich auf http://tuewi.action.at/
Ursprünglich war das Fest wie jedes Jahr als Veranstaltung angemeldet aber nicht genehmigt worden. Dann wurde aus Protest eine Kundgebung angemeldet. Nun wurde auch diese untersagt, u.a. da die Hüpfburg für Kinder keine politischen Charakter habe.
Das Fest werde auf jeden Fall stattfinden, verlautet aus dem Tüwi.
http://tuewi.action.at/
Die Tüwi-Leute freuen sich über Unterstützung in Form von: Hinkommen zu Demo und Fest, sowie massenhafte Anmeldung von politischen Kundgebungen im Türkenschanzpark. Der Kreativität sollen keine Grenzen gesetzt werden. Die Kundgebung kann eine Soliaktion für den Tüwi sein oder jeweils selbst gewählten politischen Interessen entsprechen. Da sich die definitive Untersagung des Tüwi-Festes um das Thema Müll dreht, wäre es nett, Anmeldungen mit dem Satz zu beenden, dafür berühmt zu sein, „keinen Müll zu hinterlassen“, schlagen Unterstützer_innen des Tüwi vor.
und bitte gebt uns bescheid -> festival@tuewi.action.at
Mittlerweile wurde gegen alle 10 verhafteteten TierrechtsaktivistInnen die Untersuchungshaft verhängt, neun von ihnen befinden sich in der Justizanstalt Wiener Neustadt (direkt neben dem Gebäude des Landesgerichts Wiener Neustadt), eine Person ist nach wie vor in Innsbruck am Landesgericht. Das berichtet die Rechtshilfe in ihrer neuesten Aussendung von Samstagnachmittag. Gerüchte über die baldige Verlegung konnten bislang nicht verifiziert werden. Die nächste Haftverhandlung finde vorrausichtlich in zwei Wochen statt, bei dieser werde ausschließlich über die Fortsetzung der Untersuchungshaft entschieden, so die Rechtshilfe.
Für Sonntag wird zu einer Solidaritätskundgebung in Wiener Neustadt aufgerufen:
Beginn: So., 25.5.2008, 14.30 Uhr, Landesgericht Wiener Neustadt, Maria-Theresien-Ring 5
2700 Wiener Neustadt. Treffpunkt für gemeinsame Anfahrt aus Wien: 13.30 Wien Südbahnhof (große Halle)
zum Infoupdate der Rechtshilfe bitte hier klicken: Continue reading »
Die von den Hausdurchsuchungen und Verhaftungen von Mittwoch betroffene Basisgruppe Tierrechte erklärte Freitag, trotz aktueller Repressionen ihre politische Arbeit – wenn auch mit leicht verändertem Programm – fortzusetzen. „Ihr könnt uns einsperren, aber unseren Widerstand kriegt ihr weder von der Straße, noch aus den Köpfen!“, so die BAT.
So findet auch diesen Samstag die wöchentliche Kundgebung gegen den Pelzverkauf bei Kleider Bauer und allen dazugehörigen Unternehmen statt: wie jeden Samstag ab 13 Uhr vor dem Hämmerle-Modehaus auf der Mariahilfer Straße 105.
Besonders angesichts der Repressionen, von denen die BAT momentan betroffen ist, freuen sich die Aktivist_innen der BAT über jede Unterstützung, erklären sie auf ihrer Website http://www.basisgruppe-tierrechte.org/ .
Unter dem Titel „Solidarität kennt keine Grenzen und keine Gefängnisse/mauern!“ und mit der Forderung „Weg mit dem deutschen Paragraphen 129 a/b und dem österreichischen Paragraph 278 a!“ findet am 23. Mai auch eine Solidaritätsdemonstration in Hamburg statt. Treffpunkt: 18 Uhr, Rote Flora.
Bereits am Donnerstag, 22. Mai bildete sich in Berlin eine Spontandemo gegen die Kriminalisierung der österreichischen Tierrechtsszene beim Nollendorfplatz. Ihr Ziel war die österreichische Botschaft.
Am 28. Mai wird in Leipzig demonstriert. Treffpunkt: 17 Uhr Marktplatz.
Die Repression gegen linke Strukturen habe mit der heutigen Hausdurchsuchungs- und Verhaftungswelle einen neuen Höhepunkt erreicht. Hausdurchsuchungen mit vermummten WEGA-Beamten, die Türen eintreten und Schlafende mit gezogenen Waffen wecken, seien in den letzten Jahren nicht gegen die radikale Linke eingesetzt worden. Das erklärt die Rechtshilfe in einer Erklärung zur aktuellen Repressionswelle in Wien. Weiters meint die Rechtshilfe:
Solidarität mit den von der Verhaftungswelle Betroffenen sei gefragt: „Egal ob du vegan, feministisch, antifaschistisch, gegen Überwachung, Atomkraft oder Polizeigewalt bist – gemeint sind wir alle, auch wenn es momentan nur ein paar wenige getroffen hat!“
Zur vollständigen Erklärung der Rechtshilfe hier klicken:
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Rund 300 Personen demonstrierten Mittwochabend in Wien anlässlich der morgendlichen Hausdurchsuchungen bei linken Tierrechtsaktivist_innen gegen die neue und ungewohnt harte polizeiliche Repressionswelle sowie für die Freilassung der Verhafteten. Die Verhafteten befinden sich derzeit im PAZ Rossauer Lände und müssen innerhalb von 48 Stunden einer Untersuchungsrichter_in vorgeführt werden, die über das vorläufig weitere Schicksal entscheidet.
Die Anti-Repressionsdemo führte zum PAZ Rossauer Lände. Dort wurde sie von einer polizeilichen Sperrkette aufgehalten. Der Behördenvertreter erklärte die Demo dort für aufgelöst. Die Begründung konnte trotz Bemühungen nicht verstanden werden. Die bereits eifrig gezückten Gummiknüppel kamen nicht zum Einsatz, da sich die Demonstrant_innen auffällig geschickt den Provokationen entzogen. Auch weitere polizeiliche Provokationen mittels wiederholter Einkesselungen blieben erfolglos. Die Demo zog anschließend etwas dezimiert in die Innenstadt und löste sich gegen 21.30 am Schwarzenbergplatz auf. Festnahmen gab es keine.
Eine weitere Demonstration mit laut Indymedia 20 Beteiligten fand in Graz statt.
>>>AUDIOBEITRAG: Interview mit Person aus der Rechtshilfe
Eingetretene Türen, Polizeispezialeinheiten, die mit gezogenen Schusswaffen Personen aus dem Schlaf reißen, zahlreiche Festnahmen – dieses Szenario prägte heute österreichweit die Wohnungen von Tierrechtsaktivist_innen. Zumindest 14 Hausdurchsuchungen gab es in Wien. Mehrere Personen wurden verhaftet. Der Vorwurf: Bildung einer kriminellen Vereinigung gemäß § 278a StGB.
Betroffen sind sowohl linke Tierrechtsaktivist_innen als auch Angehörige von Organisationen wie dem VgT. Insgesamt sind Aktivist_innen von mindestens vier Organisationen betroffen zu sein. (Absatz nachträglich korrigiert)
Eine Initiative Menschen gegen Ausbeutung berichtet: Seit 6 Uhr früh werden in ganz Österreich Häuser, Wohnungen und Lager von AktivistInnen der Tierrechtsbewegung durchsucht und diese verhaftet. Teilweise wurden diese mit Waffengewalt überrascht und sitzen mit Handschellen gefesselt in ihrem Zuhause und müssen zuschauen wie die Wohnräume auseinander genommen werden.
Laut unbestätigten Angaben sollen 10 Menschen verhaftet worden sein.
„§ 278a. Wer eine auf längere Zeit angelegte unternehmensähnliche Verbindung einer größeren Zahl von Personen gründet oder sich an einer solchen Verbindung als Mitglied beteiligt (§ 278 Abs. 3),
1.
die, wenn auch nicht ausschließlich, auf die wiederkehrende und geplante Begehung schwerwiegender strafbarer Handlungen, die das Leben, die körperliche Unversehrtheit, die Freiheit oder das Vermögen bedrohen, oder schwerwiegender strafbarer Handlungen im Bereich der sexuellen Ausbeutung von Menschen, der Schlepperei oder des unerlaubten Verkehrs mit Kampfmitteln, Kernmaterial und radioaktiven Stoffen, gefährlichen Abfällen, Falschgeld oder Suchtmitteln ausgerichtet ist,2.
die dadurch eine Bereicherung in großem Umfang oder erheblichen Einfluß auf Politik oder Wirtschaft anstrebt und
3.
die andere zu korrumpieren oder einzuschüchtern oder sich auf besondere Weise gegen Strafverfolgungsmaßnahmen abzuschirmen sucht,
ist mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu bestrafen. § 278 Abs. 4 gilt entsprechend.
Die Vorwürfe sollen sich auf Verdacht auf Brandstiftungen und Gasanschläge stützen. Die Grünen fordern diesbezüglich Aufklärung, da diese Vorwürfe sehr massiv sind, in Zusammenhang mit Tierschutzfragen von solchen Delikten bislang in Österreich aber nie zu hören war.
Die Hausdurchsuchungen kamen wenige Tage nachdem in einzelnen Online-Medien in den letzten Wochen verstärkte Repressionsmaßnahmen gegen linke Strukturen beklagt wurden.
Heute Mittwoch um 19.30 Uhr findet eine Demonstration gegen diese Repressionsmaßnahmen. Treffpunkt ist am Schottentor.
„Demonstrierern wir laut gegen die Repression und solidarisieren uns mit den Gefangenen. Es ist wichtig, dass die Gefangenen die jetzt gerade in Haft sitzen unsere Solidarität mitbekommen.
Bringt Transpis, Lautis, Musikanlagen und alles was laut ist mit.
Getroffen hat es einzelne, gemeint sind wir alle!!!
Gegen Repression und Polizeigewalt!“
19.30 Schottentor.
Eine weitere Demonstration startet um 18 Uhr in Graz.
Im Anschluss an eine Fachtagung zur Stärkung von Kindern und Jugendliche gegen
häusliche Gewalt wiesen die Veranstalter_innenöffentlich auf weitverbreitete Überforderung und Überlastung im Umgang mit häuslicher Gewalt hin. Dies werde auch durch den Fall in Amstetten deutlich illustriert. Am schlimmsten sei, dass Frau F. seit ihrem elften Lebensjahr sexuell
missbraucht wurde und trotz Fluchtversuchs keine Hilfe erhielt, keinen
Ausweg fand. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Kindern wirklich zuhören
und sie ernst nehmen“, betont Mag.a Maria Rösslhumer vom Verein Autonome Österreichische
Frauenhäuser. Das werde angesichts der aktuellen Zahlen noch deutlicher:
Zwischen 2004 und 2006 kam es zu 1.874 Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs,
wobfei es zu 509 Verurteilungen kam. Die geschätzte Dunkelziffer bei
Missbrauchsdelikten liegt bei 10.000 bis 25.000. Wie Rösslhumer hervorhob,
sehen sich die Frauenhäuser deshalb auch explizit als
Kinderschutzeinrichtungen.
Eine Studie belegt, dass Geschwister und Freund_innen zu den wichtigsten Bezugspersonen im Umgang mit amiliären Problemen zählen. Gleichzeitig würden es sechs von zehn der befragten
SchülerInnen begrüßen, wenn sie in der Schule über die Problematik äuslicher Gewalt umfassend aufgeklärt würden. Bislang fehlen an den österreichischen Schulen und Kindergärten aber die nötigen Strukturen für räventivmaßnahmen und das Verhältnis der Kinder zu ihren BetreuerInnen und
LehrerInnen ist oft von Vorbehalten geprägt.
Aus diesem Grund fordern die Veranstalterinnen der Tagung:
• fixe Verankerung des Themas ‚häusliche Gewalt’ in der Ausbildung
sämtlicher Berufsgruppen, die mit Kindern bzw. Jugendlichen arbeiten
• verpflichtende Fort-, Weiterbildung & Updates für Berufsgruppen,
die mit Kindern bzw. Jugendlichen arbeiten
• ExpertInnen zum Thema Gewalt an jeder Schule
• Beginn der Gewaltpräventionsarbeit mit Kindern in den ersten
Bildungseinrichtungen (Kindergarten)
• Fixe Verankerung von Präventionsworkshops für Kinder/Jugendliche an
Schulen
• Männerberatungsstellen sind aufgefordert, sich vermehrt der
Burschenarbeit/Gewaltpräventionsarbeit mit Burschen zu widmen
• mehr Budget für Forschung im Bereich häuslicher Gewalt