+++ Free Maja +++ Gedenken an die Opfer des Massenmords in Graz +++ Vienna Pride +++ Marsch fürn Arsch +++ Regenbogenparade +++
2. Juni 2025: Keine Kundgebung am 50. Hurentag
Am 2. Juni 2025 jährte sich um 50. Mal die Besetzung der Kirche Saint-Nizier durch Sexarbeiter*innen, die damit gegen ihre Verdrängung und die Gefährdung ihrer Sicherheit protestierten. Diese Besetzung stellte den Beginn der internationalen Sexarbeiter*innenbewegung dar. Jährlich am 2. Juni wird der „internationale Hurentag“ begangen. Noch heute kämpfen Sexarbeiter*innen mit massiver Stigmatisierung, die strukturelle Diskriminierung und Einschränkungen im Alltag zur Folge habe, erklärte die Allianz für Sexarbeiter*innenrechte in einer Aussendung. Zum 50. Jahrestag der Hurenbewegung fordern österreichische Fachberatungsstellen und Selbstorganisationen die gesellschaftliche Anerkennung von Sexarbeit als Erwerbsarbeit sowie die Ablehnung moralischer Urteile.
Die Aussendung der Allianz für Sexarbeiter*innen: ⇒ https://lefoe.at/wp-content/uploads/2024/12/Presseaussendung-2.-Juni-2025.pdf
Just am 50. Jahrestag des Auftakts der internationalen Hurenbewegung fand – im Gegensatz zu den letzten Jahren – keine Kundgebung statt. Eigentlich hätte es etwas Größeres am Karlsplatz geben sollen. Als die Vorbereitungen scheiterten, war es für die Vorbereitung der üblichen Kundgebung am Urban-Loritz-Platz schon zu spät.
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6. Juni 2025: Solidarität mit Maja in Wien
120–150 Personen demonstrierten am 9. Juni 2025 vor der ungarischen Botschaft in Wien Solidarität mit Maja, einer nicht-binären antifaschistischen Person, der vorgeworfen wird, im Feber 2023 an Angriffen auf ungarische Rechtsextreme beteiligt gewesen zu sein, die deshalb im Dezember 2023 in Berlin festgenommen und im Juni 2024 an Ungarn ausgeliefert worden ist. Maja drohen bis zu 24 Jahre Haft. Am 5. Juni 2025 trat Maja in Hungerstreik.
Aufnahme der Reden auf der Maja-Solidaritätskundgebung am 9. Juni 2025 in Wien: ⇒ https://cba.media/713567
Umfangreiche Hintergrundinformationen: ⇒ https://www.basc.news
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12. Juni 2025: Eröffnung des Vienna Pride Village im Gedenken an die Opfer des Massenmords in Graz
Am 12. Juni 2025 wurde das Vienna Pride Village am Wiener Rathausplatz eröffnet – unter dem Eindruck des Massenmords an Schüler*innen und Lehrer*innen am 10. Juni in Graz diesmal ohne Musikprogramm, leise und bedächtig.
Aufnahme der Reden bei der Eröffnung: ⇒ https://cba.media/714113
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14. Juni 2025: Marsch fürn Arsch
Von 2012 bis 2023 zogen rechtsextreme und christliche Fundamentalist*innen am Tag der Regenbogenparade mit einem so genannten „Marsch für die Familie“ durch die Innenstadt und wetterten vor allem gegen Homosexualität, gegen das, was sie Genderwahn und Zwangssexualisierung nennen und gegen Abtreibung. 2023 waren es rund 450. Dagegen gab es immer wieder Proteste und Blockaden queerer Aktivist*innen sowie die Demonstration „Marsch fürn Arsch“.
2024 wurde der „Marsch für die Familie“ abgesagt, nachdem der „Marsch fürn Arsch“ auf der von den rechtsextremen und christlichen Fundamentalist*innen geplanten Route vorher bei der Behörde angezeigt worden war.
Und auch heuer gab es keinen rechtsextremen christlich-fundamentalistischen „Marsch für die Familie“, sondern nur einen „Marsch fürn Arsch“. Daran nahmen heuer rund 1800 bis 2000 Personen teil.
Der Marsch fürn Arsch wird in den letzten Jahren von anderen Organisationen organisiert als früher. Das wurde auch durch antiisraelische Ressentiments und Behauptungen deutlich, die früher mit auch gegen Antisemitsmus kämpfenden antifaschistischen Feminist*innen unvorstellbar gewesen wären.
Wie auch schon 2024 versammelten sich auch heuer rund 40 christliche Fundamentalist*innen zu einem Gebet hinter dem Stephansdom.
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14. Juni 2025: Regenbogenparade
Sehr viel mehr Menschen beteiligten sich auch heuer an der Regenbogenparade für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen, asexuellen und queeren Menschen. So viele, dass ich sie auch heuer nicht zählen konnte.
In Gedenken an die Opfer des Amoklaufs in Graz begann die Parade in Stille. Die in den beiden Tagen zuvor im Pride Village angefertigten Trauerbanner wurden an der Paradenspitze bis zum Parlament getragen und dort niedergelegt. Nach dem Parlament wurde der Paradenzug wieder laut, bunt und stolz.
Den Abschluss bildete wie jedes Jahr die Pride Celebration im Pride Village am Rathausplatz.
Aufnahme der Reden bei der Pride Celebration – u. a. vom Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony:
⇒ https://cba.media/715671
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Fortsetzung folgt.
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+++ MAYDAY +++ 8. Mai +++ Befreiungsfeiern +++ Partisan*innen +++ Minderheitenrechte +++ ME/CFS +++ IDAHOBIT +++
1. Mai 2025: MAYDAY
1500–1700 Personen beteiligten sich am 1. Mai 2025 an der MAYDAY-Parade, heuer in Wien-Simmering mit dem Titel „Emanzipatorische Kämpfe verbinden!“
Mehr Informationen: ⇒https://mayday.jetzt/
Die Reden auf der MAYDAY-Parade zum Nachhören: ⇒https://cba.media/708038
Davor gab es wie jedes Jahr freilich auch heuer einen Maiaufmarsch der SPÖ und kleinere linke Mai-Demonstrationen auf der Ringstraße.
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8. Mai 2025: Fest der Freude
Ein paar tausend Menschen feierten am Wiener Heldenplatz am 8. Mai 2025, dem 80. Jahrestag der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht, mit dem Mauthausen-Komitee und den Wiener Symphoniker*innen das Fest der Freude über die Befreiung vom Nationalsozialismus. Eine genaue Zählung war für mich nicht möglich.
Aufnahme der Reden – unter anderem von Paul Lendvai (eine Aufnahme des Konzerts kann ich aus urheberrechtlichen Gründen nicht veröffentlichen):
⇒ https://cba.media/709200
Mehr Informationen: ⇒ https://www.festderfreude.at
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9. Mai 2025: Proteste gegen Putin
Bis zu 160 Personen mit überwiegend ukrainischen, ichkerianischen und georgischen Flaggen demonstrierten am 9. Mai 2025 in Wien gegen Putin, während hunderte Menschen mit überwiegend russischen Flaggen und vereinzelten Flaggen der UdSSR, den Sieg über das nationalsozialistische Deutsche Reich vor 80 Jahren feierten.
(Schwarzenbergplatz – Maria-Theresien-Platz (60–80 Demonstrant*innen gegen Putin) – Schwarzenbergplatz (140–160 Demonstrant*innen gegen Putin)
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9. Mai 2025: (Querfront-)Spaziergang für den Frieden
Rund 300 Personen – von Pazifist*innen, Neutralitätsverteidiger*innen über Antiimperialist*innen bis zu von Coronademos bekannten Rechtsextremen inkl. Freiheitsstrychler*innen – beteiligten sich am 9. Mai 2025 an einem „Spaziergang für den Frieden“ durch die Wiener Innenstadt.
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10. Mai 2025: Zahvala in priznanje protifašističnemu uporu/Dank und Anerkennung dem antifaschistischen Widerstand am 10. Mai 2025 beim Partisan*innendenkmal am Wiener Zentralfriedhof
220-250 Antifaschist*innen nahmen am 10. Mai 2025 an der Feier von ⇒ KZ-Verband Wien, ⇒ Klub slowenischer Student*innen in Wien/Klub slovenskih študentk*študentov na Dunaju, ⇒ Verband Kärntner Partisan*innen/Zveza koroških partizanov u. a. zum Tag der Befreiung beim Partisan*innen-Denkmal am Wiener Zentralfriedhof teil.
Komplette Aufnahme der Feier am Zentralfriedhof: ⇒ https://cba.media/709203
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12. Mai 2025: Kundgebung zum ME/CFS-Tag
500–700 Menschen nahmen am 12. Mai 2025 an einer Kundgebung zum ME/CFS-Tag am Wiener Heldenplatz teil, um auf die dramatische Situation der ME/CFS-Betroffenen aufmerksam zu machen und neuerlich Aufklärung, Versorgung und Forschung zu fordern.
Aufnahme der Reden auf der Kundgebung: ⇒ https://cba.media/709471
Mehr Informationen: ⇒ https://mecfs.at/
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15. Mai 2025: Minderheiten Streik/Manjinski štrajk/Manjšinski štrajk
350–400 Personen beteiligten sich am 15. Mai 2025, dem 70. Jahrestags der Unterzeichnung des Staatsvertrags und somit auch des Artikels 7, im welchem eigentlich die Rechte der slowenischen und kroatischen Volksgruppen verankert sind, an einer Minderheitenstreik-Demonstration.
Aufnahme der Reden auf der Auftaktkundgebung am Ballhausplatz, der Zwischenkundgebung vor dem Parlament und von ein paar Reden bei der Abschlusskundgebung am Schillerplatz: ⇒ https://cba.media/709981
Da die Kundgebung ein paar Stunden länger dauerte, als ich dort bleiben konnte, fehlt am Schluss leider einiges.
Mehr Informationen: ⇒ https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250512_OTS0006/minderheiten-streikmanjinski-trajkmanjinski-trajkminority-strike
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17. Mai 2025: IDAHOBIT
Anlässlich des IDAHOBITs, des internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, beteiligten sich am 17. Mai 2025 rund 250 Personen an einer Demonstration unter dem Motto „Break The Binary“ auf der Mariahilfer Straße.
Aufnahme der Abschlusskundgebung am Platz der Menschenrechte: ⇒ https://cba.media/710166
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Fortsetzung folgt.
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+++ Protest gegen ungarisches Pride-Verbot +++ Protest gegen Verbot von Familienzusammenführungen +++ Welterschöpfungstag +++ Gedenken an Ernst Kirchweger +++ Bring them home now! +++ Raum für alle & Bass gegen Hass +++ RADpaRADe +++ Nazis raus aus dem Zweiten! +++
6. April 2025: Erinnerung an die in Gaza festgehaltenen Geiseln am 6.4.2025 in Wien – #BringThemHomeNow!
Rund 400 Personen erinnerten am am 6. April 2025 am Judenplatz in Wien an jene Menschen, die seit dem Massaker des 7. Oktober 2023 immer noch als Geiseln in Gaza gefangen gehalten werden und forderten die sofortige Freilassung aller Geiseln in Gaza.
Die Kundgebung zum Nachhören: ⇒ https://cba.media/704725
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10. April 2025: Demo gegen die das EU-Asylrecht weiter verschlechternde GEAS-Reform am Jahrestag des Beschlusses im Europäischen Parlament
90–100 Menschen demonstrierten am 10. April 2025 in Wien gegen die vor einem Jahr vom europäischen Parlament beschlossene Reform des „gemeinsamen europäischen Asylsystems“ (GEAS).
Durch verpflichtende Grenzverfahren unter Haftbedingungen – auch für Kinder – sowie gesenkte Standards für sogenannte sichere Drittstaaten und zusätzliche Verschärfungen im Fall von Krisen stellte die GEAS-Reform nach Einschätzung der Asylkoordination eine massive Verschlechterung des bisherigen EU-Asylrechts dar.
Aufnahmen der Reden auf der Auftaktkundgebung am Christian-Broda-Platz und der Abschlusskundgebung am Fritz-Grünbaum-Platz: ⇒ https://cba.media/705423
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12. April 2025: Raum für alle & Bass gegen Hass
Rund 200 bis 230 Personen beteiligten sich am 12. April 2025 an der Demo „Raum für alle & „Bass gegen Hass“ von der Spittelau – in unmittelbarer Nähe des Kulturzentrums 4lthangrund – zum Sigmund-Freud-Park. Gefordert wurden u. a. ein gutes Leben für alle, Kulturräume für alle sowie der Erhalt des Kulturzentrums 4lthangrund, dessen Mietvertrag heuer ausläuft.
Aufnahme der Reden: ⇒ https://cba.media/705571
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13. April 2025: RADpaRADe
2050–2100 Fahrradfahrer*innen nehmen an der alljährlichen RADpaRADe auf der Ringstraße mit Abstecher zum Praterstern teil (Zählung bei Universität).
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17. April 2025: Nazis raus aus dem Zweiten!
Knapp 200 Personen beteiligten sich am 17. April 2025 nach einer Häufung von Neonazi-Übergriffen im 2. Wiener Gemeindebezirk an der Demonstration „Nazis raus aus dem Zweiten!“
Aufnahme der Reden auf der Auftaktkundgebung zu dieser Demonstration am Nestroyplatz: ⇒ https://cba.media/706486
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21. April 2025: Ostermarsch für mehr Toleranz, Umweltschutz und Weltfrieden
Rund 140–150 Menschen beteiligten sich am 21. April 2025 in Wien am von „Wandern für den Frieden“ organisierten Ostermarsch bzw. Friedensmarsch für „mehr Toleranz, Umweltschutz und Weltfrieden“ vom Schwedenplatz über Kai und Ring zum Heldenplatz.
Zur abschließenden Kundgebung am Heldenplatz mit dem Titel „Peacewave-Festival“ kamen insgesamt rund 300 Personen.
Aufnahme der Reden auf der Kundgebung am Heldenplatz: ⇒ https://cba.media/706699
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25. April 2025: Solidarität mit dem in Oldenburg von der Polizei erschossenen Lorenz A.
Nachdem in Oldenburg in Deutschland in der Nacht auf den 20. April der 21-jährige schwarze junge Mann Lorenz A. von einem Polizisten erschossen worden war, kam es in mehreren Städten zu Protesten gegen rassistische Polizeigewalt. So auch in Wien am 25. April.
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30. April 2025: Fackelzug sozialdemokratischer Jugendorganisationen
1600–1900 beteiligten sich am traditionellen Fackelzug sozialdemokratischer Jugendorganisationen am Vorabend des 1. Mai, also am 30. April. Offizielles Thema: „Zukunft statt Krise“. Mit dabei mehrere Palästina-Blöcke.
3. März 2025: Proteste bei Angelobung der ÖVP-SPÖ-NEOS-Regierung
100–120 Personen standen am 3. März 2025 während der Angelobung der ÖVP-SPÖ-NEOS-Regierung am Ballhausplatz, demonstrierten fur Neutralität, Abrüstung, gegen Sky Shield oder schauten einfach nur. Mittendrin auch Rechte, die prinzipiell gegen Regierung ohne Kickl waren.
Die Versammlung war von einer Person aus dem Kreis von Rüstungsgegner*innen angezeigt und laut Auskunft von Demonstrant*innen von der Polizei nur eine Stunde vor Beginn untersagt worden. Unter der Bedingung, dass keine Parolen gerufen werden, habe die Polizei aber versprochen, nicht gegen die Demonstrant*innen vorzugehen, so die informierten Demonstrant*innen. Nachdem einzelne Kommunist*innen begonnen hatten, Parolen zu rufen, kam Polizei näher. Weiter abseits führte die Polizei Identitätsfeststellungen bei weggehenden Demonstrant*innen durch. Nach dem Ende der Versammlung, während des Abbaus der Tonanlage, wurde eine weitere Person beamtshandelt.
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Da ich mich beim Beobachten der letzten Amtshandlung ohne Zutun anderer durch ungeschicktes Umkippen auf der Wiese verletzt habe, kann ich von den Aktivitäten der nächsten Tage nur vom Hörensagen berichten.
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7. März 2025: March für Science
Auf der ganzen Welt, insbesondere in Washington DC, aber auch in Wien, erhoben am 7. März 2025 Wissenschaftler*innen auf Marches for Science ihre Stimmen für eine freie Wissenschaft.
In Wien demonstrtierten hunderte Menschen von der Uni Wien in den Sigmund-Freud-Park.
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7. März 2025: Proteste gegen Akademikerball deutschnationer Burschenschaften
Hunderte Menschen beteiligten sich am 7. März 2025 an einer Demonstration der Offensive gegen rechts gegen den von der Wiener FPÖ ausgerichteten Akadamikerball deutschnationaler Burschenschaften von der Uni Wien zum Stephansplatz. Am Ende der Demonstration kam es zu Festnahmen. Angeblich soll von einigen Personen versucht worden sein, nach dem Abschlussort der Demonstration weiterzuziehen.
Genauere Angaben, wie etwa eine genaue Teilnehmer*innenzahl, kann ich leider nicht machen, da ich verletzungsbedingt nicht hinfahren konnte.
Da schon im Vorfeld der Demonstration absehbar war, dass sich auch antizionistische Gruppen mit antiisraelischen Inhalten beteiligen würden, fand auch eine von antifaschistischen und sich gegen jeden Antisemitismus stellenden Gruppen unterstützte Kundgebung eines „antifaschistischen Bündnisses Ballhausplatz“ am Michaelerplatz statt.
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8. März 2025: Feministische 8.-März-Demonstrationen
Tausende Personen, darunter auch ein ganzer Palästina-Block, beteiligten sich am 8. März an der feministischen Demo des „Bündnisses 8M“ vom Sigmund-Freud-Park zum Yppenplatz. Genauere Angaben kann ich wegen verletzungsbedingter Abwesenheit auch hier nicht machen. Aufgerufen wurde unter anderem mit dem Slogan „Von Palästina über Iran bis Kongo und Sudan – unser Feminismus ist international, antikolonial und antiimperialistisch!“ Es gab auch einen eigenen Palästina-Block.
Deswegen und nachdem im vergangenen Jahr an der damaligen Take-back-the-Streets-Demo ein Block antiisraelischer Demonstrant*innen Teilnehmer*innen eines Blocks gegen Antisemitismus angegriffen hatte, fühlten sich antisemitismuskritiche antifaschistische Feminist*innen bei der Demo des Bündnisses 8M gelinde gesagt nicht eingeladen.
Unter anderem daher organisierten antisemitismuskritische linksradikale und antifaschistische Feminist*innen für den 8. März heuer eine „Feminism Unlimited“-Demonstration, die am Abend vom Ceja-Stojka-Platz loszog. Feminism Unlimited betonte, dass es bei ihnen keinen Platz für Antisemitismus, Rassismus, Transfeindlichkeit und autoritäres Verhalten gebe. „Die Erfahrungen am letzten 8. März und der letzten Monate haben uns den letzten Ruck gegeben und klar gemacht, dass es so nicht weiter geht. Wir können uns nicht auf Organisationen verlassen, die keine Antwort auf autoritäre Gruppen und Antisemitismus haben. Wir brauchen radikalere und emanzipatorische Ansätze, um das Patriarchat zu zerschlagen“, erklärte Feminism Unlimited.
An der „Feminism Unlimited“-Demonstration nahmen nach Zählung einer Freund*in rund 1200 Personen teil.
Danke an diese Person fürs Zählen und für die folgenden Aufnahmen.
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8. März 2025: Ende einer monatelangen stillen Hausbesetzung in der Gumpendorfer Straße
Von vielen unbemerkt hatte eine „Gruppe liebenswürdiger Engel“, wie sie sich in einer Aussendung selbst bezeichneten, seit Anfang 2024 das Haus Gumpendorfer Straße 63e in Wien-Mariahilf besetzt und bewohnt. Mittlerweile leitete der Hauseigentümer eine Versteigerung ein. Die Besetzer*innen bzw. Bewohner*innen mussten das Haus am 8. März verlassen. Aus diesem Anlass luden sie zu einem Brunch gegen Spekulation und Gentrifizierung ein. Und zum ersten Mal wurde das Haus deutlich sichtbar mit Transparenten und Graffitys behübscht.
In einer unter anderem auf Emrawi veröffentlichten Erklärung schrieben sie:
„Wir haben uns also, wenn auch nur für ein Jahr, selbst befreit.
Und wir werden es auch wieder tun, da diese Lebensfreude, die wir fast vergessen hatten, unsere Herzen ergriffen hat.
Damit sei gesagt: es ist möglich!
In Wien stehen sehr viele Häuser seit Jahren leer. Häuser besetzen ist nicht illegal!
Wenn ihr die Mittel und Möglichkeiten habt: Ergreift die Gelegenheit!
Lasst es uns gemeinsam und in gegenseitiger Unterstützung tun!
Tun wir uns den Gefallen und LEBEN UNSER LEBEN“
⇒ https://emrawi.org/?Hocken-oder-Sterben-3609
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12. März 2025: Protest gegen den illegalen Stopp des Familiennachzugs
Am 12. März wurde mit einer Kundgebung am Ballhausplatz dagegen protestiert, dass gerade beim Minister*innenrat von ÖVP, SPÖ und NEOS beschlossen wurde, das Menschenrecht auf Familiennachzug von asylberechtigten Menschen auszusetzen.
Erklärung von Pero von SOS Balkanroute auf Facebook: ⇒ https://www.facebook.com/reel/1161835955446519
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20. März 2025: Kundgebung gegen Verbot von Pride-Paraden vor der ungarischen Botschaft in Wien am 20. März 2025
500–1000 Personen demonstrierten am 20. März 2025 in Solidarität mit der LGBTIQ+-Community in Ungarn mit HOSI Wien und Vienna Pride vor der ungarischen Botschaft in Wien gegen das geplante Verbot von Pride-Paraden in Ungarn.
Die Reden auf der Kundgebung zum Nachhören: ⇒ https://cba.media/702774
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23. März 2025: Solidarität mit Protestierenden in der Türkei gegen die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu
Viele hunderte Menschen demonstrierten am 23. März 2025 am Stephansplatz in Wien in Solidarität mit den Protestierenden in der Türkei gegen die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu sowie gegen Repression und Faschismus in der Türkei.
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26. März 2025: Protest gegen Stopp von Familienzusammenführungen
320–360 Menschen demonstrierten am 26. März 2025 ab 9 Uhr anlässlich des Minister*innenrats am Ballhausplatz gegen den geplanten Stopp von Familienzusammenführungen.
Zahlreiche Organisationen wie die Asylkoordination Österreich äußerten ihre Bedenken gegen das Vorhaben der Regierung, das Recht auf Familienzusammenführung durch eine Notverordnung auszuhebeln.
Aufnahme der meisten Reden (Ich kam leider ein bisserl zu spät, daher fehlen die einleitenden Worte von Marion Kremla von der Asylkoordination): ⇒ https://cba.media/703198
Mehr Informationen:
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29. März 2025: Welterschöpfungstag
100–110 Menschen nahmen am 29. März 2025 an einer Kundgebung zum österreichischen Welterschöpfungstag am Christian-Broda-Platz teil.
An diesem Tag wären weltweit sämtliche nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen für 2025 aufgebraucht, wenn alle Menschen so lebten wie in Österreich.
Aufnahme fast aller Reden auf der Kundgebung (am Beginn fehlt wieder ein bisserl was, weil die Kundgebung wegen des schlechten Wetters etwas pünktlicher begonnen hat, als ich hingekommen bin):
⇒ https://cba.media/703751
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30. März 2025: Gedenken an Ernst Kirchweger und weitere Opfer rechter Gewalt
Rund 170–180 Personen beteiligten sich am 30. März 2025 in Wien an einer antifaschistischen Demonstration im Gedenken an Ernst Kirchweger sowie auch an spätere Opfer rechter Gewalt.
Ernst Kirchweger war vor genau 60 Jahren, am 31. März 1965, während einer Anti-Borodajkewycz-Demo von einem FPÖ- bzw. RFS-Aktivisten niedergeboxt worden und an den dabei erlittenen Verletzungen am 2. April 1965 gestorben.
Die heurige Demonstration zog von der Universität Wien über den Justizpalast zu jener Stelle vor dem Hotel Sacher, an der Kirchweger vor 60 Jahren umgebracht worden war.
Die Reden auf der Demonstration:
⇒ https://cba.media/703754
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Fortsetzung folgt.
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+++ Do.3-Demo für Kunst und Kultur +++ Syrische Gemeinde gegen Terror +++ Akademikerballdemo +++ Opernballdemos +++ feministische 8.-März-Demos +++ Gegen Stopp des Familiennachzugs +++
+++ Proteste gegen drohende rechtsextrem geführte Regierung +++ #GegenBlauSchwarz +++ Holocaust-Gedenktag +++ Budenbummel gegen Burschenschaften +++ One Billion Rising +++
4. Feber 2025: „25 Jahre Widerstand“ – Dienstags-„Donnerstagsdemo“ gegen rechtsextreme Regierung
17.000 bis 20.000 Personen demonstrierten am 4. Feber 2025, dem 25. Jahrestag der heftigen Proteste gegen die Angelobung von SchwarzBlau im Jahr 2000 in Wien gegen eine drohende nun sogar rechtsextrem geführte Regierung.
(Zählung in der Löwelstraße)
Aufnahme von den einleitenden Worten am Ballhausplatz: ⇒https://cba.media/695769
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9. Feber 2025: Februar-Gedenken von „Rassismusfreies Transdanubien“
120–140 Personen nahmen am 9. Feber 2025 am Februar-Gedenken von „Rassismusfreies Transdanubien“ teil – in Erinnerung an die Kämpfer*innen gegen den Austrofaschismus und die Opfer der austrofaschistischen Angriffe auf Arbeiter*innen im Februar 1934. Das Gedenken begann heuer in Kagran bei der Gedenktafel an die Kämpfer*innen und Opfer im Straßenbahnbetriebsbahnhof Kagran. Danach wurde singend mit der U-Bahn nach Kaisermühlen gefahren. Die Abschlusskundgebung fand vor dem Goethehof statt.
Aufnahme der Auftaktkundgebung in Kagran und der Abschlusskundgebung vorm Goethehof: ⇒https://cba.media/696401
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12. Feber 2025: Demo zum 91. Jahrestag des Aufstands gegen den #Austrofaschismus
Rund 260–280 Personen demonstrierten am 12. Feber 2025 in Wien-Meidling in Erinnerung an den Aufstand gegen den Austrofaschismus vor 91 Jahren.
Gegen Ende der Demo wurden überwiegend Freiheit-für-Palästina-Parole gerufen.
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12. Feber 2025: Feier des Endes von BlauSchwarz
Rund 20 Leuten nahmen am Abend des 12. Febers 2025 am Ballhausplatz an einer kleinen Kundgebung des Do.3-Kollektivs, das in den letzten Wochen begonnen hatte, neue Donnerstagsdemos zu organisieren, zur Feier der Niederlegung des Regierungsbildungsauftrags durch den rechtsextremen FPÖ-Obmann Herbert K. teil.
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14. Feber 2025: One Billion Rising
Rund 150 Personen demonstrierten und tanzten am 14. Feber 2025 mit One Billion Rising Vienna am Platz der Menschenrechte in Wien für ein Ende der Gewalt an Frauen* und Mädchen* sowie heuer insbesondere für eine Welt ohne Faschismus und Gewalt.
Eine weitgehend vollständige Aufnahme hat Eringard Kaufmann im Podcast „ALTER-nativen für eine gute Zukunft“ veröffentlicht: ⇒https://cba.media/697343
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19. Feber 2025: Hanau-Gedenen von Migrantifa und Young Struggle
220–230 Personen demonstrieren in Wien mit Migrantifa und Young Struggle im Gedenken an den Anschlag in Hanau, bei dem vor 5 Jahren 9 Menschen ermordet worden sind, vom Marcus-Omofuma-Stein nach Favoriten.
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20. Feber 2025: Donnerstagsdemo für Kunst-und-Kulturperspektiven für eine neue Regierung
Rund 40 Personen beteiligen sich an Donnerstagsdemo zum Thema Kunst-und-Kulturperspektiven für die nächste Regierung am Ballhausplatz in Wien.
Aufnahme der Reden: ⇒https://cba.media/698250
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21. Feber 2025: Antifaschist*innen gegen Aufmarsch Rechtsextremer
Auf einer autonomen antifaschistischen Kundgebung in der Schauflergasse, einer Kundgebung der „Offensive gegen Rechts“ in der Herrengasse sowie einer Kundgebung der „Antifa Jugend Wien“ am Petersplatz wurde gegen eine rechtsextreme Demonstration vom Michaelerplatz zum Stephansplatz protestiert, bei der 300–400 Rechtsextreme die Opfer des islamistischen Anschlags in Villach für eine Remigrationsdemo instrumentalisierten.
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23. Feber 2025: Demo der freien syrischen Gemeinde Österreichs gegen Terrorismus – Solidarität mit Terroropfer von Villach
220–260 Personen beteiligten sich am 23. Feber 2025 auf der Mariahilfer Straße in Wien an einer Demonstration der freien syrischen Gemeinde Österreichs gegen Terrorismus – in Solidarität mit den Familien der Opfer des islamistischen Terrors in Villach.
Die deutschsprachigen Reden zum Nachhören: ⇒ https://cba.media/698353
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27. Feber 2025: Opernballdemos
Nur rund Rund 12 Personen beteiligen sich an der Opernballdemo des Do.3-Kollektivs vom Ballhausplatz zum Helmut-Zilk-Platz (hinter der Oper).
An der Opernballdemo von KJÖ und KSV vom Keplerplatz bis kurz vor der Oper beteiligten sich rund 300–350 Personen. Bei dieser Demo wurde neben antikapitalistischen Parolen auch immer wieder „Freiheit für Palästina“ und vereinzelt „Intifada“ gerufen.
Beim „Punsch The Rich“-Standl von „Links“ neben dem bei Opernballbesucher*innen beliebten Würstelstand bei der Albertina hingen zeitweise bis zu 120 Personen herum.
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