Nov 262009
 

Gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran demonstrierten am 26. November, einen Tag nach dem internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen, 110 Personen in Wien vom Marcus-Omofuma-Stein beim Museumsquartier zur iranischen Botschaft. Die Demonstration wurde auch zu einer Manifestation gegen das iranische Regime und für Menschenrechte im Iran. Diese Kernanliegen dürften von allen Teilnehmenden geteilt worden sein.

Uneinigkeit mit Mitdemonstrierenden demonstrierte hingegen ein_e für die Veranstalter_innen Sprechende_r mit der Unterstellung, diese hätten auf Flugblättern über ein Symposium am 1. Dezember zur Frage, wie dem iranischen Regime begegnet werden könne, die Bombardierung des Irans mit Nuklearwaffen gefordert. Widerlegen konnten sie den Vorwurf nur in Einzelgesprächen, nicht mehr öffentlich.

Die Iran-Workshop-AG steht für die Inhalte einer Resolution, die auch bereits im Audimax-Plenum beschlossen wurde und lautet:

„Wir, die BesetzerInnen der Universität Wien, erklären uns solidarisch mit der StudentInnenbewegung und der gesamten Freiheitsbewegung im Iran.

  • Wir unterstützen eure Forderungen!
  • Freiheit für alle StudentInnen und alle politischen Gefangenen des Regimes!
  • Wiederaufnahme zum Studium der aus politischen Gründen ausgeschlossenen StudentInnen!
  • Abschaffung von Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren für alle StudentInnen – und nicht nur für regime-nahe Organisierte!
  • Gegen jede staatliche Repression!
  • Trennung von Staat und Religion auf den Unis – und auch sonst überall!
  • Für eine echte demokratische Gesellschaft!“

>>Mehr zur Iran-Workshop-AG auf dem unsereuni.at-Wiki


>>Der Inhalt des kritisierten Veranstaltungsankündigungsflugblatt von Stop the Bomb

 Posted by on Do., 26. November 2009 at 21:52
Nov 262009
 

Nach einem Tag des hahnschen „Bildungsmonologs“ – wie es die protestierenden Studierenden nannten – und des „echten, offenen und demokratischen Bildungsdialogs“ im „Kabelwerk“ in Wien-Meidling stand am 25. November um 20 Uhr noch eine Lichterkette um das Parlament am Programm. „Licht ums Dunkle“ sollte sie bringen. Trotz äußerst geringer Mobilisierung nahezu ausschließlich im Unibereich und widersprüchlicher Zeitangaben kamen zwischen 2000 und 2500 Personen (Nochrichten.net-Zählung) und umrundeten locker teilweise mehrreihig das Parlament. Höhepunkt des leuchtenden Schauspiels war die wohl eher spontan initiierte Welle – „wessen Welle, unsere Welle“ -, die in der Menschenkette, aus Kerzen und Fackeln gebildet, hin- und hergewogen wurde.

Eine Solidaritätserklärung just jenes ehemaligen Innenministers und heutigen Präsidenten des SPÖ-Pensionist_innenverbands Blecha, der fast auf den Tag genau vor 22 Jahren, am 26. November 1987, die damaligen Studierendenproteste niederprügeln und Demonstrant_innen bis in die Uni hinein verfolgen und dort festnehmen ließ, wirkte hingegen beklemmend zynisch.

Schon untertags gab es neben Diskussionen über die Bildungssituation und die Weiterführung der Proteste einzelne Aktionen wie Clown*s, Artist_innen, und Feuerspucker_innen vor der Akademie der Bildenden Künste und einem Flashmob im Parlamentsgebäude. Mediziner_innen besetzten das ehemalige Anatomie-Café, um endlich wieder einen Freiraum für die Zeit zwischen Vorlesungen, Seminaren und Sezierkursen für Gespräche und Erholung zur Verfügung zu haben.

Während die handverlesenen Diskussionspartner_innen Hahns mit dem derzeit noch nur österreichischen Wissenschaftsminister auf keinen grünen Zweig kamen, der Rektor der Uni Wien in einem Interview mit derstandard.at feststellte, dass die Besetzung des Audimax kein Dauerzustand sein könne, wurde seitens der protestierenden Studierenden eine Fortsetzung und Ausweitung der Besetzungen und Proteste angekündigt. Einerseits solle es am 5. Dezember eine weitere große Bildungsdemonstration geben, zu der diesmal bundesweit mobilisiert werde. Andererseits wollen sich die Studierenden verstärkt mit anderen sozialen Kämpfen vernetzen. Und obendrein weite sich die Protestwelle international immer weiter aus, so Sprecher_innen auf der Kundgebung vor und nach der Lichterkette.

 Posted by on Do., 26. November 2009 at 00:04
Nov 252009
 

500 FrauenLesbenMädchen demonstrierten einem Bericht auf Indymedia zufolge anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November in Wien. Während eines Redebeitrags über militante Abtreibungsgegner_innen kam es zu einem Zwischenfall, als Abtreibunsggegner_innen die Feministinnen filmten. Eine Demonstrantin wurde leicht verletzt.

Siehe: >>Bildbericht auf Indymedia

 Posted by on Mi., 25. November 2009 at 23:55
Nov 222009
 

Bis zu 1200 Personen demonstrierten am Samstag, dem 21. November, gegen den Kommers deutschnationaler Burschenschaften in der Hofburg.

Zum Treffpunkt vor der Uni Wien um 18.30 Uhr waren nur rund 300 gekommen. Kaum war die Demo losgezogen, wurde sie aber rasch immer größer. Unter anderem hat sich ein Großteil jener Personen, die zuvor an der Aktion „Wiener Lichter“ am Friedrich-Schmidt-Platz teilgenommenen hatten, nach dessen Ende der Demo angeschlossen. Mit den „Wiener Lichtern“ sollten, einem Aufruf von SPÖ-Organisationen und einigen antirassistischen Initiativen folgend, symbolisch Kerzen gegen die „dunkle Vergangenheit“ entzündet werden.

Als die Demo vom Ring zum Burgtor einbog, war sie bereits auf rund 1200 Teilnehmende angewachsen. Vor dem Burgtor musste die Demo stoppen, da die Tore, wie nicht anders erwartet, geschlossen waren. Bekanntlich hatte die Polizei rund um die Hofburg (Heldenplatz, Josefsplatz, …) ein Platzverbot verhängt.

Die Demonstrant_innen verhielten sich außerordentlich laut. Durch den schmalen Spalt zwischen den hölzernen Toren und der Fahrbahn wurden Knallkörper geschleudert, deren Detonationsknalle vom Resonanzkörper des Burgtors entsprechend verstärkt wurden.

Danach wurden mitgebrachte Kerzen vor den Toren postiert. Die Tore selbst waren mit – mit Kreide geschriebenen – antifaschistischen Texten übersät.

Um 20.30 kehrten die Demonstrant_innen zur Uni Wien zurück.

Gerade als sich dort die Demo auflöste, provozierte eine Gruppe mutmaßlicher Rechtsextremer durch Zurufe die noch anwesenden Demonstrant_innen. Eine Gruppe entschlossener Antifaschist_innen versuchte erfolgreich, sie zu vertreiben, und rannte ihnen in die Währinger Straße nach, bis sie von der Polizei aufgehalten wurde. Die mutmaßlichen Rechtsextremen entkamen. Die Antifaschist_innen konnten zur Uni zurückkehren.

Mehr als eine Stunde später überfielen Polizeikräfte der WEGA neben der Uni stehende Personen. Sie begründeten dies damit, dass es zu einer Schlägerei zwischen Antifaschist_innen und den mutmaßlichen Rechtsextremen beim Christkindlmarkt gekommen sei, und es sich bei den Personen neben der Uni um daran beteiligte Antifaschist_innen handel könne.

Einer der dabei Beamtshandelten schilderte unmittelbar nach Beendigung seiner Identitätsfeststellung in einem Interview mit der ZIP-FM-Lokalausgabe/nochrichten.net, den Vorgang so:
Polizisten seien mit Schlagstöcken in den Händen auf sie losgerannt, drückten sie gegen die Mauern der Universität, schlugen sie, erklärten, dass sie keine Rechte haben und jetzt was erleben werden. Erst als alarmierte Leute aus dem Audimax gekommen waren, um das Geschehen zu beobachten, sollen sich die Polizisten in ihrer Gewalttätigkeit eingebremst haben. Fragen nach Dienstnummern sollen die Polizisten erst mit Schlägen, später mit der Erklärung, dass sie das nicht tun müssen, beantwortet haben. Die Interviews wurden mit zum Schutze der Interviewten verfremdeten Ton in der ZIP-FM-Lokalausgabe am 23. November ausgestrahlt (die Sendung kann >>hier downgeloadet werden).

Zwei Personen wurden festgenommen. Die anderen durften nach der Identitätsfeststellung gehen. Laut Tweets der Rosa Antifa Wien seien sie nach den Perlustrierungen an drei mutmaßlichen Rechtsextremen vorbeigeführt worden. Laut „Der_Gregor“ auf twitter sollen die Festgenommenen nach wenigen Stunden wieder freigelassen worden sein.

Zu den Vorwürfen gegen die Polizist_innen gelang es uns nicht, eine Stellungnahme der Polizist_innen zu erhalten.

Zum Kommers in der Hofburg waren wie berichtet 1000 deutschnationale Burschenschafter erwartet worden. Auch bekannte Neonazi-Gruppen hatten zur Teilnahme aufgerufen. Als Redner_innen waren Heinz-Christian Strache und namhafte Rechtsextremisten angekündigt worden.

Siehe auch:

>>“Rechtsextreme und Neonazis laden zu Festkommers in Wiener Hofburg – Proteste ab 20. November“ auf nochrichten.net

>>Indymedia-Ticker
>>Weiterer Beitrag auf Indymedia

 Posted by on So., 22. November 2009 at 02:05
Nov 212009
 

Am Treffpunkt Sigmund-Freud-Park wirkte die Demonstration der Kindergarten- und Hortpädagog_innen am 21. November noch überschaubar. Bis zur Schlusskundgebung vor dem Parlament wuchs die Zahl der Teilnehmenden aber auf 2000 an (Nochrichten.net-Zählung kurz vor dem Parlament).

Gefordert wurden bessere Rahmenbedingungen im elementaren und außerschulischen Bildungsbereich: mehr Personal, kleinere Gruppen, bessere Bezahlung, Bundesrahmengesetz für österreichweit gültige Mindeststandards und eine Ausbildungsreform. Alldies sei für sowohl für die Pädagog_innen als auch für eine gute Betreuung der Kinder unerlässlich.

Im Unterschied zu allen anderen pädagogischen Berufsgruppen haben die österreichischen Kindergartenpädagog_innen keine gemeinsame gewerkschaftliche Vertretung, die Eltern von Kindergartenkindern keine institutionalisierte Elternvertretung und die Kinder sowieso keine Lobby, erklärt die „Berufsgruppe der Kindergarten- und HortpädagogInnen Wiens – BKHW“.

Deshalb bedarf es der gemeinsamen Proteste, auch um von der Regierung endlich ernst genommen zu werden. Im Dezember werde sich im Bundeskanzleramt gerade mal 20 Minuten Zeit genommen für die Forderungen der Pädagog_innen.

Der Widerstand müsse daher weitergehen. So wie diesmal mit Seifenblasen, weil „bildungspolitische Versprechen zerplatzen wie Seifenblasen“, wie es im Aufruf der Gruppe „Kindergartenaufstand“ hieß. Oder auch vielleicht gar mit Streik, der von der Bühne zumindest mal vorsichtig angedacht wurde.

Mehr Informationen:
http://www.bkhw.at/
http://kindergartenaufstand.at/

 Posted by on Sa., 21. November 2009 at 16:50
Nov 212009
 

Rund 500 Personen demonstrierten Freitagabend (20. November) auf der Gumpendorfer Straße gegen das Treffen deutschnationaler Burschenschafter in der Bude der „Olympia!“. Dort fand ein Begrüßungsabend für die Teilnehmenden am für Samstagabend angekündigten Kommers in der Hofburg statt.

Die Kundgebung begann um 19 Uhr vis-a-vis der U-Bahn-Station Gumpendorfer Straße. Auch die „Critical Mass“, die wie jeden dritten Freitag im Monat unterwegs war, stieß dazu. Die Demonstrant_innen zogen schon bald in Richtung Olympia, bis zu einer Polizeisperre bei der nächsten Seitengasse (Wallgasse). Nach einer lauten Stunde zogen sie über Seitengassen (Liniengasse) zur stadteinwärts positionierten Polizeiabsperrung der Gumpendorfer Straße (Höhe Gfrornergasse) und belagerten dort eine Weile von der anderen Seite die Zufahrt zur Olympia. Danach wurde zur immer noch besetzen Akademie der bildenden Kunst gezogen, wo sich die Demonstration sicher hätte auflösen können sollen.

Allerdings demonstrierten 160 Personen spontan weiter zur deutschen Botschaft, um sich einer dortigen Kundgebung gegen die Repression gegen protestierende Studierende in Deutschland anzuschließen. Höhe Metternichgasse nahe der deutschen Botschaft wurde die Demonstration von der Polizei umrundet. Einzelnes Verlassen des Kessels war allerdings möglich. Nach kurzen Verhandlungen ermöglichte die Polizei ein geschlossenes Abziehen der Demonstrant_innen. Beim Schwedenplatz erfolgten erste Aufforderungen, die Fahrbahn zu verlassen und am Gehsteig weiterzugehen.

Einzelne Demonstrant_innen wollten dem nicht Folge leisten und demonstrierten auf der Ringfahrbahn weiter. Kurz vor dem Burgtor schritt um ca. 23 Uhr die Polizei ein und hielt einige Demonstrant_innengruppen auf. Bereits in der Straßenbahn wegfahrende Demonstrant_innen, die dies beobachteten und wieder ausstiegen, wurden ebenfalls festgehalten. Ein amtshandelnder Polizist begründete dies mit §35 SPG:

„Die Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes sind zur Feststellung der Identität eines Menschen ermächtigt, (…) wenn auf Grund bestimmter Tatsachen anzunehmen ist, er stehe im Zusammenhang mit einem gefährlichen Angriff (…)“

Ein solcher Grund sei vorgelegen, weil die Beamtshandelten an einer Demonstration teilgenommen haben, bei der Knallkörper, Farbbeutel und Eier geworfen worden seien. Ein Polizeifahrzeug sei dabei beschädigt worden.

In weiterer Folge wurden auch solidarisch beobachtende Demonstrant_innen oder Personen, die aus dem Audimax zu Hilfe geeilt waren, weggewiesen und, wenn sie nicht fortgingen, perlustriert.

Über Festnahmen gibt es unterschiedliche Angaben. Glaubwürdige Quellen berichten von einer mit „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ begründeten Festnahme. Die festgenommene Person soll inzwischen wieder frei sein.

Während der Identitätsfeststellungen fanden nur wenige Meter entfernt mehrere weinger beachtete Perlustrierungen von Afrikaner_innen am Heldenplatz und in der Babenbergerstraße statt.

Siehe auch Indymedia-Liveticker auf at.indymedia.org/node/16307

Am Samstag gehen die Proteste weiter, wenn die deutschnationalen Burschenschafter ihren Kommers in der Hofburg abhalten. Treffpunkt zu einer Demonstration: 18.30 Uhr vor der Uni Wien. Am Friedrich-Schmidt-Platz hinter dem Rathaus werden ab 19 Uhr Kerzen gegen das rechtsextreme Treiben entzündet. Die Organisator_innen rufen zudem jene, die nicht kommen können, auf, daheim Kerzen als Zeichen des Protests ins Fenster zu stellen.

Von Kerzen als Zeichen des Protests machten übrigens auch bereits Freitagabend Bewohner_innen der Gumpendorfer Straße just im von der Polizei abgesperrten Bereich direkt gegenüber der Olympia Gebrauch.

 Posted by on Sa., 21. November 2009 at 02:35
Nov 182009
 

1000 Rechtsextreme Burschenschafter werden am 21. November in Wien erwartet. Zu einem auf Neonazi-Seiten beworbenen Kommers steht, wie in Wien mittlerweile bei rechtsextremen Großereignissen üblich, wieder die Hofburg zur Verfügung. Davor findet für die angereisten Burschen und alten Herren ein Symposium im Palais Palffy statt. Zu einem Begrüßungsabend wird am Freitagabend in die Bude der deutschnationalen „Olympia“ geladen.

Antifaschist_innen rufen für Freitag zu einer Demonstration zur „Olympia“ auf – Treffpunkt: Freitag, 20. November, 19 Uhr, U-Bahn-Station Gumpendorfer Straße.
Aufruf: http://aua.blogsport.de/

Nachtrag: Weitere Demonstration am Samstag, 21. November, Treffpunkt: 18.30 Uhr Uni Wien, Unirampe.

Die Wiener SPÖ und einige NGOs rufen dazu auf, am Samstagabend eine Kerze ins Fenster zu stellen. Außerdem gebe es um 19 Uhr einen „Fototermin“ am Friedrich-Schmidt-Platz hinter dem Rathaus, bei dem aus Kerzen der Schriftzug „Wiener Lichter“ gebildet werde, so die Wiener SPÖ in einer Aussendung.

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands berichtet dazu:

Der Kommers wird auch auf der neonazistischen Site alpen-donau beworben. Das völkische Großereignis stehe im Zeichen „der Gründung der deutschen Burschenschaft in Österreich. Weiters wird der 200. Wiederkehr der Volkserhebung in Tirol gegen Fremdherrschaft gedacht und den Friedensdiktaten die [sic!] unserem Volk nach dem 1. Weltkrieg auferlegt wurden.“ Die Neonazis legten auch einen Link zur rechtsextremen Österreichischen Landsmannschaft (ÖLM), die das Kommersbüro beheimatet. Zudem zitiert man aus einer Aussendung Bruno Burchhardts, „Alter Herr“ der Burschenschaft Olympia. Diese rechtsextreme Verbindung gründete sich ja anlässlich des 100. Geburtstages Schillers 1859 und lädt für den 20. November zum „Begrüßungsabend“ auf ihre Bude.

Zum (…) gemeinsam mit dem FPÖ-Bildungsinstitut organisierten Symposium (am Samstag ab 14 Uhr) im Palais Palffy wurde u. a. Bernd Rabehl geladen: Der emeritierte Berliner Professor gilt als intellektuelles Aushängeschild der neonazistischen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), der er als „Sachverständiger“, Referent und „Ehrengast“ zur Verfügung steht.

Als weitere Referenten bei dem Symposium werden genannt:
werden Ex-FPÖ-Abgeordneter und Ex-Nationalratspräsident Brauneder, der ehemalige Funktionär des „Bund Freier Bürger“, Prof. Dr. Karl A. Schachtschneider (Erlangen), und der extrem rechte Publizist und Ex-General Gerd Schultze-Rhonhof.

Weitere Informationen:

>>… beim Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands
>>… bei der Gruppe AuA!
>>… bei der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
>>… in einer Aussendung der Wiener SPÖ

>>Hintergrundtext der Rosa Antifa Wien

 Posted by on Mi., 18. November 2009 at 18:41
Nov 182009
 

Mit einer Online-Petition an den Bundespräsident_en hoffen mittlerweile rund 2000 Unterzeichner_innen die Abschiebung von Arigona und Nurie Zogaj noch verhindern zu können.

Gegen die Abschiebung der jungen Oberösterreicherin und deren Familie hatte es bekanntlich bereits 2007 breite Proteste gegeben. Nach intensiven Bemühungen der zuständigen Innenminister_innen – erst Platter, heute Fekter – um eine inhumane Lösung und nachdrückliches Schüren rassistischer Ressentiments in der Mehrheitsbevölkerung wurde vor wenigen Tagen – ohne größeren Widerspruch zu ernten – der abschlägige Asylbescheid präsentiert.

Bei der Petition geht es nicht nur um Arigona Zogaj und ihre Familie. Aber es geht auch um sie. Und um den unmenschlichen Umgang mit tausenden Flüchtlingen, Asylwerbenden und anderen Personen ohne österreichischen Pass. 2000 Personen haben innerhalb von vier Tagen eine Petition an den Bundespräsident_en unterschrieben, in der Bleiberecht für die Familie Zogaj und eine Änderung der bestehenden Gesetze gefordert werden. Die pragmatisch formulierte Petition kann hier unterstützt werden:
http://www.agenda2020.at/a20_migulist/

 Posted by on Mi., 18. November 2009 at 17:07
Nov 172009
 

So lange andauernd und so über alle Grenzen geschwappt waren Bildungsproteste in Wien noch nie. Mittlerweile sind in ganz Europa Universitäten besetzt. In Deutschland demonstrierten am Aktionstag laut bildungsstreik.net insgesamt 85.000 Personen.

In Österreich standen mittlerweile vier Wochen nachdem die europaweite Bildungsprotestwelle am Schillerplatz ihren Ausgang genommen hatte, eher dezentrale Aktionen und Institutsversammlungen am Programm. Eine Kundgebung von „Squatting Teachers“ und Studierenden vor dem Haus der Industrie wirkte im Gegensatz zu den Demonstrationen der vergangenen Wochen eher bescheiden. Lediglich 1200 bis 1500 Personen waren gekommen.

Am vergangenen Samstag, dem 14. November, war das Burgtheater Ziel Bildungsprotestierender. Fast zehn Jahre ist es her, dass auf dessen Bühne zuletzt von Demonstrant_innen das Wort ergriffen wurde. Diesmal beanspruchten nach Angaben der AG Presse 200 Studierende und Lehrende die Bühne und Teile des Zuschauer_innenraums, umauf ihre Forderungen hinzuweisen.Das Publikum habe zweigeteilt reagiert, so die AG Presse weiter. Viele applaudierten, andere schimpften und buhten. Vereinzelt sei auch nach Erwürgen der Demonstrant_innen gerufen worden.

Aus Protest gegen die teilweise gewaltsame Räumung von Universitäten in Deutschland – konkret in Münster, Darmstadt, Tübingen und Bielefeld – hatten in der Nach vom 13. auf den 14. November nach Angaben der AG Presse 150 Studierende zur deutschen Botschaft demonstriert.

Spannend wird es wieder am Samstag. Für diesen Tag rufen Kindergarten- und Hortpädagog_innen unverblümt auf: „Haltet eure Seifenblasen bereit“. Treffpunkt dazu ist am 21. November um 11 Uhr im Sigmund-Freud-Park bei der Votivkirche.
Von dort flog bei einer „Bildenden“-Demo erst vor vier Wochen der Funke auf die Uni Wien über.

Übersicht über besetzte Unis im Unsereuni-Wiki und auf Google-Maps.

Informationen über Proteste an den Unis: unsereuni.at
Informationen über Proteste an Kindergärten und Horten: unser-hort-muss-bleiben.blogspot.com,
kindergartenaufstand.at,
bkhw.at/

Aussendung der AG Presse:

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 Posted by on Di., 17. November 2009 at 19:21
Nov 172009
 

Die Kampagne „Clean IT“ gegen die Ausbeutung von Arbeiter_innen in der globalisierten Elektronikindustrie wurde Dienstag von Südwind präsentiert. Elektronische Artikel werden zum Großteil aus Asien importiert und dort unter zumeist miesesten Arbeitsbedingungen hergestellt. Thailand ist der größte Festplatten-Exporteur der Welt, aus China kommen 25% der globalen Elektronik-Produktion. Arbeiter_innen erhalten um die 4 Euro am Tag. Um leben zu können, müssen Überstunden gemacht werden. Bis zu 16 Stunden pro Tag stehen die Elektronik-Arbeiter_innen daher in Thailand und China am Fließband.

Freie gewerkschaftliche Organisierung ist nicht möglich. Krankheiten können existenzbedrohend sein, sind aber aufgrund der toxischen Belastungen der Arbeitsplätze keine Seltenheit. Ärzt_innen, die einen Zusammenhang von Erkrankungen mit toxischen Belastungen diagnostizieren, werden aber von den Firmen geklagt. Kaum eine_r wage mehr, eine richtige Diagnose zu stellen, so Südwind unter Berufung auf Ärzt_innen in Thailand.

Fair produzierte Computer oder Elektronikartikel sind derzeit nicht erhältlich. Auch Markenfirmen verbauen Bauteile aus bis zu 7000 Zulieferfirmen pro Gerät. Auskünfte über die Zulieferfirmen werden nur mangelhaft gegeben. Ob der schöne neue PC oder Mac unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt wurde, ist praktisch nicht überprüfbar aber extrem unwahrscheinlich.

Druck auf die Markenfirmen, für enstprechende Arbeitsbedingungen bei ihren Zulieferern zu sorgen, wird gerade erst aufgebaut. Wie dabei mitgeholfen werden kann, findet sich auf clean-it.at.
Kaufempfehlungen sind dort so bald wohl keine zu finden. Bis dahin heißt es wohl: Die Lebensdauer eigener Geräte erhöhen, zum Beispiel durch die Wahl ressourcenschonender Betriebssysteme. Und bei öffentlichen Ausschreibungen auf den Beweis der Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards bestehen.

Sollte die Anschaffung elektronischer Geräte wirklich nicht vermeidbar sein, bietet ein IT-Firmenmonitor Orientierung in der gespenstischen Welt der IT-Industrie.

>>clean-it.at

Audiobeitrag folgt.

 Posted by on Di., 17. November 2009 at 18:56