(Quelle: Aussendung, Links am Ende der Nachricht)
Die Vorfälle in Amstetten zeigen die Wichtigkeit von Aufklärungsarbeit. Trotzdem endet heute die Europaratskampagne „Stoppt häusliche Gewalt an Frauen“. NGOs kündigen an, Sensibilisierungsmaßnahmen fortzusetzen.
Mit einer Konferenz im Parlament ging die Europaratskampagne gegen häusliche Gewalt zu Ende – die Wichtigkeit der Thematisierung findet gerade in diesen Tagen durch die extrem schweren Gewaltverbrechen gegen Frauen (Freiheitsentziehung, Vergewaltigung, Blutschande und Nötigung) in Amstetten ihre traurige Aktualität. Gerade die Bewusstseinsarbeit und Sensibilisierung waren die Hauptanliegen dieser Kampagne und der umsetzenden NGOs in Österreich. In den laufenden Diskussionen um die extreme Form von Männergewalt gegen Frauen in Amstetten zeige sich, wie wichtig Informationen über Einrichtungen und Helplines für alle Bürger_innen sind, um Handlungsoptionen für die eigene Zivilcourage entwickeln zu können. Seit langem sei die Informationsstelle gegen Gewalt bemüht, dass die Nummer der Frauenhelpline 0800-222 555 in jedem Haushalt selbstverständlich aufliegt. Hier könne zu jeder Zeit professionelle Auskunft und Hilfe eingeholt werden, nicht nur von den Betroffenen, sondern auch von Personen, die in ihrem Umfeld Verdacht auf Gewalt bzw. Missbrauchsdelikte gegen Frauen und Kinder schöpfen, betont die Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser Maria Rösslhumer. Die NGO-Task-Force zur Europaratskampagne gegen häusliche Gewalt an Frauen gründete sich am Beginn des Jahres 2007 und hat zur Umsetzung der Europaratskampagne verstärkt politisches Lobbying und Öffentlichkeitsarbeit betrieben. HauptakteurInnen dieser NGO-Arbeitsgruppe waren: AÖF – Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, WAVE – Women Against Violence Europe, amnesty international Österreich, Interventionsstelle gegen die Gewalt in der Familie und White Ribbon Österreich.
Die NGO-Task-Force fordert die verpflichtende Schulung zum Thema häusliche Gewalt gegen Frauen für angehende Richter_innen und Staatsanwält_innen, sowie für alle Berufsgruppen in Justiz, Polizei, Gesundheits- und Sozialbereich. Weitere Forderungen sind: Ausbau der Beratung in den gängigen Muttersprachen für Migrantinnen, Ausbau der Qualitätssicherung in den Opferschutzeinrichtungen (Frauenhäuser, Interventionsstellen, Beratungsstellen, Notrufe, Frauenhelpline etc.), Ausbau der Täterarbeit, umfassende Datenerhebung zu Gewalt an Frauen und vermehrte Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung – Gewalt gegen Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung!
Die NGOs werden auch nach Ende der Europaratskampagne ihre Informationsarbeit als wichtigen Teil in der Gewaltprävention fortsetzen. Alle Details auf den jeweiligen Homepages
www.interventionsstelle-wien.at