+++ gegen BlauSchwarz +++ gegen Abschiebungen +++ gegen Gefängnisse +++ Gedenken an getötete Radfahrerin +++
6. Jänner 2025: Kundgebung gegen Kickl als Bundeskanzler
Vor und während eines Gesprächs von FPÖ-Obmann Kickl mit Bundespräsident Van der Bellen, bei dem Kickl den Auftrag zur Regierungsbildung erhielt, demonstrierten am 6. Jänner 2025 500 bis 800 Personen neben der Präsidentschaftskanzlei gegen Kickl als Bundeskanzler. Zu der Kundgebung hatten die östereichischen jüdischen Hochschüler*innen aufgerufen gehabt.
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9. Jänner 2025: Zigtausende bei Kundgebung und „Menschenkette“ gegen einen rechtsextremen Bundeskanzler
Zigtausende Menschen protestierten am 9. Jänner 2025 rund um das Bundeskanzl*amt gegen eine rechtsextreme Regierung und einen rechtsextremen Bundeskanzler. Von einer – wie sie geplant war – bloßen Menschenkette ums Bundeskanzl*amt kann wohl nicht mehr die Rede sein, da die Gassen um den Gebäudekomplex von zigtausenden Antifaschist*innen verstopft gewesen sind.
Nach meiner Berechnung unter Berücksichtigung der benutzten Flächen und der teilweise enormen Dichte der Menschen dürften zwischen 30.000 und 40.000 Menschen teilgenommen haben.
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12. Jänner 2025: Ghostbike-Ride zur Ostbahnbrücke
Rund 50 Personen gedachten am 12. Jänner 2025 beim Eisenbahnübergang über die Strecke von Wien Stadlau zum Bahnhof Wien Lobau Hafen bei der Ostbahnbrücke jener Radfahrerin, die dort am 24. November 2024 bei einem Zusammenprall mit einem Güterzug getötet worden war, und hängten zur Erinnerung ein „Ghostbike“ an.
„Ghostbikes“ sind weiß bemalte Gedenk-Fahrräder für getötete Radfahrer*innen – zur Erinnerung, zur Mahnung und als Zeichen der Betroffenheit.
Das Ghostbike wurde mit einem „Ghostbike-Ride“ von 28 aus Kaisermühlen anradelnden Personen hintransportiert.
Die Eisenbahnkreuzung ist nur mit Andreaskreuz und Sichtraum gesichert. Früher wurde vom Triebfahrzeug sich annähernder Züge auch das Signal „Achtung“ abgegeben (gepfiffen). Das wurde aber nach Lärmbeschwerden abgeschafft. Stattdessen wurde ein Gitterlabyrinth errichtet, das aber keine zusätzliche Sicherheit verschafft, sondern Radfahrer*innen so viel Konzentration abverlangt, um ohne zu stürzen durchzukommen, dass sie vom Schauen, ob ein Zug kommt, abgelenkt sind.
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16. Jänner 2025: Donnerstagsdemo gegen rechtsextreme Regierung
Rund 700–1000 Menschen kamen auch am Donnerstag, dem 16. Jänner 2025, trotz nur weniger Ankündigungen, auf den Ballhausplatz, um beim Deserteursdenkmal zwischen Bundeskanzl*amt und Präsidentschaftskanzlei gegen eine rechtsextreme Regierung zu demonstrieren.
Aufnahme der Reden auf der Kundgebung: ⇒https://cba.media/693159
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Fortsetzung folgt.
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Aktuelle Kurz-Nochrichten gibt es auf ⇒Bluesky und ⇒Mastodon,
3. und 7. Dezember 2024: Solidarität mit gegen Islamist*innen Kämpfende in Rojava
Am 3. Dezember 2024 demonstrierten rund 80 Personen am Bundesländerplatz und am 7. Dezember 2024 rund 400 vom Christian-Broda-Platz zum Ballhausplatz für die Verteidigung Rojavas gegen die laufende, von der Türkei unterstützte, islamistische Großoffensive.
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6. Dezember 2024: Kundgebung für Beteiligung Wiens an Ausweitung und Harmonisierung von persönlicher Assistenz für Menschen mit Behinderungen
Rund 150 Personen demonstrierten am 6. Dezember 2024 zusammen mit dem Österreichischen Behindertenrat beim Rathaus dafür, dass sich auch die Stadt Wien am Pilotprojekt zur Ausweitung und Harmonisierung persönlicher Assistenz beteiligt, nachdem sich die Wiener Landesregierung kürzlich überraschend dagegen entschieden hatte.
Vollständige Aufnahmen aller Reden auf der Kundgebung: ⇒https://cba.media/688173
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8. Dezember 2024: Freude über Sturz Assads
Tausende Menschen (vielleicht zigtausende, ich war nicht dort und habe nicht gezählt) feierten am 8. Dezember 2024 auch in Wien mit Demonstrationen den Sturz des Assad-Regimes in Syrien. Auch islamistische Teilnehmer*innen seien dabei gewesen, hätten die Versammlungen aber nicht geprägt, berichtete ⇒Markus Sulzbacher via Bluesky.
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14. Dezember 2024: Demo für die Verteidigung Rojavas und für ein demokratisches Syrien
Am 14. Dezember demonstrierten neuerlich rund 400 Personen in Wien für die Verteidigung Rojavas gegen islamistische Angriffe und türkische Bombardierungen und für ein demokratisches Syrien.
Ein Teil der Reden auf der Auftaktkundgebung am Christian-Broda-Platz zum Nachhören: ⇒https://cba.media/689264
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19. Dezember 2024: Antifaschistische Proteste gegen rechtstextreme Veranstaltung im Ferdinandihof in Wien 5
Rund 200 bis 400 Antifaschist*innen demonstrierten bei der Wehrgasse in Wien 5 am Eck zur Wienzeile (Höhe Falcostiege) und am Eck Grüngasse gegen eine vom „Ares Verlag“ organisierte Veranstaltung mit dem ehem. AfD-Spitzenkandidaten und späteren EU-Parlamentsabgeordneten Maximilian Krah im Ferdinandihof (Wehrgasse 30).
Um 19 Uhr, nach Beginn der rechtsextremen Veranstaltung, begann die Polizei mit Provokationen der Antifaschist*innen. Sie rempelte in eine Reihe Transparente haltender Demonstrant*innen am Ecke Rechte Wienzeile/Wehrgasse von hinten und zog nach unserer Beobachtung insgesamt fünf Personen im Abstand von mehreren Minuten ohne Vorwarnung nach hinten und zerrte sie außerhalb des einsehbaren Bereichs. Um 19:30 kündigte die Polizei an, Personen, die weiter gegen Sperrgitter drücken, festzunehmen. Sperrgitter standen aber frei. Problem waren Polizist*innen, die gegen Demonstrant*innen drückten.
Um 19:45 rollten die von der Polizei bedrängten Demonstrant*innen ihre Transparente ein und entfernten sich.
Um 19:50 trafen vorher am Eck Wehrgasse/Grüngasse gewesene Antifaschist*innen als Demozug bei der Kundgebung am Eck Wienzeile/Wehrgasse ein. Hinter ihnen folgten an der Leine geführte Polizeihunde.
Um 19:55 rief die Polizei auf, die Fahrbahn zu verlassen und drängte wenig später Demonstrant*innen von der Fahrbahn Richtung Falcostiege.
Um 20:20 waren nur mehr rund 100 Antifaschist*innen bei der Falcostiege. Gegen 20:45 wurde die Kundgebung beendet.
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28. Dezember 2024: Kundgebung gegen Abschiebungen von Tschetschen*innen
Rund 16–19 Personen demonstrierten am 28. Dezember 2024 vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Länder in Wien gegen Abschiebungen von Tschetschen*innen und anderen verfolgten Menschen.
Hier ein paar Reden-Ausschnitte: ⇒https://cba.media/690892
Abgeschobenen Tschetschen*innen droht in Russland politische Verfolgung, Folter und Zwangsrekrutierung für den Krieg gegen die Ukraine. Wenn Tschetschen*innen schon abgeschoben werden müssen, dann sollen diese doch wenigstens in ein demokratisches Land deportiert werden, schlagen die Demonstrant*innen vor. Die Ukraine sei bereit, Tschetschen*innen aufzunehmen.
Ein tschetschenischer Flüchtling, Raibek, wurde bereits 24 Monate in Schubhaft festgehalten und dann nach Russland abgeschoben. Dort wurde er gleich für den Krieg gegen die Ukraine eingezogen. Es gelang ihm neuerlich die Flucht. Zurück in Österreich wurde er wieder in Schubhaft genommen und jetzt soll er neuerlich nach Russland abgeschoben werden.
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31. Dezember 2024: Häfendemo
Rund 50–60 Personen beteiligten sich am 31. Dezember an einer Häfendemo vor der Justizanstalt Wien-Simmering für eine Welt ohne Gefängnisse.
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Aktuelle Kurz-Nochrichten gibt es auf ⇒Bluesky und ⇒Mastodon,
+++ Trans Day of Remembrance +++ Tag gegen patriarchale Gewalt +++ Proteste gegen Abschiebungen +++ Proteste gegen rechtsextreme Demo +++ Kundgebung für persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderungen +++ Demos für Verteidigung Rojavas +++
Samstag, 2. November 2024: Welt-Kobanê-Tag
Am 10. Welt-Kobanê-Tag, dem 2. November 2024, erinnerten in Wien rund 500 bis 600 Personen mit einer Demonstration an den erfolgreichen Widerstand gegen die Angriffe des Islamischen Staats auf Kobanê durch die Volksverteidigungseinheiten und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ im Jahr 2014.
Aufnahme der Auftaktkundgebung im Sigmund-Freud-Park und der Schlusskundgebung im Resselpark:
⇒https://cba.media/682915
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Donnerstag, 7. November 2024: Light of Hope
600–700 Personen erinnerten am 7. November 2024 beim von jüdischen Jugendlichen organisierten Gedenkmarsch „Light of Hope“ an die Novemberpogrome 1938. Der Marsch führte heuer wieder vom Heldenplatz zum Judenplatz.
Vollständige Aufnahme der Abschlusskundgebung am Judenplatz: ⇒https://cba.media/683935
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Freitag, 8. November 2024: Menschenkette verhindert Kranzniederlegung durch rechtsextremen Burschenschafter am Judenplatz
Am 8. November verhinderten Mitglieder der jüdischen Gemeinde und der Jüdischen österreichischen Hochschüler*innen mit einer Menschenkette um das Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah am Judenplatz eine Kranzniederlegung durch den rechtsextremen Burschenschafter und Nationalratspräsidenten Walter R. Mit einem Transparent wurde erklärt: „Kein Gedenken mit Rosenkranz & FPÖ: Wer Nazis ehrt, dessen Wort ist nichts wert!“
Aussendung der Jüdischen Österreichischen Hochschüler*innen (JöH):
⇒https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20241108_OTS0098/kein-gedenken-mit-walter-rosenkranz
Video der JöH von der Aktion auf Facebook:
⇒https://www.facebook.com/reel/1632064014326818
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Freitag, 8. November 2024: Gedenken an Novemberpogrome in Floridsdorf
Rund 35 Personen gedachten am 8. November 2024 in der Freytaggasse, wo sich bis 1938 der Floridsdorfer Tempel befunden hat, der Novemberpogrome 1938. Eine Gedenktafel, die dort angebracht war, wurde offenbar inzwischen entfernt.
Aufnahme der Gedenkkundgebung: ⇒https://cba.media/684080
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Samstag, 9. November 2024: Gedenken an Novemberpogrome am Platz der Opfer der Deportation
300–400 Personen gedachten am 9. November 2024 am Platz der Opfer der Deportation, wo sich früher der Bahnhof Wien Aspangbahnhof befunden hatte, der Novemberpogrome. Vom Aspangbahnhof waren 1939–1942 rund 50.000 Jüd*innen in die Vernichtung deportiert worden.
Vollständige Aufnahme der Kundgebung: ⇒https://cba.media/684144
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Sonntag, 10. November 2024: Antifaschistischer Rundgang im Gedenken an Novemberpogrome durch die Donaustadt
200–210 Personen beteiligten sich am 10. November 2024 am alljährlichen antifaschistischen Rundgang im Gedenken an die Novemberpogrome 1938, der heuer durch den 22. Wiener Gemeindebezirk, die Donaustadt, führte.
Vollständige Aufnahme aller Stationen des Rundgangs zum Nachhören: ⇒https://cba.media/684218
Mehr Informationen, unter anderem (in Kürze) eine umfangreiche Broschüre, gibt es auf: ⇒https://gedenkrundgang.org
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18. November 2024: Gescheiterte Übergabe eines Briefs über unhaltbare Wohnsituation an Kathrin Gaál
Am 18. November versuchten Bewohner*innen eines Hauses am Gaudenzdorfer Gürtel und solidarische Unterstützer*innen wie „en commun – Zwangsräumungen verhindern Wien“ vergeblich, der unter anderem für Wohnen und Wohnbau zuständigen Stadträtin Kathrin Gaál einen offenen Brief zu übergeben, in welchem sie auf ihre unhaltbare Wohnsituation aufmerksam machten. Vor fast genau zwei Jahren, am 23. November 2022, waren im Haus am Gaudenzdorfer Gürtel 41 der Strom, die Heizung und Warmwasser und vor einem halben Jahr auch das Kaltwasser abgedreht worden.
Die Situation in dem Haus am Gaudenzdorfer Gürtel stehe exemplarisch für die systematische Ausnutzung der Vulnerabilität von Asylberechtigten auf einem ohnehin hoch angespannten Wohnungsmarkt, auf dem geflüchtete und immigrierte Menschen strukturell schlechtere Chancen haben, erklärte „en commun – Zwangsräumungen verhindern Wien“.
Von der Stadt Wien seien zwar Notquartiere angeboten worden, die aber durch hohe Kautionen und Mieten für die Bewohner*innen nicht leistbar seien. Verantwortungen würden zwischen Institutionen hin- und hergeschoben. Wirklich helfen tue keine*r.
Heute seien die Bewohner*innen und Unterstützer*innen von einer Mitarbeiterin Gaáls mit der Begründung abgewiesen worden, dass Kathrin Gaál zu viele Termine habe, um sich jetzt mit dieser Problematik auseinanderzusetzen, berichtete „en commun – Zwangsräumungen verhindern Wien“. Angeboten sei nur ggeworden, einen Termin auszumachen. Das sei allerdings bereits vor einem Jahr auch schon versprochen worden.
Presseerklärung:
⇒https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20241118_OTS0005/offener-brief-zur-situation-im-gaudenzdorfer-guertel-41
Bericht von der gescheiterten Übergabe auf Instagram:
⇒https://www.instagram.com/p/DCg0N_3tXVE/
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18. November 2024: Demo der Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich
Nachdem am 11. November die Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich unterbrochen worden waren, demonstrierten am 18. November Beschäftigte im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich.
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20. November 2024: Trans Day of Remembrance
400–430 Personen beteiligten sich am 20. November 2024 in Wien am Gedenkmarsch zum Trans Day of Remembrance – in Erinnerung an ermordete trans Personen sowie gegen Transfeindlichkeit, Transmisogynie, Cissexismus, Cisnormativität und alle Formen von Gewalt und Diskriminierung, die trans und nicht binäre Personen erfahren.
Aufnahme der Reden auf der Auftaktkundgebung im Sigmund-Freud-Park und der Abschlusskundgebung am Heldenplatz: ⇒https://cba.media/685791
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25. November 2024: Tag gegen patriarchale Gewalt
Am 25. November fanden mehrere Kundgebungen gegen Gewalt gegen Frau*en bzw. gegen patriarchale Gewalt statt.
Rund 350–450 Personen nahmen am Platz der Menschenrechte in Wien an einer Kundgebung gegen patriarchale Gewalt teil.
Die Kundgebung am Platz der Menschenrechte zum Nachhören: ⇒https://cba.media/686381
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27. November 2024: Proteste gegen Abschiebungen am Flughafen Wien
Am 27. November protestierten Antirassist*innen am Flughafen Wien gegen Abschiebungen. Anlass war eine für diesen Tag angekündigte Charter-Abschiebung nach Bagdad. „Menschen, Familien und auch minderjährige Kinder, die teilweise seit vielen Jahren in Österreich leben, werden einfach so aus ihrem Alltag gerissen, inhaftiert und unter Zwang in ein Flugzeug gesetzt.“ hieß es im Aufruf. Und weiter: „Während Österreich immer noch Reisewarnungen ausspricht und von jeglichen Besuchen in den Irak warnt (Sicherheitsstufe 6), schieben sie im selben Atemzug Menschen gerade dorthin ab.“
Video von Roza Ichkeria auf Facebook von der Kundgebung: ⇒https://www.facebook.com/100006602236842/videos/892888542912607
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30. November 2024: Rechtsextreme Demonstration gegen „die Zuckerl-Koalition“, für „Österreich, Frieden, Neutralität, Freiheit“
Als Ersatz für eine abgesagte Demonstration für Herbert Kickl am 9. November kündigten ehemalige Corona-Demonstrant*innen von „Fairdenken“ rund um Hannes Brejcha für den 30. November eine Großdemonstration an. Diese wurde von der Versammlungsbehörde untersagt, weil das Recht auf Erwerbsfreiheit der Betriebe der Wiener Einkaufsstraßen und das Interesse der Allgemeinheit am unbeeinträchtigten Verkehrsfluss das Recht auf Versammlungsfreiheit überwiege.
Eine daraufhin angezeigte Standkundgebung am Heldenplatz wurde allerdings nicht untersagt.
An dieser Standkundgebung nahmen am 30. November ab 12 Uhr zwischen 1000 und 3000 Personen teil (rechnerisch aufgrund der benutzten Fläche ermittelt und daher entsprechend ungenau). Auf Telegram hatte Brejcha 1,4 Millionen erwartet.
Um 14 Uhr wurde die Kundgebung am Heldenplatz beendet. Von der Bühne wurde verkündet, dass dies von der Behörde so verlangt worden sei. Einzelne Sprecher*innen riefen dazu auf, sich nachher beim Parlament zu treffen. Die Teilnehmer*innen konnten nur in kleineren Gruppen den Heldenplatz verlassen. Sobald sich ein Demozug gebildet hatte, sperrte die Polizei den Ausgang, auf den sich dieser zubewegte.
Tatsächlich trafen sich anschließend zahlreiche Demonstrant*innen beim Parlament. Hunderte besetzten die Ringstraße.
Zirka um 15 Uhr bildete sich ein Demonstrationszug, der auf der Ringstraße in Richtung Universität zog. Daran nahmen – in zwei Gruppen mit ein paar Minuten Abstand – insgesamt gezählte 1600 bis 2000 Personen teil. An der Spitze befanden sich identitäre Rechtsextreme mit einem Transparent „Bevölkerungsaustausch stoppen / Remigration starten“.
Nach der Universität schien sich der Demozug zu spalten, Richtung Währinger Straße und Richtung Schottenring. Es dürften letztendlich zumindest die meisten am Schottenring weitergegangen zu sein.
Die Polizei versuchte erfolglos, das Weiterziehen am Ring zu verhindern.
Beim Deutschmeisterplatz errichtete die Polizei eine Absperrung mit Tretgittern. Die Demo bog aber vorher in Richtung 9. Bezirk ab. Nach mehrmaligem Hin und Her kehrte die Demo zum Ring zurück. Als die Identitären nicht mehr an der Spitze waren, zog die Demo direkt auf die Absperrung beim Deutschmeisterplatz zu. Dort konnte sie nicht mehr weiter. Die Polizei kam von hinten nach und kesselte die Teilnehmer*innen ein. Nach Verkündung der behördlichen Auflösung der Versammlung und der Aufforderung, den Versammlungsort zu verlassen, wurden die noch eingekesselten Personen – unter ihnen auch Beobachter*innen der Demo – aufgefordert, auf den Deutschmeisterplatz zu gehen, wo sie weiterhin eingekesselt waren. Die Ringstraße wurde um ca. 16:20 wieder für den Verkehr freigegeben. Die eingekesselten Personen wurden Identitätsfeststellungen unterzogen.
Laut Polizei wurden bei der Kundgebung am Heldenplatz mehrere Messer und eine Schreckschusswaffe sichergestellt. Insgesamt seien von 400 Personen die Identitäten festgestellt und Anzeigen gelegt worden.
Laut Samuel Winter via Bluesky sei die Schreckschusswaffe beim „selbsternannten Anführer“ der rechtsextremen Gruppe „Defend Austria“ gefunden worden. ⇒https://bsky.app/profile/samuelwinter04.bsky.social/post/3lc6gpehx6s2l
Laut Bini Guttmann via Bluesky wurde am Rande der Demonstration einem chassidischen (ultra-orthodoxen) Juden sein Schtreimel (die traditionelle Kopfbedeckung am Shabbat) vom Kopf gerissen und gestohlen. Die Täter seien von den Sicherheitsbehörden gestellt worden. Es dürfte sich um Mitglieder des rechtsextremen Hooligan-Zusammenschluss „Tanzbrigade Wien“ gehandelt haben. Laut Polizei gebe es keinen Zusammenhang mit der Demonstration.
⇒https://bsky.app/profile/biniguttmann.bsky.social/post/3lc6qzlldyc2a
Gegen die rechtsextreme Demonstration hatte die „Offensive gegen rechts“ zu einer Demonstration vom Schwarzenbergplatz zum Schillerplatz aufgerufen. Bei dieser Demo seien gleich am Schwarzenbergplatz mehrere Personen beamtshandelt und eine festgenommen worden, berichtete Jutta Matysek. Erst nachdem alle bis auf die festgenommene Person frei waren, sei die Demo losgezogen. Sie kam nie auch nur in die Nähe des rechtsextremen Aufmarsches.
Aufnahmen von „Trotz allem“ von der antifaschistischen Demonstration: ⇒https://cba.media/687268
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Aktuelle Kurz-Nochrichten gibt es auf ⇒Bluesky und ⇒Mastodon,
+++ Deserteursgedenken +++ Gedenken an Kobanê 2014 +++ Gedenken Novemberpogrome +++
3. Oktober 2024: Donnerstagsdemo gegen drohende rechtsextreme Regierung
Rund 17.500–19.500 Menschen beteiligten sich am 3. Oktober an einer Donnerstagsdemo gegen eine rechtsextreme Regierung oder Regierungsbeteiligung – gegen eine Koalition mit der FPÖ. Sie zogen von der Uni Wien über Schottengasse, Herrengasse, Augustinerstraße, vorbei am Denkmal gegen Krieg und Faschismus, und danach über die Ringstraße zum Parlament.
Aufnahme der Auftakt- und der Schlusskundgebung: ► https://cba.media/678746
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5. Oktober 2024: Proteste gegen „Marsch fürs Leben“
Hunderte Menschen protestierten am 5. Oktober 2024 gegen den „Marsch fürs Leben“ von rund 1500–1600 Abtreibungsgegner*innen, christlichen Fundamentalist*innen und Rechtsextremen (vom Karlsplatz zum Stephansplatz). Nach dem Marsch und nach den Protesten fand noch eine Kundgebung von Pro-Choice-Aktivist*innen am Karlsplatz statt.
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7. Oktober 2024: Gedenken an Opfer des Hamas-Terrors vom 7. Oktober 2023.
Viele hunderte Menschen, eine genaue Zählung war mir nicht möglich, es dürften aber weit über 1000 gewesen sein, gedachten am 7. Oktober 2024 am Ballhausplatz in Wien der Opfer des Hamas-Terrors vom 7. Oktober 2023 in Israel.
Vollständige Aufnahme der Gedenkkundgebung: ► https://cba.media/679315
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17. Oktober 2024: Pflichtschullehrer*innendemo
Am 17. Oktober demonstrierten rund 400–450 Pflichtschullehrer*innen für bessere Lehr- und Arbeitsbedingungen sowie gegen eine von der FPÖ angekündigte Meldestelle für sich politisch äußernde Lehrer*innen– von der Bildungsdirektion über das Bildungsministerium zum Bundeskanzl*amt.
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26. Oktober 2024: „Nie wieder Gleichschritt“ – Deserteursgedenken im Donaupark
Knapp 50 Personen gedachten auch am 26. Oktober 2024 im heutigen Wiener Donaupark, wo sich die Hinrichtungsstätte des Militärschießplatzes Kagran befunden hatte, der Opfer der NS-Militärjustiz, der Deserteure, ungehorsamer Soldaten und Zivilist*innen, die von Wehrmacht und SS ermordet worden waren.
Heuer sprachen der Politikwissenschafter Peter Pirker sowie der Musiker, Drehbuchautor, Literat, und Filmemacher Reinhold Bilgeri über den Deserteur Rudolf Bilgeri. Einleitende Worte kamen wie immer von Thomas Geldmacher vom Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“.
Dabei stellte Reinhold Bilgeri das Tagebuch seines Vaters, des Deserteurs Rudolf Bilgeri, vor, das unter dem Titel „Bei den Partisanen in Athen / Tagebuch eines Deserteurs der Wehrmacht“ im Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, erschien: ► https://www.uvw.at/produkt/6585/bei-den-partisanen-in-athen/
Vollständige Aufzeichnung der Gedenkveranstaltung: ► https://cba.media/681808
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+++ Gegen rechtsextreme Regierungsbeteiligung +++ Donnerstagsdemo +++ Klimastreik +++ Safe Abortion Day +++ 7.-Oktober-Gedenken +++ Pflichtschullehrer*innenproteste +++
+++ Ukrainer*innen-Solidarität +++ Alles Walzer für Demokratie und Menschenrechte +++ Pass-Egal-Wahl +++ Bring them Home – Geiseldeal jetzt! +++ Freies Donaufeld +++
6. September 2024: Gedenken an von Hamas ermordete Geiseln
120–150 Personen beteiligten sich am 6. September 2024 am Theodor-Herzl-Platz in Wien an einer Gedenkkundgebung für die von der Hamas ermordeten Geiseln und forderten: Geiseldeal jetzt!
#BringThemHomeNow
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6. September 2024: Zelte gegen Armut und Wohnungsnot
„Zelte gegen Armut und Wohnungsnot“ stellten am 6. September die Armutskonferenz und Amnesty International am Karlsplatz auf. Dazu gabs Möglichkeiten für Gespräche über Armut, eine Führung zu Plätzen der Armut rund um den Karlsplatz mit den Backstreet-Guides, eine Theaterintervention der Plattform „Sichtbar Werden“ und Musik.
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7. September 2024: Freies Donaufeld
Am 7. September demonstrierte die Initiative „Freies Donaufeld“ wie an jedem ersten Samstag im Monat um 15 Uhr in der Nordmanngasse in Wien-Floridsdorf gegen eine weitere Verbauung hochwertiger Ackerflächen im Donaufeld. 6000 Wohnungen sowie Büros und Infrastruktureinrichtungen sollen dort laut dem städtischen Leitbild für das Stadtentwicklungsgebiet Donaufeld errichtet werden. Am 7. September haben sich rund 15 Personen beteiligt.
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7. September 2024: Fight FPÖ
Für den 7. September rief das „Offene Antifa-Treffen Wien“ zu einer Demonstration „FIGHT FPÖ – Gegen Rechtsextremismus und den rassistischen Normalzustand“ in Favoriten auf.
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20. September 2024: Klimastreik
5.000–6.000 Personen beteiligten sich am 20. September am Klimastreik von Fridays For Future und zogen vom Schwarzenbergplatz zum Maria-Theresien-Platz. Unmittelbar nach dem Hochwasser und kurz vor der Nationalratswahl wurde betont, dass viel auf dem Spiel stehe, es gebe aber auch #EineWeltZuGewinnen.
Die Reden auf der #Klimastreik-Demo vom 20.9.2024 in #Wien zum Nachhören (aus urheberrechtlichen Gründen ohne Musikbeiträge):
► https://cba.media/676997
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21. September 2024: Demonstration für Frieden und Neutralität
Insgesamt mehr als 500 Menschen beteiligten sich am 21. September 2024, dem „Weltfriedenstag“, an einer aus zwei Flügeln bestehenden und sich in der Babenbergerstraße vereinigenden Demonstration für „Frieden und Neutralität“ mit gemeinsamer Abschlusskundgebung im Sigmund-Freud-Park.
Am antimilitaristischen Flügel der „Demonstration für Frieden und Neutralität“ am #Weltfriedenstag in #Wien vom Hauptbahnhof zum Sigmund-Freud-Park nahmen rund 35 Personen teil. Gefordert wurde hier unter anderem Asyl für Wehrdienstverweiger*innen und Deserteur*innen – egal aus welchem Krieg und auf welcher Seite.
Am vom Westbahnhof kommenden Flügel der „Demonstration für Frieden und Neutralität“ beteiligten sich rund 450 Personen. Ein Block von rund 200–250 Personen forderte unter anderem Vernichtung Israels.
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23. September 2024: Gedenken an Ahmeni
Hunderte Menschen gedachten am 23. September am Platz der Menschenrechte der Ermordung von Jina Mahsa Amini durch iranische Sittenwächter*innen vor rund einem Jahr und drückten ihre Solidarität mit dem Kampf gegen das Mullah-Regime aus.
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23. September 2024: „Flucht ist kein Verbrechen – Kapitalismus schon!“
Unter diesem Motto demonstrieren am Platz der Menschenrechte in #Wien 40–50 Personen gegen zunehmende rassistische Äußerungen und Angriffe auf Migrant*innen und Asylsuchende.
Aufzeichnung aller Reden auf der Kundgebung:
► https://cba.media/680960
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22. bis 28. September 2024: Mahnwachen gegen Volkskanzler und Kellernazis
Vom 22. bis zum 28. September veranstalteten die jüdischen österreichischen Hochschüler*innen vor dem Burgtor Mahnwachen gegen Volkskanzler und Kellernazis, an denen zumindest Montag und Dienstag um die 50–60 Personen teilnahmen.
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26. September 2024: Gemeinsam gegen rechts
1000–1200 Personen demonstrierten am 26. September „gemeinsam gegen rechts“ und für „ein gutes Leben für alle“.
Die Reden auf der Demonstration „Gemeinsam gegen rechts. Ein gutes Leben für alle!“ zum Nachhören:
► https://cba.media/677806
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28. September 2024: Safe Abortion Day
Seit zehn Jahren finden am Safe Abortion Day, dem 28. September, auch in Wien Kundgebungen und Demonstrationen statt. So auch heuer.
Am 28. September 2024 versammelten sich 300 bis 350 Personen im Sigmund-Freud-Park für das Recht auf sichere Abtreibung,
- für eine vollständige Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs
- für flächendeckenden Zugang zu Schwagerschaftsabbrüchen in allen öffentlichen Krankenhäusern mit gynäkologischer Abteilung
- für Kostenübernahme durch die öffentliche Hand für versicherte und nicht versicherte Personen
- und für ein Ende der Stigmatisierung.
Aufzeichnung der Reden auf der Kundgebung: ► https://cba.media/677979
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29. September 2024: Spontanproteste anlässlich des Ergebnis der Nationalratswahl
Nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen des Ergebnisses der Nationalratswahl mit deutlichen Gewinnen für Rechtsextreme zogen rund 150 bis 170 Menschen mit einer Linkswende-Demo vom Yppenplatz zum Parlament. Bis 20 Uhr sammelten sich beim Parlament rund 300 Personen. Einige davon zogen anschließend zum Unicampus, wo die FPÖ ihre Siegesfeier abhielt.
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Aktuelle Kurz-Nochrichten gibt es auf ► Bluesky und ► Mastodon,