Sep 282019
 

In der WiderstandsChronologie gibt es diesmal einen Klimaschwerpunkt, auch wenn nur eine Fahrraddemo als Beispiel für vielfältige Aktivitäten in der Week for Future vorkommt: Teddybären für kindergerechte Radfahrinfrastruktur, Demo gegen die Wiederkehr von Schwarzblau, Demo für mehr Personal ins Spital, Pass-egal-Wahl, Rund 30.000 bei Klimademo am weltweiten Klimastreiktag in Wien.

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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Teddybären für kindergerechte Radfahrinfrastruktur
Mit Teddybären und vielen anderen Stofftieren auf der Markierung des Radfahrstreifens auf der Währinger Straße machte die Radlobby Wien am 18. September das Radfahren dort für kurze Zeit ein bisserl sicherer. Gefordert wurde damit eine kindergerechte Radinfrastruktur. Wir sprachen mit Ines Ingerle von der Radlobby Wien. [Interviewausschnitt]
Ein längerer Beitrag wurde in der Sendereihe ANDI am 20. September ausgestrahlt.

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Demo gegen die Wiederkehr von Schwarzblau
Rund 2500 Menschen demonstrierten am 21. September in Wien gegen eine Neuauflage einer schwarzblauen Bundesregierung.
[Redenausschnitte]
Eine weitgehend komplette Aufzeichnung der Auftaktkundgebung am Christian-Broda-Platz und der Abschlusskundgebung am Heldenplatz kann >hier< gehört werden.

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Fahrraddemo für Verkehrswende
An die 200 Menschen radelten am 22. September vom Karlsplatz zum Flughafen Schwechat. Sie demonstrierten damit im Rahmen der Week for Future für eine Verkehrswende und speziell gegen klimaschädliche Großprojekte wie Lobauautobahn und dritte Flughafenpiste. [Redenausschnitte]
Eine komplette Aufzeichnung von der Auftaktkundgebung am Karlsplatz, der Zwischenkundgebung am Hauptplatz in Schwechat und der Abschlusskundgebung in Schwechat gibt es >hier<.

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Demo: Mehr Personal fürs Spital
Krankenhauspersonal und solidarische Unterstützer*innen – insgesamt rund 500 Menschen – demonstrierten am 24. September unter anderem für mehr Personal im Spital und gleichen Lohn für gleiche Arbeit im Wiener Krankenanstaltenverbund. [Redenausschnitte und Interview]

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Pass-egal-Wahl
Mit einer absoluten Mehrheit der Grünen endete am Abend des 24. Septembers die von SOS-Mitmensch österreichweit durchgeführte Pass-egal-Wahl. Jetzt – Liste Pilz, Volkspartei und FPÖ blieben unter vier Prozent. Wahlberechtigt waren alle Menschen ab 16 unabhängig von der Staatsbürgerinnenschaft. An der Wahl haben 2900 von 1,2 Millionen aufgrund ihrer Staatsbürger*innenschaft vom Wahlrecht ausgeschlossenen in Österreich lebenden Menschen sowie 1000 Personen mit österreichischer Staatsbürger*innenschaft teilgenommen. Es war somit die bislang größte Pass-egal-Wahl.
[Interview mit Alexander Pollak von SOS Mitmensch]

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Rund 30.000 bei Klimademo am weltweiten Klimastreiktag in Wien
Gezählte 25.000 bis 35.000 Menschen beteiligten sich am 27. September an der bisher größten Klimastreik-Demonstration in Wien. Laut nicht übertrieben faktenbasierten Angaben der Veranstalter*innen sollen es gar 80.000 gewesen sein. Vom Praterstern, vom Westbahnhof und vom Hauptbahnhof wurde zuerst zum Karlsplatz und von dort gemeinsam zum Heldenplatz gezogen. [Redenausschnitte vom Praterstern und vom Heldenplatz; Danke an Christa Reitermayr von Open Up und Radio Widerhall für die Aufnahme vom Heldenplatz.]

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https://cba.fro.at/425862
Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 28. September 2019 at 17:12
Sep 152019
 

Willkommen bei der WiderstandsChronologie.
Nach einer längeren Pause bringen wir heute einen kleinen, nicht ganz vollständigen Sommerrückblick.

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Klimastreik
Die Klimakrise kenne keine Ferien und auch keine Bezirksgrenzen, meinten die Wiener Aktivist*innen von Fridays for Future, und deshalb fanden die freitäglichen Klimastreikaktionen auch im Sommer und da jedes Mal in einem anderen Bezirk statt. Teilgenommen haben meist um die 250 bis 300 Personen. Am 9. August zum Beispiel in Floridsdorf: [Redenausschnitte]

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Srebrenica-Gedenken
Am 13. Juli beteiligten sich rund 430 Menschen an einem #Srebrenica-Gedenkmarsch – in Erinnerung an alle Opfer des Massakers von Srebrenica im Juli 1995, bei dem mehr als 8000 Menschen getötet worden waren. [Redenausschnitt]

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Gedenken an Genozid an Roma und Sinti
Am 2. August wurde des Genozids an den Roma und Sinti durch den Nationalsozialismus gedacht, unter anderem am Ceija-Stojka-Platz.|

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Hiroshima-Gedenken
Am 6. August beteiligten sich anlässlich des Jahrestags des Atombombenabwurfs auf Hiroshima rund 80 Menschen am jährlichen Laternenzug für eine Welt ohne Atomwaffen vom Stephansplatz zum Teich am Karlsplatz. Nur wenige Tage davor, am 2. August wurde der INF-Vertrag über nukleare Mittelstreckenrakten von den USA und Russland gekündigt. [Redenausschnitte]

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Protest gegen drohende Besetzung Rojavas
Am 10. August protestierten 70–80 Menschen vor der Staatsoper in Wien gegen eine drohende Besetzung Rojavas durch die Türkei nach der Einigung von USA und Türkei auf Einrichtung einer so genannten Sicherheitszone im Norden Syriens.

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Radlobby-Flashmob auf Uraniakreuzung
Am 13. August zeigte die Radlobby Wien mit einem Flashmob, an dem rund 100 Menschen teilnahmen, dass die für den Autoverkehr optimierte Uraniakreuzung lediglich von 108 Radfahrer*innen pro Stunde überquert werden könnte, wenn sich alle Radfahrer*innen an die ebenfalls für den Autoverkehr optimierte Straßenverkehrsordnung halten würden. Ein stundenlanger Fahrradstau wäre – wie beim Flashmob – die Folge. Radlobby-Sprecherin Ines Ingerle sagte uns dazu: [Interview]

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Protest gegen Abbrennen des Regenwalds
Am 27. August demonstrierten vor der brasilianischen Botschaft in Wien rund 600 Menschen gegen die verheerenden Brandrodungen und die Vernichtung des Regenwalds in Brasilien sowie gegen die dafür politisch und ökonomisch Verantwortlichen in aller Welt. [Redenausschnitt]
Am 5. September, an dem zu einem „Global Act for Amazonas“ aufgerufen worden war, fand im Sigmund-Freud-Park dazu ein Klima-Friedensfest statt.

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Rechtsextremer Fackelzug in Wien – und antifaschistische Proteste dagegen
Rund 200 Menschen beteiligen sich am 6. September, am Vorabend eines angekündigten rechtsextremen Fackelzugs in Wien an einer antifaschistischen Warm-up-Demo.

Und am 7. September verhinderten schließlich hunderte Antifaschist*innen, dass Rechtsextreme den von ihnen angekündigten Fackelzug vom Kahlenberg zum Leopoldsberg durchführen konnten. Den Antifaschist*innen gelang es, alle wichtigen Zufahrtsrouten auf den Kahlenberg, sowohl von Grinzing als auch von Klosterneuburg, zu blockieren.

Aufgerufen dazu haben unter anderem Autonome Antifa [W], Plattform Radikale Linke und Offensive gegen rechts.
Warum sie den rechtsextremen Marsch verhindern wollten, erklärte bereits vorher Stefan von der Radikalen Linken in einem Interview für das Nachrichtenmagazin ANDI vom 6. September:
[Interview]

Nachdem die Rechtsextremen nicht auf den Kahlenberg fahren konnten, verlegten sie ihren Fackelzug in die Wiener Innenstadt. Ein Sprecher der Rechtsextremen bezeichnete dies als List und Tücke, wie sie auch von ihren historischen Vorbildern 1683 angewendet worden waren.
[Ausschnitt Rede bei der Freyung]

Die Identitären trafen sich zuerst bei der Mölker Bastei und zogen dann von der Freyung zum wohl auch nicht zufällig ausgewählten Karl-Lueger-Platz. Mit dabei beim Fackelzug war auch die nicht amtsführende Stadträtin der FPÖ, Ursula Stenzel. Sie war auch in der Vergangenheit schon immer wieder bei rechtsextremen Versammlungen aufgetreten, wie etwa bei den jährlichen Märschen für die Familie, die als Protest gegen die Regenbogenparade abgehalten werden. Auf einer von Identitären organisierten Demonstration hatte sie bis zum 7. September allerdings nicht gesprochen.
[Ausschnitte Rede von Ursula Stenzel]
Die komplette Rede von Ursula Stenzel ist >hier< dokumentiert.

Auch wenn Ursula Stenzel es nicht wahrhaben wollte, dass es bei der Versammlung um eine – wie er es nannte – identitäre Renaissance gehe, machte der Sprecher der Identitären Bewegung Philipp Huemer deutlich: [Ausschnitt Rede von Philipp Huemer]

Antifaschist*innen gelang es übrigens auch in der Innenstadt den rechtsextremen Fackelzug zumindest mit Sprechchören zu konfrontieren. Beim Luegerplatz wurden die Antiaschist*innen von der Polizei mit Hunden vertrieben.

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Music4HumanRigts
Am 11. September gab es am Minoritenplatz wieder Music4HumanRights. Damit sich die Geschichte von Türkis-Blau, von Korruption, Menschenverachtung, Hetze, geschürtem Hass und von reihenweisen Einzelfällen nicht wiederhole, solle vor den Wahlen an die Folgen türkisblauer Politik erinnert werden, hieß es im Aufruf. Am Dienstag, dem 17. September und am Mittwoch, den
m 25. September wird neuerlich gesungen, jeweils um 16:30 am Minoritenplatz. Und auch bei der Großdemo gegen Schwarzblau, die sich am 21. September um 14 Uhr am Christian-Broda-Platz trifft.

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Wieder Donnerstag
Am 12. September war wieder Donnerstag. Die Donnerstagsdemo kehrte noch einmal vor der Neuwahl des Nationalrats zurück, und das gleich dreifach. Vom Praterstern begaben sich rund 250 bis 300 Menschen unter dem Titel RollDo auf Fahrrädern, Rollern und was sonst noch rollen konnte zum Ballhausplatz, vom Keplerplatz demonstrierten rund 450 bis 500 Leute als RufDo zu Fuß zum Ballhausplatz, und über 1000 Personen tanzten mit RaveDo vom Yppenplatz zum Ballhausplatz. [Redenausschnitte]

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Freiheit für Hatime Azak
Am 13. September protestierten nach Angaben der Demonstrant*innen 12 Personen vor der deutschen Botschaft in Wien für die Freilassung des Vorstandsmitglieds der anatolischen Föderation in Österreich Hatime Azak. Sie hat in Österreich vor rund 14 Jahren politisches Asyl erhalten, da sie in der Türkei politischer Verfolgung ausgesetzt war. Vor rund vier Wochen war sie an der deutschen Grenze aufgrund eines türkischen Haftbefehls festgenommen worden.

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Transdanubische Critical Mass
Am 14. September beteiligten sich 63 Menschen an einer transdanubischen #CriticalMass und radelten vom Pius-Parsch-Platz in Floridsdorf nach Hirschstetten, kreuz und quer und zurück.

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SOS Nordbahnhalle
Rund um die seit Ende Juli geschlossene Nordbahnhalle im Stadtentwicklungsgebiet am Gelände des ehemaligen Frachtenbahnhofs Wien Nord, die zuletzt als Zentrum für Nachbarschaft, Kultur und sozialen Austausch genutzt worden ist, bemühen sich Aktivist*innen der dazu gegründeten IG Nordbahnhalle, den Abriss der Nordbahnhalle zu verhindern. Seitens der Stadt Wien wurde eine Nachdenkpause ausgerufen. Vorerst werde, wie gefordert, der hintere Teil der Nordbahnhalle nicht abgerissen, wurde angekündigt. Die IG Nordbahnhalle versucht, den Erhalt des hinteren Teils der Nordbahnhalle dauerhaft zu sichern. Informationen dazu gibt es auf ig-nordbahnhalle.org.

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https://cba.fro.at/424076

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on So., 15. September 2019 at 19:41
Sep 082019
 

Am 7. September zogen 320 Rechtsextreme mit Fackeln durch die Wiener Innenstadt.
Eigentlich hatten die Rechtsextremen ja wieder einen Fackelzug am Kahlenberg angekündigt gehabt. Da die antifaschistischen Demonstrationen heuer aber beide Zufahrtsrouten zum Kahlenberg, sowohl von Grinzing als auch von Klosterneuburg blockierten, wurde der Fackelzug in die Innenstadt verlegt. Am kurzfristig bekannt gegebenen Treffpunkt bei der Mölker-Bastei wurde um 19:15 verkündet, dass der Fackelzug bei der Freyung starte. Dort wurden dann Fackeln ausgegeben und um 19:42 wurde losgezogen. Bereits zwei Minuten später, bei der Strauchgasse, traf der Fackelzug auch auf dieser Ausweichroute auf erste antifaschistische Sprechchöre: „Alerta, Alerta, Antifascista!“ und „Nazis raus!“ Auch bei der Abschlusskundgebung am wohl nicht zufällig gewählten Dr.-Karl-Lueger-Platz waren antifaschistische Rufe zu hören. Die Antifaschist*innen wurden aber von der Polizei mit Hunden vertrieben. Geredet haben bei der Abschlusskundgebung neben einem Identitären auch Ursula Stenzel (nicht amtsführende Stadträtin der FPÖ) und Christian Zeitz (Wiener Akademikerbund, bekannt u. a. vom homophoben und misogynen katholisch-fundamentalistischen „Marsch für die Familie“, der alljährlich gegen die Regenbogenparade abgehalten wird).

Vorabtondokument:
Die Rede von Ursula Stenzel beim rechtsextremen Fackelzug:

https://cba.fro.at/423448

 Posted by on So., 8. September 2019 at 00:12