+++ Bring Them Home +++ Rechtsextreme und antiisraelische Demos +++ Gedenken an zivile palästinensische und israelische Opfer +++ Gedenken an Novemberpogrome +++ Antifaschistische Proteste gegen rechtsextreme Kundgebung +++
2. November 2023: Lichtermeer „Bring Them Home“
Für mich nicht mehr zählbare (zig?)tausende Menschen beteiligten sich am 2. November 2023 am Wiener Heldenplatz an einem Lichtermeer für die Freilassung oder Befreiung der von der islamistischen Hamas entführten Geiseln sowie gegen jeden Antisemitismus.
► Aufzeichnung der gesamten Kundgebung
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4. November 2023: Rechtsextreme Demo für Neutralität
170–190 Personen demonstrierten am 4. November 2023 mit dem von rechtsextremen Corona-Demos bekannten Rutter in Wien für „Neutralität und Frieden“. Bei Auftaktkundgebung wurde von Inge R. Erklärung verlesen, dass Hamas-Terror völkerrechtlich gerechtfertigt sei.
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4. November 2023: Antiisraelische Demonstrationen
500–600 Personen beteiligten sich am 4. November 2023 an antiisraelischer „Free Palestine“-Kundgebung am Platz der Menschenrechte in Wien, zu der u. a. „Global South Alliance“, Migrantifa Wien, BDS … aufgerufen haben. Danach zogen 800–1000 Personen die Mariahilfer Straße hinauf. Es dürften auch einige Teilnehmer*innen einer untersagten und aufgelösten Anti-Israel-Demonstration dazugekommen sein.
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5. November 2023: 2. Mahnwache für die palästinensischen und israelischen zivilen Opfer
Rund 1000 Personen (ungenau, eher mehr, schwer zu zählen) beteiligten sich am 5. November 2023 am Platz der Menschenrechte in Wien an der 2. „Mahnwache für die palästinensischen und israelischen zivilen Opfer“, organisiert von der jüdisch-arabischen Friedensinitiative „Zusammenstehen“ im Rahmen von „One State Embassy“.
► Die Reden auf der Mahnwache zum Nachhören
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7. November 2023: Gedenken an die vor einem Monat von der islamistischen Hamas in Israel ermordeten Menschen
Rund 130–150 Personen beteiligten sich am 7. November 2023 am Platz der Menschenrechte in Wien an einem Gedenken an die vor einem Monat von der islamistischen Hamas in Israel ermordeten Menschen und entzündeten 1423 Kerzen.
► Die Gedenkversammlung zum Nachhören
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9. November 2023: Gedenken an Novemberpogrome
Bei zahlreichen Versammlungen wie etwa am Platz der Opfer der Deportation oder an Orten, an denen bis zum 9. November 1938 Synagogen standen, wurde auch heuer wieder der Opfer der Novemberpogrome 1938 gedacht.
Die vermutlich größte Gedenkversammlung war mit 1600–1700 Teilnehmer*innen der „Light of Hope“-Gedenkmarsch der Jugendkommission der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Die ursprünglich geplante Route vom Heldenplatz zum Judenplatz musste aus Sicherheitsgründen auf Heldenplatz–Ballhausplatz verkürzt werden.
►Die Abschlusskundgebung zum Nachhören
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12. November 2023: Antifaschistischer Rundgang durch Wien-Hietzing zum Gedenken an das Novemberpogrom 1938
270–300 Personen beteiligten sich am 23. November 2023 am antifaschistischen Rundgang im Gedenken an das Novemberpogrom 1938, der heuer durch Wien-Hietzing führte.
►Ungekürzte Aufnahmen von allen Stationen des Rundgangs
Mehr Informationen, und bald auch wieder eine umfangreiche Broschüre, gibt es auf ► https://gedenkrundgang.org
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14. November 2023: Handelsangestelltendemo
Rund 450 Personen demonstrieren allein in Wien mit der GPA vor der dritten Handels-KV-Verhandlungsrunde für 11 % Gehaltssteigerung und Arbeitszeitverkürzung im Handel.
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17. November 2023: Antifaschistische Proteste gegen rechtsextreme Kundgebung identitärer „Aktion 451“
400–500 Personen demonstrierten am 17. November 2023 bei der Uni Wien gegen eine unter massivem Polizeischutz auf der Uni-Rampe stattgefundene rechtsextreme Kundgebung von rund 150 als „Aktion 451“ auftretenden Identitären mit ihrem Vordenker Götz Kubitschek aus Deutschland. Eine ursprünglich vom RFS angemeldete Veranstaltung mit Kubitschek in einem Hörsaal war von der Uni-Verwaltung untersagt worden. Nach der Kundgebung wurden die Rechtsextremen, die mit ihrer Kundgebung nach eigenen Aussagen „zum Sprung auf diese Universität“ ansetzen wollten, mit einem von der Polizei zu Fuß eskortierten – Straßenbahn-Sonderzug zu einer Diskussion mit Kubitschek – laut Bernhard Weidinger über Bluesky im Schulvereinshaus der Österreichischen Landsmannschaft ÖLM – im 8. Bezirk eskortiert. Andere Fahrgäste mussten aus dem zuvor planmäßig unterwegs gewesenen Zug aussteigen, um den Rechtsextremen Platz zu machen.
Der Name „Aktion 451“ nimmt Bezug auf den eigentlich antit-totalitären dystopischen Roman „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury. „Fahrenheit 451“ sei – erklärte auch Kubitschek – „vor 50, 60, 70 Jahren keine konservative oder rechte Chiffre“ gewesen, aber: „Wir haben sie dazu gemacht, und wir spielen seit zwei Jahrzehnten mit diesem Begriff 451“, was eine „Form der Selbstermächtigung, auch der Vereinnahmung von Literatur und von Bildern“ sei, von der es für Kubitschek noch viel mehr geben müsse. „Wir müssen einen Roman nach dem anderen […] für uns vereinnahmen, aus rechter Sicht lesen und daraus das machen, was man eine Rückeroberung oder Reconquista an der Universität nennen sollte.“
Als Symbol wählte die „Aktion 451“ ein Bild von Oskar Werner als Feuerwehrmann in der Verfilmung des Romans. Das besonders Perfide daran: Der Schauspieler Oskar Werner war Antifaschist, Wehrmachts-Deserteur, kämpfte mit seiner Kunst und darüber hinaus gehenden Aktivitäten bis zum Tod gegen Nationalismus und Antisemitismus sowie gegen die Verdrängung der NS-Verbrechen. Er organisierte eine Gedenkveranstaltung in Mauthausen und vieles mehr. Und muss nun als Symbol einer rechtsextremen Gruppe dienen.
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19. November 2023: 3. Mahnwache für die palästinensischen und israelischen zivilen Opfer
Rund 300 Personen beteiligten sich am 19. November 2023 am Platz der Menschenrechte in Wien an der 3. „Mahnwache für die palästinensischen und israelischen zivilen Opfer“, organisiert von der jüdisch-arabischen Friedensinitiative „Zusammenstehen“ im Rahmen von „One State Embassy“.
► Die Reden auf der Mahnwache zum Nachhören
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21. November 2023: Trans Day of Remembrance
300-350 Leute nahmen laut Angaben von Djanaleah auf X (Twitter) am 20. November 2023 an der jährlichen Kundgebung zum „Trans Day of Remembrance“ teil.
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23. November 2023: Demo der Solidarität mit den Bewohner*innen des Hauses Gaudenzdorfer Gürtel 41
Am 23.11.2023 zog eine Demonstration vom Gaudenzdorfer Gürtel 41 zum Bezirksamt Meidling, da die dortigen Bewohner*innen seit mittlerweile genau einem Jahr ohne Strom leben müssen, berichtete „en commun – Zwangsräumungen verhindern Wien“. Von der Bezirksvorstehung Meidlung wurde gefordert, dass sofort wieder der Strom eingeschaltet werde und für das Haus eine Zwangsverwaltung erwirkt wird.
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24./25. November 2023: Kundgebungen zum Tag gegen Gewalt gegen Frau*en
Am 24. November 2023 wurde im Beisein feministischer Aktivist*innen der Platz gegenüber jener Trafik in der Nussdorfer Straße, in der 2021 eine Frau von ihrem Ex-Partner grausam ermordet worden war, offiziell in „Ni-Una-Menos-Platz“ umbenannt. Die Platzbenennung erfolgte in Anlehnung an die lateinamerikanische feministische Bewegung gegen Femizide/Feminzide, erklärte Bezirksvorsteherin Saya Ahmad .
Die Trafik werde zum feministischen Kunstraum „Frau* schafft Raum“ umgestaltet, in dem sich Künstlerinnen* ab 7. Dezember mit dem Thema Femizid und Gewalt gegen Frauen* auseinandersetzen.
Am 25. November fand eine Demonstration gegen Gewalt gegen Frauen vom Ni-Una-Menos-Platz zum FZ statt.
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29. November 2023: Inklusionsmarsch
270–290 Personen beteiligten sich am 29. November 2023 in Wien am Inklusionsmarsch für die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen von der ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse zum Grünen Parlamentsklub in der Löwelstraße.
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