Apr 142008
 

Umfangreiche Aktivitäten gab es am Wochenende zu den internationalen Freiraum-Aktionstagen auch in Österreich.

Erst in der Nacht auf Montag fand die Besetzung eines Hauses in der Spitalgasse ihr polizeilich durchgesetztes Ende.

Das Haus Spitalgasse 11 wurde in der Nacht auf Samstag besetzt.

In einem Komunique der Besetzenden hieß es:

Im Vorfeld der Besetzung wurde in einem Workshop zu queer-feministischer Raumnahme diskutiert, wie die praktischen Arbeits- und Problembereiche einer Besetzung so gestaltet und organisiert werden können, dass gängige Verhaltensmuster wie Paternalismus, Mackerverhalten, Konkurrenz oder gegenseitige Abwertungen vermieden werden können bzw. zum Gegenstand von Reflexion werden. Wie der Raum zu einem werden kann, der Spielräume abseits von Normierungen ermöglicht.

So hieß es in einem Kommuniqué der Besetzenden.

Sonntag gegen 18 Uhr begann die Polizei mit der Räumung, die sich bis kurz vor Mitternacht zog. Eine Solidemo für eine festgenommene Person dauerte bis halb zwei Uhr in der Früh.

Bericht über Hausbesetzung in Wien:

http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21957

In Graz wurde am Freitag ebenfalls ein Haus und zwar in der Annenstraße besetzt.

Das Gebäude in der Annenstraße 3 stehe – wie alle bisherigen – seit geraumer Zeit leer und eigne sich in Lage und Ausstattung ideal für die vielen Projekte, berichten die Besetzenden in einer Presseerklärungen.

Bericht über Hausbesetzung in Graz:

http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21956

Schon am Freitag hat in Wien auch eine Demonstration für Freiräume und konkret auch für den Erhalt des Wagenplatzes stattgefunden. Wir haben bereits am Freitag live darüber berichtet.

Treffpunkt war um 15.00 Uhr im Resselpark am Karlsplatz. Nach ca. einer Stunde setzte sich der bunte Zug von mehreren Wägen und Soudsystemen in Bewegung. Um ca. 18.30 erreichten die Leute den Schweizerpark, wo sie sich noch bis ca. 18:50 aufhielten.

Dann bewegten sie sich in kleinen Gruppen ins Arsenal, wo schon einige Wägen einen neuen Wagenplatz besetzt haben. Dort soll die angekündigte Wagenplatzparty stattfinden.

Die hat dann bis Sonntag 13:00 gedauert. Nachdem gefrühstück, zusammenräumt und und die Wagen startklar gemacht wurden, haben Alle mit samt Wägen den Platz verlassen. Die Polizei beschränkte sich mehr oder weniger darauf, das Geschehen zu beobachten.

In Innsbruck fand im Rahmen der „internationalen Squatterdays“ eine Freiraumdemo und darauf folgend eine Besetzung der alten Hungerburgbahntalstation statt.

Das Haus, das der Stadt Innsbruck gehört, stand seit ein paar Jahren leer, und bot sich für eine Hausbesetzung aufgrund der guten Lage und der guten Nutzbarkeit der Räume vorzüglich an.

Um circa 20 Uhr abends kreuzte dann Berichten zufolge zum erstenmal die Polizei mit 20 Einheiten auf, zog aber im Angesicht von 150 Hausbesetzern teilweise wieder ab.

Nachdem von der Polizei versichert wurde, das es keine gewaltsame Räumung bis Samstag 12:00 geben würde, tauchte um circa 2 Uhr nachts ein Vertreter der Stadt Innsbruck auf und Verhandlungen konnten starten.

Die Besetzer einigten sich nach längerem Diskutieren und großem Hin und Her dann schlussendlich dazu, mit der Forderung auf freies Geleit das Haus geschlossen zu verlassen.

Informationen zu den Besetzungen an den Freiraumaktionstagen im Internet gibt es auf at.indymedia.org, no-racism.net und freiraum.at.tt

internationale Infos auf: april2008.squat.net.

 Posted by on Mo., 14. April 2008 at 17:39
Apr 112008
 

Am 11. und 12. April 2008 finden weltweit dezentrale Freiraumaktionstage statt. Ziel dieser Aktionstage ist es, die politischen Bewegung für freie und autonome Räume und besetzte Häuser sichtbarer zu machen.

In Wien startete um 15 Uhr eine Demonstration für Freiräume mit anschließender Wagenplatzparty in der Stadt. Bekanntlich ist der Wagenplatz Wien, die bisher einzige Wagenburg Österreichs, mit einem Räumungsbefehl bedacht worden und entsprechend gefährdet. http://wagenplatz.at/

Livebericht von Demo.

Morgen Samstag geht es weiter mit einer Bimparty, Treffpunkt 16 Uhr Schottentor.

Und:

ein Workshop für queer-feministische aumgestaltung und -aneignung findet Samstag, 12. April um 18 Uhr im alten AKH, Hof 2 statt.

Denn: Der Kampf für ein besseres und befreites Leben benötige Räume. Dabei ist es für die Veranstaltenden zentral, dass der Kampf um herrschaftskritische Räume für eine anti-autoritäre Praxis mit dem Kampf gegen hetero-normative Strukturen und der Arbeit an sich selbst zusammenfällt. Das bedeute die stetige Dekonstruktion und Hinterfragung der Norm der Heterosexualität und des Systems der Zweigeschlechtlichkeit.

Auch in Innsbruck begann vor kurzem eine Demonstration beim Landesmuseum und in Graz beginnt um 22 Uhr eine Demonstration, am Südtiroler Platz in Graz. Und in Vöcklabruck gibt es Samstag ab 19.30 Kurzfilme in den Lichtspielen Lenzing zum Thema Reclame the Space. Auch Vöcklabruck braucht ein autonomes Haus und das in Attnang müsse wieder her.

Weitere Aktivitäten werden gemeldet aus: Oldenburg (D),
BRISTOL (UK), MANCHESTER (UK), LONDON (UK), READING (UK), NIJMEGEN, ROTTERDAM (The Netherlands) AMSTERDAM (The Netherlands)
UTRECHT (The Netherlands) PRAGUE (Czech rep.)
ROPICE (Czech rep.) – COPENHAGEN (Denmark) MARBURG (Ger)
Oldenburg (D)
FREIBURG
STUTTGART (Ger)
MANNHEIM (Ger)
DRESDEN (Ger)
KARSLRUHE (Ger)
OSLO (Norway)
DIJON (France)
DUBLIN (Ireland)
PORTO (Portugal)
INNSBRUCK (Austria)
GRAZ (Austria)
WELLINGTON (New Zealand)
TAMPERE (Fin)
KAUNAS (Lithuania)
VILNIUS (Lithuania)
ATHENS (Greece)

HERAKLION, Crete (Greece)
THESSALONIKI (Northern Greece)
MINSK (Belarusia)
ROMA (Italy)
MILANO (Italy)
BERGAMO (Italy)
FIRENZE (Italy)
CESENA (Italy)
POZNAN (Poland)

http://april2008.squat.net:8080/wiki/Agenda

Ein Newsticker mit aktuellen Infos über Aktivitäten in Österreich gibt es auf Indymedia:
http://at.indymedia.org/node/9913

+++

Das josephinische Erlustigungskomitee richtet ab 11. April jeden Freitag
von 16 – 18 Uhr die „Lustig-Listige Mahnwache“ für den Augartenspitz,
dessen Baumbestand und das Pförtnerhäuschen aus, und lädt ein: Kommt zur
barock-bukolisch-musikalisch-informativen Festsetzung an die Ecke
Castellezgasse/Obere Augartenstraße!

+++

Ausnahmsweise einmal ein Fernsehtipp für ORF2 am Sonntag. Da wird nun doch tatsächlich der Dokumentarfil „Operation Spring“ von Angelika Schuster und
Tristan Sindelgruber ausgestrahlt, über den wir vor drei Jahren ausführlich auf ORANGE 94.0 berichtet haben.

Der Film stellt die mit unhaltbaren Vorwürfen und Methoden geführten Verfahren gegen an die hundert Afrikaner statt. Im Morgengrauen des 27. Mai 1999 hatten 850 Polizisten Wohnungen und Flüchtlingsheime in ganz Österreich gestürmt. Der Codename der Polizeiaktion war „Operation Spring“, es war die größte kriminalpolizeiliche Aktion seit 1945. In den folgenden Jahren entwickelt sich daraus das größte Justizverfahren gegen Afrikaner in Österreich. Fast alle Angeklagten werden verurteilt. Das gesamte Strafausmaß beträgt mehrere hundert Jahre Haft.

Die Kinopremiere von „Operation Spring“ war im September 2005. Der Film lief
hierzulande außerordentlich erfolgreich, in Wien war er 22 Wochen ohne
Unterbrechung im Kino, und löste zudem heftige Diskussionen im Kino, in
Print- und elektronischen Medien aus.
Parlamentarische Anfragen, Aufforderungen an das Justizministerium die
Verfahren neu aufzurollen. Ein offener Brief an die Justizministerin, der
mittels bezahltem Inserat in der Tageszeitung „Die Presse“ erschien,
Diskussionen an Universitäten, in den Kinosälen, etc.

Die verantwortlichen offiziellen Stellen spielten aber allesamt auf Zeit und
dieses Spiel verlief bis zum heutigen Tag für sie erfolgreich.
Justiz- und Innenministerium hüllen sich bis heute weitestgehend in
Schweigen und haben keinerlei ernsthaften Schritte getätigt um den klar
formulierten Kritikpunkten nachzugehen.
+++

Die Bürger_inneninitiative Dammstraße, die bereits einmal mit rechten Gruppen und Neonazis gegen eine vermeintliche Moschee im 20. Bezirk demonstriert hat, bereitet allem Anschein nach weitere Aktivitäten vor. Nicht zuletzt deswegen veranstaltet die SLP Samstagabend eine Veranstaltung zum Thema „Nicht Moscheen sind das Problem sondern der Rassismus“. Am 12.4. 08 ab 17.00
in der VHS-Brigittenau, Raffaelgasse 11-13. Am Anfang geht es um die Frage „Wer steht hinter der sogenannten Bürgerinitiative Dammstraße?“ Darauf folgt eine Diskussion mit Sonja Grusch von der SLP und Claus Ludwig, einem antifaschistischen Gemeinderat in Köln. Mit ihm sprach Sven Hilberth.

 Posted by on Fr., 11. April 2008 at 20:48
Apr 102008
 

Kurznachrichten in der Lokalbeilage:

Etwa 100 Demonstrant_innen fanden sich am Mittwoch vor dem Hauptportal der Universität Wien zu einer Kundgebung gegen deutschnationale Burschenschaften ein, berichtet ein Beitrag auf Indymedia. Gemeinsam mit weiteren Gruppen riefen die Organisator_innen der Autonomen Antifa [AuA] unter dem Motto „the nazis never really went away: Rechten Umtrieben und Strukturen gemeinsam Einhalt gebieten – auf der Uni und überall! Kein Fußbreit Faschisten jeder Couleur!“ die Universitätsleitung dazu auf, konsequenter gegen die im rechtsextremen Milieu agierenden Verbindungsstudenten des Wiener Korporations Rings (WKR) aufzutreten und ihr allwöchentliches Stelldichein zu unterbinden. Ein_e Sprecher_in wies in einem Redebeitrag darauf hin, dass es auch die Pflicht von Studierenden selbst sei, couragiert gegen die geschichtsrevisionistischen und antifeministischen Haltungen der Burschenschaftler aufzutreten. Die Rosa Antifa Wien betonte, darüber hinaus gelte es, den rechten Grundkonsens in Österreichs bürgerlicher „Mitte“ zu durchbrechen und weitergehende Kritik zu üben. Neben Musik und Redebeiträgen, wurde auf Infotafeln über verschiedene antifaschistische Themen und Ereignisse (zB über den Mord an Ernst Kirchweger durch den Burschenschafter Kümel 1965, die Situation russischer Antifaschist_innen, Angriffe auf HomoBiTrans*Paraden uvm.) berichtet sowie mit zahlreichen Flugblättern auf die personellen Überschneidungen von Studentenverbindungen zur österreichischen Neonaziszene aufmerksam gemacht.

Es formierte sich ein Demonstrationszug in den Arkadenhof der Universität als dort am so genannten „Siegfriedskopf“ etwa 25 Korporierte auftraten. Diese hatten sich vermeintlich heimlich durch einen Hintereingang geschlichen und waren nicht nur überrascht, trotzdem mit den üblichen Parolen empfangen zu werden, und darüber hinaus namentlich den Gegendemonstrant_innen vorgestellt zu werden.
Ein_e Sprecher_in der [AuA] nannte die Kundgebung im Anschluss „überaus erfolgreich“, da es gelungen sei, die Aufmerksamkeit der Besucher_innen der Parallelveranstaltung der Österreichischen Hochschüler_innenschaft „Semesterstart@Aula“ zu gewinnen und diese zu informieren. Zudem sei erneut der Universitätsleitung und den Verbindungsstudenten selbst gezeigt worden, dass es eine überaus gut informierte und engagierte Gegenöffentlichkeit zur Tradition des Schweigens über rechte Gesinnungen und Zusammenhänge gebe.

+++

Nicht zuletzt weil die zu rechtsextremen Gruppen zumindest keine Berührungsschwierigkeiten aufweisende Bürger_inneninitiative Dammstraße zu ihrem Thema der Ablehnung der von ihnen fälschlich als Moschee bezeichneten Gebetstätte im 20. Bezirk eine Veranstaltung mit dem Titel „Islam – eine Religion für Österreich?“ am Donnerstagabend durchführt, organisierte auch die SLP
für Samstag, den 12.4. 08 gemeinsam mit anderen antifaschistischen Organisationen eine Veranstaltung unter dem Motto:
„Nicht Moscheen sind das Problem sondern der Rassismus“.
12.4. 08 ab 17.00
in der VHS-Brigittenau, Raffaelgasse 11-13
Um 17.00 Einleitung: „Wer steht hinter der sogenannten Bürgerinitiative
Dammstrasse?“
Im Anschluss Diskussion mit
Claus Ludwig – antifaschistischer Gemeinderat in Köln
Sonja Grusch, SLP-Bundessprecherin und Betroffene

+++

Ein Termin zum Vormerken:
Die EUROMAYDAY-PARADE 008 findet wie immer am 1. Mai statt. Treffpunkt ist um 14 Uhr beim Marcus-Omofuma-Denkmal. Bekanntlich ist der 1. Mai der Jahrestag des Todes von Markus Omofuma während polizeilicher Behandlung während seiner Abschiebung.

+++

intergalaktische Ausgabe:
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21923

 Posted by on Do., 10. April 2008 at 20:47
Apr 072008
 

Nachdem zuletzt überwiegend rechte bis rechtsextreme Organisationen die Kritik an der bevorstehenden Ratifizierung des EU-Reformvertrags zu Protestaktionen bis hin zu Massendemonstrationen nutzten, hatten für vergangenen Samstag auch linke Gruppen zu einer Demonstration und Menschenkette aufgerufen.
Als Rechtsextremist_innen erkennbare Personen wurden zwar nach und nach aus der Demonstration entfernt. Dennoch bot die Demonstration eine bereitwillig genutzte Plattform für unzählige nationalistische Teilnehmende und Gruppen.

An der Demonstration vom Westbahnhof zum Parlament hatten sich bis zu 2000 Personen beteiligt. Direkt zu Kundgebung und Menschenkette beim Parlament waren weitere 500 gekommen. Trotz einladender Ankündigung auf der Titelseite der Kronenzeitung eine eher bescheidene Beteiligung. Und es ließ sich nicht ganz des Eindrucks erwehren, dass die meisten Teilnehmenden wegen der Kronenzeitung gekommen sind – spätestens als die Rednerin Freda Meissner-Blau nach ein paar kritischen Worten über die Kronenzeitung mit Buhrufen und Pfeifkonzert am Weiterreden gehindert wurde.

Bericht: http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21873

+++

Am Mittwoch, den 9. April stimmt der Nationalrat wohl trotzdem über die Ratifizierung des EU-Reformvertrags ab. Die Werkstatt Frieden und Solidarität, die auch an der Organisation der Demonstration und Menschenkette vom letzten Samstag beteiligt war, ruft deshalb für Mittwoch nochmals zu einer Mahnwache vor dem Parlament auf. Mit dieser Mahnwache sollen nochmals alle Abgeordneten an ihre persönliche Verantwortung erinnert werden, so Elke Renner von der Werkstatt Frieden&Solidarität. Mittwoch, 9. April 2008, 8.00 Uhr vor dem Parlament.

+++

Am letzten Freitag fand in Wien auch eine Demonstration in Solidarität mit den Anti-NATO-Protesten in Bukarest statt.

Bukarest sei zur Zeit des NATO-Gipfels in eine Art Ausnahmezustand versetzt worden, heißt es dazu in einem Bericht auf Indymedia. Es seien 27 000 Polizist_innen und Soldat_innen im Einsatz gewesen, vielen AktivistInnen wurde die Einreise verweigert, Menschen wurden ohne Angabe von Gründen in Gewahrsam genommen, rumänische AktivistInnen und deren Familie wurden zu Hause besucht und eingeschüchtert, alle Demonstrationen und Aktionen wurden verboten, Mobilisierungsseiten im Internet mussten vom Netz gehen. Die Aktivistin Tatiana Duplei wurde von einem Auto eines NATO-Konvois angefahren und verstarb am Unfallort, auch weil die Polizei Erste Hilfe der anwesenden Ambulanz mit Hinweis auf die Sicherheit des Konvois verhindert haben soll. Das Convergence Center wurde gestürmt und Aktivist_innen verhaftet, noch bevor eine Aktion gemacht wurde. Sie wurden dabei geschlagen, und teils mit dem Tod bedroht. Eine Frau musste mit gebrochenem Fuß ins Krankenhaus.

+++

Schlüssel gegen das Vergessen, ein Gedenksymbol für die Opfer des Nationalsozialismus der Servitengasse
wird am 8. April 2008 im 9. Bezirk enthüllt.

Seit dem Frühjahr 2004 arbeitet die Bürger_innenprojektgruppe Servitengasse 1938 an der Aufarbeitung des Schicksals der vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden der Servitengasse im 9. Wiener Gemeindebezirk.
„Dieses für Wien einzigartige Projekt, eine gesamte Gasse auf ihre jüdischen Bewohner_innen und ihr Zusammenleben mit den nicht-jüdischen Nachbar_innen zu untersuchen und ihrem Schicksal nachzugehen, hatte von Anfang an das Ziel, diesen Menschen ein sichtbares Symbol in der Öffentlichkeit zu widmen“, so Dr. Peter Koppe, Vorsitzender des Vereins Servitengasse 1938. Dazu hat der Verein in Kooperation mit der Universität für Angewandte Kunst einen Wettbewerb für Student_innen organisiert. Der prämierte Entwurf von Julia Schulz konnte nun dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren realisiert werden.
„Schlüssel gegen das Vergessen“ besteht aus einer im Boden eingelassenen Glasvitrine, die den Blick auf insgesamt 462 Schlüssel freigibt. Jeder Schlüssel trägt ein Schild mit dem Namen eines der Opfer. Rund um die Vitrine findet sich die Inschrift: „Im Gedenken an die als Juden und Jüdinnen Vertriebenen und Ermordeten, die in der Servitengasse wohnten, Geschäfte führten oder Häuser besaßen“.
An der Enthüllung des Denkmals werden auf Einladung des Jewish Welcome Service auch aus der Servitengasse stammende Überlebende der Shoah teilnehmen.

Programm: Moderiert von Sabine Gruber von der AGENDA 21 am Alsergrund, werden der Zeitzeuge und ehemalige Servitengassen-Bewohner Charles Kurt, die Bezirksvorsteherin des 9. Bezirks, Martina Malyar, der Leiter der Erste Stiftung, Boris Marte, Eva Blimlinger von der Universität für Angewandte Kunst und Barbara Sauer vom Verein Servitengasse 1938 der Frage nachgehen, was dieses Gedenksymbol für sie bedeutet.
Die Veranstaltung wird durch Roman Grinberg und den Wiener Jüdischen Chor sowie durch eine Lesung von Otto Tausig mit österreichischer Exillyrik umrahmt.

Ort: Ecke Servitengasse/Grünentorgasse (Kirchenvorplatz)
1090 Wien
Termin: 8. April 2008 17: 00 Uhr

Umfangreiche Recherchen von Forscherinnen in den Archiven und Interviews mit Zeitzeugen haben ergeben, dass zum Zeitpunkt März 1938 mehr als die Hälfte der BewohnerInnen der Gasse aus Gründen der nationalsozialistischen Gesetzgebung verfolgt, vertrieben und ermordet wurden.

+++

Eine Kundgebung gegen deutschnationale Verbindungen und institutionelles Wegschaun wird unter dem Titel Semesterstart@Aula für Mittwoch, 9. April 11.30 auf der Rampe der Uni Wien organisiert. Um diese Zeit treffen sich dort jeen Mittwoch waffentragende Korporationsstudenten. Dessen Aktivitäten an den österreichischen Universitäten – als Studierende, als Lehrende und jeden Mittwoch auf der Rampe – stellen ein beständiges höchst bedenkliches Ärgernis dar, heißt es in einem Aufruf zur Kundgebung. Deshalb solle rechten Umtrieben und Strukturen gemeinsam Einhalt geboten werden, auf der Uni und überall! Mittwoch, 9. April 11.30 Unirampe.

Weitere dazu passende Veransatltungen:

„Rechtsextremismus an der Uni“
8. April, 13-15 Uhr
Elise Richter Saal, Hauptgebäude Uni Wien
Workshop
Anmeldung erwünscht (veranstaltung(at)oeh.univie.ac.at).
Spontane Teilnahme auch möglich.

“KZ – Willkommen in Mauthausen”
8. April, 20 Uhr
HS 33, Haupgebäude Uni Wien
Dokumentarfilm von Rex Bloomstein

(K)ein Bild? Das Image Österreichs in Israel
9. April, 18.30 Uhr
Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Vortrag und Diskussion mit Michal Levertov.
Veranstalter: Verein Gedenkdienst

+++

Für den 6. April wurde in Ägypten zu Generalstreik und Protesten gegen die zunehmend prekären Lebensbedingungen, die aufgrund von Inflation, insbesondere explodierenden Brotpreisen, immer schwerer werden, aufgerufen. Doch von Protesten war an diesem 6. April wenig auszumachen. Grund dafür war weniger plötzliche Zufriedenheit als vielmehr massive Repression.
Aus Kairo berichtet unsere Korrespondentin Eva Reinbacher:
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21872

 Posted by on Mo., 7. April 2008 at 20:47
Apr 042008
 

Von den heute stattgefundenen rechten Kundgebungen, einer der FPÖ gegen die EU und eine der selbsternannten Väterrechtsbewegung wissen wir leider noch nichts. Von einem erbaulicheren Ereignis, dem FESTlichen Widerstand gegen die Zerstörung des Augartens u.a. wegen des geplanten Baus einer Konzerthalle für die Sängerknaben, der um 14 Uhr auf Einladung des josephinischen Erlustigungskomitee begonnen hat, meldet sich in Kürze Herby Loitsch. Mehr Informationen werden feilgeboten unter www.baustopp.at www.denkmalschutz.at

Noch ein letztes Mal die Ankündigung für Morgen: Nach nicht enden wollenden nationalistischen Kungebungen gegen EU-Reformvertrag oder gang gegen die EU, gibt es morgen eine von linken Gruppen organisierte Demonstration und Menschenkette, mit denen eine Volxabstimmung über den Vertrag von Lissabon gefordert wird.
Auftaktkundgebung
13.00 Uhr, Westbahnhof
Demonstration zur Menschenkette
13.30 Uhr
Abschlusskundgebung vor dem Parlament um 15.30 Uhr.

+++

Den Mythos von der Alternativlosigkeit am „Ende der Geschichte“ durch die Sichtbarmachung einer Multitude alternativer Weltsichten, Organisationsformen und Handlungsweisen, entschlossen und überzeugend zu widerlegen, das ist ein Ziel des Alternativenkongresses, der am 3. April im Grazer Forum Stadtpark begonnen hat. Von der Eröffnung berichtet Radio Helsinki.
Inspiriert wurde der Kongress unter anderem durch das Buchprojekt „ABC der Alternativen“

http://www.alternativen-kongress.org/

http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=9278

 Posted by on Fr., 4. April 2008 at 20:45
Mrz 312008
 

Anlässlich der Geschehnisse in Tibet wurde ein globaler Aktionstag ausgerufen. Auch in Wien gibt es eine Demonstration. Herby Loitsch berichtet live.

+++

Am 31. März 1965 wurde der gegen antisemitischen Universitätsprofessor Taras Borodajkewycz demonstrierende KZ-Überlebende und Antfaschist Ernst Kirchweger
von dem Neonazischläger Günther Kümel niedergeschlagen. Er verstarb wenig später an den Folgen der Verletzungen.
Gewaltsame Übergriffe von Rechtsextremen und FaschistInnen sind nicht
Geschichte – sie haben Kontinuitäten und sind allgegenwärtig!
Erinnert sei hier an den Bombenanschlag der 1995 in Oberwart vier Roma
das Leben kostete. 2006 wurde ein Punk in Lindau/Bodensee von drei
Vorarlberger Skinheads beinahe tot geprügelt. Alleine der diesjährige
Rassismus-Report von ZARA dokumentiert im vergangenen Jahr 831
gemeldete, rassistische Übergriffe in Österreich.

Daran wurde Montag, den 31. März nach 16 Uhr in der U-Bahn-Station Schottentor mit einer Gedenkkundgebung erinnert unter dem Titel Kein Vergeben, kein Vergessen – Im Gedenken an Ernst Kirchweger und die von rechtsextremer und faschistischer Gewalt nach 1945 Betroffenen.

+++

Am Samstag haben mehrere tausend Personen bei einer von überwiegend rechten und rechtsextremen Gruppen organisierten Demonstration gegen einen EU-Vertrag teilgenommen. Aufgerufen hatten einschlägig bekannte Tarn- und Vorfeldorganisationen wie Neutrales Freies Österreich, Initiative Heimat und Umwelt, Anti Gentechnik-Plattform Pro Leben, Die Christen, Initiative für mehr direkte Demokratie, Initiative Rettet Österreich, ARGE Ja zur Umwelt, Christdemokraten Österreichs, Restauratorenbewegung Österreichs, Initiative Iformation – Natur – Gesellschaft. Auch FPÖ und BZÖ hatte hochrangige Teilnehmende entsendet. Neonazis, die unter anderen rechtsextreme Parolen riefen und Freiheit für verurteilte Neonazis forderten, konnten ungehindert an der Demonstration teilnehmen und am Wegesrand fotografierende Antifaschist_innen verprügeln. Vorübergehend festgenommen wurden Antifaschist_innen, die in einem Cafe beim Stephansplatz ein Transparent enthüllen wollten.
Davon unabhängig ruft für kommenden Samstag eine überwiegend von dem linken Spektrum zuzurechnenden Gruppen unterstützte Plattform für eine Volksabstimmung über den EU-Reformvertrag zu einer Menschenkette um das Parlament auf. Auftaktkundgebung ist am Samstag, 5. April 2008, 13.00 Uhr beim Westbahnhof, danach wird zum Parlament gezogen, wo um 15 Uhr die Menschenkette gebildet werden soll.
Im Zentrum der kritik dieser Aktion ist, dass trotz der weitreichenden Auswirkungen des Vertrags auf die Menschen die Bevölkerung nicht in einer Volksabstimmung entscheiden darüber entscheiden dar. Im Rahmen eines O94SPEZIAL am Dienstag, den 1. April um 20 Uhr ist ein Gespräch mit Leuten der Plattform für eine Volksabstimmung über deren Anliegen und die geplante Aktion geplant. Dienstag, um 20 Uhr auf ORANGE 94.0.

Eine weitere rechtsextreme Kundgebung gegen den EU-Reformvertrag, für den die FPÖ aufruft, ist für Freitag, den 4. April geplant um 16.30 am Ballhausplatz geplant.

+++

Bleiben wir bei rechten Umtrieben: Gestärkt durch eine Veranstaltung zum Thema Trennungsopfer am 17.1.08 im FPÖ-Parlamentsclub sollen am Freitag, den 4. April 2008 um 15.00 Uhr vor dem Wiener Parlament Väter zu einer „Demonstration für Vaterrechte“ aufmarschieren. Die „Väterrechtsbewegung“ wird von Kritiker_innen als eine patriarchale, maskulistische Bewegung bezeichnet, die im Namen von z.B. „Recht des Kindes auf beide Eltern“ oder pappa.com, xxx.trennungsopfer.at, xxx.vaeteraufbruch.de, xxx.maennerrat.de versuche, wieder verstärkt Kontrolle über Frauen zu erlangen. Sie wollee eine Rekonstruktion männlicher Macht und die „Familienbande“ stärken und agiere offensiv antifeministisch. Sie habe auch Verbindung in die organisierte Rechte, vor allem die FPÖ. Gewöhnlich gut informierte Kreise verlauten, dass es auch Gegenaktionen geben wird.

+++

Zu Erbaulicherem:
Zu FESTlichem Widerstand gegen die Zerstörung des Augartens u.a. wegen des geplanten Baus einer Konzerthalle für die Sängerknaben, lädt das josephinische Erlustigungskomitee ein: Am Fr. 4. April 2008 ab 14h bei jedem Wetter im Garten des Filmarchivs im Augarten, Eingang Obere Augartenstr. 1. Die Veranstaltenden wollen gut gelaunten (möglichst barock-bukolisch gewandeten) Gäst_innen und Freund_innen zum Thema Augartenspitz reinen Wein einschenken – mit Lebendmusik, Filmvorführungen (ab 20h ca.) usw.
Hülfe und Spenden sind erwünscht! Mehr Informationen werden feilgeboten unter www.baustopp.at www.denkmalschutz.at

+++

Wir wollen antirassistisch sein, ist schnell gesagt. Doch was verbirgt sich dahinter?
Antirassismus bedeutet mehr, als nicht rassistisch zu sein. Darum geht es beim Politdiskubeisl in der EKH Medienwerkstatt am Mittwoch, den 2. April um 20 Uhr.
Konkret wird sich auch die Frage gestellt: Warum ist das EKH ein antirassistisches Projekt? Warum soll es das sein?

+++

Eine Diskussion zum geplanten Mahnmal „für homosexuelle und transgender Opfer des Nationalsozialismus“ in Wien wird diesen Mittwoch, am 2. April, im Rahmen des que[e]r um 20 Uhr in der Wipplingerstr. 23 geführt. Nach Amsterdam und Berlin hätte nun möglicherweise auch Wien ein Mahnmal „für homosexuelle und transgender Opfer des Nationalsozialismus“ erhalten sollen. Eine Diskussion mit Theoretiker_innen und Aktivist_innen in Zusammenarbeit mit dem HomoBiTrans*Kollektiv der ÖH Uni Wien am Mittwoch, am 2. April im que[e]r, 20 Uhr in der Wipplingerstr. 23.

+++

Gegenstandpunkt und Gegenargumente kündigen eine Veranstaltung zu
Finanzkapital und Finanzkrise an,

US-Hypothekenkrise, Fondsschließungen, Bankenpleiten:
Ein Lehrstück über Eigenart, Leistung und Macht des Finanzkapitals

am Mittwoch 2. April 2008 um 19:00
in der Universität Wien, Neues Institutsgebäude (NIG) HS 2
Universitätsstraße 7
1010 Wien
Referent: Prof. Freerk Huisken, Uni Bremen

www.gegenstandpunkt.com
www.gegenargumente.at

 Posted by on Mo., 31. März 2008 at 20:45
Mrz 212008
 

mit Live-Bericht von der Critical Mass, die sich ab 16.30 Uhr am Margaretenplatz zur monatlichen kollektiven Fahrradfahrt durch Wien trifft.
Lange Beschreibung Zu einer Kundgebung für Selbstbestimmung für Tibet sowie Menschenrechte für Tibet vor der chinesischen Botschaft in Wien heute um 16:00 Uhr riefen Exil-Tibeter_innen und Tibet-Unterstützer_innen auf. Die Kundgebung begann um 16 Uhr vor der chinesischen Botschaft Ecke Metternichgasse/Strohgasse. Um 17 Uhr sollen die Teilnehmenden losziehen, über den Schwarzenbergplatz und Ring zur Oper gehen, wo um 18 Uhr eine Abschlusskundgebung angesetzt ist.

+++

Bereits gestern demonstrierten über 100 Personen ihre Solidarität mit den Menschen in Tibet. Dabei gelang es einer Person, den Balkon der chinesischen Botschaft zu erklimmen und die chinesische Fahne zu demontieren. Sie wurde zur Aufnahme der Personalien vorübergehend festgenommen.

+++

Die Scheiben des so gen. Hauses der Heimat im 3. Bezirk wurden in der vergangenen Nacht eingeschlagen. Dann seien Flaschen mit roter Farbe nachgeworfen worden. Das geht aus einem Bekenner_innenposting auf Indymedia hervor. Das Haus der Heimat ist das Begegnungszentrum des Verbandes der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs (VLÖ), laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands ein bekannter Veranstaltungsort für Rechtsextreme.
http://at.indymedia.org/node/9739

+++

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch besuchten Gegner_innen des militanten Abtreibungsgegners Fischer dessen Wohnhaus in der Taborstraße. Auf der Wohnungs- und Bürotür sowie im Stiegenhaus wurden Botschaften hinterlassen, die auf die Machenschaften von HLI bzw Fischer kritisch hinweisen. Außerdem wurden in der Umgebung der beiden HLI-Gassenlokale am Fleischmarkt bzw in der Postgasse ähnliche Parolen hinterlassen. Das wird auf Indymedia berichtet.
Von Freitag auf Samstag wird HLI vor der Klinik am Fleischmarkt eine Gebetsnacht der christlich-fundamentalistischen Atreibungsgegner_innen abgehalten. Hoffentlich bleiben sie dort nicht ungestört, meinen die Autor_innen des Berichts.

+++

Der Verein Helping Hands, eine NGO, die seit Jahren Immigrant_innen durch kompetente Rechtsberatung das Leben in Österreich erleichtert, und bislang von der MA 17 gefördert worden ist, erhält keine weiteren Förderungen mehr und muss ihre Arbeit Ende März einstellen.
Der Verein Helping Hands ersucht daher dringend um solidarische Unterstützung und bittet all jene, die bereits gute Erfahrungen gemacht haben, und denen das Weiterbestehen von Helping Hands ein Anliegen ist, ihrem Protest Ausdruck zu verleihen und der MA 17 mitzuteilen, wie wichtig und unverzichtbar die Arbeit von helping hands ist.

Mehr darüber ist auf http://no-racism.net/article/2480/ nachzulesen.
Mehr Informationen über Helping Hands: http://www.helpinghands.at/

+++

Der urprünglich für Sonntag angesetzte Termin für den 8. Teil des Workshops ‚Schengen (z)erstellen‘ wurde laut no-racism.net auf Montag, 24. März verschoben. Beginn ist um 15.00 Uhr in der Medienwerkstatt im :: EKH, Wielandgasse 2-4.

+++

Ghostbikes zur Erinnerung an auf Wiens Straßen getötete Radfahrer_innen werden im Zuge der heutigen Critical-Mass-Fahrt aufgestellt. Wir erwarten einen Bericht vom Margaretenplatz, wo sich die Teilnehmenden an dieser jeden jeweils am dritten Freitag des Monats stattfindenden kollektiven Fahrradfahrt seit 16.30 Uhr sammeln.

+++

weitere Beiträge:
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21636
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21635

 Posted by on Fr., 21. März 2008 at 20:44
Mrz 102008
 

Kurzmeldungen aus der Lokalbeilage:

HLI zur Hölle geschickt!

Abtreibungsgegner_innen von HLI (Human Life International) waren in den frühen Morgenstunden des internationalen FrauenLesbenkampftages gwzungen, durch die Hölle zu gehen, oder noch genauer gesagt, unter einem von Teufel_innen gehaltenen Transparent mit der Aufschrift Hölle durchzugehen. Und auch sonst wurden die christlich-fundamentalistischen Abtreibungsgegner_innen von den teuflischen Gegendemonstrierenden bei ihrer Betprozession immer wieder massiv gestört. Es sei den christlichen Fundamentalist_innen sichtlich unangenehm gewesen, eingewiesen durch die Polizisten den Weg durch das Höllentor anzutreten, berichten die bislang unbekannten „power-puff-höllentrip-reiseleiter_innen“, die sich zu der Aktion bekannt haben.

Neben der Verbreitung ihrer christlich motivierten antifeministischen Ideologie stelle HLI für Frauen eine ganz konkrete Bedrohung dar, so die power-puff-höllentrip-reiseleiter_innen: ihre Ziele sind die Fristenlösung abzuschaffen und Frauen in ein Leben als Mutter, Brutkasten und Hausfrau zurückzuverweisen. Selbstbestimmung von Frauen kann und darf es für sie nicht geben – und sie setzen mit psychischer und physischer Gewalt besonders vor Abtreibungkliniken alles daran, dies zu erreichen.

Die power-puff-höllentrip-reiseleiter_innen fordern hingegen:

Kostenlosen und anonymen Zugang zu Verhütungsmitteln und Abtreibungen!
Abtreibung raus aus dem Strafgesetz!
Keine Vorträge von AbtreibungsgegnerInnen an Schulen und Universitäten!
Für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen!
Kein Raum für HLI!

+++

Mehr Sicherheit in Form einer kontinuierlichen Förderung für feministische Projekte fordert das für werkstoff für feminismus und popkultur bekannte Projekt Fiber. Die sowohl schlichte aber umso mehr nachvollziehbare Erklärung: Kontinuierliche Förderung, weil wir stets aufgefordert werden uns vorzustellen, darzustellen, zu erklären, warum gerade wir … und was wir eigentlich tun. Kontinuierlich, weil dieses Immer-wieder-auf’s-Neue so viel Zeit in Anspruch nimmt, Zeit, die in eine fiber besser investiert wäre als in einen Bettelbrief. Kontinuierlich, weil das ein Ausdruck der Wertschätzung von öffentlicher Seite wäre, nicht nur für die Publikation, sondern auch für die Menschen, die hart dafür arbeiten.

Vor diesem Hintergrund entstand der Forderungskatalog

Wir fordern …

* die kontinuierliche staatliche Subventionierung feministischer Projekte.
* Selbstverständlichkeit gegenüber der eigenen politischen/kritischen Existenz bei staatlichen Stellen, ohne sich stets neu vorstellen und erklären zu müssen.
* das Ende der Selbstausbeutung durch freiwillige Arbeit: Die Bereitschaft zur unentgeltlichen Arbeit darf nicht vorausgesetzt werden.
* Subventionierung als Geste der Wertschätzung von Engagement als Beitrag für eine gerechtere Gesellschaft.
* 100-prozentiges Gender-Mainstreaming im Rahmen der staatlichen Geldervergabe.
* die Auflösung von eindeutigen Zuweisungen, stereotypen Denkweisen und Klischees – auch in der Arbeitsweise und Zuständigkeit öffentlicher Hände.
* die Anrechnung von freiwilliger Arbeit als Arbeit bzw. die Anerkennung dieser Doppelbelastung in einer Gesellschaft, in der nach wie vor zwischen Geld- und Nicht-Geld-Jobs differenziert wird.
* nie wieder Soli-Feste!

Dieser Forderungskatalog kann online unterzeichnet werden. Der Weg zur Petition führt über www.fibrig.net.

+++

Street Harassment kennen wir alle: Nachpfeifen, verbale und physische Übergriffe oder Blicke als Machtdemonstrationen sind nur einige alltägliche Beispiele.
Am 11.03.2008 um 19:30 wird in der Bibliothek – von unten in der Wipplingerstrasse 23 das neue Buch „Street Harassment – Machtprozesse und Raumproduktion“ , Herausgeberinnen: Feministisches Kollektiv präsentiert.
Dieser Sammelband beschreibt Street Harassment entlang von Kategorien wie Geschlecht, Sexualität oder Herkunft als komplexe und vielschichtige Ausdrucksform sozialer Machtverhältnisse. Die Autor_innen nützen verschiedene disziplinäre Ansätze um das Spannungsfeld zwischen öffentlich/privat und Ein- bzw. Ausschlussmechanismen zu analysieren. Damit liefern sie einerseits Diskussionsbeiträge zu aktuellen Debatten wie etwa der Frage nach sicherheitspolitischen Maßnahmen ausgehend von feministischen Forderungen und ergänzen andererseits die bestehende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit feministischen Raumkonzepten und Lesbenforschung.
Die Vielfalt der in den Beiträgen angewandten Methoden und Theorien bietet allen Leser_innen Anknüpfungspunkte � und öffnet Raum für Diskussion und Gegenstrategien.

Diese Seite soll als eine Plattform für Austausch, Kommentare und Anregungen aller Art fungieren. www.nostreetharassment.com soll aber nicht nur Ort des Erfahrungsaustauschs sein, sondern auch die Häufigkeit tatsächlicher Übergriffe aufzeigen, sie sammeln und dokumentieren. So wird vielen Menschen die Möglichkeit gegeben, sich in einem allen zugänglichen Raum zu artikulieren. Durch das Heraustreten aus der Sprachlosigkeit können Opferperspektiven überwunden und gemeinsame Handlungsoptionen entwickelt werden.

write@nostreetharassment.com

Buchpräsentation:

11.03.2008, 19:30

Bibliothek – von unten (ehem. Volxbibliothek)
Wipplingerstrasse 23
1010 Wien

 Posted by on Mo., 10. März 2008 at 20:43
Mrz 072008
 

Im Juni 1998 verkündeten die Vereinten Nationen eine 10-Jahres-Strategie, um messbare Resultate im Kampf gegen Drogen zu erzielen.
Am 10.März 2008 trifft sich die Drogenkommission der Vereinten Nationen in Wien um die Resultate dieser Strategie zu beraten.

Der Kampf gegen Drogen brachte auch eine Kriminalisierung von Millionen von Leute mit sich. Bemühungen den Schaden zu minimieren und den verantwortlichen Umgang mit Drogen zu verbessern werden durch Regierungen aktiv vereitelt, meinen Kritiker_innen, die dazu derzeit in Wien einen Kongress abhalten und heute Abend auch demonstrieren, bzw. wie sie es nennen, einen Friedensmarsch abhalten.
Die Demonstration zum Vienna International Centre beginnt in diesen Minuten am Praterstern. Um 19h soll eine Drogen-Friedensfahrt mit Fahrrädern und Skates beginnen.

http://www.encod.at

+++

Aktivist_innen der Umweltorganisation Greenpeace mauerten gestern den Haupteingang der Erste-Bank-Zentrale am Graben in der Wiener Innenstadt zu. Grund dafür ist die Beteiligung der österreichischen Bank an der Finanzierung von zwei neuen Reaktoren im slowakischen Atomkraftwerk Mochovce.
Die Erste-Bank ist Teil eines Konsortiums, das die Errichtung von zwei neuen Reaktoren in Mochovce finanzieren will.
Derzeit sind am AKW-Standort Mochovce zwei Reaktoren des Typs WWER 440-213 in Betrieb, einer veralteten sowjetischen Reaktorart aus den frühen 1970er-Jahren. Zwei weitere Reaktoren desselben Typs sollen nun neu gebaut werden und entgegen gängiger Sicherheitsnormen sollen diese beiden Meiler keine Containment-Schutzhülle erhalten, was eine Nuklearkatastrophe im Falle eines Flugzeugsabsturzes begünstigt.

Wer mehr Informationen sucht oder der Erste-Bank dazu eine E-Mail schicken möchte, kann auf http://www.greenpeace.at/5497.html vorbeischauen.

Die Frauen für eine atomkraftfreie Zukunft laden für den 8. März ein zu einer akrobatischen Kundgebung gegen den Atomzirkus vor die ERSTE-Bank am Graben 21 im ersten Bezirk von 10.30 bis 12.30 Uhr

+++

Die Freund_innen des Augartens halten am Sonntag, den 9. März von 11 Uhr bis 17 Uhr am Augartenspitz Ecke Castellezgasse / Obere Augartenstraße einen Flohmarkt ab. Eine große Auswahl an Spielzeug, Sportartikeln, Accessoires, Handtaschen,
Antiquitäten, alten Hüten,Glas, Behältern, Schmuck, Lederwaren, wird es zu kaufen geben. Der Gewinn kann helfen, Anwaltskosten für bevorstehende Prozesse gegen die verschiedenen Augarten-Verbauungsprojekte vom Konzerthaus der Sängerknaben bis zum Datencenter im Flackturm zu bezahlen.
Der Aktionsradius Wien bzw Augartenstadt-Bürgermeister Otto Lechner allerhöchstpersönlich lädt für 13. März zu einem Parkparlament ein. 13. März 19 Uhr, Aktionsradius, Gaußplatz 11.

http://www.baustopp.at
und
http://aktionsradius.at/ wo allerdings vor lauter Animation nur schwer Informationen mehr zu finden sind.

+++

Nicht mehr schlucken – Feuer spucken, heißt es morgen Samstag am 8. März beim feministischen Drachinnenflug bzw. der FrauenMädchenLesben-Demo zum internaitonalen FrauenMädchenLesben-Tag. Treffpunkt ist am Samstag, dem 8. März 2008 um 14 Uhr beim Westbahnhof (Ecke Innere Mariahilfer Straße / Mariahilfer Gürtel). Ausschließlich für FrauenMädchenLesben.
Einen Bericht von der Demonstration gibt es morgen Samstag um 20 Uhr in Radio Widerhall im Rahmen des Sonderprogramms zum 8. März auf ORANGE 94.0 zu hören.

 Posted by on Fr., 7. März 2008 at 20:42
Mrz 062008
 

Der Wagenplatz in Wien wurde am Donnerstag, 6. März um 7 Uhr früh überraschend von fünf Beamt_innen der MA 6 sowie 4 Polizist_innen besucht wurden. Sie kennzeichneten die Wägen mit Nummern und
Buchstaben, verschafften sich teilweise unautorisierten Zutritt und forderten von allen anwesenden Personen Personalien, Eigentumsverhältnisse, Mietpreis und Auskunft über andere eventuelle Bewohner_innen. Trotz Protest seien mutwillig falsche, bzw. spekulative Daten bezüglich des Eigentums und der Länge des Aufenthalts der anwesenden Personen aufgenommen worden, berichten Bewohner_innen des Wagenplatzes.
Auftraggeber der unfreundlichen Maßnahme war die MA 62 (Zentrales Meldeservice), vorgeblicher Grund: Meldeversäumnis;

Nach einer Bauverhandlung erwarten die Bewohner_innen in den nächsten Tagen einen Räumungsbescheid. Die Baupolizei beruft sich auf die Widmung des Grundstücks als Grünland.

Mehr Infos auf http://wagenplatz.at/

+++

Wie schon berichtet, geht die jährlich am 8. März von den Grünen des 2. Bezirks verliehene Auszeichnung „Frau des Jahres“ heuer an die Pädagogin, Künstlerin sowie Begründerin und Aktivistin von „Ehe ohne Grenzen“ Angela Magenheimer. Seit 2006 tritt sie öffentlich gegen die Illegalisierung und gewaltsame Trennung binationaler Paare durch Abschiebungen ein. Sie organisierte u.a. schon rund 100 Protestkundgebungen vor dem Innenministerium.
Der Preis wird von den Grünen des 2. Bezirks am 8. März um 19 Uhr in der Architekturgalerie OFROOM, Taborstraße 18 im Rahmen eines Fests für Angela Magenheimer verliehen.
Die 98. Demonstration von EHE OHNE GRENZEN vor dem Innenministerium findet am Mittwoch 12.03.2008 wie auch alle bisherigen und weiteren Kundgebungen um 17 Uhr statt, vor dem Innenministerium in der Herrengasse 7.

Erst gestern berichteten wir über einen neuen von Ehe ohne Grenzen unterstützen Fall:

Gegen die Ehefrau eines österreichischen Staatsbürgers soll Aufenthaltsverbot verhängt werden, weil die Behörden meinen, dass es sich bei der Ehe um eine Scheinehe handele. So weit so alltäglich. Die Fremdenpolizei ist der Meinung: „Es besteht zwischen Ihnen und Ihrem Ehegatten niemals ein gemeinsames Familienleben und wurde durchgehend durch Vorspiegelung falscher Tatsachen versucht, ein solches der ha. Behörde vorzutäuschen“.

Was die Familie S. dabei so fassungslos macht, ist dass nicht einmal das gemeinsame Kind David, offenbar ein Scheinkind, als Indiz für Führung einer Ehe im Sinne der Gesetze anerkannt wird, die Willkürmöglichkeiten der Behörden vielmehr mit allerzynischtem Nachdruck ausgespielt werden.

Im Schreiben der Fremdenpolizei wurde der gemeinsame Sohn einfach nicht erwähnt, obwohl er auch während der fünfstündigen Befragung anwesend war.

Wenn derartige Ermittlungen nicht so dramatische Folgen haben könnten, wäre das ganze eigentlich nur lächerlich und ärgerlich, findet Ehe ohne Grenzen. Durch seltsame Erhebungen und haarsträubende Unterstellungen wird versucht eine Familie zu zerstören. Das alles müsse sofort ein Ende haben: „Schluss mit den Schikanen gegen binationale Paare!“ fordert Ehe ohne Grenzen abermals und vehement.

+++

Die FrauenMädchenLesben-Demo am 8. März beginnt am kommenden Samstag um 14 Uhr beim Westbahnhof und zieht danach über Mariahilfer Straße und Naschmarkt zur Oper.

+++

Am 7. März um 19 Uhr findet im Amerlinghaus in Wien ein Anti-Nato-Infoabend statt. Ein Anlass ist, dass zwischen 2. und 4. April in Bukarest der Nato-Gipfel stattfindet. Am 7. März soll über die Möglichkeit der Teilnahme an diesen Protesten gesprochen werden, über mögliche Soli-Aktionen hier und die Planung von antimilitaristischen Aktionen.

mehr Hintergrundinfo auf:
http://austria.indymedia.org/node/9484

+++

Anlässlich des weltweiten Gedenktags für die Opfer der Gewalt in Kolumbien findet am 6. März eine Kundgebung am Stock im Eisen-Platz statt.
In Kolumbien ruft die „Nationale Bewegung der Opfer der
Staatsverbrechen“ (MOVICE) für den 6. März 2008 weltweit zum Gedenken an
die Opfer der Gewalt durch den Paramilitarismus, die Parapolitik, die
Guerilla und die Staatsverbrechen auf. Ihr haben sich im Lande selbst und
weltweit zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen und
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens angeschlossen. Deshalb auch in Wien die Kundgebung: 6. März, 18 Uhr, Stock im Eisen-Platz.

+++

Vom 7. bis 9. März 2008, findet in Wien das Symposium der European Coalition for Just and Effective Drug Policies (ENCOD) statt.
Die Drogenpolitik solle eine Angelegenheit des öffentlichen Gesundheitswesens sein und nicht der Exekutive, meinen die Veranstaltenden und fordern von der UNO, das Recht Pflanzen für den Eigenbedarf und nicht kommerzielle Zwecke anzubauen. Gleichzeitig solle es einzelnen Ländern erlaubt sein, eine Drogenpolitik zu erproben, welche nicht auf Verboten basiert.
Im Rahmen des Symposiums wird es am 7.3. um 17 Uhr auch einen Drogen-Friedensmarsch vom Praterstern zum Vienna International Centre geben. Um 19h soll eine Drogen-Friedensfahrt mit Fahrrädern und Skates beginnen.

Das komplette Programm der Veranstaltung: http://www.encod.at/

 Posted by on Do., 6. März 2008 at 20:42