Jan 302021
 

+++ Fahrradbot*innen für betriebliche Mitbestimmung für freie Dienstnehmer*innen +++ Zweites Wochenende für Moria +++ Donnerstage fürs Donaufeld +++ Budenbummel +++ Proteste und Blockaden gegen Abschiebungen von Wiener Schüler*innen +++ Solidarität mit tschetschenischen Geflüchteten +++ Solidarität statt Krise +++

Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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19. Jänner 2021: Fahrradbot*innen für betriebliche Mitbestimmung für freie Dienstnehmer*innen

Während am 19. Jänner im Catamaran des ÖGB die (Fahrrad)bot*innen-Kollektivvertragsverhandlungen stattfinden, demonstrieren davor ~40 Personen mit dem Riders Collective – unterstützt von der Gewerkschaft VIDA – für echte betriebliche Mitbestimmung für freie Dienstnehmer*innen, eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns und bezahlten Krankenstand. [Interview mit RidersCollective]

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen wurde für angestellte Fahrradbot*innen 2,2% Lohnerhöhung und eine Anhebung des Kilometergeldes von 0,14 € auf 0,24 € erreicht – aber eben nur für das Drittel der Bot*innen, das angestellt ist.

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23./24. Jänner 2021: Zweites Wochenende für Moria

Wie auch schon am Wochenende 16./17. Jänner wurde am 23. und 24. Jänner wie auch in anderen Städten Österreichs im Sigmund-Freud-Park ein „Wochenende für Moria“ begangen. Mit Übernachtungen in Zelten und einem Lichtermeer wurde unter anderem die Evakuierung der menschenunwürdigen Lager für geflüchtete Menschen und deren Aufnahme hier und jetzt gefordert.

[Redenausschnitt]

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21. und 28. Jänner 2021 und …: Donnerstage fürs Donaufeld

Seit Monaten protestieren zahlreiche Menschen gegen die geplante Verbauung des Donaufelds im 21. Bezirk. Am Donnerstag, den 21. Jänner nahmen rund 65 Menschen an der Demo „Donnerstag fürs Donaufeld“ teil. Am 28. Jänner bei starkem Regen 16. Die nächste Demonstration „Hände weg vom Donaufeld“ findet am 11. Februar als Faschingsumzug statt, bei dem sich die Teilnehmer*innen als Tiere des Donaufelds verkleiden sollen. Treffpunkt ist am 11. Februar um 17 Uhr an der Ecke Nordbahngasse/Fultonstraße. [Redenausschnitt] Danke an Eva für die Aufnahme.

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27. Jänner 2021: Antifaschistischer Budenbummel

Am 27. Jänner, dem Tag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau thematisieren in Wien rund 300 Antifaschist*innen im Rahmen eines „Budenbummels“ zu den Häusern deutschnationaler Burschenschaften den Antisemitismus der deutsch-völkischen Verbindungen. [Redenausschnitt]

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27. und 28. Jänner 2021: Proteste und Blockaden gegen Abschiebungen von Wiener Schüler*innen

In den frühen Morgenstunden des 28. Jänner wurde die zwölfjährige Wiener Schülerin Tina, ihre vierjährige Schwester und ihre Mutter sowie die zwanzigjährige Wiener Schülerin Sona, ihr Bruder und ihre Eltern nach Georgien bzw. Armenien abgeschoben.

Am 27. Jänner demonstrierten dagegen bereits untertags vor allem Kolleg*innen der Schüler*innen vor dem Familienabschiebezentrum in der Zinnergasse und winkten ihren Freund*innen über die Mauer zu.

In der Nacht wurden es nach Angaben des Presseservice Wien rund 120 Menschen, die rund um das Abschiebezentrum gegen die Abschiebungen protestierten. Unter ihnen antirassistische Aktivist*innen, Mitschüler*innen und auch Politiker*innen von SPÖ, NEOS und Grünen. Ein Polizeikonvoi, mit denen die Schüler*innen und ihre Familienangehrigen zum Flughafen gebracht werden sollten, wurde stundenlang blockiert. Kurz vor 5 Uhr früh wurden die Sitzblockaden von der Polizei mit WEGA und Hundestaffel geräumt. Die Abschiebungen wurden planmäßig durchgeführt.

Am Abend des 28. Jänner demonstrierten 1000–1300 Personen von der ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse zum Innenministerium – gegen Abschiebungen, gegen die Politik der Unmenschlichkeit und für ein Bleiberecht für alle! Am Minoritenplatz trafen sie auf hunderte Menschen, die sich dort bereits zu einer von vor allem sozialdemokratischen Jugendorganisationen organisierten Kundgebung gegen Abschiebungen versammelt hatten.

[Redenausschnitte]

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29. Jänner 2021: Solidarität mit tschetschenischen Geflüchteten in Schubhaft

Am 29. Jänner demonstrierten rund 40 Menschen vor dem Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel Solidarität mit tschetschenischen Geflüchteten, die am 31. Jänner nach Russland abgeschoben werden sollen und in Schubhaft in Hungerstreik getreten sind. [Redenausschnitt]

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30. Jänner 2021: Solidarität statt Krise

Am 30. Jänner demonstrierten nach Angaben von Michael Bonvalot rund 150 Menschen beim Deserteursdenkmal am Ballhausplatz für Solidarität statt Krise, gegen prekäre Arbeitsverhältnisse, Arbeitslosigkeit und Massenverarmung – für Arbeitszeitverkürzung, ein unbefristetes Arbeitslosengeld mit 80 % Nettoersatzrate und Löhne, die ein gutes Leben ermöglichen, für den massiven Ausbau des Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereiches, gegen Rechtsextremismus und Verschwörungsmythen, für eine Welt ohne Wirtschafts-, Klima- und Gesundheitskrisen.

Aufgerufen hatten unter anderem der KZ-Verband Wien und die Offensive gegen rechts.

Eine für den 31. Jänner geplante Demonstration der Plattform für eine menschliche Asylpolitik unter dem Motto „Unsere Solidarität gegen Coronaleugner*innen, Faschismus und FPÖ“ wurde von der Polizei untersagt.

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30. Jänner 2021: Corona-Verharnloser*innen, -leugner*innen, Verschwörungsideolog*innen …

Untersagt wurden auch zahlreiche geplante Versammlungen von Corona-Leugner*innen, Corona-Verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen. Am 30. Jänner kamen lediglich rund 50 von ihnen trotzdem zum Heldenplatz. Die Organisatorin, Jennifer K., wurde festgenommen. Versuche, Corona-Spaziergänge auf der Ringstraße und beim Stephansplatz abzuhalten, wurden von der Polizei unterbunden. Laut Polizei kam es zu 213 Anzeigen wegen Missachtung der COVID-19-Bestimmungen, einer gemäß Verbotsgesetz, 13 sonstige verwaltunsgrechtliche Anzeigen, fünf Organmandate und insgesamt 2 Festnahmen.

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https://cba.fro.at/487852

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 30. Januar 2021 at 19:44
Jan 172021
 

Willkommen bei der WiderstandsChronologie

+++ Mahnwachen für Assange +++ ReDo: Wieder Donnerstag +++ Aktionstag gegen UG-Novelle +++ Antifaschistische Blockade von bis zu 15.000 Corona-Leugner*innen, -Verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen +++

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4. und 6. Jänner 2021: Mahnwachen für Julian Assange

Am 4. und 6. Jänner demonstrierten jeweils 10 bis 15 Menschen am Stock-im-Eisen-Platz für die Freilassung des Wikileaks-Journalisten Julian Assange. Am 4. Jänner hatte ein Gericht in London eine Auslieferung an die USA abgelehnt. Eine Freilassung gegen Kaution war am 6. Jänner aber ebenfalls abgelehnt worden. [Interview]

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Seit 7. Jänner 2021: Wieder Donnerstag

Seit dem 7. Jänner ist es für eine noch kleine Gruppe von Menschen an jedem Donnerstag wieder Zeit, um gegen die Regierung zu demonstrieren, weil diese auch ohne FPÖ nicht weniger rechts geworden sei, sagen die Demonstrant*innen. Am 7. Jänner versammelten sich 18 Personen am Ballhausplatz. Am 14. Jänner musste wegen einer Bannmeile auf den Maria-Theresien-Platz ausgewichen werden. Ab dem 21. Jänner wollen sie sich jeden Donnerstag um 18 Uhr beim Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte versammeln. [Interview]

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9. Jänner 2021: Gedenken an 2013 erschossene Kurdinnen

Wie das Presseservice Wien berichtete, gedachten am 09.01.2021 rund 60 Personen vor der französischen Botschaft dreier Frauen der kurdischen Bewegung, die 2013 in Paris vom türkischen Geheimdienst erschossen worden waren.

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9. Jänner 2021: Gegen Femizide

Bei der ersten Demonstration gegen Femizide im neuen Jahr wurde am 9. Jänner gegen die Erschießung einer Pensionistin durch die Polizei am 5. Jänner protestiert.

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12. Jänner 2021: Aktionstag gegen UG-Novelle

Am 12. Jänner demonstrierten am bundesweiten Aktionstags gegen die Novelle des Universitätsgesetzes allein in Wien rund 1800 Menschen für Solidarität statt Ausgrenzung an den Universitäten. Sie zogen vom Bildungsministerium am Minoritenplatz über die Uni Wien und die Akademie der bildenden Künste bis zur TU, wo allerdings nur mehr rund 700 von ihnen ankamen.

[Redenausschnitte]

Danke an Eva für einen Teil der Aufnahmen von der Bildungbrennt-Rede.

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16. Jänner 2021: 10–15.000 bei Aufmarsch von Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen +++ Blockade durch Antifaschist*innen

Am 16. Jänner demonstrierten nach Angaben von Michael Bonvalot rund 800 Antifaschist*innen gegen eine Großdemonstration von Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen. Einigen Antifaschist*innen gelang es mit Blockaden auf Höhe Stubentor, den Aufmarsch der Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen mehr als eine halbe Stunde aufzuhalten.

Die Polizei löste die antifaschistischen Blockaden auf, kesselte Antifaschist*innen stundenlang ein, nahm die Identitäten der Beteiligten auf, zeigte sie an und nahm einige Antifaschist*innen fest.

Kundgebungen und Demonstration der Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen wurden trotz massiver Verstöße nicht zuletzt gegen die geltende 2. COVID-19-Notmaßnahmenverordnung ermöglicht und beschützt.

Nach meiner Zählung zogen nach parallelen Auftaktkundgebungen am Heldenplatz und Maria-Theresien-Platz rund 10.000 bis 15.000 Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextreme über die Ringstraße und den Franz-Josefs-Kai zurück zu Heldenplatz und Maria-Theresien-Platz – nahezu alle ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz und ohne Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstands.

Zur Missachtung der Corona-Schutzmaßnahmen war auch ausdrücklich aufgerufen worden.

Unter den Demonstrant*innen war auch HC Strache, der allerdings – im Gegensatz etwa zu einem Politiker der deutschen AfD – nicht reden durfte. Weiters befanden sich unter den Demonstrant*innen bekannte Rechtsextreme wie Gottfried Küssel, Georg Immanuel Nagel und zahlreiche Identitäre. [Redenausschnitte]

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16./17. Jänner 2021: Ein Wochenende für Moria

In der Nacht vom 16. auf den 17. Jänner fand im Sigmund-Freud-Park ein Camp in Solidarität mit jenen Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen in Flüchtlingslagern leben müssen, statt. Zu einem Lichtermeer am Abend des 16. Jänners kamen mehr als 300 Personen. Gefordert wurde unter dem Motto „Ein Wochenende für Moria“ unter anderem die Evakuierung von Lagern wie in Moria, Kara Tepe, … und die Aufnahme von Geflüchteten.

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https://cba.fro.at/486522

 Posted by on So., 17. Januar 2021 at 21:45
Jan 032021
 

+++ Kundgebung für Aufnahme geflüchteter Menschen +++ Demos gegen Femizide +++ Proteste gegen Abschiebungen nach Russland +++

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22. Dezember 2020: Kundgebung für Aufnahme geflüchteter Menschen

Am 22. Dezember demonstrierten rund 300 Menschen beim Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte für die Aufnahme geflüchteter Menschen, gegen Abschiebungen sowie gegen die tödlich rassistische Flüchtlingsabwehrpolitik Österreichs und der EU.

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28. und 31. Dezember 2020: Demonstration gegen Femizide/Feminizide und Männergewalt

Auf insgesamt vier Femizide innerhalb weniger Tage wurde mit Demonstrationen gegen Femizide und Männergewalt am 28. und am 31. Dezember am Karlsplatz reagiert.

Am 28. Dezember zogen die rund 110 Demonstrant*innen zur APA, um gegen die verharmlosende und individualisierende Medienberichterstattung zu protestieren.

Am 31. Dezember zogen nach Angaben des Presse-Service Wien rund 70 Demonstrant*innen gegen Femizide und Männergewalt vom Karlsplatz zum Schwedenplatz.

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30. und 31. Dezember: Protest gegen Abschiebungen nach Russland / Häfendemo

Mehr als 250 Menschen demonstrierten am 30. Dezember gegen eine Sammelabschiebung tschetschenischer Geflüchteter nach Russland am 31. Dezember.

Am 31. Dezember protestierten ab 8 Uhr Früh nach unterschiedlichen Informationen 20 bis 30 Personen vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände gegen die Abschiebungen und blockierten dabei die Fahrbahn der Rossauer Lände. 20 Personen wurden laut Angaben von Michael Bonvalot festgenommen.

Die Demonstration am 30. Dezember richtete sich nicht nur gegen Abschiebungen, sondern auch gegen alle Gefängnisse.

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https://cba.fro.at/485059

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on So., 3. Januar 2021 at 19:14
Dez 192020
 

+++ Proteste gegen Sammelabschiebung nach Afghanistan +++ Faule Eier für Bundeskanzler Kurz +++ Fridays for Future kritisieren 55-Prozent-Treibhausgasaustoßreduktionsbeschluss +++ 1100–1300 demonstrieren gegen UG-Novelle +++ Protest gegen Zerschlagung des FZ +++

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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10. und 15. Dezember 2020: Proteste gegen Sammelabschiebung nach Afghanistan

Am 10. Dezember demonstrierten rund 180 Personen gegen eine Sammelabschiebung per Charterflug nach Afghanistan am 15. Dezember. Sie zogen von der afghanischen Botschaft in die Herrengasse in Sichtweite des Innenministeriums.

[Redenausschnitte]

Weitere Proteste gab es am Tag der Sammelabschiebung am 15. Dezember direkt vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände. Mehrere Personen wurden vorübergehend festgenommen. Danach wurde als spontane Demonstration zum Innenministerium gezogen. 10 Personen aus Österreich und 1 Person aus Bulgarien wurden dennoch an diesem Tag nach Afghanistan abgeschoben. Für die kommenden Tage sind weitere Sammelabschiebungen nach Russland und nach Nigeria geplant.

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11. Dezember 2020: Faule Eier für Bundeskanzler Kurz

Nachdem Bundeskanzler Kurz in einen Radiointerview Anfang November Künstler_innen und Kulturarbeiter_innen, die die Schließung von Kulturstätten kritisiert hatten, als Kulturverliebte bezeichnet hatte, wollten am 11. Dezember Schauspieler*innen wie Hubsi Kramar, Erwin Leder und Carmen Wagner stinkende faule Eier und einen Brief für Bundeskanzler Kurz beim Bundeskanzleramt abgeben. Der Portier erklärte, er dürfe nichts entgegennehmen. Die Eier wurden daraufhin vor dem Bundeskanzleramt hinterlassen.
[Interviews]

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11. Dezember 2020: Fridays for Future kritisieren 55-Prozent-Treibhausgasaustoßreduktionsbeschluss

Aktivist*innen von Fridays for Future protestieren wieder regelmäßig für Maßnahmen gegen den Klimawandel. Am 11. Dezember forderten sie mit einem am Platz der Menschenrechte aus Kerzen gebildeten Schriftzug die Einhaltung des vor fünf Jahren beschlossenen Pariser Klimaabkommens ein, demzufolge die Erderwärmung auf 1,5 Grad reduziert werden soll. Die am 11. Dezember 2020 vom Europäischen Rat, also den Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer, beschlossene Reduktion des Treibhausgasausstoßes um netto 55 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 1990 reiche dazu nicht aus, so Fridays for Future.
[Redenausschnitte]

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12. Dezember 2020: 1100–1300 demonstrieren gegen UG-Novelle

Rund 1100 bis 1300 Personen demonstrierten am 12. Dezember gegen die Novelle des Universitätsgesetzes. Sie zogen vom Unicampus über die Uni Wien zum Heldenplatz. Kritisiert wurde unter anderem die Schwächung der Mitbestimmungsrechte an den Universitäten und die Einführung einer Mindeststudienleistung. Aber auch aktuelle Verschlechterungen an einzelnen Universitäten wie der Uni Wien wurden angesprochen.
[Redenausschnitte]

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18. Dezember 2020: Protest gegen Zerschlagung des FZ

Am 18. Dezember protestierten rund 70 Menschen im Hof des WUKs gegen die drohende Zerschlagung des autonomen FrauenLesbenMigrantinnenMädchenzentrums, des FZs. Dass zwischen dem WUK und der Stadt Wien ein Mietvertrag abgeschlossen worden ist, der auch das FZ umfasst, obwohl es sich dabei um eine eigenständige Bestandsnehmerin handelt, darüber haben wir bereits berichtet. Nun plant die Stadt Wien, im Zuge einer Sanierung des gesamten WUKs die FZ-Stiege umzubauen und zu einem öffentlichen Stiegenhaus mit Lift für das gesamte WUK und allfällige Neunutzungen im Dachgeschoß zu verwandeln. Das seit 40 Jahren bestehende FZ würde damit zerschlagen, erklärten die FrauenLesbenMigrantinnenMädchen, kündigten Widerstand an und präsentierten einen Alternativvorschlag.
[Redenausschnitt]

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Außerdem …

… gab es in den letzten Wochen unter anderem
jeden Donnerstag Proteste gegen die Verbauung des Donaufelds,
am 17. Dezember ein Lichtermeer aus Kerzen für Moria vor dem Außenministerium am Minoritenplatz
am 18. Dezember ein Meer aus 5127 Kerzen für die in Österreich bislang an COVID 19 verstorbenen Menschen
und heute am 19. Dezember mehrere Proteste von zum Teil rechtsextremen Corona-Verleugner*innen und -Verharmloser*innen gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie.

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https://cba.fro.at/483677

Das war die WiderstandsChronologie.
Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 19. Dezember 2020 at 21:20
Nov 212020
 

+++ Gedenken an Novemberpogrom +++ Blockade von Rheinmetall/MAN +++ Demo gegen Schubhaft und Abschiebungen +++ Demo gegen Femizide +++ Demo gegen „Notstandsgesetzgebung“ +++ Trans Day of Rrrr* +++

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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8. November 2020: Gedenken an Novemberpogrom

Wegen der Corona-Pandemie gab es heuer nur wenige Veranstaltungen zum Gedenken an die Novemberpogrome des Jahres 1938. Der jährliche Gedenkrundgang zu Orten jüdischen Lebens in verschiedenen Wiener Bezirken fand aber – mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz – trotzdem statt. Er führte heuer durch Floridsdorf. Rund 185 Menschen beteiligten sich am 8. November daran.

[Ausschnitt aus Einleitung]

Eine vollständige Aufnahme des Gedenkrundgangs kann hier gehört werden.

Mehr Informationen: https://gedenkrundgang.org/

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11. November 2020: Blockade von Rheinmetall/MAN

Am 11. November blockierten Aktivist*innen den Eingang zur Rüstungsfabrik Rheinmetall/MAN in Wien-Liesing. Sie forderten, keine Waffen an Verbündete von Dschihadisten zu liefern und Waffenexporte einzustellen. Sie erklärten auch, dass sich der Protest nicht gegen die Angestellten von Rheinmetall/MAN, sondern gegen die Unternehmenspolitik des Konzerns richte. Fahrzeuge von Rheinmetall/MAN kommen laut Erklärung der Aktivist*innen in Kriegen in Kurdistan, Syrien und an vielen anderen Kriegsschauplätzen der Welt zum Einsatz. Im Anschluss an die Blockade fand auch noch eine Demonstration statt.

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11. November 2020: Demonstration gegen Schubhaft und Abschiebungen

Zwei Wochen nach dem Tod eines in Schubhaft befindlichen Mannes aus Tschetschenien in der Justizanstalt Josefstadt und wenige Stunden vor einer geplanten Sammelabschiebung per Charterflug nach Nigeria demonstrieren am Abend des 11. November rund 160 Menschen in Wien gegen Schubhaft und Abschiebungen. [Redenausschnitte]

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13: November 2020: Demonstration gegen Femizide

Nach dem 20. Femizid in diesem Jahr in Österreich am 1. November 2020 demonstrieren in Wien am 13. November an die 200 Menschen gegen Femizide und Männergewalt – zuerst am Karlsplatz, dann spontan weiter auf der Ringstraße zum Maria-Theresien-Platz. [Redenausschnitte]

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18. November 2020: Demo gegen „Notstandsgesetzgebung“

Am 18. November demonstrierten einige linke Gruppen gegen die COVID-19-Notmaßnahmen. Zuhause abwarten bringe nicht mehr medizinisches Personal, hieß es im Aufruf. Rückzug ins Private sei ein hässliches Privileg, denn nicht alle haben 4 Wände oder 60 Quadratmeter für sich allein. Es brauche mehr Intensivbetten und mehr medizinisches Personal statt mehr Polizist*innen.

Für das Wiener Arbeiter*innensyndikat ist der Lockdown Ausdruck eines „Klassenkampfs von oben“. Das Wiener Arbeiter*innensyndikat erklärte: „Wir sollen brav weiterhackeln, ganz egal wie hoch das tägliche Ansteckungs-Risiko in den Öffis oder den Firmen auch ist. Privat sollen wir am Besten überhaupt nichts mehr tun. Die dumpfen Versuche das Weihnachtsgeschäft per jetzigem Lockdown, genauso wie die Wintersaison noch irgendwie zu retten, werden über unsere Leben gestellt. Unser aller Gesundheit verkommt zu einer reinen Kosten-Nutzen-Rechnung“, so das Wiener Arbeiter*innensyndikat.

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20. November 2020: Trans Day of Rrrr*

Rund 120 Menschen beteiligen sich am 20. November in Wien an der Demonstration anlässlich des „Trans Day of Rrrrr*
– trans*revenge, trans*rage, trans*rebellion, trans*revolution, trans*redistribution, trans*rights, trans*reparation, trans*rememberance …“
[Redenausschnitt]

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https://cba.fro.at/479886

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 21. November 2020 at 18:58
Nov 072020
 

+++ Gedenken an Opfer des jihadistischen Terroranschlags +++ Aufmärsche von Corona-Leugner*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen +++ Solidarität mit Rojava +++ Solidarität mit Feminist*innen in Polen +++

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie.

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25. Oktober 2020: Demonstration gegen Polizeigewalt in Nigeria

800 bis 1000 Menschen demonstrierten am 25. Oktober in Wien gegen Polizeigewalt in Nigeria und für die Auflösung der nigerianischen Polizei-Spezialeinheit SARS.

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26. Oktober 2020: Deserteursgedenken

Am 26. Oktober gedachten auch heuer wieder rund 60–70 Menschen beim Gedenkstein im Wiener Donaupark, wo sich die Hinrichtungsstätte der Wehrmacht befunden hatte, der Wehrmachtsdeserteure und aller anderer Opfer der NS-Militärjustiz. [Redenausschnitt]

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26. Oktober 2020: 1000–2000 Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextreme demonstrieren

Mehr als 1000 Corona-Leugner*innen, Corona-Verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextreme demonstrierten am 26. Oktober in Wien von der Ärztinnenkammer zur Oper, dort kamen noch Hunderte mehr dazu. Selbstverständlich alle ohne Maske oder Abstand. Antifaschist*innen protestierten gegen den Aufmarsch der Corona-Leugner*innen, Corona-Verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen in Hörweite.
[Redenausschnitte]

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26. Oktober 2020: „Marsch der Patrioten“

An einem so genannten „Marsch der Patrioten“, zu dem rechtsextreme Organisationen aufgerufen hatten, nahmen nach Angaben von Michael Bonvalot am 26. Oktober nur rund 50 Menschen teil.

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27. und 30. Oktober 2020: Solidarität mit in Polen gegen Abtreibungsverbote kämpfende Feminist*innen

Am 27. und am 30. Oktober demonstrierten auch in Wien hunderte Menschen gegen die Verschärfung der Abtreibungsverbote in Polen. [Redenausschnitte]

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31. Oktober 2020: Wenig Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen und Verschwörungsideolog*innen am Heldenplatz

Für den 31. Oktober hatten vorgeblich evidenzbasierte Corona-Verharmloser*innen und -leugner*innen sowie Verschwörungsideolog*innen zu einer Großkundgebung mit anschließendem Lichtermeer eingeladen. Erwartet wurden angeblich rund 15.000 Teilnehmer*innen. Gekommen sind dann allerdings bestenfalls ein paar Hundert. Das Lichtermeer wurde zu einem finsteren Lackerl mit gerade mal 220 Teilnehmer*innen.

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1. November 2020: Solidarität mit Rojava

Am 1. November demonstrierten 220 bis 250 Menschen Solidarität mit Rojava und gegen Krieg in Kurdistan. [Redenausschnitte]

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1. November 2020: Gedenken an Terroropfer in Frankreich

Ebenfalls am 1. November gedachten rund 25 Menschen vor der französischen Botschaft der Opfer jihadistischer und faschistischer Anschläge in Frankreich.

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2. November 2020: Jihadistischer Terror in Wien

Am 2. November erreichte der jihadistische Terror Wien. Mindestens ein Attentäter erschoss vier Menschen in der Wiener Innenstadt, und verletzte darüberhinaus mindestens 23 Menschen.
In den folgenden Tagen legten unüberschaubar viele Menschen an den Tatorten Blumen, Kerzen und Kränze nieder.

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4. November 2020: Demonstration im Gedenken an Opfer des Terroranschlags von Wien

Am 4. November zogen rund 650 Antifaschist*innen schweigend durch die Innenstadt. Bei der Abschlusskundgebung am Desider-Friedmann-Platz wurde bekundet: [Redenausschnitte]

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5. November 2020: Gedenken an Opfer des Terroranschlags von Wien

Am 5. November nahmen hunderte Menschen an einer von jüdischen und muslimischen Jugend- und Studierendenrganisationen veranstalteten Gedenkkundgebung am Morzinplatz teil.
[Redenausschnitte]
Die gesamte Gedenkkundgebung kann hier angehört werden: https://cba.fro.at/477368

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5. November 2020: Rechtsextreme demonstrieren nach Terroranschlag von Wien

Rund 250 Teilnehmer*innen der Gedenkkundgebung zogen anschließend zum Graben, um sich einer für denselben Abend angekündigten Demonstration unter dem Label „Die Österreicher“ auftretender identitärer Rechtsextremer in den Weg zu stellen.

220 dieser identitären Rechtsextremen hielten am Stock-im-Eisen-Platz eine Kundgebung ab, und versuchten dann als Demonstrationszug Richtung Schwedenplatz zu gehen. [Redenausschnitte]

Sie mussten ihre Demonstration aber bereits nach rund 300 Metern wegen einer Straßenblockade von Antifaschist*innen abbrechen.

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Zum Abschluss noch einmal zurück zur Gedenkkundgebung am Morzinplatz …
[Redenausschnitt]

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https://cba.fro.at/477586

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 7. November 2020 at 19:59
Okt 242020
 

+++ Proteste gegen „Marsch fürs Leben“ +++ Urbanize! +++ Aktionswoche gegen rassistische Polizeikontrollen und Polizeigewalt +++ Aktionstag für Mobilitätswende +++

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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17. Oktober: Proteste gegen „Marsch fürs Leben“

Rund 1000 katholische Fundamentalist*innen, Abtreibungsgegner*innen und Rechtstextreme demonstrierten am 17. Oktober auch heuer wieder mit einem so genannten „Marsch fürs Leben“ gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. [Redenausschnitte]
Hunderten Aktivist*innen für das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper gelang es mehrmals durch Menschenketten und Sitzblockaden, den Marsch aufzuhalten. [Interview]
Nach unseren Informationen dürften vier Pro-choice-Aktivist*innen vorübergehend festgenommen worden sein. Sie sollen alle wieder frei sein.

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18. Oktober: Urbanize-Abschluss: Common Spaces, Hybrid Places

Am 18. Oktober kamen rund 150 Menschen zur Abschlusskundgebung des heurigen Urbanize-Festivals für urbane Erkundungen auf den Pius-Parsch-Platz beim Bahnhof Wien-Floridsdorf und forderten im Regen gemäß dem Festivalmotto mehr Common Spaces und Hybrid Places. [Redenausschnitt]

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20.–25. Oktober: Aktionswoche gegen rassistische Polizeikontrollen und Polizeigewalt

Am 20. Oktober nahmen rund 75 Personen an der Startkundgebung der Aktionswoche gegen rassistische Polizeikontrollen und Polizeigewalt bei der Augartenbrücke teil. [Interview, Redenausschnitt]
Die Abschlusskundgebung findet am Sonntag, den 25. Oktober beim Schwarzenbergplatz im Anschluss an eine um 15 Uhr bei der Staatsoper beginnenden Demonstration gegen Polizeigewalt in Nigeria statt.

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21. Oktober: Demo gegen Polizeigewalt in Nigeria

Am 21. Oktober demonstrierten laut einem Beitrag von Stefan Resch im Nachrichtenmagazin ANDI mehr als 200 Menschen in Wien gegen Polizeigewalt in Nigeria und für die Auflösung der nigerianische Polizeispezialeinheit SARS, der schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Nach zahlreichen Todesopfern bei der Unterdrückung der Proteste in Nigeria wünschen sich immer mehr Menschen auch grundlegendere Veränderungen im Land. Am 25. Oktober gibt es eine weitere Demonstration gegen Polizeigewalt in Nigeria. Sie beginnt am Sonntag, den 25. Oktober um 15 Uhr bei der Staatsoper.

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21. Oktober: Demo gegen Sammelabschiebung nach Nigeria

Am Abend des 21. Oktober demonstrierten Antifaschist*innen gegen gegen eine geplante Sammelabschiebung per Charterflug nach Nigeria. Unter den Geflüchteten, die hätten abgeschoben werden sollen, befand sich auch deren geflüchteter Freund Sugar. Die Sammelabschiebung wurde wegen der angespannten Lage in Nigeria kurzfristig zwar kurzfristig abgesagt. Sugar und viele andere werden aber laut Autonomer Antifa Wien weiter im Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände festgehalten.

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23. Oktober: Aktionstag für Mobilitätswende

Am 23. Oktober blockierten Klimaaktivist*innen mit einer Aktion von System Change not Climate Change von 7 bis 18 Uhr den Autoverkehr vor der Industriellenvereinigung am Schwarzenbergplatz. Der Protest fand im Rahmen eines Aktionstags für eine Mobilitätswende statt und richtete sich vor allem gegen die Verhinderung einer klimagerechten und sozialen Mobilitätswende durch die Autolobby. Über Twitter wurde erklärt: [Erklärung auf Twitter]

Zusätzlich gab es an diesem Aktionstag für eine Mobilitätswende am Vormittag eine Fahrraddemo zum Verkehrsministerium. [Redenausschnitt] Danke an Jutta Matysek von Trotz allem und Open Up für diese Aufnahme.

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Bis Menschen aus Moria nach Österreich geholt werden: Mahnwache der Omas gegen Rechts

Seit bereits fünf Wochen halten Omas gegen rechts eine Mahnwache am Ballhausplatz ab, jeweils Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr. Sie wollen so lange bleiben, bis die Bundesregierung ihre menschenverachtende Haltung aufgibt und Menschen aus Moria nach Österreich holt.

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https://cba.fro.at/475935

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 24. Oktober 2020 at 20:57
Okt 102020
 

+++ Applaus ist nicht genug +++ Wir haben Platz +++ BlockIB +++ Schandwache +++ Hass ist nicht normal +++

Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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Applaus ist nicht genug

Am 3. Oktober demonstrierten rund 210 Menschen für Arbeitszeitverkürzung, höhere Löhne und mehr Personal im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich.

Danke an Stefan Resch aus der Redaktion des alternativen Nachrichtendienstes ANDI für die Aufnahmen.

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Wir haben Platz

Mehr als 1200 Menschen demonstrierten am 3. Oktober, fünf Jahre nach der Großkundgebung Voices for Refugees immer noch für Asyl- und Menschenrechte. Zentrales Thema war wieder die tödliche europäische Flüchtlingsabwehrpolitik. [kurzer Redenausschnitt]

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BlockIB

Zur selben Zeit am 3. Oktober blockierten Antifaschist*innen erfolgreich einen Aufmarsch identitärer Rechtsextremer, die unter dem Label „Die Österreicher“ gegen einen von ihnen behaupteten Bevölkerungsaustausch demonstrierten. Die Polizei ermöglichte den rund 500 Rechtsextremen, ihren Zug auf einer Ersatzroute durchzuführen. [kurzer Ausschnitt aus rechtsextremen Reden]

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Schandwache

Schon im September wurde das Denkmal für den Antisemiten Karl Lueger am Dr.-Karl-Lueger-Platz über und über mit dem Wort „Schande“ beschriftet. Da die Stadt Wien ankündigte, die Schriften bis zur Wahl entfernen zu wollen, verstärkten Künstler*innen in der Nacht auf den 5. Oktober einzelne Schriftzüge mit betonierten Buchstaben. Außerdem bewachen seit 5. Oktober Künstler*innen und Aktivist*innen aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen und kulturellen Gruppen die „Schande“-Schriftzüge mit einer täglichen „Schandwache“.

Am Nachmittag des 5. Oktobers kamen als „die Österreicher“ auftretende Rechtsextreme aus der identitären Bewegung und klopften, während der Schandwache, die betonierten „Schande“-Buchstaben ab. Die Schandwache war als politische Versammlung ordnungsgemäß bei der Behörde angezeigt worden. Dennoch schaute die Polizei bei der Zerstörung der Schrift durch die Rechtstextremen zu, ohne einzuschreiten.

Am späteren Abend versammelten sich neuerlich Rechtsextreme beim Denkmal. Dabei fuhr ein Rechtsextremer mit dem Auto in eine Gruppe ebenfalls anwesender Antifaschist*innen.

Die an der Schandwache beteiligten zivilgesellschaftlichen und kulturellen Gruppen fordern „eine grundlegende Umgestaltung des Denkmals, die unmissverständlich klar macht, dass Lueger keine Ehrung verdient. Die Graffiti müssen als Markierung der Schande so lange erhalten bleiben, bis die Umgestaltung Wirklichkeit geworden ist.“

Die Beteiligten an der Mahnwache führen weiter aus: „Lueger war von 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister. Er baute seinen politischen Erfolg auf rabiatem Antisemitismus auf, den Hitler sich zum Vorbild nahm. […] Der Antisemit Lueger verdient in dieser, unserer Stadt keine Ehrung.“

Am Abend des 8. Oktober setzten die Jüdischen Österreichischen Hochschüler*innen mit projizierten und abgespielten Lueger-Zitaten ein Zeichen gegen die Kontinuität des Antisemitismus in Österreich. Danke an presse-service.at für die O-Töne.

Ich sprach mit Illya Babkin von den Jüdischen Österreichischen Hochschüler*innen über die Aktion und über die Schandwache.

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Hass ist nicht normal

Unter dem Motto „Hass ist nicht normal“ wurde am 7. Oktober am Karlsplatz gegen strukturellen Rassismus demonstriert, und für die Entfernung rassistischer Wahlplakate. Danke an Jutta Matysek von den Sendereihen Trotz allem und Open Up für die Aufnahmen.

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Außerdem

Am 7. Oktober demonstrierten nach Angaben von presse-service.at etwa 100 Personen gegen Femizide. Anlass war die Ermorderung einer Frau am 5. Oktober in Favoriten. Es handelte sich dabei um den inzwischen 19. Femizid in Österreich im Jahr 2020.

Vom 26. September bis zum 4. Oktober fand außerdem die Rebellion Week von Extinction Rebellion statt – mit Demonstrationen, dezentralen Aktionen und Straßenblockaden wie etwa am Michaelerplatz und am Gürtel. Damit sollte Druck auf die Regierenden erzeugt werden, mit der Zivilgesellschaft zu kooperieren, um eine gerechtere, freundlichere, menschlichere Gesellschaft aufzubauen und die Klimakrise zu mildern.

Am 9. Oktober gab es antirassistische Proteste beim Wahlkampfabschluss der FPÖ am Viktor-Adler-Markt.

Und am 10. Oktober wurde auch in Wien Solidarität mit den gegen Polizeigewalt, für Menschenrechte und Frieden in Belarus protestierenden Frauen demonstriert.

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https://cba.fro.at/473858

Das war die – zugegebenermaßen wieder mal nicht ganz vollständige – Chronologie von Widerstands- und Protestaktionen der letzten zwei Wochen. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 10. Oktober 2020 at 20:30
Sep 262020
 

Proteste gegen EU-Flüchtlingsabwehrpolitik nach Brand von Moria +++ Wir zahlen nicht für eure Krise +++ Protest gegen Kriminalisierung von Antifaschismus +++ Klimastreik +++ Autonomes Zentrum Hetzgasse +++ #KulturRetten

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie, bei der ersten Ausgabe nach einer etwas lang ausgefallenen Pause.

Die Gründe für den Ausfall waren vielfältig.

Zuerst war da der Lockdown, dann hatte ich wegen zu viel Arbeit abseits des Radios zu wenig Zeit, und zuletzt hinderten mich die Folgen eines Fahrradunfalls an der Berichterstattung.

Jetzt gehts dann aber wieder …

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Seit 9. 9. 2020: Proteste gegen EU-Flüchtlingsabwehrpolitik nach dem Brand von Moria

Nachdem in der Nacht vom 8. auf den 9. September auf der griechischen Insel Lesbos das Geflüchtetencamp Moria abgebrannt war, wurde auch in Wien gegen die europäische Flüchtlingsabwehrpolitik und für die Aufnahme von Geflüchteten demonstriert.

Noch am 9. September demonstrierten nach unterschiedlichen Angaben zwischen 300 und 500 Menschen vom Platz der Menschenrechte zum Haus der Europäischen Union und einige Demonstrant*innen dann auch noch weiter zur ÖVP-Zentrale.

Am. 11. September demonstrierten mehr als 2000 Menschen vom Ballhausplatz unter dem Motto „Das ist Moria. Das ist Mord.“ über das Innenministerium zum Haus der EU. [Redenausschnitte]

Am 12. September forderten rund 1000 Menschen mit einer Demonstration vom Hauptbahnhof zum Karlsplatz die sofortige Evakuierung aller Geflüchtetenlager. [Redenausschnitte]

Am 14. September kamen an die 50 Menschen auf den Platz der Menschenrechte. [Redenausschnitt]

Und seit 22. September halten die Omas gegen Rechts täglich zwischen 10 und 16 Uhr eine Mahnwache am Ballhausplatz ab – bis, so sagen sie, die Bundesregierung ihre menschenverachtende Haltung aufgibt und Menschen aus Moria nach Österreich holt.

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19. 9. 2020: Demo „Wir zahlen nicht für eure Krise“

Am 19. September demonstrierten rund 250 Menschen unter anderem für Umverteilung von oben nach unten über einen #Corona-Krise-Lastenausgleich. [Redenausschnitt]

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24. 9. 2020: Protest gegen Kriminalisierung von Antifaschismus

Am 24. September demonstrierten rund 500 Menschen gegen die Kriminalisierung antifaschistischen Widerstands, gegen Überwachung und gegen Repression.

Anlass dafür waren Anhaltungen und vorübergehende Festnahmen von Antifaschist*innen in Wien sowie eine Hausdurchsuchung. [Redenausschnitt]

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25. 9. 2020: Klimastreik

Am 25. September beteiligten sich mehr als 3000 Menschen auch in Wien am weltweiten Klimastreik. Von drei Treffpunkten aus zogen sie zum Schwarzenbergplatz. Rund 1000 trafen sich beim Bahnhof Wien Mitte, rund 500 beim Hauptbahnhof. Und 1500 bis 1700 beim Westbahnhof. [Redenausschnitte]

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25. 9. 2020: Autonomes Zentrum Hetzgasse

Am Nachmittag des 25. Septembers wurde im 3. Bezirk das leerstehende Haus in der Hetzgasse 8 besetzt. Es sollte als Autonomes Zentrum Hetzgasse geöffnet werden. Das Gebäude war laut Presseservice Wien Anfang 2000 von der Stadt Wien weit unter seinem Marktwert verkauft worden, und sei seitdem Spielball von Investor*innen. 2013 sei die letzte Familie aus dem ehemaligen Gemeindebau gedrängt worden. Jetzt stehe es leer und verfalle. Ein Abriss sei von der Baubehörde trotz Schutzzone genehmigt worden, habe aber noch nicht begonnen.

Eine Aktivistin erklärt in einem Video des Presseservices Wien: [Ausschnitt aus Video https://twitter.com/PresseWien/status/1309538020639600645]

Das Haus wurde noch am Abend des 25. Septembers von der Polizei geräumt. Festnahmen gab es keine.

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26. 9. 2020: #KulturRetten

Mit einem dezentralen Aktionstag für Kultur wurde und wird noch am 26. September lautstark für zielgerichtete Unterstützungsmaßnahmen für kulturelle Bereiche wie der Clubkultur eingetreten, damit keine Strukturen durch die COVID-19-Krise verloren gehen.

Es wurden zum Beispiel Banner auf der Friedensbrücke und der Augartenbrücke aufgehängt, kleine Kundgebungen und Ampelraves veranstaltet, geflyert und Radio gemacht. Mehr darüber gabs um 17 Uhr auf Radio ORANGE 94.0 zu hören und gibt es auf https://clubkultur.org/ zu lesen.

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Das war die WiderstandsChronologie.

https://cba.fro.at/466229

Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 26. September 2020 at 19:14
Jul 302020
 

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1. Juli 2020: Schweigemarsch der Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen und Supportarbeiter*innen

Rund 500 Menschen beteiligten sich in #Wien am Schweigemarsch der Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen und Supportarbeiter*innen – ~210 vom Treffpunkt Urania, ~280 vom Schottentor. Ziel: Karlsplatz.

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2. Juli 2020: „FZ bleibt!“

Frauen des autonomen FrauenLesbenMigrantinnenMädchenzentrums forderten im Rathaus vor dem Büro von Stadträtin Gaal lautstark ein Gespräch über den aufgezwungenen Mietvertrag.

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2. Juli 2020: Black Lives Matter

Zirka 1500–1700 demonstrierten in #Wien bei Black-Lives-Matter-Demo von BlackMovementAT gegen institutionellen Rassismus und Polizeigewalt in Österreich.

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2. Juli 2020: Gedenken an Opfer des Massakers von Sivas

Rund 500 Menschen gedachten am Stephansplatz der Opfer des Massakers von Sivas am 2. Juli 1993. Damals zündeten Islamist*innen unter dem Schutz türkischer Sicherheitskräfte ein Hotel an, in dem ein alevitisches Kulturfestival stattfand. 33 Menschen starben.

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3. Juli 2020: Protest gegen Abschiebungen

Menschen dürfen nicht in den sicheren Tod geschickt werden. Rund 100 Menschen demonstrierten beim Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte in Wien gegen Abschiebungen nach Afghanistan.

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4. Juli 2020: 30 Jahre EKH

Mehr als 1000 Menschen feiern am Keplerplatz #30JahreEKH.

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7. Juli 2020: „Wer ist der Nächste?“

Rund 120 Menschen demonstrierten nach dem Mord an einem aus Tschetschenien geflüchteten Kritiker von Kadyrov und Putin vor der russischen Botschaft in Wien für einen Stopp der politischen Mordserie auf europäischem Boden.

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10. Juli 2020: Demo gegen Faschismus, Rassismus und Männergewalt

Zirka 350 Personen beteiligten sich an Frauendemo gegen Faschismus, Rassismus und Männergewalt von Wien- Favoriten zum Karlsplatz.

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11. Juli 2020: Gedenken an Opfer des Völkermords von Srebrenica

Rund 1100–1400 Menschen gedenken in Wien mit einem Friedensmarsch der Opfer des Völkermords von Srebrenica am 11.7.1995.

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12. Juli 2020: Gegen Polizeigewalt und Zensur in Serbien

Rund 500 Menschen demonstrierten am Schwarzenbergplatz in Wien gegen Polizeigewalt und Zensur in Serbien.

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Danach unfallbedingte Berichterstattungspause

 Posted by on Do., 30. Juli 2020 at 15:28