Nov 072020
 

+++ Gedenken an Opfer des jihadistischen Terroranschlags +++ Aufmärsche von Corona-Leugner*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen +++ Solidarität mit Rojava +++ Solidarität mit Feminist*innen in Polen +++

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie.

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25. Oktober 2020: Demonstration gegen Polizeigewalt in Nigeria

800 bis 1000 Menschen demonstrierten am 25. Oktober in Wien gegen Polizeigewalt in Nigeria und für die Auflösung der nigerianischen Polizei-Spezialeinheit SARS.

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26. Oktober 2020: Deserteursgedenken

Am 26. Oktober gedachten auch heuer wieder rund 60–70 Menschen beim Gedenkstein im Wiener Donaupark, wo sich die Hinrichtungsstätte der Wehrmacht befunden hatte, der Wehrmachtsdeserteure und aller anderer Opfer der NS-Militärjustiz. [Redenausschnitt]

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26. Oktober 2020: 1000–2000 Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextreme demonstrieren

Mehr als 1000 Corona-Leugner*innen, Corona-Verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextreme demonstrierten am 26. Oktober in Wien von der Ärztinnenkammer zur Oper, dort kamen noch Hunderte mehr dazu. Selbstverständlich alle ohne Maske oder Abstand. Antifaschist*innen protestierten gegen den Aufmarsch der Corona-Leugner*innen, Corona-Verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen in Hörweite.
[Redenausschnitte]

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26. Oktober 2020: „Marsch der Patrioten“

An einem so genannten „Marsch der Patrioten“, zu dem rechtsextreme Organisationen aufgerufen hatten, nahmen nach Angaben von Michael Bonvalot am 26. Oktober nur rund 50 Menschen teil.

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27. und 30. Oktober 2020: Solidarität mit in Polen gegen Abtreibungsverbote kämpfende Feminist*innen

Am 27. und am 30. Oktober demonstrierten auch in Wien hunderte Menschen gegen die Verschärfung der Abtreibungsverbote in Polen. [Redenausschnitte]

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31. Oktober 2020: Wenig Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen und Verschwörungsideolog*innen am Heldenplatz

Für den 31. Oktober hatten vorgeblich evidenzbasierte Corona-Verharmloser*innen und -leugner*innen sowie Verschwörungsideolog*innen zu einer Großkundgebung mit anschließendem Lichtermeer eingeladen. Erwartet wurden angeblich rund 15.000 Teilnehmer*innen. Gekommen sind dann allerdings bestenfalls ein paar Hundert. Das Lichtermeer wurde zu einem finsteren Lackerl mit gerade mal 220 Teilnehmer*innen.

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1. November 2020: Solidarität mit Rojava

Am 1. November demonstrierten 220 bis 250 Menschen Solidarität mit Rojava und gegen Krieg in Kurdistan. [Redenausschnitte]

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1. November 2020: Gedenken an Terroropfer in Frankreich

Ebenfalls am 1. November gedachten rund 25 Menschen vor der französischen Botschaft der Opfer jihadistischer und faschistischer Anschläge in Frankreich.

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2. November 2020: Jihadistischer Terror in Wien

Am 2. November erreichte der jihadistische Terror Wien. Mindestens ein Attentäter erschoss vier Menschen in der Wiener Innenstadt, und verletzte darüberhinaus mindestens 23 Menschen.
In den folgenden Tagen legten unüberschaubar viele Menschen an den Tatorten Blumen, Kerzen und Kränze nieder.

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4. November 2020: Demonstration im Gedenken an Opfer des Terroranschlags von Wien

Am 4. November zogen rund 650 Antifaschist*innen schweigend durch die Innenstadt. Bei der Abschlusskundgebung am Desider-Friedmann-Platz wurde bekundet: [Redenausschnitte]

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5. November 2020: Gedenken an Opfer des Terroranschlags von Wien

Am 5. November nahmen hunderte Menschen an einer von jüdischen und muslimischen Jugend- und Studierendenrganisationen veranstalteten Gedenkkundgebung am Morzinplatz teil.
[Redenausschnitte]
Die gesamte Gedenkkundgebung kann hier angehört werden: https://cba.fro.at/477368

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5. November 2020: Rechtsextreme demonstrieren nach Terroranschlag von Wien

Rund 250 Teilnehmer*innen der Gedenkkundgebung zogen anschließend zum Graben, um sich einer für denselben Abend angekündigten Demonstration unter dem Label „Die Österreicher“ auftretender identitärer Rechtsextremer in den Weg zu stellen.

220 dieser identitären Rechtsextremen hielten am Stock-im-Eisen-Platz eine Kundgebung ab, und versuchten dann als Demonstrationszug Richtung Schwedenplatz zu gehen. [Redenausschnitte]

Sie mussten ihre Demonstration aber bereits nach rund 300 Metern wegen einer Straßenblockade von Antifaschist*innen abbrechen.

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Zum Abschluss noch einmal zurück zur Gedenkkundgebung am Morzinplatz …
[Redenausschnitt]

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https://cba.fro.at/477586

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 7. November 2020 at 19:59
Okt 242020
 

+++ Proteste gegen „Marsch fürs Leben“ +++ Urbanize! +++ Aktionswoche gegen rassistische Polizeikontrollen und Polizeigewalt +++ Aktionstag für Mobilitätswende +++

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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17. Oktober: Proteste gegen „Marsch fürs Leben“

Rund 1000 katholische Fundamentalist*innen, Abtreibungsgegner*innen und Rechtstextreme demonstrierten am 17. Oktober auch heuer wieder mit einem so genannten „Marsch fürs Leben“ gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. [Redenausschnitte]
Hunderten Aktivist*innen für das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper gelang es mehrmals durch Menschenketten und Sitzblockaden, den Marsch aufzuhalten. [Interview]
Nach unseren Informationen dürften vier Pro-choice-Aktivist*innen vorübergehend festgenommen worden sein. Sie sollen alle wieder frei sein.

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18. Oktober: Urbanize-Abschluss: Common Spaces, Hybrid Places

Am 18. Oktober kamen rund 150 Menschen zur Abschlusskundgebung des heurigen Urbanize-Festivals für urbane Erkundungen auf den Pius-Parsch-Platz beim Bahnhof Wien-Floridsdorf und forderten im Regen gemäß dem Festivalmotto mehr Common Spaces und Hybrid Places. [Redenausschnitt]

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20.–25. Oktober: Aktionswoche gegen rassistische Polizeikontrollen und Polizeigewalt

Am 20. Oktober nahmen rund 75 Personen an der Startkundgebung der Aktionswoche gegen rassistische Polizeikontrollen und Polizeigewalt bei der Augartenbrücke teil. [Interview, Redenausschnitt]
Die Abschlusskundgebung findet am Sonntag, den 25. Oktober beim Schwarzenbergplatz im Anschluss an eine um 15 Uhr bei der Staatsoper beginnenden Demonstration gegen Polizeigewalt in Nigeria statt.

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21. Oktober: Demo gegen Polizeigewalt in Nigeria

Am 21. Oktober demonstrierten laut einem Beitrag von Stefan Resch im Nachrichtenmagazin ANDI mehr als 200 Menschen in Wien gegen Polizeigewalt in Nigeria und für die Auflösung der nigerianische Polizeispezialeinheit SARS, der schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Nach zahlreichen Todesopfern bei der Unterdrückung der Proteste in Nigeria wünschen sich immer mehr Menschen auch grundlegendere Veränderungen im Land. Am 25. Oktober gibt es eine weitere Demonstration gegen Polizeigewalt in Nigeria. Sie beginnt am Sonntag, den 25. Oktober um 15 Uhr bei der Staatsoper.

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21. Oktober: Demo gegen Sammelabschiebung nach Nigeria

Am Abend des 21. Oktober demonstrierten Antifaschist*innen gegen gegen eine geplante Sammelabschiebung per Charterflug nach Nigeria. Unter den Geflüchteten, die hätten abgeschoben werden sollen, befand sich auch deren geflüchteter Freund Sugar. Die Sammelabschiebung wurde wegen der angespannten Lage in Nigeria kurzfristig zwar kurzfristig abgesagt. Sugar und viele andere werden aber laut Autonomer Antifa Wien weiter im Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände festgehalten.

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23. Oktober: Aktionstag für Mobilitätswende

Am 23. Oktober blockierten Klimaaktivist*innen mit einer Aktion von System Change not Climate Change von 7 bis 18 Uhr den Autoverkehr vor der Industriellenvereinigung am Schwarzenbergplatz. Der Protest fand im Rahmen eines Aktionstags für eine Mobilitätswende statt und richtete sich vor allem gegen die Verhinderung einer klimagerechten und sozialen Mobilitätswende durch die Autolobby. Über Twitter wurde erklärt: [Erklärung auf Twitter]

Zusätzlich gab es an diesem Aktionstag für eine Mobilitätswende am Vormittag eine Fahrraddemo zum Verkehrsministerium. [Redenausschnitt] Danke an Jutta Matysek von Trotz allem und Open Up für diese Aufnahme.

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Bis Menschen aus Moria nach Österreich geholt werden: Mahnwache der Omas gegen Rechts

Seit bereits fünf Wochen halten Omas gegen rechts eine Mahnwache am Ballhausplatz ab, jeweils Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr. Sie wollen so lange bleiben, bis die Bundesregierung ihre menschenverachtende Haltung aufgibt und Menschen aus Moria nach Österreich holt.

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https://cba.fro.at/475935

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 24. Oktober 2020 at 20:57
Okt 102020
 

+++ Applaus ist nicht genug +++ Wir haben Platz +++ BlockIB +++ Schandwache +++ Hass ist nicht normal +++

Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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Applaus ist nicht genug

Am 3. Oktober demonstrierten rund 210 Menschen für Arbeitszeitverkürzung, höhere Löhne und mehr Personal im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich.

Danke an Stefan Resch aus der Redaktion des alternativen Nachrichtendienstes ANDI für die Aufnahmen.

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Wir haben Platz

Mehr als 1200 Menschen demonstrierten am 3. Oktober, fünf Jahre nach der Großkundgebung Voices for Refugees immer noch für Asyl- und Menschenrechte. Zentrales Thema war wieder die tödliche europäische Flüchtlingsabwehrpolitik. [kurzer Redenausschnitt]

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BlockIB

Zur selben Zeit am 3. Oktober blockierten Antifaschist*innen erfolgreich einen Aufmarsch identitärer Rechtsextremer, die unter dem Label „Die Österreicher“ gegen einen von ihnen behaupteten Bevölkerungsaustausch demonstrierten. Die Polizei ermöglichte den rund 500 Rechtsextremen, ihren Zug auf einer Ersatzroute durchzuführen. [kurzer Ausschnitt aus rechtsextremen Reden]

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Schandwache

Schon im September wurde das Denkmal für den Antisemiten Karl Lueger am Dr.-Karl-Lueger-Platz über und über mit dem Wort „Schande“ beschriftet. Da die Stadt Wien ankündigte, die Schriften bis zur Wahl entfernen zu wollen, verstärkten Künstler*innen in der Nacht auf den 5. Oktober einzelne Schriftzüge mit betonierten Buchstaben. Außerdem bewachen seit 5. Oktober Künstler*innen und Aktivist*innen aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen und kulturellen Gruppen die „Schande“-Schriftzüge mit einer täglichen „Schandwache“.

Am Nachmittag des 5. Oktobers kamen als „die Österreicher“ auftretende Rechtsextreme aus der identitären Bewegung und klopften, während der Schandwache, die betonierten „Schande“-Buchstaben ab. Die Schandwache war als politische Versammlung ordnungsgemäß bei der Behörde angezeigt worden. Dennoch schaute die Polizei bei der Zerstörung der Schrift durch die Rechtstextremen zu, ohne einzuschreiten.

Am späteren Abend versammelten sich neuerlich Rechtsextreme beim Denkmal. Dabei fuhr ein Rechtsextremer mit dem Auto in eine Gruppe ebenfalls anwesender Antifaschist*innen.

Die an der Schandwache beteiligten zivilgesellschaftlichen und kulturellen Gruppen fordern „eine grundlegende Umgestaltung des Denkmals, die unmissverständlich klar macht, dass Lueger keine Ehrung verdient. Die Graffiti müssen als Markierung der Schande so lange erhalten bleiben, bis die Umgestaltung Wirklichkeit geworden ist.“

Die Beteiligten an der Mahnwache führen weiter aus: „Lueger war von 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister. Er baute seinen politischen Erfolg auf rabiatem Antisemitismus auf, den Hitler sich zum Vorbild nahm. […] Der Antisemit Lueger verdient in dieser, unserer Stadt keine Ehrung.“

Am Abend des 8. Oktober setzten die Jüdischen Österreichischen Hochschüler*innen mit projizierten und abgespielten Lueger-Zitaten ein Zeichen gegen die Kontinuität des Antisemitismus in Österreich. Danke an presse-service.at für die O-Töne.

Ich sprach mit Illya Babkin von den Jüdischen Österreichischen Hochschüler*innen über die Aktion und über die Schandwache.

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Hass ist nicht normal

Unter dem Motto „Hass ist nicht normal“ wurde am 7. Oktober am Karlsplatz gegen strukturellen Rassismus demonstriert, und für die Entfernung rassistischer Wahlplakate. Danke an Jutta Matysek von den Sendereihen Trotz allem und Open Up für die Aufnahmen.

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Außerdem

Am 7. Oktober demonstrierten nach Angaben von presse-service.at etwa 100 Personen gegen Femizide. Anlass war die Ermorderung einer Frau am 5. Oktober in Favoriten. Es handelte sich dabei um den inzwischen 19. Femizid in Österreich im Jahr 2020.

Vom 26. September bis zum 4. Oktober fand außerdem die Rebellion Week von Extinction Rebellion statt – mit Demonstrationen, dezentralen Aktionen und Straßenblockaden wie etwa am Michaelerplatz und am Gürtel. Damit sollte Druck auf die Regierenden erzeugt werden, mit der Zivilgesellschaft zu kooperieren, um eine gerechtere, freundlichere, menschlichere Gesellschaft aufzubauen und die Klimakrise zu mildern.

Am 9. Oktober gab es antirassistische Proteste beim Wahlkampfabschluss der FPÖ am Viktor-Adler-Markt.

Und am 10. Oktober wurde auch in Wien Solidarität mit den gegen Polizeigewalt, für Menschenrechte und Frieden in Belarus protestierenden Frauen demonstriert.

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https://cba.fro.at/473858

Das war die – zugegebenermaßen wieder mal nicht ganz vollständige – Chronologie von Widerstands- und Protestaktionen der letzten zwei Wochen. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 10. Oktober 2020 at 20:30
Sep 262020
 

Proteste gegen EU-Flüchtlingsabwehrpolitik nach Brand von Moria +++ Wir zahlen nicht für eure Krise +++ Protest gegen Kriminalisierung von Antifaschismus +++ Klimastreik +++ Autonomes Zentrum Hetzgasse +++ #KulturRetten

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie, bei der ersten Ausgabe nach einer etwas lang ausgefallenen Pause.

Die Gründe für den Ausfall waren vielfältig.

Zuerst war da der Lockdown, dann hatte ich wegen zu viel Arbeit abseits des Radios zu wenig Zeit, und zuletzt hinderten mich die Folgen eines Fahrradunfalls an der Berichterstattung.

Jetzt gehts dann aber wieder …

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Seit 9. 9. 2020: Proteste gegen EU-Flüchtlingsabwehrpolitik nach dem Brand von Moria

Nachdem in der Nacht vom 8. auf den 9. September auf der griechischen Insel Lesbos das Geflüchtetencamp Moria abgebrannt war, wurde auch in Wien gegen die europäische Flüchtlingsabwehrpolitik und für die Aufnahme von Geflüchteten demonstriert.

Noch am 9. September demonstrierten nach unterschiedlichen Angaben zwischen 300 und 500 Menschen vom Platz der Menschenrechte zum Haus der Europäischen Union und einige Demonstrant*innen dann auch noch weiter zur ÖVP-Zentrale.

Am. 11. September demonstrierten mehr als 2000 Menschen vom Ballhausplatz unter dem Motto „Das ist Moria. Das ist Mord.“ über das Innenministerium zum Haus der EU. [Redenausschnitte]

Am 12. September forderten rund 1000 Menschen mit einer Demonstration vom Hauptbahnhof zum Karlsplatz die sofortige Evakuierung aller Geflüchtetenlager. [Redenausschnitte]

Am 14. September kamen an die 50 Menschen auf den Platz der Menschenrechte. [Redenausschnitt]

Und seit 22. September halten die Omas gegen Rechts täglich zwischen 10 und 16 Uhr eine Mahnwache am Ballhausplatz ab – bis, so sagen sie, die Bundesregierung ihre menschenverachtende Haltung aufgibt und Menschen aus Moria nach Österreich holt.

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19. 9. 2020: Demo „Wir zahlen nicht für eure Krise“

Am 19. September demonstrierten rund 250 Menschen unter anderem für Umverteilung von oben nach unten über einen #Corona-Krise-Lastenausgleich. [Redenausschnitt]

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24. 9. 2020: Protest gegen Kriminalisierung von Antifaschismus

Am 24. September demonstrierten rund 500 Menschen gegen die Kriminalisierung antifaschistischen Widerstands, gegen Überwachung und gegen Repression.

Anlass dafür waren Anhaltungen und vorübergehende Festnahmen von Antifaschist*innen in Wien sowie eine Hausdurchsuchung. [Redenausschnitt]

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25. 9. 2020: Klimastreik

Am 25. September beteiligten sich mehr als 3000 Menschen auch in Wien am weltweiten Klimastreik. Von drei Treffpunkten aus zogen sie zum Schwarzenbergplatz. Rund 1000 trafen sich beim Bahnhof Wien Mitte, rund 500 beim Hauptbahnhof. Und 1500 bis 1700 beim Westbahnhof. [Redenausschnitte]

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25. 9. 2020: Autonomes Zentrum Hetzgasse

Am Nachmittag des 25. Septembers wurde im 3. Bezirk das leerstehende Haus in der Hetzgasse 8 besetzt. Es sollte als Autonomes Zentrum Hetzgasse geöffnet werden. Das Gebäude war laut Presseservice Wien Anfang 2000 von der Stadt Wien weit unter seinem Marktwert verkauft worden, und sei seitdem Spielball von Investor*innen. 2013 sei die letzte Familie aus dem ehemaligen Gemeindebau gedrängt worden. Jetzt stehe es leer und verfalle. Ein Abriss sei von der Baubehörde trotz Schutzzone genehmigt worden, habe aber noch nicht begonnen.

Eine Aktivistin erklärt in einem Video des Presseservices Wien: [Ausschnitt aus Video https://twitter.com/PresseWien/status/1309538020639600645]

Das Haus wurde noch am Abend des 25. Septembers von der Polizei geräumt. Festnahmen gab es keine.

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26. 9. 2020: #KulturRetten

Mit einem dezentralen Aktionstag für Kultur wurde und wird noch am 26. September lautstark für zielgerichtete Unterstützungsmaßnahmen für kulturelle Bereiche wie der Clubkultur eingetreten, damit keine Strukturen durch die COVID-19-Krise verloren gehen.

Es wurden zum Beispiel Banner auf der Friedensbrücke und der Augartenbrücke aufgehängt, kleine Kundgebungen und Ampelraves veranstaltet, geflyert und Radio gemacht. Mehr darüber gabs um 17 Uhr auf Radio ORANGE 94.0 zu hören und gibt es auf https://clubkultur.org/ zu lesen.

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Das war die WiderstandsChronologie.

https://cba.fro.at/466229

Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 26. September 2020 at 19:14
Jul 302020
 

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1. Juli 2020: Schweigemarsch der Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen und Supportarbeiter*innen

Rund 500 Menschen beteiligten sich in #Wien am Schweigemarsch der Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen und Supportarbeiter*innen – ~210 vom Treffpunkt Urania, ~280 vom Schottentor. Ziel: Karlsplatz.

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2. Juli 2020: „FZ bleibt!“

Frauen des autonomen FrauenLesbenMigrantinnenMädchenzentrums forderten im Rathaus vor dem Büro von Stadträtin Gaal lautstark ein Gespräch über den aufgezwungenen Mietvertrag.

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2. Juli 2020: Black Lives Matter

Zirka 1500–1700 demonstrierten in #Wien bei Black-Lives-Matter-Demo von BlackMovementAT gegen institutionellen Rassismus und Polizeigewalt in Österreich.

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2. Juli 2020: Gedenken an Opfer des Massakers von Sivas

Rund 500 Menschen gedachten am Stephansplatz der Opfer des Massakers von Sivas am 2. Juli 1993. Damals zündeten Islamist*innen unter dem Schutz türkischer Sicherheitskräfte ein Hotel an, in dem ein alevitisches Kulturfestival stattfand. 33 Menschen starben.

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3. Juli 2020: Protest gegen Abschiebungen

Menschen dürfen nicht in den sicheren Tod geschickt werden. Rund 100 Menschen demonstrierten beim Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte in Wien gegen Abschiebungen nach Afghanistan.

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4. Juli 2020: 30 Jahre EKH

Mehr als 1000 Menschen feiern am Keplerplatz #30JahreEKH.

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7. Juli 2020: „Wer ist der Nächste?“

Rund 120 Menschen demonstrierten nach dem Mord an einem aus Tschetschenien geflüchteten Kritiker von Kadyrov und Putin vor der russischen Botschaft in Wien für einen Stopp der politischen Mordserie auf europäischem Boden.

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10. Juli 2020: Demo gegen Faschismus, Rassismus und Männergewalt

Zirka 350 Personen beteiligten sich an Frauendemo gegen Faschismus, Rassismus und Männergewalt von Wien- Favoriten zum Karlsplatz.

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11. Juli 2020: Gedenken an Opfer des Völkermords von Srebrenica

Rund 1100–1400 Menschen gedenken in Wien mit einem Friedensmarsch der Opfer des Völkermords von Srebrenica am 11.7.1995.

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12. Juli 2020: Gegen Polizeigewalt und Zensur in Serbien

Rund 500 Menschen demonstrierten am Schwarzenbergplatz in Wien gegen Polizeigewalt und Zensur in Serbien.

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Danach unfallbedingte Berichterstattungspause

 Posted by on Do., 30. Juli 2020 at 15:28
Jul 162020
 

Ich fürchte, ich muss mal eine Weile pausieren, nachdem ich mir bei einem blöden Unfall mein Zählhandgelenk gebrochen habe.
Danke an jene mir unbekannten Menschen, die mich am Sonntag am Donaukanal aufgeklaubt, erstversorgt, in stabile Seitenlage gebracht und die Rettung gerufen haben. Danke an die mir ebenso unbekannten Sanitäter*innen (und vielleicht Notärzt*in), die mich wieder aufgeweckt, weiter versorgt und mein Fahrrad sicher angekettet haben. Danke an alle, die mich im Lorenz-Böhler-Krankenhaus behandelt, operiert, gepflegt, herumgefahren, sich sonst um mich gekümmert oder geputzt haben. Danke an die Küchenmitarbeiter*innen, die mir köstliche vegane Menüs zusammengestellt haben (das hatte ich noch in keinem Spital). Danke an alle, die sich dafür eingesetzt haben und immer noch einsetzen, dass die AUVA erhalten bleibt. Danke an alle, die für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen des Krankenhauspersonals kämpfen.

Danke an C., die inzwischen mein Rad abgeholt hat und sich weiter um mich kümmert. <3

Laut Sanitäter*innen war keine andere Person an meinem Unfall beteiligt. Warum justament ich justament an einer so harmlosen Stelle nach der Abfahrt von der Urania einen Stern gerissen habe, kann ich mir nicht erklären. Ich kann mich leider an nichts erinnern. Aber ich werde wohl weiterhin stur keinen Meter ohne Helm fahren. Danke an alle, die dazu beigetragen haben, dass ich so ein Sturschädel geworden bin.

Sobald ich die Hand wieder besser bewegen kann, werde ich längst fällige Aktualisierungen auf diesem Site endlich nachtragen. Einstweilen gibt es meine aktuellen Nochrichten (bis zum Unfall) auf Twitter:

https://twitter.com/nochrichten

 Posted by on Do., 16. Juli 2020 at 14:32
Jun 302020
 

4. Juni 2020: Black Lives Matter

Rund 40.000 Menschen demonstrierten am 4. Juni 2020 in Wien gegen Rassismus und Polizeigewalt.

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5. Juni 2020: Black Lives Matter

7.000–10.000 Menschen demonstrierten auch am 5. Juni 2020 bei der US-Botschaft in Wien gegen Rassismus und Polizeigewalt. Genaue Zahl ist nicht möglich. Alle Gassen zum Kundgebungsort waren voller Menschen.

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6. Juni 2020: Kundgebung der Künste

Hunderte Menschen nahmen an der „Kundgebung der Künste“ an mehr als 15 Plätzen in den Weinbergen und Hohlwegen von Stammersdorf teil.

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7. Juni 2020: Kundgebung gegen Kriminalisierung von Flüchtlings-Helfer*innen

Seit 20. Mai 2020 ist es privaten Hilfsorganisationen verboten, Geflüchtete in Bosnien und Herzegowina zu unterstützen. Rund 20 Menschen demonstrierten beim Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte in Wien gegen das Kriminalisieren von Helfer*innen.

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8. Juni 2020: „Gegen die direkte Finanzierung der Klimakatastrophe!“

Rund 30 Menschen demonstrierten vor dem Bundeskanzleramt in Wien gegen die 600-Millionen-Unterstützung für die Austrian Airlines.

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8. Juni 2020: „I can’t breathe“

Rund 200 Personenen demonstrierten beim Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte in Wien „für die Wiederherstellung der Menschenrechte“.

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12. Juni 2020: 2-Meter-Abstand-Demo für Kunst und Kultur

Diesmal kamen nur rund 150 Menschen zur 2-Meter-Abstand-Demo für Kunst und Kultur auf den Wiener Heldenplatz.

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12. Juni 2020: Feministischer Raub-Aktionstags

Rund 80 Personen nehmen an der Demo zum Abschluss des feministischen Raub-Aktionstags in Wien Meidling teil (davor bei der Kundgebung waren es mehr.)

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13. Juni 2020: Katholisch-fundamentalistischer rechtsextremer „Marsch für die Familie“

Rund 230 Personen beteiligen sich am katholisch-fundamentalistischen rechtsextremen „Marsch für die Familie“.

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15. Juni 2020: Kundgebung für Ausweitung des „Sommerpakets“ für obdachlose Menschen

Rund 100 Menschen demonstrierten mit der „Initiative Sommerpaket“ am Platz der Menschenrechte für ganzjährige niederschwellige Unterkünfte für obdachlose Menschen und unbefristete Verträge mit besserer Bezahlung für Basismitarbeiter*innen des Winterpakets.

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15. Juni 2020: Protest gegen Bombardierungen durch türkisches Militär

Zirka 150 Menschen protestierten vor dem Denkmal der Republik in Wien gegen die Bombardierung des Flüchtlingscamps Mexmûr, der Shengal-Region und des Quandil-Gebirges in Südkurdistan/Nordirak durch das türkische Militär.

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15. Juni 2020: Ohne uns ist es dunkel und still

Rund 1500 Menschen beteiligten sich an einer Kundgebung der Veranstaltungsdienstleister*innen (Technik, Security, …) für Unterstützung zur Rettung der Branche und deren zigtausenden Arbeitsplätzen (weit mehr als bei einzelnen Fluglinien samt Drumherum).

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20. Juni 2020: Weltflüchtlingstag

850–900 Menschen demonstrierten in Wien anlässlich des Weltflüchtlingstags gegen Rassismus und für Asyl- und Menschenrechte.

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20. Juni 2020: Gegen Angriffe auf Südkurdistan

180–200 Personen demonstrierten in Wien gegen die Angriffe des türkischen Militärs auf Südkurdistan. „Seit Tagen bombardiert die Türkei das Flüchtlingscamp Mexmûr, die Shengal-Region und das Quandil-Gebirge. Nun ist sie auch mit Bodentruppen in den Irak eingedrungen!“

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24./25./26./27. Juni 2020: Gegen faschistische Angriffe auf Frauenkundgebung, EKH und Kurdistan

Nachdem Faschisten am 24. Juni 2020 eine Kundgebung gegen Gewalt an Frauen am Viktor-Adler-Markt angegriffen, die Teilnehmer*innen zum Teil mit Messern bedroht und verjagt hatten, demonstrierten am 25. Juni 2020 rund 500 Menschen ebendort gegen faschistische Angriffe. Am 26. Juni 2020 demonstrierten mehr als 500 gegen faschistische Angriffe auf das EKH – vom EKH zum Hauptbahnhof.
Am 27. Juni 2020 demonstrierten ca. 1500 Menschen gegen faschistische Angriffe in Favoriten und Kurdistan.

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 Posted by on Di., 30. Juni 2020 at 22:14
Mai 302020
 

29. Mai 2020: Zwei-Meter-Abstand-Demo für Kunst

Grob geschätzt 500 Personen nahmen am 29. Mai 2020 um 17:30 an der inzwischen dritten Zwei-Meter-Abstand-Demo für Kunst und Kultur am Maria-Theresien-Platz in Wien teil. Ehe ich genauer zählen konnte, unterbrach ein heftiger Regenguss die Kundgebung. Danach waren es nur mehr rund 200.

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30. Mai 2020: Demo für Clubkultur

Mehr als 500 Menschen nahmen am Heldenplatz an der „Demo für Clubkultur“ teil, für die finanzielle Rettung der wegen #COVID19 geschlossenen Clubs und der dort zumeist unter prekären Bedingungen arbeitenden Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen. #savetherave

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 Posted by on Sa., 30. Mai 2020 at 22:12
Mai 222020
 

Dass die Leugnung der Gefahren des Corona-Virus von der rechtsextremen Szene als Mobilisierungschance entdeckt wurde, haben wir bereits berichtet. Nun versucht auch die FPÖ damit Anhänger*innen zu mobilisieren. Für den 20. Mai rief die Wiener FPÖ zu einer Protestkundgebung auf den Heldenplatz auf, gegen den Corona-Wahnsinn, wie sie ankündigte, mit dem sie die Maßnahmen gegen die Weiterverbreitung des Virus meinte. Gefolgt sind ihr nach unserer Zählung aber gerade mal an die 500 Menschen. Die FPÖ wähnte mehr als 1500 Personen. Die Hauptrede hielt der geschäftsführende FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp.

Überlegungen über einen EU-Austritt durften freilich auch nicht fehlen.

Zu einer antifaschistischen Gegenkundgebung kamen an die 300 Menschen, nicht viel weniger als zur FPÖ-Kundgebung.

Beitrag für das Nachrichtenmagazin ANDI auf Radio Orange 94.0:

http://cba.fro.at/wp-content/uploads/andialternativernachrichtendienstvonorange940/03-andi-20200522-fpoe-heldenplatz-gerhardkettler.mp3

 Posted by on Fr., 22. Mai 2020 at 17:15
Mai 222020
 

Am 3. April 2020 starb die Sängerin der oppositionellen türkischen Musikgruppe Grup Yorum, Helin Bölek, im Todesfastens gegen das herrschende AKP-Regime, für die Freiheit der Kunst und für die Freilassung inhaftierter Grup-Yorum-Musiker*innenkolleg*innen. Am 7. Mai starb der ebenfalls todesfastende Grup-Yorum-Gitarrist Ibrahim Gökçek. Mustafa Koçak, ein inhaftierter politischer Aktivist, der sich ebenfalls am Todesfasten beteiligte, starb am 24. April.
Zum Gedenken an die Musiker*innen und Regimegegner*innen und in Solidarität mit Grup Yorum und allen politischen Gefangenen in der Türkei versammelten sich am 17. Mai rund 100 Menschen in Wien am Stephansplatz.

Beitrag für das Nachrichtenmagazin ANDI auf Radio Orange 94.0:

http://cba.fro.at/wp-content/uploads/andialternativernachrichtendienstvonorange940/05-andi-20200522-grupyorumsolidaritaet-gerhardkettler.mp3

 Posted by on Fr., 22. Mai 2020 at 17:12