Apr 232021
 

Tschuldigung, mal was anderes, …
… aber als Kulturarbeiter kann ich mich des Drangs nicht erwehren, zu #allesdichtmachen auch noch meinen Kren abzugeben:

Die Teilnehmer*innen an der #allesdichtmachen-Kampagne fallen nicht nur jenen in den Rücken, die gegen diese verdammte Pandemie kämpfen, die versuchen, Leben zu retten, jenen, die unter der Krankheit und ihren gesellschaftlichen Folgen leiden und jenen, die gestorben sind und noch daran sterben werden.
Sie fallen auch ihren Kolleg*innen im Kunst- und Kulturbereich in den Rücken, die seit mehr als einem Jahr nicht mehr arbeiten können, den Kulturvereinen, -initiativen und auch -institutionen, die die Pandemie wirtschaftlich nicht überleben werden.
Seit mehr als einem Jahr kämpfen Interessenvertretungen im Kunst- und Kulturbereich zusammen mit engagierten Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen für Rettungs- und Unterstützungsleistungen für alle von der Pandemie Betroffenen.
Genau das zu thematisieren, was für ein Überleben von Kunst und Kultur gebraucht wird, was Kulturarbeiter*innen und Künstler*innen abseits von ein paar zynischen Stars helfen würde, finanziell über die Runden zu kommen, wird durch menschenverachtende Statements wie im Rahmen von #allesdichtmachen schwieriger denn je.
Dabei fehlt es an so vielem. Dabei kommen die vor einem Jahr versprochenen Unterstützungen so oft immer noch nicht dort an, wo sie dringend gebraucht werden.

Die Teilnehmer*innen an der #allesdichtmachen-Kampagne spielen jenen in die Hände, die durch Leugnung und Verharmlosung der Gefahren von COVID 19 die Pandemie befeuern. Und tragen so mit dazu bei, dass die Zeit, in der Kunst und Kultur wie wir sie von früher kennen, nicht möglich ist, immer länger und länger wird.
Sie erschweren damit alle Bemühungen von Kulturarbeiter*innen, Künstler*innen und von deren Interessenvertretungen, die zusammen mit Gesundheitsexpert*innen versuchen, Wege zu finden und Konzepte zu erarbeiten, wie auch unter Pandemiebedingungen künstlerische und kulturelle Aktivitäten wieder sicher und verantwortungsvoll durchgeführt werden können.

Ja, es wurde so viel falsch gemacht. Zu viel versprochene Unterstützungsmaßnahmen kommen immer noch nicht an. Zu viele Menschen wurden zurückgelassen.

Und auch die Corona-Schutzmaßnahmen sind zu hinterfragen. Warum sind wohl überlegte Kulturveranstaltungen mit gefinkelten COVID-19-Präventionskonzepten nicht erlaubt, während auf unzähligen Arbeitsplätzen aus wirtschaftlichen Gründen auf Schutzmaßnahmen verzichtet und der Weiterverbreitung der Coronaviren beste Voraussetzungen geboten werden?

Sinnvolle Kritik schaut aber anders aus als eine #allesdichtmachen-Kampagne. In welche Richtung sinnvolle Kritik gehen könnte, kann bei #ZeroCovid nachgelesen werden.

#Allesdichtmachen ist einfach widerlich. Zynisch. Und unsolidarisch.

Danke an die zigtausenden Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen, die sich nicht daran beteiligt haben.

 Posted by on Fr., 23. April 2021 at 23:33
Apr 112021
 

+++ Proteste gegen Abschiebungen +++ #Aufstehn für saubere Politik +++ Femizide/Feminizide +++ #GudiBleibt +++ #ZeroCovid-Demo für solidarischen Shutdown +++ Fahrraddemo gegen Rechtsextremismus +++

Willkommen bei der WiderstandsChronologie.

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29./30. März 2021: Proteste gegen Abschiebungen

Am 29. März demonstrierten anlässlich einer für den 30. März geplanten Sammelabschiebung nach Afghanistan rund 120 Menschen vom Innenministerium zum Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände. [Redenausschnitt]

Am 30. März blockierten laut Berichten des Presseservice Wien aus Protest gegen die geplante Sammelabschiebung, oder um diese sogar zu verhindern, rund 100 Menschen mehrere Straßen zum Flughafen. Gegen 8 Uhr wurde die Hainburger Straße von Aktivist*innen, die sich untereinander und an mit Beton gefüllte Einkaufswagerln, Badewannen und ein Fass ketteten, blockiert. Zwei Aktivist*innen seilten sich mit einem Transparent von einer Brücke über der Flughafenautobahn ab, sodass diese gesperrt werden musste. Mit Hilfe der Feuerwehr wurden die Blockaden im Laufe des Vormittags von der Polizei aufgelöst. 76 Personen seien vorübergehend festgenommen worden, berichtete das Presseservice Wien. Die Letzten seien gegen 22 Uhr freigelassen worden.

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1. April 2021: Aufstehn für saubere Politik

Für eine „saubere Politik […] ohne Korruption und Postenschacher, […] Casino-Affäre, Schredder-Gate, Schmid AG“ und und und, kehrten am 1. April rund 30 Personen vor dem Bundeskanzelamt am Ballhausplatz mal gründlich zusammen. Aufgerufen dazu hat aufstehn.at. [Redenuasschnitt, Interview]

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6./7. April 2021: Demos gegen Femizide/Feminzide

Nach dem Tod jener Frau, die am 5. März von ihrem Ex-Partner mit einer brennbaren Flüssigkeit überschüttet und angezündet worden war, demonstrierten am 6. April in Wien 250–260 Menschen gegen Femizide/Feminizide/Männergewalt. [Redenausschnitte]

Nach Bekanntwerden eines weiteren Femizids in Graz demonstrierten bereits am 7. April wieder 70–80 Personen gegen Femizide/Feminizide/Männergewalt.

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9. April 2021: Gudi muss bleiben

Am 9. April demonstrierten 310–320 Personen gegen die Schließung des Notquartiers Gudrunstraße und gegen alle Einsparungen im Sozialbereich. Und in Solidarität mit dem Team der Gudrunstraße, das am Tag der Demo seinen zweiten, vom ÖGB nicht anerkannten, Warnstreik durchgeführt hat. [Redenausschnitt]

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9. April 2021: Demo für solidarischen Shutdown

Rund 300 Personen forderten am Abend des 9. April mit einer Demonstration von der ÖVP-Zentrale zum Bundeskanzlamt einen solidarischen Shutdown gegen die Corona-Pandemie statt Lockdown-Chaos und Ausgangssperren. [Redenausschnitte]

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10. April 2021: Fahrraddemo gegen Rechtsextremismus und Mitläufer*innen

Am 10. April demonstrierten wieder hunderte oder tausende Corona-Leugner*innen, Corona-Verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextreme gemeinsam gegen sämtliche Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie.

Rund 400 Antifaschist*innen protestierten mit einer Fahrraddemo gegen Rechtsextremismus und dessen Mitläufer*innen. [Redenausschnitte]

Beim Arsenal wurde die Fahrraddemo überraschend von der Polizei angegriffen. Eine Person wurde wegen angeblicher Missachtung der Corona-Schutzmaßnahmen beim Fahrradfahren festgenommen, zwei weitere Personen wurden im Zuge dieser Amtshandlung wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen.

Als am späten Nachmittag Reste der Fahrraddemo zu einer Solidaritätskundgebung für die Festgenommenen in Richtung Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände unterwegs waren, gab es entlang der Ringstraße weitere Angriffe der Polizei auf die Antifaschist*innen. Höhe Babenbergerstraße wurde dabei eine Person verletzt und einzelne Identitätsfeststellungen durchgeführt. Bei der Bellariastraße wurde die Fahrraddemo zur Gänze eingekesselt. Trotz Aufforderungen der Demonstrant*innen an die Polizei, die Einhaltung von Mindestabständen zwischen den eingekesselten Personen zu ermöglichen, wurde der Kessel von der Polizei so eingeengt, dass die Einhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen nicht möglich war. Die Demonstrant*innen und zufällig im Kessel gelandete Passant*innen durften schließlich nach Identitätsfeststellungen den Kessel verlassen. An die 70 Personen fanden sich schließlich noch bei der Solidaritätskundgebung für die Festgenommenen beim Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände ein.

Zwei der beim Arsenal Festgenommenen wurden noch Samstagabend freigelassen. Eine Person wurde – laut Informationen des Rechtsinfokollektivs von Sonntagmittag – der Untersuchungsrichter*in überstellt.

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Außerdem gab es weiterhin …

Donnerstagskundgebung gegen die Regierung, jeden Donnerstag um 18 Uhr am Platz der Menschenrechte beim Marcus-Omofuma-Stein.

Freitägliche Mahnwachen für den seit 2012 in Saudi-Arabien wegen angeblicher Beleidigung des Islams inhaftierten Bloggers Raif Badawi, jeden Freitag um 10 Uhr vor dem König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog am Schottenring.

Und immer wieder gab es Wochenenden für Moria.

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https://cba.fro.at/495915

Das war die WiderstandsChronologie.

Auf Wiederhören.

 Posted by on So., 11. April 2021 at 19:25
Mrz 272021
 

+++ Klimastreik-Menschenkette +++ 2500 stehen auf gegen Rassismus +++ Protest gegen Lobauautobahn +++

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19.3.2021: 4000 bei Klimastreik-Menschenkette auf Ringstraße

Am 19. März beteiligten sich anlässlich des weltweiten Klimastreiktags rund 4000 Menschen an einer Menschenkette auf der Ringstraße vom Stubenring bis zum Schottentor. Um den Mindestabstand zum Schutz vor Corona-Ansteckungen zu gewährleisten, war die Kette stellenweise sogar vierreihig.
Entlang des Rings bildeten sich rund um beteiligte Gruppen verschiedene thematische Schwerpunkte. Am Stubenring ging es beispielsweise gegen Straßenbauprojekte wie die Lobauautobahn. Christa Reitermayr sprach dort mit Wolfgang Rehm von der Umweltorganisation Virus. [Interview]

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20.3.2021: Protest bei Nazi-Wandgemälde im 4. Bezirk

Am Vormittag des 20. März wurde im 4. Bezirk für eine Umgestaltung eines Propaganda-Wandgemäldes aus der Nazizeit in der Faulmanngasse protestiert. Nach 1945 wurde bei dem Bild nur der Name Adolf Hitler entfernt, ein NS-Propagandaspruch blieb bis heute erhalten. Die Demonstrant*innen rund um die Partei LINKS fordern nun eine historische und politische Kontextualisierung des Gemäldes.

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20.3.2021: Bis zu 2500 Menschen stehen auf gegen Rassismus

Am Nachmittag des 20. März demonstrierten rund 2200–2500 Menschen einen Tag vor dem internationalen Tag gegen Rassismus unter dem Motto „Aufstehn gegen Rassismus!“ vom Karlsplatz zum Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte, zum Volkstheater und zurück zum Karlsplatz. Vom Balkon des Volkstheaters lasen solidarische Schauspieler*innen zu den vorbeziehenden Demonstrant*innen. [Ausschnitte aus einer Rede und der Lesung]

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20.3.2021: Protest gegen Antisemitismus

Ebenfalls am 20. März protestierten nach Angaben des Presseservice Wien rund 20 Personen am Heldenplatz gegen Antisemitismus – als Gegenkundgebung zur Abschlusskundgebung der Israeli Apartheid Week der Kampagne für Boykott und Sanktionierung Israels BDS. Die Demonstrant*innen gegen Antisemitismus wurden von der Polizei eingekesselt und angezeigt.

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21.3.2021: Protest gegen Lobauautobahn

Am 21. März demonstrieren vor dem Nationalparkhaus rund 100 Menschen gegen den geplanten Bau einer Autobahn durch die Lobau. [Redenausschnitte]

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Außerdem:

Anlässlich des bereits 6. Femizids in diesem Jahr fand am 25. März neuerlich eine Demonstration gegen Femizide statt.

Gegen das Dekret des Vatikans, dass es keinen Segen für gleichgeschlechtliche Paare geben könne, protestierte unter anderem die Pfarrer-Initiative. An mehreren Kirchen – auch in Wien – wurden Regenbogenfahnen gehisst.

Jeden Donnerstag gab es weiterhin um 18 Uhr eine Donnerstagskundgebung gegen die Regierung am Platz der Menschenrechte beim Marcus-Omofuma-Stein,

sowie Donnerstage fürs Donaufeld, gegen die geplante Verbauung, jeweils mit Treffpunkt um 17 Uhr Ecke Fultonstraße/Nordmanngasse. Den nächsten Donnerstag fürs Donaufeld gibt es wegen der Ferien erst am 8. April.

Jeden Freitag um 10 Uhr vor dem König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog am Schottenring gab und gibt es Mahnwachen für den seit 2012 in Saudi-Arabien wegen angeblicher Beleidigung des Islams inhaftierten Bloggers Raif Badawi.

Und jedes Wochenende ist ein Wochenende für Moria – mit Zelten von Samstag auf Sonntag zumeist am Heldenplatz, um auf die prekäre Situation geflüchteter Menschen an der EU-Außengrenze aufmerksam zu machen.

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https://cba.fro.at/494483

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 27. März 2021 at 14:40
Mrz 132021
 

+++ Gedenken an Opfer rechtsextremen Terrors in Hanau 2020 +++ Februargedenken +++ Proteste gegen Abschiebungen +++ Black History Month +++ Antifaschistische Fahrraddemo gegen rechtsextreme Corona-Verschwörungsideolog*innendemo +++ FrauenLesbenMigrantinnendemo +++ Take Back The Streets +++

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19. Feber 2021: Kundgebung für die Freilassung des in Kairo inhaftierten Wiener Studenten Ahmed Samir Santawy

Am 19. Feber wurde vor der ägyptischen Botschaft in Wien die Freilassung des Wiener Studenten Ahmed Samir Santawy gefordert. Er studiert in Wien Anthropologie, forscht vor allem zu Frauenrechten und der Geschichte der reproduktiven Rechte in Ägypten. Nachdem Ahmed Samir für die Semesterferien zu seiner Familie nach Ägypten gereist war, erhielt er eine Vorladung der Polizei in Kairo. Als er der Vorladung am 1. Februar 2021 folgte, nahmen ihn Beamt*innen fest.

Ahmed Samir befindet sich wegen der Vorwürfe „Mitgliedschaft in einer terroristischen Gruppierung“ und „Verbreitung von Falschmeldungen auf Social Media“ in Untersuchungshaft. Diese immer wieder verlängerte Untersuchungshaft wird in Ägypten oft dazu verwendet, Menschenrechtsaktivist*innen, Journalist*innen, Anwält*innen und Oppositionspolitiker*innen willkürlich festzuhalten.

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19. Feber 2021: Gedenken an Opfer rechtsextremen Terrors in Hanau 2020

Am Abend des 19. Febers erinnerten in Wien rund 800 Menschen an den rechtsextremen Terroranschlag von Hanau in Deutschland, bei dem am 19. Feber 2020 neun Personen in und vor zwei Shishabars und auf der Fahrt zwischen beiden Orten erschossen worden waren.

[Redenausschnitte]

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20. Feber 2021: Demonstrationen für mehr Geld und Personal für Gesundheit und Soziales

Am 20. Feber demonstrierte die Plattform „Sozial aber nicht blöd“ am Yppenplatz für Mehr Geld und Personal für Gesundheit und Soziales.

Gleichzeitig demonstrierten KJÖ und KOMintern bei der U-Bahnstation Schweglerstraße für eine rasche Verbesserung des Gesundheitssystems, bessere Bezahlung, mehr Personal und Umverteilung des Reichtums.

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20. Feber 2021: Für Rückholung abgeschobener Kinder

Am Platz der Menschenrechte wurde am 20. Feber für die Rückholung abgeschobener Kinder demonstriert.

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20. Feber 2021: Februargedenken beim Goethehof

Beim Goethehof in Kaisermühlen erinnerten am 20. Feber 70 Menschen an die Februarkämpfe des Jahres 1934.

[Redenausschnitt]
Eine vollständige Aufzeichnung dieser Veranstaltung gibt es hier: https://cba.fro.at/490189

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21./23. Feber Protest gegen Abschiebungen nach Afghanistan

Am 21. Feber demonstrierten zirka 280 Personen gegen die für 23. Feber geplante Charter-Abschiebung nach Afghanistan.

[Redenausschnitte]

Am 23.Feber versuchten rund 50 Menschen mehrere Stunden lang vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände die Sammelabschiebung zu blockieren. Vergeblich. Die Polizei räumte die Blockade unter Zuhilfenahme der Feuerwehr und eines Polizeipanzers.

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24. Feber: Demonstration gegen Femizde

Nachdem schon wieder eine Frau von ihrem Partner getötet worden war, demonstrierten am 24. Feber nach Angaben des Presseservice Wien wieder rund 100 Personen gegen Femizide und Feminzide.

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27. Feber 2021: Solidarisch gegen Krise, Regierung und Rechtsextreme

Am 27. Feber protestierten rund 65 Menschen beim Deserteursdenkmal gegenüber dem Bundeskanzleramt am Ballhausplatz „solidarisch gegen Krise, Regierung und Rechtsextreme“.

[Redenausschnitt]

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27. Feber: Solidarität mit HDP

Ebenfalls am 27. Feber demonstrierten rund 105 Personen gegen die Kriminalisierung und Inhaftierung demokratisch gewählter Abgeordneter der demokratischen Partei der Völker HDP in der Türkei und gegen ein drohendes Verbot der HDP.

[Redenausschnitt]

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28. Feber 2021: Abschlussfest Black History Month

Rund 90 Menschen feierten am 28. Feber mit dem Black Voices Volksbegehren beim Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte zum Abschluss das heurige Black History Month.

[Redenausschnitte]

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3. und 10. März: Proteste gegen Universitätsgesetzesnovelle

Am 3. und 10. März 2021 demonstrierten wieder hunderte Menschen gegen die geplante Novellierung des Universitätsgesetzes – trotz inzwischen erfolgter kleinerer Entschärfungen gegenüber dem ursprünglichen Entwurf, wie Demonstrant*innen im Gespräch mit Stefan Resch für einen Beitrag für das Nachrichtenmagazin ANDI erklärten:
[Interview, Redenausschnitt]

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3. März: Kundgebung gegen Abschiebungen nach Russland

Rund 30 Menschen demonstrieren am 3. März vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände in Wien gegen eine für 4. März angekündigte Sammelabschiebung von vor allem tschetschenischen Geflüchteten nach Russland.

[Redenausschnitte]

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4. März: feministische Gürtelblockade

Um die 70 feministische Aktivist*innen blockierten am 4. März den Wiener Gürtel, um auf den Stillstand der Politik in Sachen Gewalt an FLINTA-Personen aufmerksam zu machen. Die Blockade wurde nach ca. 3 Stunden durch die Polizei aufgelöst, berichteten Aktivist*innen.

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5. März: Solidarität mit Dimitris Koufontinas

Am 5.3.2021 demonstrierten nach Angaben des Presseservice Wien etwa 30 Personen Solidarität mit dem ehemaligen Mitglied der Stadtguerillaorganisation 17. November Dimitris Koufontinas, der sich in Griechenland nach Jahrzehnten der Haft derzeit im Hunger- und Durststreik befindet.

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6. März: Aufmärsche von Corona-Leugner*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen sowie eine antifaschistische Fahrraddemo

Am 6. März protestierten mindestens 400 Antifaschist*innen mit einer Fahrraddemo unter dem Motto „Gemeinsam gegen Nazis, Staat und Kapital“, gegen einen gleichzeitig stattgefundennen Aufmarsch von tausenden Verschwörungsideolog*innen, Corona-Verharmloser*innen und Rechtsextremen. [Redenausschnitte]

Letztere trafen sich in der Innenstadt in der Gegend Heldenplatz/Maria-Theresien-Platz und zogen, da ihre Versammlungen dort von der Polizei untersagt und für aufgelöst erklärt worden waren, in mehreren von der Polizei gebilligten Demozügen zu einer nicht-untersagten FPÖ-Kundgebung im Prater. Bei der Jesuitenwiese gelang es der antifaschistischen Fahrraddemo, einen Demozug von Rechtsextremen, Verschwörungsideolog*innen und Corona-Leugner*innen geraume Zeit aufzuhalten. Letztendlich konnte die FPÖ ihre Kundgebung vor tausenden Menschen, die alle vorgeschriebenen Maßnahmen gegen die Weiterverbreitung des Corona-Virus missachteten, durchführen. Es sprach unter anderem der ehemalige Innenminister Kickl: [Redenausschnitt]

Nach der Kundgebung zogen tausende Verschwörungsideolog*innen, Rechtsextreme, Corona-Leugner*innen gemeinsam Richtung Innenstadt. Da die Polizei nacheinander alle Brücken über den Donaukanal absperrte, zogen sie von Brücke zu Brücke weiter, ehe die Polizei die Versammlung erst kurz vor der Augartenbrücke einkesselte und beendete.

Mehrere Journalist*innen sowie Wachleute einer von Rechtsextremen gestürmten Tiefgarage bei der Augartenbrücke waren im Laufe des Tages unter den Augen der Polizei von Rechtsextremen angegriffen worden.

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8. März: Internationaler Frauentag/feministischer Kampftag

Zum internationalen Frauenkampftag fanden auch heuer wieder mehrere Aktivitäten statt – unter anderem eine FrauenLesbenMigrantinnendemo vom Yppenplatz zum FZ. Christa Reitermayr sprach dort mit einer Aktivistin des Frauenstreikkollektivs des FZ: [Interview]

Rund 4700–5000 Personen beteiligten sich an der Take-Back-The-Streets-Demo zum internationalen feministischen Kampftag. [Redenausschnitte]

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Außerdem gab es weiterhin jede Woche

Donnerstagskundgebung gegen die Regierung, jeden Donnerstag um 18 Uhr am Platz der Menschenrechte beim Marcus-Omofuma-Stein.

Donnerstage fürs Donaufeld, gegen die geplante Verbauung, jeden Donnerstag um 17 Uhr Ecke Fultonstraße/Nordmanngasse

Freitägliche Mahnwachen für den seit 2012 in Saudi-Arabien wegen angeblicher Beleidigung des Islams inhaftierten Bloggers Raif Badawi (jeden Freitag um 10 Uhr vor dem KAICIID am Schottenring 21).

Wochenenden für Moria im Sigmund-Freud-Park oder am Heldenplatz, zum Beispiel derzeit noch bis Sonntagmittag am Heldenplatz.

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https://cba.fro.at/492976

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 13. März 2021 at 17:12
Feb 132021
 

Willkommen bei der WiderstandsChronologie.

+++ ReDO +++ Gegen rot-pinke Verkehrswende in die 70er +++ Gegen Femizide +++ Schüler*innen gegen Abschiebung +++ Solidarität mit Menschen in Myanmar +++ Gegen Abschiebung der kurdischen Familie Kaya +++

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31. Jänner 2021: Wieder Demonstrationen tausender Verschwörungsideolog*innen

Am 31. Jänner demonstrierten wieder tausende Corona-Verharmloser*innen, Corona-Leugner*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextreme zuerst über die Ringstraße und den Franz-Josefs-Kai, dann über die Wienzeile zum Gürtel und schließlich wieder zum Ring. Die Polizei verkündete zwar anfänglich die Auflösung der wegen erwarteter Verstöße gegen die damals gültige 3. COVID-19-Notmaßnahmenverordnung untersagte Versammlung, verhinderte aber nur für kurze Zeit den Umzug. Angeführt von rechtsextremen Gruppen zogen tausende Menschen stundenlang mit demonstrativer Unterlassung sämtlicher Corona-Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten oder Schutzmasken durch die Stadt. Lediglich autonome Antifaschist*innen blockierten eine Zeit lang beim Stadtpark den Demonstrationszug mit einer Blockade mit einem Transparent und Parkbänken. Laut Presseservice Wien wurden sie dabei von Fußball-Hooligans angegriffen. Die Polizei sei nicht eingeschritten.

Die hielt erst kurz vor 19 Uhr die mittlerweile auf ein paar Hundert Teilnehmer*innen zusammengeschrumpfte Menge bei der Börse auf, kesselte die letzten Anwesenden ein und nahm deren Personalien auf. Auch für den 13. Feber wurden wieder trotz Untersagung ähnliche Demonstrationen angekündigt. Ein Bericht darüber ging sich für diese WiderstandsChronologie leider nicht mehr aus.

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ReDO

Wie schon berichtet, finden seit 7. Jänner wieder jeden Donnerstag kleinere Donnerstagskundgebungen gegen die Regierung statt. Derzeit jeweils donnerstags um 18 Uhr beim Marcus-Ompfuma-Stein am Platz der Menschenrechte. Am 4. Feber, dem Tag, an dem die Grünen im Parlament gegen einen Antrag auf Rückholung von in der Vorwoche abgeschobenen Kindern stimmten, nahmen daran rund 60 Personen teil. [Redenausschnitt]

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5. Feber 2021: Protest gegen rot-pinke Verkehrswende in die 70er-Jahre

Am 5. Feber protestierten rund 150 Personen mit Fridays For Future und Platz für Wien beim Rathaus gegen die Verkehrswende von Verkehrsstadträtin Ulli Sima und des rot-pinken Wiener Stadtsenats zurück in die 70er-Jahre. [Redenausschnitte]

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5. Feber 2021: Demo anlässlich neuerlichen Femizids

Nachdem am 3. Feber in Wien schon wieder eine Frau von ihrem Ehemann erstochen worden war, demonstrierten am Abend des 5. Febers neuerlich rund 160 Personen gegen Feminizide/Femizide.

[Redenausschnitt]

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6. Feber 2021: Schüler*innen gegen Abschiebungen

Am 6. Feber demonstrierten rund 500 Schüler*innen und solidarische Menschen vom Stubenring zum Ballhausplatz gegen Abschiebungen. [Redenausschnitte]

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Petition von SOS Mitmensch für die Einbürgerung in Österreich geborener Kinder

Fast 40.000 Menschen haben bereits eine Petition von SOS Mitmensch für ein Recht auf die österreichische Staatsbürgerschaft für hier geborene und hier aufgewachsene Kinder und Jugendliche unterstützt. Die Petition ist auf sosmitmensch.at zu finden. sosmitmensch.at ohne Bindestrich.

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6. Feber 2021: Solidarität mit den Menschen in Myanmar

Rund 90 Personen bekundeten – ebenfalls am 6. Feber – am Karlsplatz Solidarität mit den Menschen in Myanmar – für Freiheit und Demokratie, gegen den Militärputsch. [Redenausschnitte]

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6. Feber 2021: Gedenkmarsch für Menschen auf der Flucht

Außerdem gab es am 6. Feber einen Gedenkmarsch mit Protestperformance für die Aufnahme von Menschen auf der Flucht vom Platz der Menschenrechte zum Bundeskanzleramt.

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6./7. Feber 2021: Wochenende für Moria

Am 6. und 7. Feber fand das bereits dritte Wiener Protestcamp unter dem Titel Wochenende für Moria mit der Forderung nach Schließung menschenunwürdiger Lager für Geflüchtete statt, diesmal am Heldenplatz. Das nächste Wochenende für Moria findet von 13. bis 14. Feber wieder im Sigmund-Freud-Park statt.

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7. Feber 2021: Protest gegen Feier der Verschärfung des polnischen Abtreibungsverbots

 

Am 7. Feber feierten nach Angaben des Presseservice Wien rund 20 Menschen mit der Plattform Christdemokratie und Pro Life bei der polnischen Botschaft die Verschärfung der polnischen Abtreibungsverbote. Dagegen protestierten 40 Feminist*innen – laut Presseservice Wien.

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9. Feber 2021: Erinnerung an 91 vor einem Jahr im Mittelmeer getötete Menschen auf der Flucht

Am 9. Feber erinnerten nach Angaben des Presseservice Wien rund 100 Menschen zusammen mit der Seebrücke und dem Volkstheater an jene 91 Menschen, die am 9. Feber 2020 bei einem Fluchtversuch über das Mittelmeer nach Europa in Seenot geraten und gestorben waren. Die Namen der Getöteten wurden – soweit sie bekannt sind – verlesen und auf den Werbedisplays des Volkstheaters angezeigt.

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11. Feber 2021: Mahnwache für Erhalt der ÖGB-Fachbuchhandlung

Mit einer Mahnwache vor der Fachbuchhandlung des ÖGB-Verlags wurde am 11. Feber gegen deren angekündigte Schließung protestiert.

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11. Feber 2021: Wieder Donnerstag fürs Donaufeld

Am 11. Feber ging es auch wieder weiter mit den Donnerstagen fürs Donaufeld. Bei eher frischen Temperaturen demonstrierten am 11. Feber laut Ursula 24 Menschen gegen die Verbauung des Donaufelds.

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12. Feber 2021: Gegen die Abschiebung der kurdischen Familie Kaya in die Türkei

Am 12. Feber demonstrierten vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände rund 200 Menschen gegen die geplante Abschiebung der alevitisch-kurdischen Familie Kaya in die Türkei.

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https://cba.fro.at/489340

Das war die WiderstandsChronologie.

Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 13. Februar 2021 at 20:54
Jan 302021
 

+++ Fahrradbot*innen für betriebliche Mitbestimmung für freie Dienstnehmer*innen +++ Zweites Wochenende für Moria +++ Donnerstage fürs Donaufeld +++ Budenbummel +++ Proteste und Blockaden gegen Abschiebungen von Wiener Schüler*innen +++ Solidarität mit tschetschenischen Geflüchteten +++ Solidarität statt Krise +++

Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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19. Jänner 2021: Fahrradbot*innen für betriebliche Mitbestimmung für freie Dienstnehmer*innen

Während am 19. Jänner im Catamaran des ÖGB die (Fahrrad)bot*innen-Kollektivvertragsverhandlungen stattfinden, demonstrieren davor ~40 Personen mit dem Riders Collective – unterstützt von der Gewerkschaft VIDA – für echte betriebliche Mitbestimmung für freie Dienstnehmer*innen, eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns und bezahlten Krankenstand. [Interview mit RidersCollective]

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen wurde für angestellte Fahrradbot*innen 2,2% Lohnerhöhung und eine Anhebung des Kilometergeldes von 0,14 € auf 0,24 € erreicht – aber eben nur für das Drittel der Bot*innen, das angestellt ist.

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23./24. Jänner 2021: Zweites Wochenende für Moria

Wie auch schon am Wochenende 16./17. Jänner wurde am 23. und 24. Jänner wie auch in anderen Städten Österreichs im Sigmund-Freud-Park ein „Wochenende für Moria“ begangen. Mit Übernachtungen in Zelten und einem Lichtermeer wurde unter anderem die Evakuierung der menschenunwürdigen Lager für geflüchtete Menschen und deren Aufnahme hier und jetzt gefordert.

[Redenausschnitt]

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21. und 28. Jänner 2021 und …: Donnerstage fürs Donaufeld

Seit Monaten protestieren zahlreiche Menschen gegen die geplante Verbauung des Donaufelds im 21. Bezirk. Am Donnerstag, den 21. Jänner nahmen rund 65 Menschen an der Demo „Donnerstag fürs Donaufeld“ teil. Am 28. Jänner bei starkem Regen 16. Die nächste Demonstration „Hände weg vom Donaufeld“ findet am 11. Februar als Faschingsumzug statt, bei dem sich die Teilnehmer*innen als Tiere des Donaufelds verkleiden sollen. Treffpunkt ist am 11. Februar um 17 Uhr an der Ecke Nordbahngasse/Fultonstraße. [Redenausschnitt] Danke an Eva für die Aufnahme.

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27. Jänner 2021: Antifaschistischer Budenbummel

Am 27. Jänner, dem Tag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau thematisieren in Wien rund 300 Antifaschist*innen im Rahmen eines „Budenbummels“ zu den Häusern deutschnationaler Burschenschaften den Antisemitismus der deutsch-völkischen Verbindungen. [Redenausschnitt]

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27. und 28. Jänner 2021: Proteste und Blockaden gegen Abschiebungen von Wiener Schüler*innen

In den frühen Morgenstunden des 28. Jänner wurde die zwölfjährige Wiener Schülerin Tina, ihre vierjährige Schwester und ihre Mutter sowie die zwanzigjährige Wiener Schülerin Sona, ihr Bruder und ihre Eltern nach Georgien bzw. Armenien abgeschoben.

Am 27. Jänner demonstrierten dagegen bereits untertags vor allem Kolleg*innen der Schüler*innen vor dem Familienabschiebezentrum in der Zinnergasse und winkten ihren Freund*innen über die Mauer zu.

In der Nacht wurden es nach Angaben des Presseservice Wien rund 120 Menschen, die rund um das Abschiebezentrum gegen die Abschiebungen protestierten. Unter ihnen antirassistische Aktivist*innen, Mitschüler*innen und auch Politiker*innen von SPÖ, NEOS und Grünen. Ein Polizeikonvoi, mit denen die Schüler*innen und ihre Familienangehrigen zum Flughafen gebracht werden sollten, wurde stundenlang blockiert. Kurz vor 5 Uhr früh wurden die Sitzblockaden von der Polizei mit WEGA und Hundestaffel geräumt. Die Abschiebungen wurden planmäßig durchgeführt.

Am Abend des 28. Jänner demonstrierten 1000–1300 Personen von der ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse zum Innenministerium – gegen Abschiebungen, gegen die Politik der Unmenschlichkeit und für ein Bleiberecht für alle! Am Minoritenplatz trafen sie auf hunderte Menschen, die sich dort bereits zu einer von vor allem sozialdemokratischen Jugendorganisationen organisierten Kundgebung gegen Abschiebungen versammelt hatten.

[Redenausschnitte]

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29. Jänner 2021: Solidarität mit tschetschenischen Geflüchteten in Schubhaft

Am 29. Jänner demonstrierten rund 40 Menschen vor dem Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel Solidarität mit tschetschenischen Geflüchteten, die am 31. Jänner nach Russland abgeschoben werden sollen und in Schubhaft in Hungerstreik getreten sind. [Redenausschnitt]

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30. Jänner 2021: Solidarität statt Krise

Am 30. Jänner demonstrierten nach Angaben von Michael Bonvalot rund 150 Menschen beim Deserteursdenkmal am Ballhausplatz für Solidarität statt Krise, gegen prekäre Arbeitsverhältnisse, Arbeitslosigkeit und Massenverarmung – für Arbeitszeitverkürzung, ein unbefristetes Arbeitslosengeld mit 80 % Nettoersatzrate und Löhne, die ein gutes Leben ermöglichen, für den massiven Ausbau des Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereiches, gegen Rechtsextremismus und Verschwörungsmythen, für eine Welt ohne Wirtschafts-, Klima- und Gesundheitskrisen.

Aufgerufen hatten unter anderem der KZ-Verband Wien und die Offensive gegen rechts.

Eine für den 31. Jänner geplante Demonstration der Plattform für eine menschliche Asylpolitik unter dem Motto „Unsere Solidarität gegen Coronaleugner*innen, Faschismus und FPÖ“ wurde von der Polizei untersagt.

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30. Jänner 2021: Corona-Verharnloser*innen, -leugner*innen, Verschwörungsideolog*innen …

Untersagt wurden auch zahlreiche geplante Versammlungen von Corona-Leugner*innen, Corona-Verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen. Am 30. Jänner kamen lediglich rund 50 von ihnen trotzdem zum Heldenplatz. Die Organisatorin, Jennifer K., wurde festgenommen. Versuche, Corona-Spaziergänge auf der Ringstraße und beim Stephansplatz abzuhalten, wurden von der Polizei unterbunden. Laut Polizei kam es zu 213 Anzeigen wegen Missachtung der COVID-19-Bestimmungen, einer gemäß Verbotsgesetz, 13 sonstige verwaltunsgrechtliche Anzeigen, fünf Organmandate und insgesamt 2 Festnahmen.

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https://cba.fro.at/487852

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 30. Januar 2021 at 19:44
Jan 172021
 

Willkommen bei der WiderstandsChronologie

+++ Mahnwachen für Assange +++ ReDo: Wieder Donnerstag +++ Aktionstag gegen UG-Novelle +++ Antifaschistische Blockade von bis zu 15.000 Corona-Leugner*innen, -Verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen +++

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4. und 6. Jänner 2021: Mahnwachen für Julian Assange

Am 4. und 6. Jänner demonstrierten jeweils 10 bis 15 Menschen am Stock-im-Eisen-Platz für die Freilassung des Wikileaks-Journalisten Julian Assange. Am 4. Jänner hatte ein Gericht in London eine Auslieferung an die USA abgelehnt. Eine Freilassung gegen Kaution war am 6. Jänner aber ebenfalls abgelehnt worden. [Interview]

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Seit 7. Jänner 2021: Wieder Donnerstag

Seit dem 7. Jänner ist es für eine noch kleine Gruppe von Menschen an jedem Donnerstag wieder Zeit, um gegen die Regierung zu demonstrieren, weil diese auch ohne FPÖ nicht weniger rechts geworden sei, sagen die Demonstrant*innen. Am 7. Jänner versammelten sich 18 Personen am Ballhausplatz. Am 14. Jänner musste wegen einer Bannmeile auf den Maria-Theresien-Platz ausgewichen werden. Ab dem 21. Jänner wollen sie sich jeden Donnerstag um 18 Uhr beim Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte versammeln. [Interview]

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9. Jänner 2021: Gedenken an 2013 erschossene Kurdinnen

Wie das Presseservice Wien berichtete, gedachten am 09.01.2021 rund 60 Personen vor der französischen Botschaft dreier Frauen der kurdischen Bewegung, die 2013 in Paris vom türkischen Geheimdienst erschossen worden waren.

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9. Jänner 2021: Gegen Femizide

Bei der ersten Demonstration gegen Femizide im neuen Jahr wurde am 9. Jänner gegen die Erschießung einer Pensionistin durch die Polizei am 5. Jänner protestiert.

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12. Jänner 2021: Aktionstag gegen UG-Novelle

Am 12. Jänner demonstrierten am bundesweiten Aktionstags gegen die Novelle des Universitätsgesetzes allein in Wien rund 1800 Menschen für Solidarität statt Ausgrenzung an den Universitäten. Sie zogen vom Bildungsministerium am Minoritenplatz über die Uni Wien und die Akademie der bildenden Künste bis zur TU, wo allerdings nur mehr rund 700 von ihnen ankamen.

[Redenausschnitte]

Danke an Eva für einen Teil der Aufnahmen von der Bildungbrennt-Rede.

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16. Jänner 2021: 10–15.000 bei Aufmarsch von Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen +++ Blockade durch Antifaschist*innen

Am 16. Jänner demonstrierten nach Angaben von Michael Bonvalot rund 800 Antifaschist*innen gegen eine Großdemonstration von Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen. Einigen Antifaschist*innen gelang es mit Blockaden auf Höhe Stubentor, den Aufmarsch der Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen mehr als eine halbe Stunde aufzuhalten.

Die Polizei löste die antifaschistischen Blockaden auf, kesselte Antifaschist*innen stundenlang ein, nahm die Identitäten der Beteiligten auf, zeigte sie an und nahm einige Antifaschist*innen fest.

Kundgebungen und Demonstration der Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextremen wurden trotz massiver Verstöße nicht zuletzt gegen die geltende 2. COVID-19-Notmaßnahmenverordnung ermöglicht und beschützt.

Nach meiner Zählung zogen nach parallelen Auftaktkundgebungen am Heldenplatz und Maria-Theresien-Platz rund 10.000 bis 15.000 Corona-Leugner*innen, -verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen und Rechtsextreme über die Ringstraße und den Franz-Josefs-Kai zurück zu Heldenplatz und Maria-Theresien-Platz – nahezu alle ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz und ohne Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstands.

Zur Missachtung der Corona-Schutzmaßnahmen war auch ausdrücklich aufgerufen worden.

Unter den Demonstrant*innen war auch HC Strache, der allerdings – im Gegensatz etwa zu einem Politiker der deutschen AfD – nicht reden durfte. Weiters befanden sich unter den Demonstrant*innen bekannte Rechtsextreme wie Gottfried Küssel, Georg Immanuel Nagel und zahlreiche Identitäre. [Redenausschnitte]

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16./17. Jänner 2021: Ein Wochenende für Moria

In der Nacht vom 16. auf den 17. Jänner fand im Sigmund-Freud-Park ein Camp in Solidarität mit jenen Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen in Flüchtlingslagern leben müssen, statt. Zu einem Lichtermeer am Abend des 16. Jänners kamen mehr als 300 Personen. Gefordert wurde unter dem Motto „Ein Wochenende für Moria“ unter anderem die Evakuierung von Lagern wie in Moria, Kara Tepe, … und die Aufnahme von Geflüchteten.

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https://cba.fro.at/486522

 Posted by on So., 17. Januar 2021 at 21:45
Jan 032021
 

+++ Kundgebung für Aufnahme geflüchteter Menschen +++ Demos gegen Femizide +++ Proteste gegen Abschiebungen nach Russland +++

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22. Dezember 2020: Kundgebung für Aufnahme geflüchteter Menschen

Am 22. Dezember demonstrierten rund 300 Menschen beim Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte für die Aufnahme geflüchteter Menschen, gegen Abschiebungen sowie gegen die tödlich rassistische Flüchtlingsabwehrpolitik Österreichs und der EU.

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28. und 31. Dezember 2020: Demonstration gegen Femizide/Feminizide und Männergewalt

Auf insgesamt vier Femizide innerhalb weniger Tage wurde mit Demonstrationen gegen Femizide und Männergewalt am 28. und am 31. Dezember am Karlsplatz reagiert.

Am 28. Dezember zogen die rund 110 Demonstrant*innen zur APA, um gegen die verharmlosende und individualisierende Medienberichterstattung zu protestieren.

Am 31. Dezember zogen nach Angaben des Presse-Service Wien rund 70 Demonstrant*innen gegen Femizide und Männergewalt vom Karlsplatz zum Schwedenplatz.

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30. und 31. Dezember: Protest gegen Abschiebungen nach Russland / Häfendemo

Mehr als 250 Menschen demonstrierten am 30. Dezember gegen eine Sammelabschiebung tschetschenischer Geflüchteter nach Russland am 31. Dezember.

Am 31. Dezember protestierten ab 8 Uhr Früh nach unterschiedlichen Informationen 20 bis 30 Personen vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände gegen die Abschiebungen und blockierten dabei die Fahrbahn der Rossauer Lände. 20 Personen wurden laut Angaben von Michael Bonvalot festgenommen.

Die Demonstration am 30. Dezember richtete sich nicht nur gegen Abschiebungen, sondern auch gegen alle Gefängnisse.

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https://cba.fro.at/485059

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on So., 3. Januar 2021 at 19:14
Dez 192020
 

+++ Proteste gegen Sammelabschiebung nach Afghanistan +++ Faule Eier für Bundeskanzler Kurz +++ Fridays for Future kritisieren 55-Prozent-Treibhausgasaustoßreduktionsbeschluss +++ 1100–1300 demonstrieren gegen UG-Novelle +++ Protest gegen Zerschlagung des FZ +++

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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10. und 15. Dezember 2020: Proteste gegen Sammelabschiebung nach Afghanistan

Am 10. Dezember demonstrierten rund 180 Personen gegen eine Sammelabschiebung per Charterflug nach Afghanistan am 15. Dezember. Sie zogen von der afghanischen Botschaft in die Herrengasse in Sichtweite des Innenministeriums.

[Redenausschnitte]

Weitere Proteste gab es am Tag der Sammelabschiebung am 15. Dezember direkt vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände. Mehrere Personen wurden vorübergehend festgenommen. Danach wurde als spontane Demonstration zum Innenministerium gezogen. 10 Personen aus Österreich und 1 Person aus Bulgarien wurden dennoch an diesem Tag nach Afghanistan abgeschoben. Für die kommenden Tage sind weitere Sammelabschiebungen nach Russland und nach Nigeria geplant.

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11. Dezember 2020: Faule Eier für Bundeskanzler Kurz

Nachdem Bundeskanzler Kurz in einen Radiointerview Anfang November Künstler_innen und Kulturarbeiter_innen, die die Schließung von Kulturstätten kritisiert hatten, als Kulturverliebte bezeichnet hatte, wollten am 11. Dezember Schauspieler*innen wie Hubsi Kramar, Erwin Leder und Carmen Wagner stinkende faule Eier und einen Brief für Bundeskanzler Kurz beim Bundeskanzleramt abgeben. Der Portier erklärte, er dürfe nichts entgegennehmen. Die Eier wurden daraufhin vor dem Bundeskanzleramt hinterlassen.
[Interviews]

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11. Dezember 2020: Fridays for Future kritisieren 55-Prozent-Treibhausgasaustoßreduktionsbeschluss

Aktivist*innen von Fridays for Future protestieren wieder regelmäßig für Maßnahmen gegen den Klimawandel. Am 11. Dezember forderten sie mit einem am Platz der Menschenrechte aus Kerzen gebildeten Schriftzug die Einhaltung des vor fünf Jahren beschlossenen Pariser Klimaabkommens ein, demzufolge die Erderwärmung auf 1,5 Grad reduziert werden soll. Die am 11. Dezember 2020 vom Europäischen Rat, also den Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer, beschlossene Reduktion des Treibhausgasausstoßes um netto 55 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 1990 reiche dazu nicht aus, so Fridays for Future.
[Redenausschnitte]

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12. Dezember 2020: 1100–1300 demonstrieren gegen UG-Novelle

Rund 1100 bis 1300 Personen demonstrierten am 12. Dezember gegen die Novelle des Universitätsgesetzes. Sie zogen vom Unicampus über die Uni Wien zum Heldenplatz. Kritisiert wurde unter anderem die Schwächung der Mitbestimmungsrechte an den Universitäten und die Einführung einer Mindeststudienleistung. Aber auch aktuelle Verschlechterungen an einzelnen Universitäten wie der Uni Wien wurden angesprochen.
[Redenausschnitte]

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18. Dezember 2020: Protest gegen Zerschlagung des FZ

Am 18. Dezember protestierten rund 70 Menschen im Hof des WUKs gegen die drohende Zerschlagung des autonomen FrauenLesbenMigrantinnenMädchenzentrums, des FZs. Dass zwischen dem WUK und der Stadt Wien ein Mietvertrag abgeschlossen worden ist, der auch das FZ umfasst, obwohl es sich dabei um eine eigenständige Bestandsnehmerin handelt, darüber haben wir bereits berichtet. Nun plant die Stadt Wien, im Zuge einer Sanierung des gesamten WUKs die FZ-Stiege umzubauen und zu einem öffentlichen Stiegenhaus mit Lift für das gesamte WUK und allfällige Neunutzungen im Dachgeschoß zu verwandeln. Das seit 40 Jahren bestehende FZ würde damit zerschlagen, erklärten die FrauenLesbenMigrantinnenMädchen, kündigten Widerstand an und präsentierten einen Alternativvorschlag.
[Redenausschnitt]

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Außerdem …

… gab es in den letzten Wochen unter anderem
jeden Donnerstag Proteste gegen die Verbauung des Donaufelds,
am 17. Dezember ein Lichtermeer aus Kerzen für Moria vor dem Außenministerium am Minoritenplatz
am 18. Dezember ein Meer aus 5127 Kerzen für die in Österreich bislang an COVID 19 verstorbenen Menschen
und heute am 19. Dezember mehrere Proteste von zum Teil rechtsextremen Corona-Verleugner*innen und -Verharmloser*innen gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie.

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https://cba.fro.at/483677

Das war die WiderstandsChronologie.
Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 19. Dezember 2020 at 21:20
Nov 212020
 

+++ Gedenken an Novemberpogrom +++ Blockade von Rheinmetall/MAN +++ Demo gegen Schubhaft und Abschiebungen +++ Demo gegen Femizide +++ Demo gegen „Notstandsgesetzgebung“ +++ Trans Day of Rrrr* +++

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Willkommen bei der WiderstandsChronologie

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8. November 2020: Gedenken an Novemberpogrom

Wegen der Corona-Pandemie gab es heuer nur wenige Veranstaltungen zum Gedenken an die Novemberpogrome des Jahres 1938. Der jährliche Gedenkrundgang zu Orten jüdischen Lebens in verschiedenen Wiener Bezirken fand aber – mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz – trotzdem statt. Er führte heuer durch Floridsdorf. Rund 185 Menschen beteiligten sich am 8. November daran.

[Ausschnitt aus Einleitung]

Eine vollständige Aufnahme des Gedenkrundgangs kann hier gehört werden.

Mehr Informationen: https://gedenkrundgang.org/

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11. November 2020: Blockade von Rheinmetall/MAN

Am 11. November blockierten Aktivist*innen den Eingang zur Rüstungsfabrik Rheinmetall/MAN in Wien-Liesing. Sie forderten, keine Waffen an Verbündete von Dschihadisten zu liefern und Waffenexporte einzustellen. Sie erklärten auch, dass sich der Protest nicht gegen die Angestellten von Rheinmetall/MAN, sondern gegen die Unternehmenspolitik des Konzerns richte. Fahrzeuge von Rheinmetall/MAN kommen laut Erklärung der Aktivist*innen in Kriegen in Kurdistan, Syrien und an vielen anderen Kriegsschauplätzen der Welt zum Einsatz. Im Anschluss an die Blockade fand auch noch eine Demonstration statt.

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11. November 2020: Demonstration gegen Schubhaft und Abschiebungen

Zwei Wochen nach dem Tod eines in Schubhaft befindlichen Mannes aus Tschetschenien in der Justizanstalt Josefstadt und wenige Stunden vor einer geplanten Sammelabschiebung per Charterflug nach Nigeria demonstrieren am Abend des 11. November rund 160 Menschen in Wien gegen Schubhaft und Abschiebungen. [Redenausschnitte]

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13: November 2020: Demonstration gegen Femizide

Nach dem 20. Femizid in diesem Jahr in Österreich am 1. November 2020 demonstrieren in Wien am 13. November an die 200 Menschen gegen Femizide und Männergewalt – zuerst am Karlsplatz, dann spontan weiter auf der Ringstraße zum Maria-Theresien-Platz. [Redenausschnitte]

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18. November 2020: Demo gegen „Notstandsgesetzgebung“

Am 18. November demonstrierten einige linke Gruppen gegen die COVID-19-Notmaßnahmen. Zuhause abwarten bringe nicht mehr medizinisches Personal, hieß es im Aufruf. Rückzug ins Private sei ein hässliches Privileg, denn nicht alle haben 4 Wände oder 60 Quadratmeter für sich allein. Es brauche mehr Intensivbetten und mehr medizinisches Personal statt mehr Polizist*innen.

Für das Wiener Arbeiter*innensyndikat ist der Lockdown Ausdruck eines „Klassenkampfs von oben“. Das Wiener Arbeiter*innensyndikat erklärte: „Wir sollen brav weiterhackeln, ganz egal wie hoch das tägliche Ansteckungs-Risiko in den Öffis oder den Firmen auch ist. Privat sollen wir am Besten überhaupt nichts mehr tun. Die dumpfen Versuche das Weihnachtsgeschäft per jetzigem Lockdown, genauso wie die Wintersaison noch irgendwie zu retten, werden über unsere Leben gestellt. Unser aller Gesundheit verkommt zu einer reinen Kosten-Nutzen-Rechnung“, so das Wiener Arbeiter*innensyndikat.

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20. November 2020: Trans Day of Rrrr*

Rund 120 Menschen beteiligen sich am 20. November in Wien an der Demonstration anlässlich des „Trans Day of Rrrrr*
– trans*revenge, trans*rage, trans*rebellion, trans*revolution, trans*redistribution, trans*rights, trans*reparation, trans*rememberance …“
[Redenausschnitt]

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https://cba.fro.at/479886

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 21. November 2020 at 18:58