Feb 212013
 

Die Refugees in der Votivkirche werden das Gotteshaus vorerst nicht verlassen. Erst wenn ihnen legaler Status garantiert wird, und sie sicher sein können, bei Verlassen des geschützten kirchlichen Raums nicht sofort aufgrund negativer Asylbescheide abgeschoben zu werden, sei eine Übersiedlung möglich, erklärten sie am 21. Feber bei einer Pressekonferenz vor dem seitlichen Gittertor der Kirche. Weiterhin fordern sie eine politische Lösung ihrer Probleme. Darüber möchten sie auch weiterhin mit den politisch Verantwortlichen reden. Bundespräsident Fischer möchten sie dazu zu einem Dinner einladen.

Aufzeichnung der Pressekonferenz: http://cba.fro.at/106381
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 Posted by on Do., 21. Februar 2013 at 18:23
Feb 182013
 

An die 2000 Menschen demonstrierten am Samstag, 16. Feber in Wien ihre Solidarität mit den Refugees und forderten mit ihnen gleiche Rechte für alle.
Kurz nach Beginn der Demo zählten wir 1700 bis 1900 Teilnehmer_innen.

Die Demo führte vom Christian-Broda-Platz beim Westbahnhof über die Mariahilfer Staße und den Heldenplatz zum Innenministerium, weiter zum Parlament, zum Landesgericht – wo drei in der Nähe der Votivkirche festgenommene Refugees festgehalten werden – und schließlich zur Votivkirche. In der nächsten halben Stunde hören wir Ausschnitte aus den zahlreichen Rede- und Musikbeiträgen auf der Demo.

Radiobeitrag: http://cba.fro.at/106171
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Mo., 18.2.: Hungerstreik ausgesetzt
Nicht zuletzt unter dem Eindruck der auf dieser Demo gezeigten großen Unterstützung und Solidarität erklärten die Refugees am 18. Feber, den Hungerstreik auszusetzen.
>>Erklärung der Refugees auf refugeecampvienna.noblogs.org

 Posted by on Mo., 18. Februar 2013 at 18:07
Feb 112013
 

Ganz und gar unerwarteten Besuch erhielten die Flüchtlinge in der Votivkirche am Sonntag, den 10. Feber. Während der Sonntagsmesse, als die Kirche ausnahmsweise für alle geöffnet war, kamen neun junge Rechtsextreme mit Schlafsäcken, um – wie sie zu Beginn vollmundig erklärten – die Votivkirche so lange zu besetzen, bis die Flüchtlinge gehen.

In zwei auf Youtube veröffentlichten Videos verhöhnten die Rechtsextremen die Flüchtlinge, ihre Probleme und Forderungen. Lange hielten sie ihre Gegenbesetzung aber nicht durch, obwohl ihnen Flüchtlinge heißen Tee angeboten hatten. Bereits nach wenigen Stunden wollten sie wieder aus der Kirche raus, trauten sich aber nicht, da sich inzwischen mehr als einhundert besorgte Unterstützer_innen der Flüchtlinge rund um die Kirche versammelt hatten. Sie mussten sich schließlich von der WEGA aus der Kirche eskortieren und in Polizeifahrzeugen wegbringen lassen. Gegen den Schneeballbeschuss durch Unterstützer_innen der Flüchtlinge half aber auch keine polizeiliche Alarmabteilung.

>> Erklärung der Geflohenen dazu: https://refugeecampvienna.noblogs.org/post/2013/02/10/votivkirche-aktuell-gefluchtete-gehen-nicht-auf-rassistische-provokation-ein/

Radiobeitrag: http://cba.fro.at/105853
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 Posted by on Mo., 11. Februar 2013 at 16:13
Feb 042013
 


[Update]
Die Refugee-Aktivisten Hussain M. und Mohammed A. wurden am 5. bzw. 7. Feber nach Ungarn abgeschoben. Beide waren am 12. Jänner bei einem Polizeiüberfall auf ein Treffen von Flüchtlingen in Räumen der Österreichischen Hochschüler_innenschaft festgenommen worden.
In Ungarn werde vermutlich versucht, sie weiter aus der EU, oder gar schlimmer, in ihre Herkunftsländer zurück zu bringen, befürchtet refugeecampvienna.noblogs.org.

Juristische Unterstützer_innen der beiden Flüchtlinge erhielten die Nachricht von der bevorstehenden Abschiebung erst am Abend des 4. Feber. Und auch dabei wurden sie noch falsch informiert. Obwohl ihnen mitgeteilt wurde, dass Hussain M. um 10.00 Uhr aus dem PAZ Hernalser Gürtel wegtransportiert werden sollte, wurde er bereits um 8.00 weggebracht. Rund dreißig Antirassist_innen, die um 10 Uhr vor dem PAZ Hussain M. ihre Solidarität vermitteln wollten, mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Zwei weitere am 12. Jänner festgenommene Refugee-Aktivisten befinden sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß und setzen ihren Protest in der Votivkirche fort.

In einer Pressekonferenz am 5. Feber nahmen die Flüchtlinge in der Votivkirche auch zu den Abschiebungen Stellung:

http://cba.fro.at/105562
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Hintergrundinformationen sind in der folgenden am 4. Feber verbreiteten Nachricht von Unterstützer_innen zu finden:

ABSCHIEBEALARM! Mazar und Mohammed müssen hier bleiben! Stoppt die “Dublin II”-Abschiebungen nach Ungarn! Sofortige Freilassung!

Dringende Info: Hussain Mazar und Mohammed Abdsallam, die sich als Refugee-Aktivist seit Monaten an den Protesten beteiligt haben, sollen von Wien nach Ungarn abgeschoben werden. Mazar morgen, am 5. Februar, und Mohammed am Donnerstag.

Mazar befindet sich die letzten Wochen im Hungerstreik. Er hat keine Fingerabdrücke in Ungarn – er soll lediglich aufgrund eines österreichisch-ungarischen Abkommens abgeschoben werden, weil er durch Ungarn nach Österreich gereist sein soll.

Hintergrund der Abschiebung:
Am Samstag, 12. Jänner 2013, drang die Polizei aufgrund eines anonymen Anruf rassistischer Nachbar*innen in einen von Studierenden genutzten Raum der Uni Wien ein, in dem sich Teilnehmer*innen der seit zwei Monaten andauernden Refugee-Proteste aufhielten. Die Polizist*innen kontrollierten die Papiere und den Aufenthaltsstatus aller Anwesenden. Vier Menschen mit prekärem Aufenthaltsstatus wurden ins Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel gebracht und in Schubhaft genommen. Zwei der Inhaftierten sind nach einem Hungerstreik wieder entlassen, Mazar und Mohammed droht jedoch akut die Abschiebung!

Der Polizeieinsatz und die Inhaftierung von vier Refugee-Aktivisten ist einerseits Teil des rassistischen Normalzustands in Österreich. Es geht jedoch für die Staatsmacht auch um Einschüchterung und Repression gegen eine Bewegung von historischen Dimensionen, in der Geflüchtete zusammen mit ihren Unterstützer*innen seit zwei Monaten ununterbrochen gegen das Unrecht der österreichischen Asyl- und Migrationspolitik ankämpfen und ihre grundlegenden Rechte auf ein freies, menschenwürdiges Leben einfordern. Die Forderungen der Refugee-Proteste, die nach dem Marsch von Traiskirchen nach Wien und dem anschließenden Protestcamp im Sigmund Freud Park ihren vorläufigen Höhepunkt in dem andauernden Hungerstreik in der Votivkirche gefunden haben, sind bis heute unerfüllt. Die einzige konkrete Antwort, die der österreichische Staat bislang neben ergebnislosen Gesprächen zu bieten hat, ist Repression: Zuerst die gewaltsame Räumung und Zerstörung des Protestcamps, jetzt Schubhaft und drohende Abschiebung gegen protestierende Refugees.

Lasst unsere gefangenen Freunde nicht allein, protestiert gegen die Abschiebung!
No border, no nation, stop deportation! Dublin II und alle Abschiebeabkommen abschaffen!

Protestiert bei Behörden gegen die Abschiebung von Hussain Mazar und Mohammed Abdsallam:

Machen wir Druck auf die österreichischen Behörden, damit die Abschiebung nicht stattfindet! Beschwert euch per Anruf, per E-Mail oder per Fax bei den verantwortlichen Behörden, fordert den Stop der Abschiebung und die sofortige Freilassung von Hussain Mazar und Mohammed Abdsallam!

E-Mail Adressen für Proteste:
johanna.mikl-leitner (at) bmi.gv.at, pressestelle (at) bmi.gv.at, buergerservice (at) bmi.gv.at, bpdw.frb (at) polizei.gv.at, bpd-w-frb (at) polizei.gv.at, ministerbuero (at) bmi.gv.at, gerhard.reischer (at) bmi.gv.at, Gernot.Resinger (at) bmi.gv.at

Fremdenpolizei:

Fremdenpolizeiliches Büro
Hernalser Gürtel 6-12
A-1080 Wien
Tel: 01 31310-34400
Fax: 01 31310-34319
E-Mail: bpdw.frb (at) polizei.gv.at

Bundesinnenministerium:

Bürgerservice und Auskunftsstelle
Herrengasse 7, 1014 Wien
Telefon +43-(0)1-531 26-3100
Fax: +43-(0)1-531 26-2125
E-Mail: buergerservice (at) bmi.gv.at

Pressestelle des Innenministeriums
Herrengasse 7, 1014 Wien
Telefon +43-(0)1- 531 26 – 2488
Fax: +43-(0)1-531 26 – 2573
E-Mail: pressestelle (at) bmi.gv.at

 Posted by on Mo., 4. Februar 2013 at 21:18
Feb 042013
 

Tausende Menschen protestierten am 1. Feber 2013 gegen den Ball deutschnationaler und deutschvölkischer Burschenschaften in der Wiener Hofburg, der diesmal offiziell nicht vom Wiener Korporationsring WKR, sondern von der Wiener FPÖ ausgerichtet wurde.

Die Offensive gegen rechts hatte zu einer Demonstration von der Uni Wien zum Stephansplatz und zu Blockaden aufgerufen, das NoWKR-Bündnis zu einer Demonstration vom Christian-Broda-Platz in die Innenstadt, die nur bis zum Maria-Theresien-Platz „nichtuntersagt“ wurde, und letztendlich beim Ring endete. Die Plattform „Jetzt Zeichen setzen“ veranstaltete eine Mahnwache und Lesung am Heldenplatz. Verschiedene von der FPÖ angemeldete Kundgebungen fanden nicht statt, sondern dienten anscheinend nur zur Verhinderung der Anmeldung von weiteren antifaschistischen Versammlungen.

Während sich die Polizei während den Demonstrationen und der Kundgebung am Heldenplatz weitgehend friedlich verhielt, kam es zu gewalttätigen Einsätzen gegen Demonstrierende bei zahlreichen Blockaden. Es wurde nicht nur von Wegdrängen, Wegschleifen und Wegtragen von Blockierer_innen berichtet, sondern auch von gezielten Schlägen auf einzelne Demonstrant_innen, die teilweise aus der Demonstrant_innenmenge hinter Absperrungen gezogen und dann mit Faustschlägen beamtshandelt wurden. Zahlreiche Demonstrant_innen wurden Identitätsfeststellungen unterzogen und mussten dazu oft lange Zeit in Polizeikesseln oder mit gespreizten Beinen mit dem Kopf zur Wand stehend ausharren. Nach Polizeiangaben wurden „im Bereich des 1. und 9. Bezirkes […] hunderte Anhaltungen, Kontrollen und Identitätsfeststellungen gewaltbereiter Aktivisten vorgenommen.“ Es seien zwei Ballgäste und 2 Exekutivbeamte verletzt worden, so die Polizei. Diese Verletzungen dürften unseren Recherchen zufolge durch von Ballgäst_innen gegen Demonstrant_innen gerichtete Pfeffersprays herrühren.

Verletzt wurden auch mehrere Demonstrant_innen, die jedoch, soweit bekannt, nach ambulanter Behandlung in Krankenhäusern wieder entlassen wurden.

Zwei Personen wurden beim Parlament von Rechtsextremen zusammengeschlagen und verletzt. Auch sie konnten noch in der Nacht das Krankenhaus wieder verlassen. Ein Rechtsextremer soll festgenommen worden sein.

Eine noch nicht näher bekannte Anzahl von antifaschistischen Demonstrant_innen wurde festgenommen. Alle der Rechtshilfe bekannten Festgenommenen wurden binnen weniger Stunden wieder freigelassen.

Während noch zahlreiche Ballgäst_innen am Versuch, die Hofburg zu erreichen, scheiterten, wurde der Ball laut Polizei um 21.10 Uhr eröffnet. Mehrere Taxizentralen hätten Transporte in die Hofburg abgelehnt, berichtete die Polizei. Ebenfalls nach Polizeiangaben haben heuer lediglich 780 Personen den Ball besucht. Beim WKR-Ball 2012 sollen es noch über 3000 gewesen sein.

ORANGE 94.0 berichtete von 17 bis 24 Uhr live von allen Protestaktionen. Hier eine Zusammenfassung der Sondersendung:

http://cba.fro.at/105465
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 Posted by on Mo., 4. Februar 2013 at 13:10
Feb 012013
 

Am 1. Feber 2013 erklärten die Refugees in der Wiener Votivkirche, ihren Hungerstreik nach 10-tägiger Unterbrechung wieder aufzunehmen, da es vonseiten der Regierung keinerlei Versuche gegeben habe, ihre Forderungen zu erfüllen, ihre Probleme zu lösen, ihren Aufenthalt zu legalisieren.
Am 22. Jänner hatten die protestierenden Flüchtlinge in der Votivkirche ihren am 22. Dezember begonnenen Hungerstreik für 10 Tage ausgesetzt.
In der Votivkirche werden sie aber bleiben. Am 21. Jänner war ihnen von Kardinal Schönborn und Caritas-Wien-Direktor Landau vorgeschlagen worden, in die Servitenkirche zu übersiedeln, was die Flüchtlinge jedoch nicht wollten, um nicht die öffentliche Aufmerksamkeit zu verlieren. Während des Gesprächs mit Schönborn und Landau war die Kirche auch für die sonst erlaubten fünf Supporter_innen und für Presse geschlossen, was zu einigem Wirbel vor dem Kirchentor sorgte.

Audios:

Radiobeitrag vom 28. Jänner 2013 über Unterbrechung des Hungerstreiks: http://cba.fro.at/105170


[O-Ton] PK: Flüchtlinge in Votivkirche treten wieder in Hungerstreik: http://cba.fro.at/105385

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 Posted by on Fr., 1. Februar 2013 at 13:19
Jan 312013
 

Am internationalen Holocaust-Gedenktag, am 27. Jänner 2013, veranstaltete das Bündnis „Jetzt Zeichen setzen“ eine Gedenkveranstaltung am Heldenplatz, an der mehr als 300 Personen teilnahmen. Dabei wurde auch gegen den am 1. Feber stattfindenden „Akademikerball“ deutschnational/-völkischer Burschenschaften in der Hofburg protestiert.

Hier eine Aufzeichnung der Veranstaltung mit:

– Käthe Sasso (Widerstandskämpferin, KZ-Überlebende)
– Renate Brauner (SPÖ, Vizebürgermeisterin Wien)
– Maria Vassilakou (Grüne, Vizebürgermeisterin Wien)
(ein_e Vertreter_in der ÖVP wurde angefragt, es wollte aber keine_r teilnehmen)
– Helmut Nausner (evangelisch-methodistische Kirche, Superintendent)
– Oskar Deutsch (israelitische Kultusgemeinde, Oskar Deutsch)
– Martin Strassmayr (Bundesjugendvertretung)
– Willi Mernyi (Mauthausen Komitee Österreich, Vorsitzender)

Moderation: Katharina Stemberger
Musikalische Umrahmung: Ensemble Scholem Alejchem, Mag. Isaac Loberan + Ensemble

http://cba.fro.at/105131

(die Musikteile sind aus urheberrechtlichen Gründen nur für eingeloggte CBA-User_innen für die Verwendung in Freien Radios hörbar)

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 Posted by on Do., 31. Januar 2013 at 13:50
Jan 312013
 

Im Dezember 2012 und Anfang Jänner 2013 blieb leider zu wenig Zeit, Texte für diesen Blog zu schreiben. Der Vollständigkeit halber bringe ich hier einen kleinen Überblick über Nochrichten-Tweets aus dieser Zeit:

#Holocaust-Gedenktag in Wien: Die #Gedenkveranstaltung von „Jetzt Zeichen setzen“ zum Nachhören: http://cba.fro.at/105131 @radio_ORANGE
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27. Jänner 2013

#Holocaust-Gedenktag in Wien: ca. 300 bei #Gedenkveranstaltung von http://ur1.ca/a4jd6 am Heldenplatz.
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26. Jänner 2013

Solidemo für Refugees: Nach Zwischenkundgebung bei Omofumastein ziehen noch 150 auf Mariahilfer Str. Richtung Westbf. #Refugeecamp #Vienna
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26. Jänner 2013

230 Teilnehmer_innen bei Solidemo für Refugees. Lautsprecherwagen ist auch nachgekommen. Ring – Omofumastein – … #Refugeecamp #Vienna
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26. Jänner 2013

Solidemo für Refugees zieht ohne Lautsprecherwagen los. Schottentor – Ring – Omofumastein … #Refugeecamp #Vienna
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26. Jänner 2013

200 warten im S.-Freud-Park auf Beginn der Solidemo für Refugees. Lautsprecherwagen fehlt noch. Erste gehen wieder. #Refugeecamp #Vienna
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23. Jänner 2013

Radio-Orange-Mitschnitt der Refugee-PK nach Hungerstreikunterbrechung (23.1., #Votivkirche): http://cba.fro.at/104989 #refugeecamp #vienna
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23. Jänner 2013

Hungerstreik der #Refugees in #Votivkirche für 10 Tage ausgesetzt. Pressekonferenz: Mi., 23.1., 12.00 Votivkirche #refugeecamp #vienna
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21. Jänner 2013

kardinal verhandelt mit #refugees in votivkirche. supporter und presse ausgeschlossen. 30 supporter fordern einlass. #refugeecamp #vienna
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20. Jänner 2013

noch ca 400 auf solidemo für geflüchtete kurz vor paz hernalser gürtel. #refugeecamp #vienna
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20. Jänner 2013

530 ziehen von SOS-Mitmensch-Matinee im Volkstheater zu Hungerstreikenden in Votivkirche und PAZ Hernalser G. #refugeecamp #vienna
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20. Jänner 2013

220 sammeln sich nach SOS-Mitmensch-Matinee vor Volkstheater zu Solidemo für Geflüchtete. #refugeecamp #vienna
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17. Jänner 2013

ca 180 demonstrieren solidarität mit festgenommenen und hungerstreikenden flüchtlingen: alser str – paz hernalser g. #refugeecamp #vienna
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17. Jänner 2013

100 bei treffpunkt zur solidemo für festgenommene und hungerstreikende flüchtlinge. freudpark – paz hernalser g. #refugeecamp #vienna
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10. Jänner 2013

ca 180 bei solikundgebung für geflüchtete im sigmund-freud-park. viel polizei. kundgebung wurde zugelassen. #Refugeecamp #Vienna
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10. Jänner 2013

für heutige solidemo für geflüchtete dürfte anmeldung vergessen worden sein. daher nur kundgebung sigmund-freud-park. #Refugeecamp #Vienna
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2. Jänner 2013

#400-500 demonstrieren neuerlich in Wien für Rechte Geflüchteter. Zählung Universitätsstr. #refugeecamp #vienna
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31. Dezember 2012

Mehr als 50 bei Silvester-Häfen-Kundgebung vor Justizanstalt Simmering. Jubelnde Zurufe aus Zellenfenstern. Gegen Gefängnisse.
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29. Dezember 2012

Solidemo für geräumtes #Refugeecamp #Vienna löst sich im Sigmund-Freud-Park auf.
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29. Dezember 2012

Solidemo für geräumtes #Refugeecamp #Vienna: 500-600 in Herrengasse.
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29. Dezember 2012

Solidemo für geräumtes #Refugeecamp #Vienna auf Schottenring Richtung Schottentor. Noch immer mehr als 500.
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29. Dezember 2012

Solidemo für geräumtes #Refugeecamp #Vienna zieht wieder Maria-Theresien-Straße hinauf.
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29. Dezember 2012

Solidemo für geräumtes #Refugeecamp #Vienna zieht weiter auf Lände stadteinwärts Richtung BMI.
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29. Dezember 2012

Solidemo für geräumtes #Refugeecamp #Vienna: Rossauer Lände bei PAZ von Polizei abgesperrt. Sitzblockade Ecke Türkenstraße.
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29. Dezember 2012

700-800 bei Solidemo für geräumtes #Refugeecamp #Vienna in Wien. Zählung Maria-Theresien-Straße.
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29. Dezember 2012

Solidemo für geräumtes #Refugeecamp #Vienna zieht gleich los: Sigmund-Freud-Park – PAZ Rossauer Lände
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28. Dezember 2012

 Posted by on Do., 31. Januar 2013 at 13:42
Dez 282012
 

Am Freitag, den 28. Dezember in der Früh wurde das seit 24. November bestehende Refugee-Protestcamp im Sigmund-Freud-Park von der Polizei überfallsartig geräumt. Um 4.00 Uhr umstellten geschätzte 200 Polizist_innen das Protestcamp. Anwesende berichteten, dass die Polizei von allen Seiten gekommen sei und verkündet habe, dass das Camp innerhalb von 5 Minuten geräumt werden müsse. Dann kamen LKWs mit Greifkränen und zerstörten die Zelte und das Inventar, verfrachteten alles, samt all der gespendeten Decken und Gewänder auf die Lastler und transportierten alles ab. Dreieinhalb Stunden später war die Räumung abgeschlossen.
Das Camp sei von der Polizei komplett zerstört und dem Erdboden gleich gemacht worden, so die Aktivist_innen im Protestcamp in einer Aussendung.

Das temporäre autonome Medienkollektiv war dabei und filmte (>>Video auf Youtube). Im während der Räumung durchgeführten Interview des Medienkollektivs erklärte der Leiter der Polizei-Pressestelle Oberstleutnant Johann Golob noch, dass die Polizei von sich aus tätig geworden sei. Im Gespräch mit Daniel Hrncir von Wien TV hörte sich das schon anders an. Da betonte Golob, dass die Gemeinde Wien in die Aktion eingebunden sei. Während es von der Wiener SPÖ keine Stellungnahme zu der Räumung gibt, verurteilten die Wiener Grünen die Räumung sofort. Die Grünen bestreiten auch, dass es einen Räumungsauftrag der Stadt Wien gegeben habe. Der Grüne Landtagsabgeordnete und Gemeinderat Senol Akilic betont, dass zumindest die Grünen nichts davon gewusst haben.
Sieben- bis achthundert Teilnehmer_innen konnten wir bei der Demonstration am Samstag zählen, mit der in Wien auf die Räumung reagiert wurde und Solidarität mit den Geflüchteten aus dem Camp und in der Votivkirche reagiert wurde. Auch in Linz, Salzburg, München und Berlin fanden am Freitag und Samstag Solidaritätsdemonstrationen statt.

Während die Geflüchteten immer wieder zu Gesprächen aufrufen und die Fortsetzung des “Runden Tisches” fordern, um endlich zu konkreten und konstruktiven Lösungen für ihre mehr als berechtigten Forderungen zu kommen, und auch die Caritas wiederholt in Richtung Politik die Forderung nach strukturellen Lösungen für strukturelle Probleme erhob, erteilte die Innenministerin Mikl-Leitner im ORF eine klare Absage: Strukturelle Änderungen im Asylwesen werden nicht stattfinden, so die Ministerin. Und auch in einen Dialog mit den Asylwerber_innen werde sie nicht treten.
SOS Mitmensch warf der Innenministerin vor, die Probleme zu verleugnen. Konkret kritisiert SOS Mitmensch zum Beispiel die Behauptung des Innenministeriums, wonach Flüchtlinge „bestens untergebracht“ wären und ihnen „bereits nach 3 Monaten“ die Möglichkeit offen stünde „einer Beschäftigung nachzugehen“. Diesen Behauptungen stehen sowohl die massiven Probleme bei der Unterbringung von Asylsuchenden als auch der nach wie vor fast gänzlich versperrte Zugang zu Lehre und Arbeitsmarkt gegenüber, so SOS Mitmensch.

Nicht nur müssen Asylsuchende oftmals viele Monate in ungeeigneten Massenquartieren ausharren. Nicht nur werden viele Minderjährige monatelang vom Schulbesuch abgehalten. Nicht nur treten in Asylunterkünften regelmäßig haarsträubende Mängel zu Tage, die von eingeschränkter Nahrungsmittelausgabe bis hin zu gesundheitsgefährdendem Schimmelbefall reichen. Nicht nur werden Menschen in entlegene Gebiete abgeschoben, in denen sie vollkommen isoliert sind und keinen Zugang zu Beratungsstellen, Deutschkursen, Bekanntenkontakten und zu dringend notwendiger Infrastruktur haben.

Es kommt zu all dem Genannten auch noch hinzu, dass Asylsuchenden die Möglichkeit verweigert wird, einer unselbständigen Beschäftigung nachzugehen. Noch immer gilt der unter der Schüssel-Haider-Regierung verabschiedete „Bartenstein-Erlass“, der einem weitgehenden Arbeitsverbot gleichkommt. Asylsuchende haben somit fast keine Chance, auf eigenen Beinen zu stehen.

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Aktuelle und weiterführende Infos auf https://refugeecampvienna.noblogs.org

(auf leistungsschwachen Computern ist es ratsam, die Ausführung von Scripts zu blockieren, damit die Seite nicht den Rechner lahmlegt)

 Posted by on Fr., 28. Dezember 2012 at 12:48
Dez 232012
 

Seit nunmehr einem Monat gibt es das Refugeecamp im Sigmund-Freud-Park neben der Universität Wien und vor der Votivkirche. Am 24. November waren Asylwerber_innen aus dem Betreuungszentrum Traiskirchen zu Fuß nach Wien gezogen, um auf ihre prekären und menschenunwürdigen Lebensbedingungen aufmerksam zu machen. Wer wollte, konnte hören, was sie zu sagen hatten, was sie wünschten und forderten. Von Regierungsseite bestand kein Interesse an Kontaktaufnahme, an Kommunikation und an der Suche nach Lösungen für die Probleme der Geflüchteten. Und so begaben sich am 18. Dezember, dem im Jahr 2000 von der UNO ausgerufenen Internationalen Tag der Migrant_innen, einige der Geflüchteten in die Votivkirche, um endlich gehört zu werden.

Die Geflüchteten fordern:

1.) Grundversorgung für alle Asylwerber_innen, unabhängig von ihrem Rechtsstatus, solange sie in Österreich aufhältig sind;

2.) freie Wahl des Aufenthaltsortes sowie Zugang zum öffentlichen Wohnbau für alle in Österreich aufhältigen Asylwerber_innen – keine Transfers gegen den Willen der davon Betroffenen;

3.) Zugang zu Arbeitsmarkt, Bildungsinstitutionen und Sozialversicherung für alle in Österreich aufhältigen Migrant_innen;

4.) Stopp aller Abschiebungen nach Ungarn – Stopp aller Abschiebungen in Zusammenhang mit der Dublin-2-Verordnung;

5.) Einrichtung einer unabhängigen Instanz zur inhaltlichen Überprüfung aller negativ beschiedenen Asylverfahren;

6.) Anerkennung von sozioökonomischen Fluchtmotiven neben den bisher anerkannten Fluchtgründen.

Um 18 Uhr wird die Votivkirche normalerweise zugesperrt. Die Geflüchteten wollten aber bleiben. und richteten sich mit Matratzen einen Schlafplatz ein. Ob der Pfarrer mit der Polizei gedroht hat, darüber gibt es unterschiedliche Berichte. Jedenfalls meldete die katholische Presseagentur kathpress, dass die Polizei bereits involviert sei.

Die Caritas schaltete sich ein, und in der Folge kam es zu Verhandlungen zwischen Vertreter_innen von Geflüchteten, Unterstützer_innen, Kirche und Caritas hinter verschlossenen Türen. Mehr als hundert Personen warteten auf Ergebnisse. Kurz vor 21.30 Uhr wurden die ersten präsentiert: Es solle weiterverhandelt werden, bis es wirkliche Ergebnisse gibt, die Unterstützer_innen müssen die Kirche verlassen, und am nächsten Tag dürfen die Geflüchteten in der Votivkirche eine Pressekonferenz abhalten.

Bei dieser wurden dann die Ergebnisse der bis 3 Uhr früh gedauerten Verhandlungsrunde mitgeteilt. Die Geflüchteten dürfen sich weiter in der Kirche aufhalten, und Kirche und Caritas werden sich weiter um eine Lösung bemühen, hieß es.

In einer eigenen Pressekonferenz in geheizten Räumen am Stephansplatz rief kurz nach der Refugees-Pressekonferenz der Caritasdirektor der Erzdiözese Wien Michael Landau zu einem Runden Tisch mit Geflüchteten, NGOs und Regierungsvertreter_innen auf.

Unerwartet schnell kam dieser Runde Tisch dann auch tatsächlich zustande. Am Freitag, den 21. Dezember setzten sich Vertreter_innen von Geflüchteten, Katholischer Kirche, Caritas, Diakonie, Amnesty International, UNHCR, Innenministerium und Bundeskanzleramt zusammen. Kurz davor führte die Polizei mit Identitätsfeststellungen einen überraschenden Einsatz im Refugeecamp durch, den auch die Caritas als „wenig hilfreich“ kritisierte. Er „hätte beinahe zu einer weiteren Eskalation der Situation geführt“, so die Caritas. Der Einsatz wurde nach wenigen Minuten abgebrochen. Es gab keine Festnahmen.

Der Verlauf der Gespräche am Runden Tisch wurde von den Teilnehmenden positiv beurteilt.
Konkrete Ergebnisse waren aber nur schwer auszumachen, außer dass die Caritas den Geflüchteten im Refugeecamp und der Votivkirche Schlafplätze in ihren Einrichtungen angeboten hatte, und das Innenministerium versprochen hatte, die Wiederaufnahme in die Grundversorgung für jede_n einzelne_n Teilnehmer_in am Refugeecamp zu überprüfen. Es solle über die am Runden Tisch angesprochenen Themen auch weiter verhandelt werden, hieß es, konkrete Termine wurden dabei aber nicht vereinbart. Eine Fortsetzung der gemeinsamen Gespräche am Runden Tisch soll es nicht geben.

Diskussionen unter den Flüchtlingen über weitere Verhandlungen gestalten sich aufgrund ihrer existentiell prekären Lage und der nach wie vor unbeheizten Votivkirche schwierig. In einer Aussendung baten sie um Bedenkzeit, und erklärten:
Dass das Innenministerium ihnen lediglich angeboten habe, die mögliche Wiederaufnahme in die Grundversorgung zu überprüfen, sei in Anbetracht dessen, dass von Vertreter_innen des Innenministeriums in den letzten Wochen mehrfach bestätigt wurde, dass die Ausübung des Rechts auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit keine Auswirkungen auf die Grundversorgung habe, sogar einen deutlichen Rückschritt dar.
Es habe keine „Problemlösung“ gegeben, so die Geflüchteten, sondern nur einen ersten willkommenen Ansatz, dem weitere Schritte zur dauerhaften Verbesserung der Lage der Geflüchteten folgen müssen. Sie wünschen sich in ihren Forderungen nach einem menschenwürdigen Leben ernst genommen zu werden.

In der Nacht von 22. auf 23. Dezember traten mehrere Geflüchtete in einen Hungerstreik.

Am 24. Dezember findet im Sigmund Freud Park ab Mitternacht ein Weihnachtsfest unter dem Motto „Auch Jesus war ein Flüchtling“ statt. Alle Menschen sind herzlich eingeladen, sich dort ein Bild über die Situation der Geflüchteten zu machen.

Hilfe und Spenden werden nach wie vor dringend benötigt.

Aktuelle Informationen gibt es im Internet auf refugeecampvienna.noblogs.org und direkt im Refugeecamp im Sigmund-Freud-Park.

Radiosendung: http://cba.fro.at/67982
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 Posted by on So., 23. Dezember 2012 at 21:30