Apr 202012
 

Gegen die Umwandlung des Integrationsheims in der Nussdorfer Straße in ein Abschiebezentrum wurde am Donnerstagnachmittag demonstriert. Rund 200 Personen kamen zur Kundgebung vis-à-vis des Hauses bei der Markthalle.

In dem von engagierten Mitarbeiter_innen geführten Haus konnten früher anerkannte Flüchtlinge wohnen. Vor rund einem Jahr sei das Projekt von Innenministerium und Integrationsfonds gestoppt worden, erklärte uns ein Mitarbeiter des Flüchtlingsdienstes. Nun werden Menschen gegen ihren Willen in das Haus quartiert, um sie dazu zu drängen, das Land zu verlassen oder abzuschieben.
Sie werden aus ihrer bisherigen Umgebung – teils bei Familienangehörigen, teils in gut betreuten Heimen – gerissen und in der Nussdorfer Straße in Fünf- oder Sechsbettkammer gepfercht, schreibt Asyl in Not. Das nennt sich dann „Gelinderes Mittel“. Und dies obwohl manche von ihnen sehr gut integriert seien und bei der MA 35 Anträge auf Aufenthaltstitel gestellt haben, über die aber noch nicht entschieden wurde, und die deswegen jederzeit abgeschoben werden können.

Derzeit werden bereits einzelne Teile des Hauses als Abschiebezentrum genutzt.

Bei der Kundgebung in der Nussdorfer Straße wurde zugleich gegen Schubhaft und Abschiebungen überhaupt demonstriert.

>>Radio-Orange-Interview mit Markus Saint-Clair (Flüchtlingsdienst)

>>Ausführlicher Artikel auf no-racism.net

 Posted by on Fr., 20. April 2012 at 18:41
Apr 202012
 

Berichte:

https://at.indymedia.org/node/22811

http://fm5ottensheim.blogspot.com/2012/04/chronologie-der-rektorats-und-audimax.html

Eine von IE-Studierenden gebildete Radiogruppe produzierte während der IE-Protestwoche täglich mehrere Ausgaben „radio w_IE_derstand“, die auf ORANGE 94,0, dem freien Radio in Wien, ausgestrahlt wurden.
Die Sendungen sollten in den nächsten Tagen zumindest teilweise online archiviert werden.
Da mit einem Abreißen der Studierendenproteste nach Ende der angekündigten Protestwoche nicht zuletzt aufgrund des für 26. April erwarteten Senatsbeschluss über die Einführung von Studiengebühren kaum gerechnet werden kann, wird „radio w_IE_derstand“ vorerst fortgesetzt.

 Posted by on Fr., 20. April 2012 at 18:29
Apr 182012
 

Landarbeit, Pflanzen, Workshops und Gespräche prägten den zweiten Tag der Landbesetzung in Wien Jedlersdorf. Am Vormittag besuchte Andrea Reithmayer, die Vizerektorin der Universität für Bodenkultur, die das Grundstück bis vor kurzer Zeit genutzt hatte, die Besetzer_innen, und hörte sich deren Anliegen an. Allerdings befand sie die Boku als dafür nicht zuständig, weil diese, so Reithmayer, keinen gesellschaftspolitischen Bildungsauftrag habe. Sie wolle jedoch Gespräche mit Bezirkspolitiker_innen initiieren, um eine Lösung zu finden. Eine permanente Duldung der neuen Nutzer_innen des Grundstücks wollte sie nicht aussprechen, aber immerhin bis vorerst mal Donnerstag 12 Uhr, also gerade mal für einen weiteren Tag, und das auch nur, wenn nichts Gröberes passiert.

In der ZIP-FM-Lokalausgabe telefonierten wir mit den Besetzer_innen:
>>Mitschnitt des Interviews

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 Posted by on Mi., 18. April 2012 at 22:01
Apr 172012
 

Ein Feld in Wien Jedlersdorf, Gerasdorfer Straße 105, wurde am 17. April, dem Tag des kleinbäuerlichen Widerstands, zum Schauplatz der vermutlich ersten Landbesetzung in Wien seit zumindest sehr langer Zeit.

Zirka 60 Personen sollen es gewesen sein, die zwischen 11 und 12 Uhr auf das Grundstück mit der Adresse Gerasdorfer Straße 105 eingedrungen sind. Grundeigentümerin ist die Bundesimmobiliengesellschaft. Genutzt wurden die Felder und Gewächshäuser auf dem Gelände bis vor kurzem von der Universität für Bodenkultur (Boku). Zuletzt drohte eine Verbauung. Nun wurde das Land von jenen, die es bewirtschaften (wollen) erobert.

Anwesende Polizei habe im Großen und Ganzen nur zugeschaut, als die Besetzer_innen über einen Zaun auf das Grundstück kletterten, erzählten Beteiligte. Andere berichteten von Perlustrierungen. In den nächsten Stunden zog sich die Polizei jedenfalls weitgehend zurück und patrouillierte nur mehr gelegentlich vorbei. Lediglich ein paar Securitys mussten den ganzen Tag vor dem Zaun auf und ab gehen. Böse Blicke wurden auch immer wieder von einem Boku-Mitarbeiter über den Zaun geworfen. Gegen 14 Uhr kam er in Polizeibegleitung auf das Gelände und kappte die Wasserversorgung. Auf wundersame Weise floss das Wasser aber wenig später wieder.

Wer mitmachen will und die bestehende Übereinkunft über ein respektvolles, gewalt- und hierarchiefreies Miteinander mitträgt, möge hinkommen.

Weitere Informationen, die „Übereinkunft – Safer space“ und einen aktuellen Newsticker gibt es da: http://17april.blogsport.eu/

>>Interview mit Besetzer_innen

 Posted by on Di., 17. April 2012 at 19:16
Apr 162012
 

„Land, denen, die es bewirtschaften wollen; Ernährungs-, Saatgut- und Landsouveränität; das Recht auf kooperative, kollektive, autonome, bedürfnisorientierte Nahrungsmittelproduktion in Stadt und Land; Stopp der Stadtverdichtung zulasten selbstbestimmter Räume.“, das sind Forderungen einer Gruppe von Menschen, die es am Internationalen Tag des Kleinbäuerlichen Widerstands am 17. April nicht damit belassen wollen, Wünsche zu formulieren, sondern diese in die Tat umsetzen möchten, bei der ersten Landbesetzung in Wien, die am Dienstag um 11 Uhr in der Gerasdorfer Straße 105 in Jedlersdorf beginnen wird.

>>Radio-ORANGE-94,0-Studiogespräch mit zwei Beteiligten: http://cba.fro.at/57816

Aus einem Aufruf:

Wir nehmen den 17. April, den Tag des kleinbäuerlichen Widerstands zum Anlass, zu beginnen, unsere Vorstellung einer zukunftsfähigen und sozialen Stadt-Landwirtschaft in die Praxis umzusetzen.

Wir wollen auch in Wien diesen Tag nutzen, nicht nur um die Thematik Zugang zu Land hier und global zu diskutieren – wir wollen uns auch ganz konkret Zugang zu Land verschaffen, indem wir uns ein Stück brachliegendes Land aneignen und beginnen es mit Leben zu füllen und zu bewirtschaften.

So sind wir Teil der globalen Kämpfe um Land und den Landnahmen und vielfältigen Aktionen, die jedes Jahr am 17. April stattfinden.

Der „Tag des kleinbäuerlichen Widerstands“ wurde von Via Campesina ausgerufen, nachdem am 17. April 1996 in Brasilien 19 Aktivist_innen der Landlosenbewegung MST von der Polizei ermordet worden waren.

Die Landbesetzung beginnt am Dienstag, 17. April um 11 Uhr in der Gerasdorfer Straße 105.
Ihr kommt hin mit den Straßenbahnlinien 31 oder 30 – bis zur Station Hanreitergasse und von dort zirka 10 Minuten zu Fuß entlang der Gerasdorfer Straße –, oder ihr nehmt den 32A bis zur Station Kollarzgasse.
Wenn ihr gemeinsam mit dem Fahrrad anreisen wollt, dann kommt am Dienstag, 17. April um 10 Uhr zur Friedensbrücke (Brigittenauer Seite).
Wenn ihr später mit dem Radl rausfährt, dann müsst ihr, wenn ihr am Radweg in der Jedlersdorfer Straße fährt, bei der Hanreitergasse rechts abbiegen (außer ihr kommt aus der anderen Richtung), wenn ihr auf der Brünner Straße fährt, dann könnt ihr direkt bei der Gerasdorfer Straße in diese einbiegen.

Mehr Informationen zur Landbesetzung in Wien findet ihr auf http://17april.blogsport.eu

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 Posted by on Mo., 16. April 2012 at 18:56
Apr 162012
 

Die Studierenden der Internationalen Entwicklung (IE) haben beschlossen, für die Tage vom 17. bis zum 20. April zu einer universitätsweiten Protestwoche gegen die Abschaffung des Bachelor Internationale Entwicklung aufzurufen.

>>Radio-ORANGE-94,0-Studiogespräch mit zwei IE-Aktivist_innen

Aus dem Aufruf der bagru.IE:

Die Studierenden der Internationalen Entwicklung haben beschlossen, in den Tagen vom 17. bis zum 20. April zu einer universitätsweiten Protestwoche gegen die Abschaffung des Bachelor Internationale Entwicklung aufzurufen. Wir wehren uns gegen das illegitime Vorgehen der Universitätsleitung und gegen die Entrechtung von tausenden Studierenden.
Die Protestwoche schließt direkt an die Kämpfe aus dem jetzigen und dem vergangen Semester um den Erhalt des Studiums an. Darüber hinaus steht unser Kampf in einer Linie mit den Auseinandersetzungen der Internationalen Entwicklung seit deren Gründung und mit den Studienprotesten der vergangenen Jahre seit Herbst 2009. Wir bringen damit unsere Anerkennung für alle in unserem Kontext geführten Kämpfe zum Ausdruck und rufen auf zur Solidarisierung und zu gemeinsamem Protest.
In der Woche vom Dienstag, den 17. April bis Freitag, den 20. April sollen universitätsweit vielfältige und kreative Veranstaltungen zur Information, Weiterbildung und Organisation unseres Kampfes stattfinden. In Form eines Protestcamps werden wir uns ein Forum für solidarischen Austausch und gemeinsame Veranstaltungen einrichten. Neben den täglichen Mahlzeiten, Workshops, Teachings usw. findet ein großes Gipfelplenum mit anschließenden Fest statt.
Wir wünschen uns eine Woche gemeinsamen W-ie-derstandes und so rufen wir alle Menschen egal ob „organisiert“ oder als Einzelpersonen dazu auf, sich an der Gestaltung des Wochenprogramms zu beteiligen! Es ist Platz für Workshops und Veranstaltungen jeglicher Art. Egal ob theoretischer Input oder kreative Aktion, jeder Beitrag im Zusammenhang unseres Kampfes wird einen Platz finden.

Mehr Informationen: http://ie.bagru.at/

radio w_IE_derstand ab 17. April auf ORANGE 94.0: Sendetermine: http://o94.at/radio/sendereihe/ie-protestradio/

und nach Ausstrahlung auf der CBA: http://cba.fro.at/57814

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 Posted by on Mo., 16. April 2012 at 18:39
Apr 022012
 

Zwischen 1400 – gleich nach dem Start um 12 Uhr beim Burgtheater – und 1600 – nach der ersten Ringumrundung – nahmen am 1. April 2012 bei der zweiten Radparade auf der Wiener Ringstraße und am Kai teil. 2011 hatten sich bei wärmeren Wetter noch ca. 2700 Radler_innen beteiligt. (Alle Angaben: nochrichten.net-Zählung, laut Veranstalter_innen waren es sehr viel mehr.)

Einiges sei gegenüber dem Vorjahr verbessert worden, hieß es schon in den Aufrufen. Und in der Tat musste heuer nicht wie voriges Jahr mehr gestanden als gefahren werden. Viele Teilnehmer_innen konnten noch eine zweite Runde um den Ring fahren, ehe die Polizei Radfahrer_innen wieder von der Fahrbahn verbannte.

Eine Gruppe von Radler_innen – ca. 70 sollen es gewesen sein – ließ sich nicht vertreiben, und hängte nach der zweiten Ringrunde noch eine spontane Fahrt ohne Polizeibegleitung über die Mariahilfer Straße in äußere Bezirke an.

Aufgerufen zur Radparade haben neben radfahrfreundlichen Organisationen auch heuer wieder motorisierungsverherrlichende Gruppen wie ÖAMTC und ARBÖ, denen es aber nicht gelang, die berechtigten Anliegen der überwiegenden Mehrheit der Radler_innen für ihre Zwecke zu vereinnahmen.

Mit weniger PR-Aufwand und auf Unterstützung von Autofahrlobbyist_innen pfeifende Aktivitäten zur Eroberung des Straßenraums durch umwelt- und menschenfreundliche Verkehrsteilnehmer_innen wie die Critical Mass erreichen um diese Jahreszeit mitunter auch nicht wesentlich geringere Teilnehmer_innenzahlen. So dürften sich an der März-CM ebenfalls mehr als 1000 Radler_innen beteiligt haben.

 Posted by on Mo., 2. April 2012 at 19:14