Aug 162010
 

„Sommer, Sonne, Squattingaction“ wurden für Mitte August angekündigt. Von Sommer und Sonne war am Abend des Freitag, 13. August, gerade nicht mehr viel zu sehen. Über Wien ging eines der heftigsten Gewitter der letzten Zeit nieder. Die Squattingactions erreichten aber ihren vorläufigen Höhepunkt. So wurde in der Burggasse 2, gleich neben dem Volkstheater, ein riesiges Haus besetzt.
Bereits am Samstag wurde ein Infocafé eingerichtet, das „neben Kaffee, Kuchen und anderen Leckereien auch und vor allem eine Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch“ bot.
Polizei schaute bislang nur selten vorbei.
Für Montag, 19 Uhr ist ein Vortrag über die Geschichte der Hausbesetzungen in Wien geplant.
Das Haus ist mit den Linien U2, U4, 49, 48A und N46 bestens erreichbar.

Am Anfang Juli zehn Tage lang besetzten Haus in der Eichenstraße wurden Transparente angebracht, die über den vollzogenen Umzug informierten: „Schmeißt ihr uns aus diesem Haus, gehen wir ins nächste Haus“.

Weitere Infos: http://ask.noblogs.org
Termine: http://schauma.lnxnt.org

>>Interview mit Beteiligten für ZIP-FM-Lokalausgabe am Mo., 16. August, 17.00 Uhr auf ORANGE 94.0

 Posted by on Mo., 16. August 2010 at 12:33
Aug 122010
 

Jahrzehntelang führten Antirepressionsdemonstrationen durch die Wickenburggasse beim Landesgerichtlichen Gefangenenhaus, beseelt von der Hoffnung, damit für Gefangene hörbar zu sein, und sie grüßen zu können. Eine für 12. August angemeldete Demonstration in Solidarität mit den im Juli verhafteten vier Personen, denen eine Protestaktion vor einem AMS vorgeworfen wird, wurde nun wegen angeblicher Anrainer_innenbeschwerden von der Polizei untersagt. Nach einer der vergangenen Demonstration haben zwei traumatisierte Anrainer_innen die ganze Nacht nicht schlafen können, hieß es in der Begründung.

Für die Antirepressionsdemo am 12. August waren wieder technische Hilfsmittel wie Megaphone und ein Lautsprecherwagen geplant gewesen. Die Demonstration wurde daraufhin untersagt. Übergeben konnte der Bescheid erst am Treffpunkt der Demonstration werden.
Die erschienenen Demonstrant_innen schlugen der Polizei nach interner Diskussion vor, die Demonstration zwar wie geplant durchzuführen, aber ohne Lautsprecherwagen oder andere technisch-akustische Hilfsmittel in die Wickenburggasse zu ziehen. Ein Vorschlag, den der Behördenvertreter noch ein bisserl ausbaute – Verwendung nur einer Fahrspur, möglichst zügiger Demonstrationsvorlauf -, aber akzeptierte.
Begleitet von einem Vielfachen an Polizei zogen die Demonstrant_innen schließlich ungehindert vom Yppenplatz zum und ums Landesgerichtliche Gefangenenhaus. Ganz leise blieb es in der Wickenburggasse trotzdem nicht. Dafür sorgten Sprechchöre vor den Gefängnistoren – in Solidarität mit A., B., I. und J.

 Posted by on Do., 12. August 2010 at 21:37
Aug 092010
 

Auch für die vierte in Zusammenhang mit den Vorwürfen betreffend brennender Müllcontainer vor einem AMS in Wien 5 verhafteten Person wurde die Untersuchungshaft für zumindest mal vier Wochen verlängert. Das ist das Ergebnis einer am 6. August stattgefundenen Haftprüfung.

Die Gefangene befindet sich seit 19. Juli in Haft. Ihre nächste Haftprüfung und damit ihre nächste Chance wieder freigelassen zu werden, wird für Anfang September erwartet. Die nächste Haftprüfung der drei weiteren Personen, die bereits am 6. Juli verhaftet worden waren, findet am 23. August statt.

Bei allen vier Personen beklagt die Solidaritätsgruppe eine massive Einschränkung des Besuchsrechts. Sie dürfen nur von engsten Familienangehörigen besucht werden, sogar von Geschwistern nur nach gründlicher Prüfung, ob eh kein „linksextremer“ Backgound vorhanden ist. Freund_innen, Partner_innen und andere Personen werden pauschal mit dem Hinweis auf weitere Ermittlungen abgewiesen.

Bei einer Solidaritätsdemonstration um die Justizanstalt Josefstadt, in der sich alle vier Gefangene befinden, nahmen am 5. August 85 Personen teil. Am 29. Juli waren rund 50 solidarische Demonstrant_innen mit einem sehr, sehr lauten Lautsprecherwagen gekommen, um die Gefangenen zu grüßen. Die nächste Solidaritätsdemonstration startet am Donnerstag, den 12. August, um 19.00 Uhr am Yppenplatz in Wien 16. Am Freitag, den 13. August, findet ab 13.13 Uhr im Bruno-Kreisky-Park in der Nähe der U4-Station Margaretengürtel eine Antirepressionskundgebung statt.

>>Offener Brief aus dem Gefängnis

>>Aussendung der Soligruppe zur massiven Einschränkung des Besuchsrechts

Aussendung der Soligruppe – veröffentlicht auf http://www.fightrepression2010.tk/:
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 Posted by on Mo., 9. August 2010 at 14:48
Aug 092010
 

Anlässlich des Jahrestags des Atombombenabwurfes auf Hiroshima veranstalteten die Hiroshima-Gruppe Wien, die Wiener Friedensbewegung und weitere Friedensgruppen am Freitag, den 6. August auch heuer eine Kundgebung am Stock-im-Eisen-Platz mit anschließendem Laternenmarsch zum Teich vor der Karlskirche. Mehr als 50 Personen waren gekommen. Auch wenn es aufgrund des starken Windes schien, als ob der Laternenmarsch ausfallen müsste, konnten schließlich doch noch 20 Papierlaternen mit Kerzen zu Wasser gelassen werden.

Am Montag, 9. August 2010, dem Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki, wird um ca. 19.00 Uhr mit einer traditionellen buddhistischen Lichterzeremonie bei der Wiener Friedenspagode der Opfer von Hiroshima und Nagasaki gedacht (Wien 2, Hafenzufahrtsstraße, Bus 80B).

http://www.hiroshima.at/

 Posted by on Mo., 9. August 2010 at 11:56
Jul 262010
 

Letzten Freitag ging die internationale >>AIDS-Konferenz im Wiener Messegelände zu Ende. Sichtbare Höhepunkte waren der >>Menschenrechtsmarsch am Ring und die anschließende Kundgebung am Heldenplatz am Dienstag. Während an der Demo nur rund 5-6000 Personen teilnahmen, füllte sich der Heldenplatz bald mit rund 20.000 Personen.

Stargästin Anni Lennox als Vertreterin der >>SING-Kampagne übte schon bei einer Pressekonferenz Kritik daran, dass Österreich zwar durch die Konferenz 45 Mio. Euro an Umwegrentabilität einstreife, in den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (Global Fund) aber erst ein einziges Mal etwas eingezahlt habe, und zwar im Jahr 2002 eine Million Euro. Gesundheitsminister Stöger erntete bei der Großkundgebung am Heldenplatz dann auch als einziger Pfiffe und Buhrufe.

NGOs konnten an der offiziellen Konferenz oft nicht teilnehmen, weil die Eintrittspreise viel zu hoch waren. Sie konnten sich im Global Village präsentieren, wo es neben unzähligen Informationsständen auch unzählige Diskussionen gab. Mitunter ergriffen NGOs auch das Wort, wenn es ihnen von den Veranstaltenden nicht erteilt wurde. So stürmten Sexworker_innen eine Pressekonferenz des US-amerikanischen AIDS-Koordinators Goosby, um darauf hinzuweisen, dass der von Präsident Bush II initiierte „President’s Emergency Plan for AIDS Relief“ (PEPFAR) zwar NGOs in- und außerhalb der USA unterstützt, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie bezahlte Sexarbeit ablehnen. PEPFAR diskriminiere damit nicht nur Sexarbeiter_innen sondern verunmögliche auch durch diese Restriktionen effektive HIV- und AIDS-Prävention in diesen Bereichen, kritisierte etwa Penninah Mwangi von der afrikanischen Sexworker_innenallianz. (>>Presseaussendung von NSWP, The Global Network of Sexwork Projects, >>YouTube-Video)

Die Sexarbeiter_innen forderten die Beseitigung von Diskriminierungen in den USAID- und PEPFAR-Programmen und eine Zusammenarbeit der Gesundheitsbehörden mit den Sexworker_innenorganisationen um Maßnahmen gegen die Verbreitung von HIV und AIDS ergreifen zu können.

>>Bericht in der ZIP-FM-Lokalausgabe vom 26. Juli 2010

 Posted by on Mo., 26. Juli 2010 at 21:26
Jul 262010
 

„In Cash We Trust“ hieß es am 23. Juli bei einer irgendwie anderen Demonstration vom Ballhausplatz zu Parlament und Landesgericht, wo Kerzen für Helmut Elsner aufgestellt wurden.
Aufgerufen hatte eine „Plattform für den liberalen Kapitalverkehr“, die unter anderem fordert: Keine Bankensteuer, keine Transaktionssteuer, Anhebung des Pensionsalters auf 75 Jahre, Studiengebühren und die Rückkehr von Karl-Heinz Grasser. Das Kundgebungskonzept sei von der Demonstrations-und-Kundgebungs-Consulting-AG erstellt worden, wird auf dessen Website verkündet. Den Teilnehmer_innen wurde die Einhaltung eines Dresscodes – Businesskleidung für Damen und Herren – abverlangt. Randale wurde auf Anfrage der Polizei ausgeschlossen. Das hätten sie dann schon so ankündigt, so einer der Verantwortlichen.
Huldigungen erfuhr neben Elsner auch Karl-Heinz Grasser. Gedankt wurde aber auch Bundeskanzler Faymann und allen Politiker_innen, die den Bankier_innen und Manager_innen in schwierigen Zeiten bisher die Stange gehalten haben.

>>http://www.unser-wohlstand.com/

http://social-impact.at/

>>Bericht in der ZIP-FM-Lokalausgabe vom 26. Juli 2010

 Posted by on Mo., 26. Juli 2010 at 20:26
Jul 232010
 

Wie befürchtet, endete laut einem Bericht auf Indymedia die am 23. Juli stattgefundene Haftprüfung gegen die am 6. Juli wegen des Vorwurfs, vor einem AMS Altpapiercontainer in Brand gesetzt zu haben, inhaftierten Personen mit einer Verlängerung der Untersuchungshaft. Die nächste Haftprüfung wurde auf 23. August festgesetzt.

An einer Solidaritäts- und Antirepressionsdemo in Wien haben Donnerstagabend zirka 150 Personen teilgenommen. Die Demo führte vom Landesgericht, in dem sich die drei am 6. Juli verhafteten Personen befinden, zum Gefangenenhaus an der Rossauer Lände, wo sich zumindest zu diesem Zeitpunkt noch die vierte, am 20. Juli Verhaftete befunden haben soll.

Am 22. Juli wurde auch eine Presseaussendung einer Solidaritätsgruppe veröffentlicht, in der unter anderem berichtet wurde, dass die Staatsanwaltschaft Wien auch Ermittlungen wegen der §§278ff, also in Bezug auf kriminelle oder terroristische Organisation, nicht ausschließe.

>>Presseaussendung

Auf einem neuen Antirepressionsblog – http://www.fightrepression2010.tk – gibt es neben der aktuellen Presseaussendung eine Anleitung, wie den Gefangenen Briefe geschrieben werden können, und Informationen, wie sie sonst unterstützt werden können, etwa mit Geld, das für Anwält_innen gebraucht wird, das die Gefangenen im Häfen brauchen, um sich nötige Sachen kaufen zu können, und für laufende auch während ihrer Haft anfallende Kosten wie Miete und dergleichen.

 Posted by on Fr., 23. Juli 2010 at 16:36
Jul 212010
 

Am 20. Juli 2010 kam es laut einem Bericht auf Indymedia im Zuge der Ermittlungen wegen der Aktion gegen das AMS in Wien zu einer weiteren Verhaftung und einer weiteren Hausdurchsuchung. Damit befinden sich nun vier Personen in Haft.

>>Mehr Informationen auf Indymedia

Neuer Antirepressionsblog: http://www.fightrepression2010.tk/

Getroffen hat es einige, gemeint sind wir alle!

Soli- und Antirepressionsdemo am Donnerstag, 22. Juli:
Achtung! Geänderter Treffpunkt!
Treffpunkt 19 Uhr Landesgerichtsstraße , nach der Demo Straßenfest im Sigmund-Freud-Park
(angemeldet)

Die Gefangenen freuen sich über Briefe! Wie ihr ihnen solche zukommen lassen könnt, erfährt ihr hier:
https://at.indymedia.org/node/18615

Gebraucht wird auch noch Geld. Mehr Infos:
https://at.indymedia.org/node/18628

Weitere Ermittlungen bzw. Hausdurchsuchungen können nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund bitte die Rechtshilfetipps für Hausdurchsuchungen und Befragungen von Polizei oder U-Richter_innen beachten:

Rechtshilfetipps für den Fall von Hausdurchsuchungen:
http://no-racism.net/article/692/
Rechtshilfetipps zur Aussageverweigerung:
http://no-racism.net/article/693/

 Posted by on Mi., 21. Juli 2010 at 00:31
Jul 192010
 

Von 18. bis 23. Juli 2010 findet in Wien die 18. Internationale AIDS-Konferenz (IAC 2010) statt. Das Motto der Tagung lautet:
„Rights Here, Right Now“ – „Rechte hier und jetzt“.

Neben gesundheitlichen Aspekten werden Menschenrechte einen Schwerpunkt bilden. Während bei der offiziellen und nicht allgemein zugänglichen Konferenz vor allem Politiker_innen, Wissenschaftler_innen, Mediziner_innen, Personen, die mit HIV leben und Journalist_innen anwesend sein werden, gibt es für Interessierte auch das „Global Village“. Dieses ist der öffentlich zugängliche Teil der Konferenz und zielt darauf ab, die Partizipationsmöglichkeiten von marginalisierten Communitys an der Konferenz und an globalen Strategien gegenüber HIV/AIDS zu verstärken.

Am Dienstag, den 20. Juli wird ein internationaler Menschenrechtsmarsch durch die Wiener Innenstadt ziehen. Das Event besteht aus einem 30-minütigen Marsch von der Uni über die Ringstraße zum Heldenplatz, kurzen Reden von Vertreter_innen internationaler Institutionen, der Stadt Wien, der österreichischen Bundesregierung und von Menschen, die mit HIV leben oder davon betroffen sind, sowie einer musikalischen Performance von Annie Lennox.

Treffpunkt ist um 18.30 Uhr bei der Uni Wien, um 20 Uhr wird losgezogen. Nach den Ansprachen und dem Live-Auftritt von Annie Lennox endet die Veranstaltung gegen 22.15 Uhr.

Mehr Informationen:
http://www.menschenrechtsmarsch.org
http://www.hivhumanrightsnow.org
http://www.aids2010.org/
http://no-racism.net/article/3440

 Posted by on Mo., 19. Juli 2010 at 15:35
Jul 192010
 

>>7-Minuten-Radiobeitrag der ZIP-FM-Lokalausgabe

Die drei am 6. Juli verhafteten Aktivist_innen befinden sich weiterhin in U-Haft. Die nächste Haftprüfung wird für Freitag, 23. Juli erwartet. Sollten sie an diesem Tag nicht freigelassen werden, besteht die nächste Chance dafür erst wieder Ende August.

Für Donnerstag, den 22. Juli wird daher neuerlich zu einer Protestdemonstration gegen Repression aufgerufen.

Treffpunkt: 22. Juli, 19 Uhr, Yppenplatz

Nach der Demonstration gibt es ein Straßenfest im Sigmund-Freud-Park

Gefordert wird die sofortige Freilassung der Inhaftierten und die Einstellung aller Verfahren!
„Getroffen hat es wenige, gemeint sind wir alle!“

Der Hintergrund:

Am 27. Juni brannten Mülltonnen vor einem AMS in der Redergasse in Wien 5. Mit dieser symbolischen Aktion protestierten unbekannte Personen gegen die Ausbeutungsverhältnisse am Arbeitsmarkt. Am 6. Juli durchsuchte daraufhin die Polizei drei Wohngemeinschaften sowie einen linken Kulturverein und verhaftete drei Personen.

Mehr und aktuelle Informationen gibt es im Internet auf
http://at.indymedia.org
http://ausbruch.blogsport.de/

Die Gefangenen freuen sich über Briefe! Wie ihr ihnen solche zukommen lassen könnt, erfährt ihr hier:
https://at.indymedia.org/node/18615

Gebraucht wird auch noch Geld. Mehr Infos:
https://at.indymedia.org/node/18628

Weitere Ermittlungen bzw. Hausdurchsuchungen können nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund bitte die Rechtshilfetipps für Hausdurchsuchungen und Befragungen von Polizei oder U-Richter_innen beachten:

Rechtshilfetipps für den Fall von Hausdurchsuchungen:
http://no-racism.net/article/692/
Rechtshilfetipps zur Aussageverweigerung:
http://no-racism.net/article/693/

>>7-Minuten-Radiobeitrag der ZIP-FM-Lokalausgabe

 Posted by on Mo., 19. Juli 2010 at 15:16