+++ gegen BlauSchwarz +++ gegen Abschiebungen +++ gegen Gefängnisse +++ Gedenken an getötete Radfahrerin +++
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19. Dezember 2024: Antifaschistische Proteste gegen rechtstextreme Veranstaltung im Ferdinandihof in Wien 5
Rund 200 bis 400 Antifaschist*innen demonstrierten am 19. Dezember 2024 bei der Wehrgasse in Wien 5 am Eck zur Wienzeile (Höhe Falcostiege) und am Eck Grüngasse gegen eine vom „Ares Verlag“ organisierte Veranstaltung mit dem AfD-EU-Parlamentsabgeordneten Maximilian Krah im Ferdinandihof in der Wehrgasse.
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28. Dezember 2024: Kundgebung gegen Abschiebungen von Tschetschen*innen
Rund 16–19 Personen demonstrierten am 28. Dezember 2024 vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Länder in Wien gegen Abschiebungen von Tschetschen*innen und anderen verfolgten Menschen. [Redenausschnitte]
Aufnahme einiger Reden auf der Kundgebung: ⇒https://cba.media/690892
Abgeschobenen Tschetschen*innen droht in Russland politische Verfolgung, Folter und Zwangsrekrutierung für den Krieg gegen die Ukraine. Wenn Tschetschen*innen schon abgeschoben werden müssen, dann sollen diese doch wenigstens in ein demokratisches Land deportiert werden, schlagen die Demonstrant*innen vor. Die Ukraine sei bereit, Tschetschen*innen aufzunehmen.
Ein tschetschenischer Flüchtling, Raibek, wurde bereits 24 Monate in Schubhaft festgehalten und dann nach Russland abgeschoben. Dort wurde er gleich für den Krieg gegen die Ukraine eingezogen. Es gelang ihm neuerlich die Flucht. Zurück in Österreich wurde er wieder in Schubhaft genommen und jetzt soll er neuerlich nach Russland abgeschoben werden.
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31. Dezember 2024: Häfendemo
Rund 50–60 Personen beteiligten sich am 31. Dezember an einer Häfendemo vor der Justizanstalt Wien-Simmering für eine Welt ohne Gefängnisse. [Redenausschnitt]
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12. Jänner 2025: Ghostbike-Ride zur Ostbahnbrücke
Rund 50 Personen gedachten am 12. Jänner 2025 beim Eisenbahnübergang über die Strecke von Wien Stadlau zum Bahnhof Wien Lobau Hafen bei der Ostbahnbrücke jener Radfahrerin, die dort am 24. November 2024 bei einem Zusammenprall mit einem Güterzug getötet worden war, und hängten zur Erinnerung ein „Ghostbike“ an.
„Ghostbikes“ sind weiß bemalte Gedenk-Fahrräder für getötete Radfahrer*innen – zur Erinnerung, zur Mahnung und als Zeichen der Betroffenheit.
Das Ghostbike wurde mit einem „Ghostbike-Ride“ von 28 aus Kaisermühlen anradelnden Personen hintransportiert.
Die Eisenbahnkreuzung ist nur mit Andreaskreuz und Sichtraum gesichert. Früher wurde vom Triebfahrzeug sich annähernder Züge auch das Signal „Achtung“ abgegeben (gepfiffen). Das wurde aber nach Lärmbeschwerden abgeschafft. Stattdessen wurde ein Gitterlabyrinth errichtet, das aber keine zusätzliche Sicherheit verschafft, sondern Radfahrer*innen so viel Konzentration abverlangt, um ohne zu stürzen durchzukommen, dass sie vom Schauen, ob ein Zug kommt, abgelenkt sind.
[Redenausschnitte]
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Nach dem Abbruch der Koalititionsverhandlungen von ÖVP. SPÖ und NEOS, als deutlich wurde, dass nun eine von der FPÖ geführte Regierung mit einem Bundeskanzler Kickl droht, wurden die Proteste gegen eine rechtsextreme Regierung wieder lauter:
6. Jänner 2025: Kundgebung gegen Kickl als Bundeskanzler
Vor und während eines Gesprächs von FPÖ-Obmann Kickl mit Bundespräsident Van der Bellen, bei dem Kickl den Auftrag zur Regierungsbildung erhielt, demonstrierten am 6. Jänner 2025 500 bis 800 Personen neben der Präsidentschaftskanzlei gegen Kickl als Bundeskanzler. Zu der Kundgebung hatten die österreichischen jüdischen Hochschüler*innen aufgerufen gehabt.
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9. Jänner 2025: Zigtausende bei Kundgebung und „Menschenkette“ gegen einen rechtsextremen Bundeskanzler
Zigtausende Menschen protestierten am 9. Jänner 2025 rund um das Bundeskanzl*amt gegen eine rechtsextreme Regierung und einen rechtsextremen Bundeskanzler. Von einer – wie sie geplant war – bloßen Menschenkette ums Bundeskanzl*amt kann wohl nicht mehr die Rede sein, da die Gassen um den Gebäudekomplex von zigtausenden Antifaschist*innen verstopft gewesen sind.
Nach meiner Berechnung unter Berücksichtigung der benutzten Flächen und der teilweise enormen Dichte der Menschen dürften zwischen 30.000 und 40.000 Menschen teilgenommen haben.
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16. Jänner 2025: Donnerstagsdemo gegen rechtsextreme Regierung
Rund 700–1000 Menschen kamen auch am Donnerstag, dem 16. Jänner 2025, trotz nur weniger Ankündigungen, auf den Ballhausplatz, um beim Deserteursdenkmal zwischen Bundeskanzl*amt und Präsidentschaftskanzlei gegen eine rechtsextreme Regierung zu demonstrieren.
[Redenausschnitte]
Aufnahme der Reden auf der Kundgebung: ⇒https://cba.media/693159
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Diese Donnerstagsdemos sollen bis auf Weiteres jeden Donnerstag um 17:30 nach Möglichkeit am am Ballhausplatz beginnen.
Am Donnerstag, den 23. Jänner, wird sie allerdings um 18 Uhr bei der U4-Station Kettenbrückengasse stattfinden, um sich den dort geplanten antifaschistischen Protesten gegen eine rechtsextreme Veranstaltung mit Lothar Höbelt im Ferdinandihof anzuschließen.
Die seit vier Jahren jeden Donnerstag um 18 Uhr stattfindenden Donnerstags-Kundgebungen gegen die Regierung am Platz der Menschenrechte gibt es auch weiterhin.
Die Organisator*innen der Donnerstagsdemos von 2018 und 2019 rufen zu einer Demonstration am Dienstag, den 4. Feber um 18 Uhr auf.
Und weitere spontane Proteste je nach Verlauf der Koalitionsverhandlungen der FPÖ wird es wohl auch noch geben.
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Außerdem …
… gab es auch in den letzten Wochen sicher wieder vieles, von dem ich nichts mitbekommen habe oder für das in dieser WiderstandsChronologie leider kein Platz mehr war.
Immer wieder gibt es Fahrraddemos wie die Critical Mass an jedem dritten Freitag im Monat, Mahnwachen der Omas gegen rechts montags bis freitags ab 10 Uhr am Ballhausplatz oder Minoritenplatz und einiges mehr.
Von vielen Kundgebungen, von denen hier nur kurze Ausschnitte zu hören waren, gibt es auch vollständige Aufzeichnungen. Links dorthin findet ihr auf ⇒nochrichten.net bzw. unter der Adresse ⇒widerstandschronologie.wien.
Dort findet ihr auch tagesaktuelle Aktualisierungen der WiderstandsChronologie und Links zu den nochrichten-Kanälen auf Bluesky und Mastodon.
Das war die Mitte-Jänner-Ausgabe der WiderstandsChronologie. Die nächste WiderstandsChronologie wird am 17. Feber um 20:30 auf ORANGE 94.0 ausgestrahlt.