Jahrelange Verhandlungen über eine Pankahyttn und deren Nutzung werden von der Gemeinde Wien immer wieder gekippt. Dabei werden grundlegende Voraussetzungen zur Umsetzungen dieses Projekts in Frage gestellt. Das befinden die Nutzer_innen der Pankahyttn, unter anderen nachdem aus dem ursprünglich ausgehandelten sozialarbeiterischen Journaldienst für zwei bis vier Stunden pro Wochen nun eine Rund-um-die-Uhr-Anwesenheit gemacht wurde. Sie fürchten, dass damit das Ziel verfolgt werde, sie zu entmündigen und in eine als Sozialprojekt getarnte Überwachungseinrichtung wegzusperren und ruhig zu stellen. Dagegen wendet sich nun eine für Dienstag, den 22. Juli, 17.45 Uhr, geplante Protestkundgebung mit anschließendem Straßenfest im Bereich Johnstraße.
Die Leute aus der Pankahyttn berichten in einer Aussendung (gekürzt):
Wir fühlen uns verarscht!
Nach 2 Jahren Verhandlungen mit der MA 11 und der städtischen Pankahyttn-Beauftragten Andrea J. hatten wir letzten Juni 07 ein fertiges Vertragskonstrukt in der Hand. Dieser Vertrag sah vor, dass der Verein Pankahyttn einen Hauptmietvertrag auf Betriebskostenbasis über ein in Gemeindebesitz befindliches Objekt mit Wohn- und Veranstaltungsbereich erhalten soll. Das sozialarbeiterische Angebot war definiert als Journaldienst im Ausmaß von 2 – 4 Stunden pro Woche. Da das Projekt vom FSW umgesetzt wird, kippte die Gegenseite am 24. Okt. 07 die schon zugesicherte Vertragsklarheit – das Resultat von 2 Jahren Arbeit. Frau Stadträtin Wehsely
bestand auf Einzelnutzungsverträge mit den BewohnerInnnen. Am 2. Nov. 07 erhielten wir in einer Gesprächsrunde mit der Projektleitung und Doris G. die Zusicherung, dass die Pankahyttn weitestgehend in der ursprünglich ausgehandelten Form umgesetzt werden soll.
Kaum waren die Verträge dahingehend abgeändert, legte sich die Rechtsabteilung des FSW quer. Nach einem halben Jahr zähen Verhandlungen konnten wir im Mai 08 in einem Gesprächstermin mit Peter H. den selben Kompromiss wie schon im Nov 07 erzielen. Kaum waren die Verträge ausformuliert, kam das „Nein“ aus dem Stadtratsbüro. Grundlegende Voraussetzungen zur Umsetzungen dieses Projekts werden jetzt in Frage gestellt. Die von Frau Stadträtin, entgegen unserem Willen und dem der Projektleitung, verordnete 24 Stunden Bewachung, soll mindestens bis ins nächste Jahr verlängert werden.
Uns reicht’s!
Weder lassen wir unser Wohnzimmer, die Halle, wegzunehmen, noch lassen wir uns daran hindern, zu feiern. Frau Wehsely will uns mit ihren Vertragsvorschlägen entmündigen und in eine als Sozialprojekt getarnte Überwachungseinrichtung wegsperren und ruhig stellen.
Menschen die unter den Folgen dieser Politik leiden, werden von dieser Sozialpolitik wiederum zu Opfern gemacht.
Wir werden eine derartige Behandlung auf keinen Fall akzeptieren!
Frau Stadträtin Wehsely ist für die Folgen, politisch und menschlich, persönlich zu verantworten. Immer wieder, seit Dezember 07, fordern wir Sonja Wehsely dazu auf direkt zu verhandeln. Wir fordern von Sonja Wehsely mit uns ein klärendes Gespräch zu führen.
Wir fordern die Einhaltung der ursprünglich ausgehandelten Verträge.
Pankahyttn IST!
Verträge her!