Während Österreich interkulturellen Dialog unter anderem durch Unterstützung der Sendereihe Radiodialoge (auf ORANGE 94.0 jeweils Montag und Freitag um 8.00 Uhr) zu fördern vorgibt, werden angebliche Dialogpartner_innen weiterhin abgeschoben. So droht in Graz nun dem Radiodialoge-Redakteur Okezie Agba-Okeke die Abschiebung. Radio Helsinki, das Freie Radio Graz, versucht nun, seinen Mitarbeiter mittels Petition zu retten.
Gefordert wird ein humanitäres Bleiberecht für den Radiomacher. Leider sind allerdings seit ein paar Monaten noch viel mehr Personen, die vor dem Jahr 2003 nach Österreich gekommen sind – in den meisten Fällen mit der Hoffnung, politisches Asyl zu bekommen – nach über 5 Jahren mit der Entscheidung konfrontiert worden, Österreich innerhalb einer knappen Frist verlassen zu müssen.
Zu diesem Thema fand vor wenigen Tagen in Graz eine Pressekonferenz statt. Betroffene Personen, die schon vor fünf Jahren oder mehr in die Steiermark gekommen und mittlerweile hier beheimatet sind, deren Asylansuchen in jüngster Zeit negativ beurteilt wurden und die jeden Moment damit rechnen müssen, kurzfristig abgeschoben zu werden, sowie UnterstützerInnen berichteten. Ein Mitschnitt dieser Veranstaltung ist am Dienstag, den 5. August, um 20.00 Uhr auf ORANGE 94.0 zu hören. Sie kann aber auch hier downgeloadet und angehört werden:
http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=10316
Die Petition kann an dieser Adresse unterstützt werden:
http://v2.helsinki.at/petition/
Der Inhalt der Petition:
Okezie Agba-Okeke ist Asylwerber aus Nigeria und arbeitet seit mehreren Jahren ehrenamtlich bei Radio Helsinki 92.6, dem Freien Radio in Graz. Er ist Redakteur der Sendung „African Time“, die ein wichtiges Mittel der Verständigung und Information für die African Community und für alle an einem interkulturellen Dialog interessierten Menschen in Graz darstellt.
Okezie ist auch Redakteur der interkulturellen Redaktion von „Radiodialoge – Stimmen der Vielfalt“. Diese vom Verband der Freien Radios Österreichs initiierte Sendereihe wird finanziell durch Mittel der Europäischen Union und des Bundesministeriums für Kunst und Kultur kofinanziert.
Aber welchen Sinn hat es, sich um interkulturellen Dialog zu bemühen, wenn jene Personen, mit denen der Dialog zu führen wäre, von heute auf morgen des Landes verwiesen werden?
Okezie, der mit einer Österreicherin verheiratet ist, hat nach jahrelangen Verfahren negative Asylbescheide erhalten und ist akut von Abschiebung bedroht. Er hat Bescheide erhalten, in denen er aufgefordert wird, das Land zu verlassen.
Wir, die Unterzeichnenden, fordern ein humanitäres Bleiberecht für Okezie Agba-Okeke!
Wir fordern den Landeshauptmann der Steiermark, Herrn Voves, auf, beim Innenministerium einen Antrag auf humanitäres Bleiberecht für Okezie Agba-Okeke zu beantragen!
Wir fordern die Innenministerin, Frau Vekter, auf, Okezie Agba-Okeke ein humanitäres Bleiberecht zu gewähren!