In Oberwart wurde die Installation „PFLÖCKE / Korridor“ in der Nacht auf den 15. Juni erneut zerstört. Das meldet das Offene Haus Oberwart. Die landschaftsdramaturgische Installation von Peter Wagner Installation thematisiert das 70 Jahre alte „Anschlussdenkmal“ in Oberschützen, das in den letzten Jahrzehnten mehrmals als Aufmarschplatz von Rechtsradikalen diente. (siehe
dazu http://www.peterwagner.at/html/aktuell.htm und www.oho.at/zone38)
Die Installation, die davor bereits drei mal zerstört worden war, war erst am 6.
Juni zum vierten Mal neu aufgebaut worden.
„Sehen wir jetzt einmal von jenen Leuten ab, denen die Pflöcke ein derartiges
Anliegen sind, dass sie ihnen die Erde, in die sie geschlagen wurden, nicht
gönnen“, sagt Peter Wagner, „dann sind da noch die Leute, die man früher als die
Mitläufer bezeichnet hätte, und deren Rolle man auch nicht unterschätzen sollte.
Die Postings speziell auf der ORF-Website Burgenland sind, wann immer ein
Bericht über die Installation auftaucht, erschreckend. Man mag das als das
übliche Auskotzen von Menschen verstehen, die unter dem Deckmantel der
Anonymität sich für ein persönliches Defizit schadlos zu halten versuchen, und
eigentlich tun sie mir ja leid. Erschreckend ist eher das mangelnde
Geschichtsbewusstsein und die völlige Ignoranz gegenüber dem, was Krieg und
Konzentrationslager tatsächlich bedeutet haben und bedeuten, bis zum heutigen
Tag – wärs anders, könnten die Pflöcke längst unter dem Gras, das über sie
wächst, verschwinden. So aber scheint es mir, als ließen gerade die Zerstörer
der Installation die Pflöcke immer wieder auf Neue erstehen. Paradoxerweise sind
gerade /sie/ es, die die Pflöcke einschlagen, indem sie sie ausreißen.
Ich kann schon aus diesem Grund mit den Pflöcken nicht weg von der Straße, Sie
verstehen, was ich meine. Und es gibt ja auch die anderen Menschen, denen sie
umso wichtiger sind. Täglich bekomme ich, mittlerweile weiter über das
Burgenland und Österreich hinaus, Mails von Leuten, die mich bitten, vor diesem
Ungeist bloß nicht zu kapitulieren.“