Jul 082018
 

Willkommen bei der vermutlich letzten WiderstandsChronologie vor der Sommerpause.

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In Schwechat protestierten am 28. Juni rund 100 Personen gegen die Abschiebung eines aus Afghanistan geflüchteten Menschen, der in den Räumen der Schwechater Pfarre gewohnt hatte. Wegen starken Regens fand die Kundgebung in der Kirche statt.

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Zigtausende Menschen demonstrierten am 30. Juni in Wien gegen den 12-Stunden-Arbeitstag und die 60-Stunden-Arbeitswoche.
Die Arbeitszeitverlängerung wurde am 5. Juli im Nationalrat mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und NEOS beschlossen. Die neuen Regelungen sollen bereits im September in Kraft treten. Mit weiterem Widerstand ist zu rechnen.

Zur Frage der Anzahl der Teilnehmer*innen an der Großdemonstration:

Da sich die Demo vor meiner Zählstelle bereits an der Ecke Mariahilfer Straße/Neubaugasse aufgespalten hat (die eigentliche Route führte weiter über die Neubaugasse, viele gingen gerade die Mariahilfer Straße weiter), kann ich keine exakten Zählergebnisse liefern.
Beim Volkstheater zählte ich zirka 20.000 Menschen, danach auf Ringstraße und Mariahilfer Straße noch rund 10.000 weitere, die die andere Route gingen. Da ich nicht abschätzen konnte, wie viele Menschen bereits die Mariahilfer-Straßen-Route gingen, während ich noch beim Volkstheater zählte, ließ ich mich zu einer Schätzung von 50.000 Menschen hinreißen.
Mit Hilfe eines von Georg Schütz zur Verfügung gestellten Videos vom Demonstrationszug vor der Neubaugasse konnte ich nachzählen.
Am Bild waren rund 20.000 Menschen zu sehen. Durch gelegentliche Schwenks zur Seite war erkennbar, dass viele Menschen auch links am Kameraausschnitt vorbeizogen, und das bisweilen schneller als der Hauptstrom der Demonstrant*innen. Aus diesen Kameraschwenks ließ sich hochrechnen, dass 10.000–20.000 Menschen nicht im Bild waren.
Daraus ergibt sich, dass bis zu 40.000 Menschen am Beginn der Demonstration beteiligt waren. Wie viele direkt zur Abschlusskundgebung auf den Heldenplatz gekommen sind, lässt sich aus all diesen Quellen freilich nicht eruieren.
Der ÖGB spricht von mehr als 100.000 Demonstrant*innen, die Polizei soll anfänglich rund 35.000 Personen angegeben haben (was sich weitgehend mit der Videoauswertung deckt), soll sich danach laut Aussagen von Willi Mernyi auf der Bühne der Abschlusskundgebung auf 80.000 raufverhandeln haben lassen (ich nehme an, unter Berücksichtigung jener, die direkt zum Heldenplatz gekommen sind).

Bereits vor der Großdemonstration gab es kleinere Aktionen und Flashmobs gegen 12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Woche. Am Tag der Abstimmung im Nationalrat gab es Proteste vor dem Parlamentsquartier am Josefsplatz. In zahlreichen Betrieben wurden Betriebsversammlungen abgehalten. Wegen Betriebsversammlungen von Eisenbahner*innen kam es am 2. Juli im Frühverkehr zu vielen Zugsausfällen und Verspätungen.

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Rund 80 Radfahrer*innen beteiligten sich am 2. Juli an einem Flashmob auf der Margaretenstraße gegen den § 68 Absatz 3a der Straßenverkehrsordnung, wonach sich Radler*innen einer nicht durch Arm- oder Lichtzeichen geregelten „Radfahrerüberfahrt“ nur mit höchstens 10 km/h nähern dürfen.
(Einen etwas ausführlicheren Beitrag darüber gab es als letzten Beitrag des Nachrichtenmagazins ANDI am 6. Juli 2018 auf Radio Orange zu hören.

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An die 900 Menschen beteiligten sich am 7. Juli an einem Gedenkmarsch für die Opfer des Massakers von Srebrenica, bei dem im Juli 1995 8372 Menschen getötet worden sind.

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Das war die vermutlich letzte WiderstandsChronologie vor einer Sommerpause, die mal bis bis Anfang September geplant ist.
Allfällige Aktualisierungen gibt es wie auch alle bisherigen Ausgaben der WiderstandsChronologie im Internet auf widerstandschronologie.wien zu hören.


https://cba.fro.at/379145

Fäustchen mit Mikrofon

 Posted by on So., 8. Juli 2018 at 17:03