Jul 122008
 

Samstag, 12. Jui, zirka um 14 Uhr verließen nach Personalienaufnahme durch die Polizei die letzten Aktivist_innen das am Freitagabend im Zuge von Freiraum-Aktionstagen besetzte, seit neun Jahren leer stehende, ehemalige Waisenhaus Hohe Warte 1-3.
Nach sechs Besetzungen im Alten AKH, der spektakulären Besetzung in der
Spitalgasse und der Brachmühle war dies nun die neunte Besetzung in Folge.

Samstagvormittag zeichnete sich eine bevorstehende polizeiliche Räumung ab. Die Besetzer_innen wollten daraufhin das Haus verlassen. Da sie die Polizei allerdings nur nach Perlustrierungen rauslassen wollten, sahen sie sich gezwungen, vorerst doch zu bleiben.

Eine minutiöse Chronik und aktuelle Infos finden sich im Freiraum-Ticker:
http://freiraum.at.tt

Weiterlesen: Erklärung der Besetzer_innen – hier klicken:

Hausbesetzung: Menschen brauchen Raum – Die Stadt hat leer stehende Villen

Am Abend des 11.07.2008 haben Aktivistinnen das seit neun Jahren leer stehende ehemalige Waisenhaus, Hohe Warte 1-3, das im Besitz der Stadt Wien steht, besetzt.
Nach sechs Besetzungen im Alten AKH, der spektakulären Besetzung in der
Spitalgasse und der Brachmühle ist dies nun die neunte Besetzung in Folge.
Nach wie vor wird Raum für ein selbstverwaltetes Wohnprojekt mit
Kindern und ein offenes Sozial- und Kulturzentrum gebraucht.

Die Kinderstimmen in den Fluren sind schon lange verhallt, doch jetzt
wollen die Aktivistinnen dem verwaisten Heim neues Leben einhauchen. Statt
der alten Erziehungsanstalt planen sie dort einen kollektiven Raum zu
schaffen, in dem Erwachsene mit Kindern zusammenleben, -lernen und
-spielen können. Ein antiautoritärer und respektvoller Umgang miteinader
soll erprobt werden. Ganz besonders wichtig ist den Besetzerinnen die
leer stehenden Gebäude und Grünflächen (10.000 Quadratmeter) der Bevölkerung zugänglich zu machen.
Dies soll durch verschiedene kostenlose Angebote wie einer offenen
Werkstatt und Bibliothek und einem Kost-Nix-Laden, sowie Theaterräume
passieren.

„Solche wertvolle soziale Projekte sind jedoch nur mietfrei möglich, wenn
nicht die kommerziellen Verwertungsinteressen in den Vordergrund rücken. Wir haben die Ideen, die Stadt den Raum“, erklärt die Besetzerin
Emma G. die Beweggründe für die Besetzung: „Steigende
Lebenserhaltungskosten und Mietpreise sind ein Problem, das alle Menschen
trifft. Dagegen wehren wir uns.“ Die Mieten sind in den letzten 5 Jahren
laut Arbeiterkammer um 20% gestiegen, die Betriebskosten um 31%.

Viele spannende Projekte sind geplant, warten auf ihre Umsetzung und Ihre Unterstützung. Wir laden Sie herzlich ein sich selbst ein Bild von unserer Besetzung zu machen und vorbei zu kommen. Für Buffet (=Volxküche) ist gesorgt.

Die Besetzerinnen

 Posted by on Sa., 12. Juli 2008 at 14:17