Apr 102008
 

Kurznachrichten in der Lokalbeilage:

Etwa 100 Demonstrant_innen fanden sich am Mittwoch vor dem Hauptportal der Universität Wien zu einer Kundgebung gegen deutschnationale Burschenschaften ein, berichtet ein Beitrag auf Indymedia. Gemeinsam mit weiteren Gruppen riefen die Organisator_innen der Autonomen Antifa [AuA] unter dem Motto „the nazis never really went away: Rechten Umtrieben und Strukturen gemeinsam Einhalt gebieten – auf der Uni und überall! Kein Fußbreit Faschisten jeder Couleur!“ die Universitätsleitung dazu auf, konsequenter gegen die im rechtsextremen Milieu agierenden Verbindungsstudenten des Wiener Korporations Rings (WKR) aufzutreten und ihr allwöchentliches Stelldichein zu unterbinden. Ein_e Sprecher_in wies in einem Redebeitrag darauf hin, dass es auch die Pflicht von Studierenden selbst sei, couragiert gegen die geschichtsrevisionistischen und antifeministischen Haltungen der Burschenschaftler aufzutreten. Die Rosa Antifa Wien betonte, darüber hinaus gelte es, den rechten Grundkonsens in Österreichs bürgerlicher „Mitte“ zu durchbrechen und weitergehende Kritik zu üben. Neben Musik und Redebeiträgen, wurde auf Infotafeln über verschiedene antifaschistische Themen und Ereignisse (zB über den Mord an Ernst Kirchweger durch den Burschenschafter Kümel 1965, die Situation russischer Antifaschist_innen, Angriffe auf HomoBiTrans*Paraden uvm.) berichtet sowie mit zahlreichen Flugblättern auf die personellen Überschneidungen von Studentenverbindungen zur österreichischen Neonaziszene aufmerksam gemacht.

Es formierte sich ein Demonstrationszug in den Arkadenhof der Universität als dort am so genannten „Siegfriedskopf“ etwa 25 Korporierte auftraten. Diese hatten sich vermeintlich heimlich durch einen Hintereingang geschlichen und waren nicht nur überrascht, trotzdem mit den üblichen Parolen empfangen zu werden, und darüber hinaus namentlich den Gegendemonstrant_innen vorgestellt zu werden.
Ein_e Sprecher_in der [AuA] nannte die Kundgebung im Anschluss „überaus erfolgreich“, da es gelungen sei, die Aufmerksamkeit der Besucher_innen der Parallelveranstaltung der Österreichischen Hochschüler_innenschaft „Semesterstart@Aula“ zu gewinnen und diese zu informieren. Zudem sei erneut der Universitätsleitung und den Verbindungsstudenten selbst gezeigt worden, dass es eine überaus gut informierte und engagierte Gegenöffentlichkeit zur Tradition des Schweigens über rechte Gesinnungen und Zusammenhänge gebe.

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Nicht zuletzt weil die zu rechtsextremen Gruppen zumindest keine Berührungsschwierigkeiten aufweisende Bürger_inneninitiative Dammstraße zu ihrem Thema der Ablehnung der von ihnen fälschlich als Moschee bezeichneten Gebetstätte im 20. Bezirk eine Veranstaltung mit dem Titel „Islam – eine Religion für Österreich?“ am Donnerstagabend durchführt, organisierte auch die SLP
für Samstag, den 12.4. 08 gemeinsam mit anderen antifaschistischen Organisationen eine Veranstaltung unter dem Motto:
„Nicht Moscheen sind das Problem sondern der Rassismus“.
12.4. 08 ab 17.00
in der VHS-Brigittenau, Raffaelgasse 11-13
Um 17.00 Einleitung: „Wer steht hinter der sogenannten Bürgerinitiative
Dammstrasse?“
Im Anschluss Diskussion mit
Claus Ludwig – antifaschistischer Gemeinderat in Köln
Sonja Grusch, SLP-Bundessprecherin und Betroffene

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Ein Termin zum Vormerken:
Die EUROMAYDAY-PARADE 008 findet wie immer am 1. Mai statt. Treffpunkt ist um 14 Uhr beim Marcus-Omofuma-Denkmal. Bekanntlich ist der 1. Mai der Jahrestag des Todes von Markus Omofuma während polizeilicher Behandlung während seiner Abschiebung.

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intergalaktische Ausgabe:
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21923

 Posted by on Do., 10. April 2008 at 20:47