Am 11. und 12. April 2008 finden weltweit dezentrale Freiraumaktionstage statt. Ziel dieser Aktionstage ist es, die politischen Bewegung für freie und autonome Räume und besetzte Häuser sichtbarer zu machen.
In Wien startete um 15 Uhr eine Demonstration für Freiräume mit anschließender Wagenplatzparty in der Stadt. Bekanntlich ist der Wagenplatz Wien, die bisher einzige Wagenburg Österreichs, mit einem Räumungsbefehl bedacht worden und entsprechend gefährdet. http://wagenplatz.at/
Livebericht von Demo.
Morgen Samstag geht es weiter mit einer Bimparty, Treffpunkt 16 Uhr Schottentor.
Und:
ein Workshop für queer-feministische aumgestaltung und -aneignung findet Samstag, 12. April um 18 Uhr im alten AKH, Hof 2 statt.
Denn: Der Kampf für ein besseres und befreites Leben benötige Räume. Dabei ist es für die Veranstaltenden zentral, dass der Kampf um herrschaftskritische Räume für eine anti-autoritäre Praxis mit dem Kampf gegen hetero-normative Strukturen und der Arbeit an sich selbst zusammenfällt. Das bedeute die stetige Dekonstruktion und Hinterfragung der Norm der Heterosexualität und des Systems der Zweigeschlechtlichkeit.
Auch in Innsbruck begann vor kurzem eine Demonstration beim Landesmuseum und in Graz beginnt um 22 Uhr eine Demonstration, am Südtiroler Platz in Graz. Und in Vöcklabruck gibt es Samstag ab 19.30 Kurzfilme in den Lichtspielen Lenzing zum Thema Reclame the Space. Auch Vöcklabruck braucht ein autonomes Haus und das in Attnang müsse wieder her.
Weitere Aktivitäten werden gemeldet aus: Oldenburg (D),
BRISTOL (UK), MANCHESTER (UK), LONDON (UK), READING (UK), NIJMEGEN, ROTTERDAM (The Netherlands) AMSTERDAM (The Netherlands)
UTRECHT (The Netherlands) PRAGUE (Czech rep.)
ROPICE (Czech rep.) – COPENHAGEN (Denmark) MARBURG (Ger)
Oldenburg (D)
FREIBURG
STUTTGART (Ger)
MANNHEIM (Ger)
DRESDEN (Ger)
KARSLRUHE (Ger)
OSLO (Norway)
DIJON (France)
DUBLIN (Ireland)
PORTO (Portugal)
INNSBRUCK (Austria)
GRAZ (Austria)
WELLINGTON (New Zealand)
TAMPERE (Fin)
KAUNAS (Lithuania)
VILNIUS (Lithuania)
ATHENS (Greece)
HERAKLION, Crete (Greece)
THESSALONIKI (Northern Greece)
MINSK (Belarusia)
ROMA (Italy)
MILANO (Italy)
BERGAMO (Italy)
FIRENZE (Italy)
CESENA (Italy)
POZNAN (Poland)
http://april2008.squat.net:8080/wiki/Agenda
Ein Newsticker mit aktuellen Infos über Aktivitäten in Österreich gibt es auf Indymedia:
http://at.indymedia.org/node/9913
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Das josephinische Erlustigungskomitee richtet ab 11. April jeden Freitag
von 16 – 18 Uhr die „Lustig-Listige Mahnwache“ für den Augartenspitz,
dessen Baumbestand und das Pförtnerhäuschen aus, und lädt ein: Kommt zur
barock-bukolisch-musikalisch-informativen Festsetzung an die Ecke
Castellezgasse/Obere Augartenstraße!
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Ausnahmsweise einmal ein Fernsehtipp für ORF2 am Sonntag. Da wird nun doch tatsächlich der Dokumentarfil „Operation Spring“ von Angelika Schuster und
Tristan Sindelgruber ausgestrahlt, über den wir vor drei Jahren ausführlich auf ORANGE 94.0 berichtet haben.
Der Film stellt die mit unhaltbaren Vorwürfen und Methoden geführten Verfahren gegen an die hundert Afrikaner statt. Im Morgengrauen des 27. Mai 1999 hatten 850 Polizisten Wohnungen und Flüchtlingsheime in ganz Österreich gestürmt. Der Codename der Polizeiaktion war „Operation Spring“, es war die größte kriminalpolizeiliche Aktion seit 1945. In den folgenden Jahren entwickelt sich daraus das größte Justizverfahren gegen Afrikaner in Österreich. Fast alle Angeklagten werden verurteilt. Das gesamte Strafausmaß beträgt mehrere hundert Jahre Haft.
Die Kinopremiere von „Operation Spring“ war im September 2005. Der Film lief
hierzulande außerordentlich erfolgreich, in Wien war er 22 Wochen ohne
Unterbrechung im Kino, und löste zudem heftige Diskussionen im Kino, in
Print- und elektronischen Medien aus.
Parlamentarische Anfragen, Aufforderungen an das Justizministerium die
Verfahren neu aufzurollen. Ein offener Brief an die Justizministerin, der
mittels bezahltem Inserat in der Tageszeitung „Die Presse“ erschien,
Diskussionen an Universitäten, in den Kinosälen, etc.
Die verantwortlichen offiziellen Stellen spielten aber allesamt auf Zeit und
dieses Spiel verlief bis zum heutigen Tag für sie erfolgreich.
Justiz- und Innenministerium hüllen sich bis heute weitestgehend in
Schweigen und haben keinerlei ernsthaften Schritte getätigt um den klar
formulierten Kritikpunkten nachzugehen.
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Die Bürger_inneninitiative Dammstraße, die bereits einmal mit rechten Gruppen und Neonazis gegen eine vermeintliche Moschee im 20. Bezirk demonstriert hat, bereitet allem Anschein nach weitere Aktivitäten vor. Nicht zuletzt deswegen veranstaltet die SLP Samstagabend eine Veranstaltung zum Thema „Nicht Moscheen sind das Problem sondern der Rassismus“. Am 12.4. 08 ab 17.00
in der VHS-Brigittenau, Raffaelgasse 11-13. Am Anfang geht es um die Frage „Wer steht hinter der sogenannten Bürgerinitiative Dammstraße?“ Darauf folgt eine Diskussion mit Sonja Grusch von der SLP und Claus Ludwig, einem antifaschistischen Gemeinderat in Köln. Mit ihm sprach Sven Hilberth.