Das „Scheinkind“ David
Ehefrau eines Österreichers soll Aufenthaltsverbot wegen „Scheinehe“ bekommen.
Gegen die Ehefrau eines österreichischen Staatsbürgers soll Aufenthaltsverbot verhängt werden, weil die Behörden meinen, dass es sich bei der Ehe um eine Scheinehe handele. So weit so alltäglich. Die Fremdenpolizei ist der Meinung: „Es besteht zwischen Ihnen und Ihrem Ehegatten niemals ein gemeinsames Familienleben und wurde durchgehend durch Vorspiegelung falscher Tatsachen versucht, ein solches der ha. Behörde vorzutäuschen“.
Was die Familie S. dabei so fassungslos macht, ist dass nicht einmal das gemeinsame Kind David, offenbar ein Scheinkind, als Indiz für Führung einer Ehe im Sinne der Gesetze anerkannt wird, die Willkürmöglichkeiten der Behörden vielmehr mit allerzynischtem Nachdruck ausgespielt werden.
Im Schreiben der Fremdenpolizei wurde der gemeinsame Sohn einfach nicht erwähnt, obwohl er auch während der fünfstündigen Befragung anwesend war.
Wenn derartige Ermittlungen nicht so dramatische Folgen haben könnten, wäre das ganze eigentlich nur lächerlich und ärgerlich, findet Ehe ohne Grenzen. Durch seltsame Erhebungen und haarsträubende Unterstellungen wird versucht eine Familie zu zerstören. Das alles müsse sofort ein Ende haben: „Schluss mit den Schikanen gegen binationale Paare!“ fordert Ehe ohne Grenzen abermals und vehement.
So wie sie dies auch jeden Mittwoch um 17 Uhr vor dem Innenministerium
in der Herrengasse tut.
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Die FrauenMädchenLesben-Demo am 8. März beginnt am kommenden Samstag um 14 Uhr beim Westbahnhof und zieht danach über Mariahilfer Straße und Naschmarkt zur Oper. Ja und weil es gerade einige Gruppen gibt, die es nicht wahrhaben wollen: An der FrauenMädchenLesben-Demo dürfen nur FrauenMädchenLesben teilnehmen. Anschließend gibt es ein Großes Frauenfest in der FZ-Bar.
Doch schon in diesen Tagen gibt es Veranstaltungen zum Frauentag, wie eine Aktionswoche im Frauencafe in der Langegasse 11, die Vorführung des Films „Küchengespräche mit Rebellinnen“ am Mittwoch, 6. März5. März im EKH
In einem Workshop „feministisch.PLAKATiv.öffentlich“ in der HUS Rathausstraße 19 am Donnerstag, soll sich mit feministischen Plakaten, Graffitti und anderen Möglichkeiten für Interventionen im öffentlich Raum beschäftigt werden, mit alten und neuen Plakaten zum Frauentag, Layoutworkshop u.v.a. am Donnerstag, 6. März ab 11 Uhr.
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Der von den Grünen BezirksrätInnen der Leopoldstadt mit 1.100,- Euro dotierte Preis „Frau des Jahres“ geht 2008 an Angela Magenheimer. Selbst vom menschenverachtenden Fremdenrechtspaket betroffen, begründete und koordiniert sie seit Anfang 2006 die „Initiative Ehe ohne Grenzen“. Die Grünen BezirksrätInnen möchten Angela Magenheimer, die in der Öffentlichkeit Stellung für binationale Paare und gegen deren Zwangsillegalisierung bezieht, Anerkennung zollen und danken. Die Grüne Integrationssprecherin Alev Korun hält die Laudatio.
Angela Magenheimer, Kindergartenpädagogin, Künstlerin und Malerin ist seit 2005 mit Patrick verheiratet und stand damals kurz vor ihrem Abschluss zur Mal- und Gestaltungstherapeutin, als sie plötzlich – weil sie sich verliebt hatte – mit
Niederlassungsgesetzen, Erlässen, Anträgen und Berufungen konfrontiert wurde. Mit 1.1.2006 trat ein Fremdenrecht in Kraft, dass für viele binationale Paare Trennung, Schubhaft, Abschiebung bedeutete und Familien auseinanderriss. Mit anderen Paaren gründete sie die „Initiative Ehe ohne Grenzen“, koordinierte und organisierte u.a. schon über 100 Protestkundgebungen vor dem Innenministerium und kämpft um die konsequente Anerkennung und rechtliche Gleichstellung der binationalen mit österreichischen Paaren, als auch um die Wahrung der Menschenrechte in Österreich. Angela, wir danken Dir dafür!
Ein Fest für Angela Magenheimer: mit Stadträtin und Frauensprecherin Monika Vana, GRin Heidi Cammerlander, GRin Alev Korun, BRin Uschi Lichtenegger. Die Grünen MigrantInnen Wien unterstützen das Fest.
Samstag, 8. März 2008, 19 Uhr, 1020 Wien, Architekturgalerie OFROOM, Taborstraße 18