Jan 252008
 

Heute Abend ist es nun soweit. Trotz aller Proteste findet der Ball deutschnationaler und rechtsextremer Burschenschafter im Wiener Korporationsring in der Hofburg statt. Seit 17 Uhr wird das größte gesellschaftliche Ereignisse der akademisch-rechtsextremen Szene im deutschsprachigen Raum durch großräumige Absperrungen polizeilich geschützt.

Aufgrund § 36 Abs. 1 des SPG, BGBl. Nr. 566/1991, wird verordnet:

§ 1. Aufgrund zu befürchtender Ausschreitungen anläßlich des Balles des Wiener Korperations Ringes in der Hofburg am 25.01.2008 ist anzunehmen, dass eine allgemeine Gefahr für Leben oder Gesundheit meh­rerer Menschen und für Eigentum im großen Ausmaß in dem aus beiliegenden Ausschnitt aus dem Bezirksplan für den 1. Wiener Gemeindebezirk in roter Farbe gekennzeichneten und auch zum Teil mit Tretgittern gesicherten Bereich entstehen wird. Dieser Plan ist Bestandteil dieser Verordnung. Der im Plan ge­kennzeichnete Bereich wird in folgenden genau bezeichnet:

Gebäudefront Hofburg Ecke Leopoldinischer Trakt/Ballhausplatz entlang bis Inneres Burgtor

Inneres Burgtor

Gebäudefront Alte Hofburg-Neue Hofburg- Österreichisches Museum für Völkerkunde

gedachte Verlängerung bis Einfriedung Burgring

Einfriedung Burgring bis äußeres Burgtor

Äußeres Burgtor

Einfriedung Burgring bis Eingang Heldenplatz – Böhmstraße

Einfriedung Volksgarten bis Ecke Volksgartennische

gedachte Verbindung Ecke Volksgartennische – Gebäudeecke Hofburg/Leopoldinischer Trakt

§ 2. Das Betreten des im § 1 bezeichneten Ortes ohne Berechtigung und der Auf­enthalt in ihm wird daher am 25.01.2008 ab 17.00 Uhr ver­bo­ten.

§ 3. Berechtigt im Sinne des § 2 sind die Organe des öffentlichen Sicher­heitsdienstes, Angehörige des Rettungsdienstes, der Feuerwehr und des öster­reichischen Bundesheeres, andere Bedienstete des Magistrates der Stadt Wien, Anrainer, Personen, die mit dem Ball entweder als Gäste oder sonst in direktem oder indirektem Zusammenhang stehen, sowie akkreditierte Medienvertreter.

§ 4. Die Nichtbefolgung des Verbotes nach § 1 stellt eine Verwaltungsübertre­tung nach § 84 Abs. 1, Zif. 1 SPG dar und wird mit Geldstrafe bis zu € 360,- im Falle ihrer Uneinbringlichkeit mit Freiheitsstrafe bis zu 2 Wochen, bestraft.

§ 5. Diese Verordnung tritt am 25.01.2008 um 17.00 Uhr in Kraft.

Der Polizeipräsident

Dr. Pürstl e.h.

Im Museumsquartier beginnt um 19 Uhr wie bereits angekündigt die gegen den rechtsextremen Ball gerichtete Veranstaltung DekaDance. Neben Informationen gibt es Musik und alkoholfreie Getränke. ab 19 Uhr, nicht unbedingt pünktlich, in der Ovalhalle quartier21, Museumsquartier, also relativ nahe dem Burschenschafterball.
ORANGE 94.0 berichtet vom Protest gegen die staatlich geschützte Rechtsextremistenveranstaltung gegen Ende der Sendung Trotz Allem und in der Nacht je nach Erfordernis. Eine Zusammenfassung ist ab Mitternacht zu hören. Auf ORANGE 94.0.

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Wie ebenfalls bereits angekündigt gibt es Katzenmusik statt Jammerbarden anlässlich eines nationalen Liederabends mit dem NPD-Barden Jörg Hähnel in der schon erwähnten Burschenschaft Olympia am Samstag 26. Jänner, ab 19 Uhr, diesmal pünktlich. Treffpunkt bei der U6-Station Gumpendorfer Straße. Jeder Topf, der scheppert, jede Pfeife, die trillert, jede Tröte und Trommel – kurz alles was Krach macht – sei willkommen, so die antifa kitten brigade, die den deutschnationalen, sexistischen, homophoben und antisemitischen Burschenschaftern ein Ständchen spielen möchte, bis ihnen die Ohren klingeln! So heißt es in einem Aufruf der antifa kitten brigade, die auch um entsprechende Kätzchenkleidung bittet.

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Während in Davos das Weltwirtschaftsforum tagt, organisieren globalisierungskritische Organisationen und Bewegungen heuer am 26. Jänner weltweit Veranstaltungen, Aktionen oder Feste, die auf Alternativen zum neoliberalen Konzept hinweisen sollen. In Wien werden die Events vorwiegend informativen Charakter haben.

Am
Samstag, 26. Jänner
gibt es

10.00 – 16.00: Straßenaktionen in der Mariahilfer Straße
Infostände an der Kreuzung Neubaugasse/Amerlinggasse mit der Mariahilfer Straße, Straßenaktionen.
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17.00 – 24.00: KARNEVAL der SOLIDARITÄT
1040, Theresianumgasse 16-18, Großer Saal der Arbeiterkammer

http://dieanderezeitung.at/index.php?option=com_content&task=view&id=1629&Itemid=59
http://www.wsf2008.net/de/node/3172

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Zum Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Jänner 2008 findet am Sonntag ab 16:00 Uhr findet beim Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Shoa am Judenplatz eine Kundgebung statt, mit
Mag. Raimund Fastenbauer (Generalsekretär IKW Wien), Dr. Wolfgang Neugebauer (ehem. Leiter Dokumentationsarchivs d. ö.Widerstands, angefragt), Marlies Wilhelm (Vorsitz der ÖH – Uni Wien).
Die Kundgebung wurde 2005 von der Go Dogma anlässlich des 60. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz ins Leben gerufen. Sie war der einzige öffentliche Gedenkakt in Österreich zu diesem für die Beendigung des größten Verbrechens der Menschheit symbolischen Datum, das 2005 von der UNO zum Weltgedenktag erklärt wurde.
Im Anschluss an die Kundgebung ladet die Go Dogma zum Filmabend:
Sein oder Nichtsein (Regie: Ernst Lubitsch,1942)
18:00 Uhr, Unter der Brücke, Wipplingerstraße 23, 1010 Wien

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Mantelausgabe: http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=20822

 Posted by on Fr., 25. Januar 2008 at 20:32