Schlagzeilen:
- Getrieben von Unzufriedenheit mit kommerziellem Journalismus und beseelt vom Wunsch, es besser zu machen, trafen drei Tage lang jugendliche MedienmacherInnen und Medieninteressierte zusammen und diskutierten die Wiederbelebung oder besser: Entwicklung einer neuen Medienethik. Unter anderem wurde ein 10-Punkte-Katalog als Richtlinie für eigene Medienproduktionen erarbeitet.
- Rund 400 Nazis versuchten am 10. November durch das Jüdische Viertel in Prag zu marschieren. Zahlreiche Menschen mit aufgenähten gelben Davidsternen stellten sich ihnen entgegen. Die Polizei verhinderte letztlich den Naziumzug, griff aber auch GegendemonstrantInnen an.
- Das Frauencafe in der Lange Gasse droht, geschlossen zu werden. Sollte die Weiterführung des Cafés bis Mitte/Ende November durch eine Neuübernahme bzw. Vereinsumbildung nicht gewährleistet werden, droht die Schließung bereits im Dezember.
- Die Debatte um Asylverfahren und Abschiebepraxis hat eine breite Diskussion über das humanitäre Bleiberecht in Österreich ausgelöst ohne Wirkung zu zeigen. Die bestehenden AusländerInnengesetze illegalisieren Menschen und treiben sie in die Armut. Nicht zuletzt deshalb wird von über 30 Initiativen zu einer antirassistischen und antifaschistischen Demonstration aufgerufen, die am Samstag um 14 Uhr am Schottentor beginnen wird.
- Am Abend davor gibt es unter dem Motto destroy all borders – ein SOLIFEST für die Dessi am Freitag, 16.11.2007 in der I:DA Zwölfergasse 9
Details:
Rund 400 Nazis versuchten am 10. November durch das Jüdische Viertel in Prag zu marschieren, laut ihnen seie es an der Zeit,dass Menschen Jüdischen Glaubens wieder „Schwarz-Weiß-Rote“ Flaggen. Mehr als 1500 Polizisten versuchten mit diesem enormen Aufgebot den Aumarsch der Tschechischen (und Deutschen) Nazis durchzusetzen. De.indymedia fasst zusammen:
Zuvor war der Aufmarsch von der Stadtverwaltung untersagt worden, dennoch kippten die Gerichte das Verbot – von Antifaschistischer Seite wurde auf www.blokada.antifa.cz mehrsprachig zu den Gegenaktivitäten mobilisiert, nach 1938 – und 2003 – sollte es keinen weiteren Aufmarschversuch in Prag geben. Auch aus Deutschland waren Nazis nach Prag unterwegs, rund drei deutsche Busse sollen von der Polizei gestoppt worden sein. Als Zeichen der Solidarität mit den Menschen im jüdischen Viertel trugen Zahlreiche Menschen in Prag Gelbe Sterne auf der Kleidung, mit denen die deutschen Faschisten vor rund 60 Jahren Juden als solche kennzeichneten.
Insgesamt gab es mehr als 30 Festnahmen, bei den meisten soll es sich um Nazis handeln, es kam zu Zusammenstössen zwischen Polizei und Nazis, sowie Polizisten und Gegendemonstranten, die Polizei setzte Sound-Bomben ein und errichtete Zäune um Zusammenstösse zu verhindern, diese Strategie ging nicht auf. Bei den festgenommenen Nazis wurden unter anderem Gaspistolen und Äxte sichergestellt, zumindest Formal wollten sie „gegen den Irak Krieg“ demonstrieren.
Insgesamt waren laut der Polizei 1000 – laut den OrganisatorInnen mehr als 2000 GegendemonstrantInnen unterwegs. Nachdem der Naziaufmarsch gestoppt wurde splitteten sich die (laut Polizei 300-400) Nazis in Gruppen von jeweils etwa 30-40 Menschen auf und lieferten sich Ausseinandersetzungen mit autonomen Antifaschisten, es kam zu Verletzten und Transporten in Krankenhäuser.
http://de.indymedia.org/2007/11/199008.shtml
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Das Frauencafe in der Lange Gasse droht, geschlossen zu werden. Die Existenz des Cafés basierte seit jeher größtenteils auf dem ideelen, ehrenamtlichen und kreativen Engagement der Betreiberinnen & Gästinnen und der Notwendigkeit, dass „ein Frauencafé“ auch weiterhin existieren soll und muß. Eine solche Situation ist nicht lange auf ehrenamtlicher Basis durchzuhalten. Da im letzten Monat mehrere tragende Mitarbeiterinnen aufgrund beruflicher Veränderungen das Team verlassen mussten, kann das erforderliche Leistungspensum von den wenigen, überbeanspruchten Mitarbeiterinnen zukünftig nicht mehr geleistet werden. Finden sich keine Nachfolgerinnen, wird das Cafe geschlossen. Sollte die Weiterführung des Cafés bis Mitte/Ende November durch eine Neuübernahme bzw. Vereinsumbildung gewährleistet werden, kann der Mietvertrag übergangslos weiter geführt werden. Sollte eine Weiterführung jedoch nicht gewährleistet werden können, würden im Dezember 30 Jahre Cafégeschichte zu Ende gehen.
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Demo gegen Rassismus und Faschismus
Gemeinsamer Aufruf zur Großdemo am 17.11.2007, Treffpunkt 14 h am Schottentor
Die Debatte um Asylverfahren und Abschiebepraxis hat eine breite Diskussion über das humanitäre Bleiberecht in Österreich ausgelöst ohne Wirkung zu zeigen. Die bestehenden AusländerInnengesetze illegalisieren Menschen und treiben sie in die Armut. Nicht zuletzt deshalb wird am 17. November wieder einmal gefordert: Partizipation statt Integration! Nein zur Kriminalisierung von „FluchthelferInnen“! Gegen Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen! Sexismus bekämpfen! Heterosexismus bekämpfen! Patriarchale und rassistische Leitkultur abschaffen! Bleiberecht für alle, immer und überall! Kein Mensch ist illegal! Fluüchtlingshilfeorganisationen, Feministische Gruppen, Jugend- und Studierendenorganisationen, autonome Gruppen, insgesamt 30 Organisationen rufen auf zu einer antirassistischen und antifaschistischen Demonstration am 17. November, die um 14 Uhr am Schottentor beginnen wird.
http://www.oeh.univie.ac.at/politik/grossdemo-171107.html
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Am Abend davor gibt es unter dem Motto destroy all borders – ein SOLIFEST für die Dessi
am Freitag, 16.11.2007 in der I:DA Zwölfergasse 9, 1150 Wien (hinterm Westbahnhof)
18.00: Workshop zu Asyl-und Fremdenrecht
ab 20.30: DJ B*indi (world wide sounds… http://myspace.com/djbindi)
und lekker veg.chilli, cocktails, dessi-kollektion, infos, …
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Getrieben von Unzufriedenheit mit kommerziellem Journalismus und beseelt vom Wunsch, es besser zu machen, trafen drei Tage lang jugendliche MedienmacherInnen und Medieninteressierte zusammen und entwickelten einen neuen Codex.
Von schlecht recherchierten Beiträgen bis zu rassistischen Untergriffen ist alles in österreichischen Medien zu finden. Die Würde des Menschen wird all zu oft mit den Füßen getreten, die Themen viel zu sehr an das öffentliche Interesse angepasst. Der so hochgehaltene journalistische Kodex scheint verschwunden zwischen Marktanteil, Anzeigenmarkt, Politik und der Macht der Herausgeber. Deshalb und vor allem um zu zeigen, dass es auch anders geht, veranstalten das Medienzentrum Wien, Okto, Radio Orange und die Jugendpresse Österreich das CodeX Wochenende, um gemeinsam mit jungen Menschen zu zeigen, dass es auch anders geht.
Nach arbeitsamen Tagen der Analyse von Beispielen, vielen Gedanken und Diskussionen einigten sich die Beteiligten auf „10 Gebote“.
Nachzulesen auf http://codex.o94.at/
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Rund 100 Anhänger der rechts-konservativen Union Südtirol trafen sich einem Bericht auf Indymedia zufolge am Sonntag am Brennerpass um gegen die Abtrennung Südtirols von Österreich zu demonstrieren. Unterstützung aus Österreich, bekamen sie von einer Gruppe von ca.30 Personen, vorwiegend aus Nord-und Osttirol, unter ihnen ein FPÖ-Gemeinderat, drei Funktionäre der rechtsextremen NVP. Den Platz in der ersten Reihe, beanspruchten die deutschnationalen Burschenschafter der Verbindungen Brixia und Suevia. Thema waren die angebliche Unterdrückung der deutschsprachigen Volksgruppe durch die italienische Regierung und die Forderung der Wiedervereinigung mit Österreich.
http://at.indymedia.org/de/node/7781