Zu einem Aktionstag gegen die Abschaffung des Bachelorstudiums „Internationale Entwicklung“ und für einen ausfinanzierten Studiengang rief für 15. Dezember die Basisgruppe IE auf.
An einer Demonstration vom Hörsaalzentrum im Unicampus über die Uni Wien zum Bildungsministerium und wieder zur Uni Wien nahmen 500–600 Personen, vorwiegend Studierende, teil.
Nach Beendigung der Versammlung beim Haupteingang, wurde aufgerufen, die zahlreichen mitgeführte Luftballons in der Aula steigen zu lassen. Obwohl bis auf eine Tür alle Zugänge zur Uni vorsorglich von Securitys verschlossen oder bewacht wurden, wurde für dieses nette Ereignis der Zugang gewährt. Nachdem die mit Gas gefüllten Ballons zur Auladecke aufgestiegen waren, wollten die Protestierenden die Uni aber nicht wieder verlassen, sondern zogen zum Rektorat. Dort forderten sie klopfend, pfeifend und rufend den Rektor auf, herauszukommen. Der allerdings dürfte sich bereits zur geplanten Weihnachtsfeier des Rektorats in den neben dem Rektorat liegenden Festsälen aufgemacht haben. Das bekamen auch die Protestierenden mit, und belagerten daraufhin erst einen, dann beide Zugänge zu den Festsälen. Während die meisten Protestierenden die Teilnehmer_innen der Weinachtsfeier nicht aufhalten, sondern die Blockade duchqueren ließen, riegelten die Securitys zeitweise die Festsaalzugänge ab, und verhinderten so den zeitgerechten Beginn der Feier, nur um zu vermeiden, dass auch Demonstrant_innen reinkommen. Erst als sich die Blockaden bereits weitgehend aufgelöst hatten, wurden Festbesucher_innen von den Securitys wieder durchgewunken. Das Catering konnte allerdings trotzdem nur mit Gewalt durch die zu blockieren trachtenden Studierenden durchgeboxt werden.
Als alles vorbei war, kam dann auch noch offenbar von der Unileitung gerufene Polizei hinzu, die mangels Zubeamtshandelnder rasch wieder abzog.
Im Hörsaal C1 am Unicampus fand dann noch eine über die Nacht dauernde Besprechung statt. Einem Bericht auf Indymedia zufolge soll der Vizerektor in den späteren Abendstunden angeordnet haben, den weiteren Zutritt von Studierenden in den Hörsaal zu unterbinden.
Anlass für die Proteste der IE-Studierenden war, dass nachdem bereits das Versprechen der Einführung eines vollwertigen Masterstudiums der Internationalen Entwicklung gebrochen worden war, nun auch das Bachelor-Studium abgeschafft werden soll, und auf einen Master nur aufbauend auf einen Bachelor in einem anderen Fach hinstudiert werden kann. Die Studierenden fürchten, dass so die Existenz der gesamten Internationalen Entwicklung bedroht ist.
O-Ton-Teil aus dem Radio-Orange-Beitrag:
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