Nicht vor dem Haus sondern darin protestierten heute am Nachmittag die BewohnerInnen jenes AsylwerberInnenheims in der Gänsbachergasse 3, deren Wohnräume ab kommenden Montag überfallsartig geräumt werden. Bis 9. November muss die Ausquartierung abgeschlossen sein. Die Benachrichtigung der BewohnerInnen erfolgte nicht einmal eine Woche vorher. VertreterInnen des Fonds Soziales Wien und des Roten Kreuzes, die den BewohnerInnen heute darstellen wollten, wie gut es ist, dass sie alle ohne Vorwarnung aus ihrer langsam gewohnten Umgebung weg- und von jenen BetreuerInnen, zu denen sie langsam Vertrauen aufbauen konnten fortgerissen werden um auf andere Heime mit zu wenig Platz aufgeteilt zu werden, wurden von aufgebrachten BewohnerInnen regelrecht wenn auch friedlich belagert.
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Mit der Räumung des AsylwerberInnenheims folgt der Fonds Soziales Wien auch einem Wunsch der FPÖ, die heute am Viktor-Adler-Markt zu einer Großkundgebung lud. Diese ist noch im Gange. Auch Protestaktionen finden statt. Mehr wissen wir derzeit leider nicht.
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Von rechtsextemen und faschistischen Hetzern werden Moslems und Muslima zum Feindbild Nr.1 aufgebaut. Tatsächlich sind aber nicht moslemische MitbürgerInnen das Problem, sondern RassistInnen und Nazis, meint die SLP und veranstaltet dazu heute abend eine Diskussionsveranstaltung mit dem Brigittenauer Bezirksvorsteher Stv. Hannes Derfler Donnerstag, 25.10.’07 19:30, „Piwnica“, Wien 20.; Jägerstraße 38
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Mit der Ankündigung einer neuen Donnerstagsdemo überraschte unlängst Kurt Wendt. Diese soll am 25. Oktober um 19 Uhr traditionell am Ballhausplatz beginnen und eine Plattform bieten, lautstarke Kritik an der Regierung zu artikulieren. Anlass sind die breite Empörung über die herrschenden Aufenthalts- und Asylgesetze. Aufrufe haben sich von Berichten just in kommerziellen Medien bislang aber in bescheidenen Grenzen gehalten.
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Um allen, die an der Nationalhudelei am Heldenplatz mitmachen, morgen Freitag die Feierlaune gebührend zu vermiesen finden am 26.Oktober von 9:00 bis 17:00 antinationale Aktionen am Maria-Theresien-Platz statt.
Geben wird’s neben einem Infostand ein Clown-Army-Camp sowie eine von der Roten Armee wiederbesetzte Zone. Ab 9:00 Uhr, am Maria-Theresien-Platz (zwischen den Museen). Auch AntimilitaristInnen haben Protestaktionen am Heldenplatz ab 10 Uhr angekündigt.
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“Nie wieder Gleichschritt” heißt es bei einer Gedenkveranstaltung für Deserteure, Kriegsdienstverweigerer, Selbstverstümmler und andere Opfer der NS-Militärjustiz am 26. Oktober um 11 Uhr am Gedenkstein an die ehemalige Hinrichtungsstätte Militärschießplatz Kagran im Donaupark.
Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Erschießungskommandos.
Etwa 50.000 Todesurteile wurden von Gerichten der Deutschen Wehrmacht gefällt, darunter rund 35.000 gegen Wehrmachtsangehörige. Etwa 15.000 Todesurteile wurden an Deserteuren volltreckt.
Die letzten überlebenden Opfer der NS-Militärjustiz treffen sich zum Gedenken an jene ungehorsamen Soldaten und Zivilisten, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.
Freitag, 26.10.2007, 11.00 Uhr
Gedenkstein im Donaupark, Wien 22
(erreichbar: von der U1-Station “Alte Donau” ca 300 Meter auf der Arbeiterstrandbadstr. Richtung Westen (=Richtung Donauturm) bis zum östlichen Eingang des Donauparks (Chinarestaurant auf der linken Straßenseite – dort in den Park rein, am Kinderspielplatz vorbei, schon ist Mensch beim Gedenkstein)
http://www.gajwien.at/GAJ-Aktuell.htm