Zwischen 1000 und 2000 Personen folgten Dienstagabend einem vor allen von den Wiener Grünen verbreiteten Aufruf zu einer Mahnwache vor dem Parlament, um einen weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft zu fordern (Nochrichten.net-Zählung der dicht gedrängten Menge um ca 19.15 Uhr). Bereits am Montag hatten sich gleichzeitig mit tausenden Menschen in Deutschland in Salzburg rund Hundert zu einer Mahnwache zusammengefunden. Vor der die Internationale Atomenergiebehörde IAEA beherbergenden Wiener Uno-City hatten sich am Montagabend hingegen nur ca. dreißig Atomkraftgegner_innen eingefunden. Das Volksbegehren für einen Austritt aus Euratom hat vor wenigen Tagen nicht einmal mehr die für eine parlamentarische Behandlung erorderliche Mindestzahl an Menschen in ein Eintragungslokal gelockt.
Keinen Grund für Beschwichtigungen sieht Wolfgang Rehm vom Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften der BOKU im Gespräch mit Radio Orange 94,0. Die Informationslage über die Probleme in den japanischen Atomkraftwerken sei dürftig, seit Samstag werde nicht mehr genau bekannt, was passiert. Die Gefahr einer Katastrophe größten Ausmaßes sei alles andere als gebannt. Und ähnliche Unfälle können in anderen Atomanlagen, die zumeist nicht in mit Japan vergleichbarer Weise gegen Erdbeben gewappnet sind, zum Beispiel in Europa, grundsätzlich auch jederzeit passieren.