Mrz 262010
 

Zwischen 6000 und 8000 Personen (Nochrichten.net-Zählung) kamen am 25. März zum „Lichtertanz gegen Rosenkranz“ auf den Ballhausplatz, um anlässlich der Kandidatur der rechtsextremen Barbara Rosenkranz bei der Bundespräsident_innenwahl ein Zeichen zu setzen, dass „es keinen Platz für Rassismus und Rechtsextremismus geben darf – weder in der Gesellschaft, noch in der Hofburg“ (lichtertanz.at).

Das Bühnenprogramm war von einem Drang zu großen Namen geprägt: Moderiert wurde von Dieter Chmelar und Alfons Haider, in den Musikblöcken traten Christoph und Lolo, Dreieck und Günther Mokesch, Gigs Buchinger und Peter Wolf auf, später unterhielten die Kabarettist_innen Florian Scheuber und Susanne Pöchhacker als Barbara Rosenkranz. Bei den Redner_innen mischten sich auch weniger prominente dafür kompetente Personen unter die Prominenz: die Organisator_innen Robert Slovacek, Romy und Maria, IKG-Präsident Ariel Muzicant, Österreich-Herausgeberin Uschi Fellner, Rechtsanwalt und Rosenkranz-Kläger Georg Zanger, Wehrmachtsdeserteur Richard Wadani, die Autor_innen Gerhard Ruiss und Doron Rabinovici, die Medienreferentin der Islamischen Klaubensgemeinschaft Carla Amina Baghajati, Wolfgang Moitzi (SJ), Eva Maltschnig (ÖH), Kojoe Taylor (Grüne) u.a. (Angaben laut Programm).

Für Ärger sorgte der Abschluss mit Peter Wolfs Darbietung der Bundeshymne. Dies sei unter den Organisator_innen nicht nur nicht abgesprochen gewesen, sondern in der Ablaufplanung von einigen auch dezidiert abgelehnt worden, da nationalistische Symbole in einer antifaschistischen Kundgebung nichts verloren haben, versicherte ein empörter Mitveranstalter.

Höhepunkt des Abends war der „Lichtertanz“. Nachdem um 21 Uhr die ausgegebenen Fackeln entzündet wurden, schwangen die Anwesenden die Flammen zu Rhythmen von Samba%attac.

Für einen Feuerwehreinsatz sorgten einige beim Verlassen des Ballhausplatzes entlang des Volksgartenzaunes hinterlassene Fackeln. Obwohl die Fackelreste von Kundgebungsteilnehmer_innen auf Betreiben der Polizei ausgeblasen wurden, ließ es sich die Besatzung eines Löschfahrzeuges nicht nehmen, nochmal kräftig mit einem Schlauch über den Zaun zu spritzen.

 Posted by on Fr., 26. März 2010 at 03:43