Am Platz der Opfer der Deportation gedachten am 9. November 200 Personen des Novemberpogroms 1938. Der Aspangbahnhof war jener Bahnhof, von dem in den Jahren 1939 bis 1942 die Deportationszüge ausgingen, die tehntausende Jüd_innen in den Tod führten.
Der von Reichspropagandaminister Goebbels als „spontane Vergeltungsmaßnahme“ ausgerufene Pogrom dauerte in Wien nicht nur eine Nacht, sondern mehrere Tage. Der mittlerweile ebenfalls jedes Jahr stattfindende antifaschistische Rundgang an einem der Tage nach dem 9. November führte heuer durch Favoriten. Dieser Bezirk beherbergte bis 1938 eine lebendige jüdische Gemeinde, an die heute fast nichts mehr erinnert. An ausgewählten Stationen sollte dies mit Ansprachen, Informationen und an die Häuserfassaden geklebte Gedenkplakaten geändert werden:
- Favoritenstraße 106: Krankenunterstützungs- und Bethausverein Ansche Emes – Männer der Wahrheit
- Humboldtgasse/Humboldtplatz: Humboldt-Synagoge, Jüdischer Frauenwohltätigkeitsverein für den 10. Bezirk, Humanitätsverein für den 10. Bezirk
- Uhlandgasse 2: Jüdischer Turnverein Makkabi Wien X
- Gudrunstraße 125: Bund Jüdischer Frontsoldaten
- Pernerstorfergasse 25: Zionistische Ortsgruppe Favoriten-Simmering des Zionistischen Landesverbandes für Österreich + Sparverein Deworah
- Ettenreichgasse 9: Steine der Erinnerung für Janka Löwenstein/Adler und für Risa und Simon Steiner
- Reumannplatz: Denkmal für die Opfer des Faschismus
Am antifaschistischen Rundgang nahmen etwas mehr als 100 Personen teil.
Mehr Informationen: http://raw.at/texte/sonstiges/9nov09.htm