Feb 192009
 

Für März plant die Asfinag die Einreichung ihres Lobauautobahn-Projekts zur Umweltverträglichkeitsprüfung. Nicht nur die Bürger_inneninitiative „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“, die auch aktiv an der wohenlangen Mahnwache gegen diese Transitschneise durch Nationalparkgebiet teilgenommen hat, lehnt das Vorhaben weiter ab. Die Lobau ist UNESCO-Biosphärenreservat, Ramsar Schutz- und Natura-2000-Gebiet, Teil des Nationalparks Donauauen, Naturschutzgebiet und mit ihren Tiefengrundwasservorräten der Trinkwasserspeicher Wiens für Katastrophenzeiten (wie z.B.: nach dem Tschernobyl-Supergau). Durch so ein Naturjuwel eine internationale Transitautobahn, die TEN (Trans European Network) Nr. 25 bauen zu wollen, sei heller Wahnsinn, warnt Jutta Matysek, Sprecherin der BI.

Für die Umweltorganisation Virus ist es gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise unverantwortlich, in derartiger Weise nicht vorhandene Milliarden in den Sand zu setzen. „Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes Sand, denn die Mär vom dichten Untergrund, in dem der Lobautunnel zu liegen kommen würde, hat sich angesichts der Ergebnisse der Baugrunderkundung schon lange als haltlos herausgestellt,“ so Virus. Bekanntlich haben auch von der Asfinag beauftragte Probebohrungen ergeben, dass der Tunnel äußerst kostspielig durch problematischen sandigen Boden gebohrt werden müsse.
Für Virus wäre der Lobautunnel ein Lehrbeispiel wie mit maximalem Mitteleinsatz – und beträchtlichem Schadenspotenzial möglichst wenig Nutzen zu erzielen ist.

Zu den Presseaussendungen von „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“ und „Virus“ im vollständigen Originaltext:

Ttl.: Nationalpark in Gefahr

Uttl: Anlässlich der von der Asfinag angekündigten Einreichung der Lobauautobahn S1 zur UVP im März spricht sich die Bürgerinitiative „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“ vehement gegen die geplante Transitschneise durch den Nationalpark aus.

Die Lobau: UNESCO Biosphärenreservat, Ramsar Schutz- und Natura 2000-Gebiet, Teil des Nationalparks Donauauen, Naturschutzgebiet. Darüber hinaus mit ihren Tiefengrundwasservorräten der Trinkwasserspeicher Wiens für Katastrophenzeiten (wie z.B.: nach dem Tschernobyl-Supergau).

Durch so ein Naturjuwel eine internationale Transitautobahn, die TEN (Trans European Network) Nr. 25 bauen zu wollen sei „der helle Wahnsinn.“ Jutta Matysek Sprecherin der Bürgerinitiative, die mehr als 18 500 Unterschriften gegen die Lobauautobahn gesammelt hat: „Auch in einem Tunnel würden die Abgase nicht weniger“.

Rückfragehinweis:
Jutta Matysek
Bürgerinitiative „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“
Email: jutta.matysek@gmx.at
www.lobau.org

Einen Plan der TEN Nr.25 finden sich unter. http://ec.europa.eu/ten/transport/maps/doc/axes/pp25.pdf

Umweltorganisation VIRUS – Presseaussendung 19.02.2009

Betrifft: Verkehr/Umwelt/Klima/Politik/Bauten/Wirtschaft/Finanzen

Lobauautobahn: ASFINAG liefert Rückzugsgefechte

Utl.: Lobautunnel in den Sand gesetzt

Als großspurig kritisiert die Umweltorganisation die Ankündigungspolitik der ASFINAG. Sprecher Wolfgang Rehm: „Da wurde im Frühjahr 2008 zweimal verkündet, dass jetzt demnächst die UVP für die S1 zwischen Schwechat und Süssenbrunn beginnen wird. Nun ist wieder ein dreiviertel Jahr vergangen und das Projekt ist noch nicht einmal eingereicht, der Zeitplan hat sich wie alle anderen vor ihm in Luft aufgelöst.“ Für VIRUS sind das Rückzugsgefechte für ein Milliardenprojekt, das sich in den kommenden Jahren als ebensowenig haltbar erweisen wird, wie die bisherigen Zeitpläne.

Wie die Umweltorganisation kritisiert, sei es gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise unverantwortlich, in derartiger Weise nicht vorhandene weil gepumpte Milliarden in den Sand zu setzen. „Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes Sand, denn die Mär vom dichten Untergrund in dem der Lobautunnel zu liegen kommen würde, hat sich angesichts der Ergebnisse der Baugrunderkundung schon lange als haltlos herausgestellt,“ so Rehm, der betont: „Bei ohnehin hinten und vorne nicht reichenden und weiter sinkenden Mauteinnahmen für ein
derartiges Fass ohne Boden soviel Schulden aufzunehmen ist kommenden Generationen gegenüber unverantwortlich“. Für die
Umweltschutzorganisation wäre der Lobautunnel ein Lehrbeispiel wie mit maximalem Mitteleinsatz – und beträchtlichem Schadenspotenzial – möglichst wenig Nutzen zu erzielen ist. „Auf solche Experimente können wir gerne verzichten,“ warnt Rehm vor dieser Entwicklung.

VIRUS richtet auch einen Apell an die Stadt Wien, den absehbaren Bankrott für die Raumplanung im Nordosten der Stadt noch rechtzeitig abzuwenden. „Vielleicht sind Stadtregierung und Verwaltung nach dem Abgang des alten Stadtbaudirektors endlich vom Druck befreit, und ein ungetrübter Blick auf das kommende raumplanerische Fiasko der Lobauautobahn wird möglich,“ hofft Rehm. Die Stadt wäre jedenfalls gut beraten, hier die Notbremse zu ziehen, mahnt VIRUS, denn dieses Projekt würde sämtliche raumplanerischen Ziele von der „kompakten
Stadt“ mit Füßen treten, zielsicher wurde der 2003 in einem aufwändigen Planungsprozess am schlechtesten bewertete Korridor ausgewählt. „Und durch den Wegfall der gemeinsam geplanten Verbindung A22-A4 würde sich überhaupt eine Situation ergeben, die in der Raumplanung so nie berücksichtigt wurde, mit unabsehbaren zusätzlichen Folgen, das Chaos ist vorprogrammiert“, so Rehm abschließend.

Rückfragehinweis:
Wolfgang Rehm
virus.umweltbureau@wuk.at
http://www.wuk.at/virus

 Posted by on Do., 19. Februar 2009 at 17:11