Jan 282009
 

Blackaustria, bekannt geworden vor allem durch preisgekrönte Plakatkampagnen gegen rassistische Vorurteile, beendet seine Aktivitäten. Es mangle einfach an Geld für die Kommunikationsarbeit, erklärten die Gründungsmitglieder Béatrice Achaleke und Simon Inou. Blackaustria dankt allen Unterstützer_innen und stellt in einer Presseerklärung zum Abschied fest:

„Der erste Schwarze US Präsident der Geschichte wird angelobt.
In Österreich erzählt ein Landeshauptmann ‚N***witze‘.
Schade, dass BLACKAUSTRIA gerade in Zeiten wie diesen aufgeben muss.“

www.blackaustria.at/

zur Aussendung von Blackaustria:

BLACKAUSTRIA beendet seine Aktivitäten

Wien, 26. Jänner 2009 – Die Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, einen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen gegenüber Menschen mit schwarzer Hautfarbe zu leisten, steht vor dem Aus. Es mangle einfach an Geld für die Kommunikationsarbeit, wie die Gründungsmitglieder Béatrice Achaleke und Simon Inou erklären.

Durch ehrenamtliche Mitarbeit von Kreativen aus der Werbe- und Medienbranche – und mit entsprechender medialer Unterstützung – wurden in den vergangen zwei Jahren Kampagnen lanciert, die ohne Budget auskamen, aber dennoch so manchen Diskurs über das Thema der Diskriminierung auslösten.

Die erste Plakat- und Anzeigenkampagne präsentierte in Österreich lebende Schwarze Menschen, die mit ihren Aussagen klassische Vorurteile bedienten; Vorurteile, die auf den zweiten Blick durch die Berufsbezeichnung positiv aufgelöst wurden (z. B. sagt ein Regisseur: „Ich drehe ständig ein Ding“).
Die Kampagne wurde mit der Silbernen Sozialmarie 2007 der Unruhe Privatstiftung ausgezeichnet und dient mittlerweile u. a. in Schulen österreichweit als Diskussionsgrundlage für Schwerpunktveranstaltungen zum Thema Rassismus. Auch aus Deutschland kamen zahlreiche positive Reaktionen.

In der zweiten Kampagne im Frühjahr 08 traten Prominente im Rahmen der Aktion „Leiberltausch“ in Plakaten, Anzeigen, Freecards und Kino- und TV-Spots als Testimonials in BLACKAUSTRIA T-Shirts auf. Roland Düringer, Willi Resetarits, Kristina Sprenger, Herbert Prohaska und Dodo Roscic präsentierten die mit Vorurteilen bedruckten T-Shirts („Drogendealer“, „Scheinasylant“ etc) und riefen dazu auf, ebendiese abzulegen. Mehr als 3000 T-Shirts in zahlreichen Mutationen konnten über merchzilla online verkauft werden, wodurch die Breitenwirkung zusätzlich erhöht wurde.

Der erste Schwarze US Präsident der Geschichte wird angelobt.
In Österreich erzählt ein Landeshauptmann „Negerwitze“.
Schade, dass BLACKAUSTRIA gerade in Zeiten wie diesen aufgeben muss.

 Posted by on Mi., 28. Januar 2009 at 17:49