Dez 012008
 

EKH was nun?

Am 7. November wurde die Besetzung des Ernst-Kirchweger-Hauses in der Wielandgasse für beendet erklärt. Seit diesem Tag haben alle Leute und Gruppen im Haus Mietverträge. Am 4. Dezember soll im EKH nun darüber geredet werden, welche Fragen sich aus der Legalisierung ergeben. Einleitend wird ein kurzer Rückblick auf die Ereignisse der letzten Jahre gegeben. Am 4. Dezember ab 20 Uhr.

Das EKH war bekanntlich durch die Besetzung einer seit Jahren großteils nicht mehr genutzten Schule der KPÖ durch autonome und linke türkische Gruppen entstanden. Im Jahr 2004 verkaufte die KPÖ das Haus an die Wielandgasse-2-4-VermietungsgesmbH, deren Geschäftsführer Christian Machowetz einen rechtsextremen Hintergrund hat. Damals wurden alle Verträge gekündigt und der Securityunternehmer Machowetz strebte eine Räumung des Hauses an. Es kam zu einer breiten Solidaritätsbewegung für den Erhalt des Hauses und die Notwendigkeit an widerständigen Treffpunkten und Räumen in Wien und überall. Nachdem für 2/3 des Hauses ein Räumungsausgleich getroffen wurde und somit bedrohte Projekte und Gruppen auszogen wurden diese Bereiche neu besetzt.
VertreterInnen des Fond soziales Wien begannen im Auftrag der Stadt Wien den Bewohner_innen und Nutzer_innen Verhandlungen zu führen.
Es folgte eine sehr lange Zeit der Verhandlungen mit dem FSW, PORR und später der neuen Hauseigentümerin Wien House GesmbH in der viele unterschiedliche juristische Konstrukte ausgearbeitet, geprüft und verworfen wurden, architektonische Gutachten erstellt, Schikanen von Begehungen und Belehrungen und Auseinandersetzungen unterschiedlichster Intensität an den Bewohner_innen und Nutzer_innen vorübergingen.
Ergebnisse dieses Prozesses sind jetzt die Mietverträge, die alle Gruppen angenommen haben, weil sie aller Einschätzung nach das Hausprojekt als gesamtes und die Infrastruktur für unbestimmte Zeit sichern.

An dieser Stelle wollen wir uns bei allen bedanken, die solidarisch waren, Soliparties, Aktionen und Demos organisiert haben, die Solidaritätserklärungen und kritische Texte veröffentlicht haben, die aktiv da waren und uns mit Hand, Hirn und Herz unterstützt haben. Ohne euch wäre es nie so weit gekommen.

Wir sehen die Annahme von Mietverträgen nicht alle als besonderen Fortschritt in der Entwicklung, mit der Legalisierung eines der größten Hausprojekte in der Mitte Europas können wir aber den Raum weiterhin erhalten und zur Verfügung stellen. Es wird wie schon zuvor an den NutzerInnen liegen wie sich dieses Projekt weiterentwickelt und jedeR ist dafür verantwortlich.

Räumt Schubhäfen und besetzt Häuser!!
Die Häuser denen, die darin wohnen!!

 Posted by on Mo., 1. Dezember 2008 at 17:33