Vom 21. bis 23.10 werde in der Hainburger Kulturfabrik erneut um die Zukunft von Donau und Donau-Auen gerungen, berichtet die Umweltorganisation Virus. Im vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren zum „Flussbaulichen Gesamtprojekt“ der „via donau“ sei drei Tage lang eine mündliche Verhandlung anberaumt. Wie die Umweltorganisation VIRUS betont, stehen gleich zehn Umwelt- und Naturschutzorganisationen dem Vorhaben in seiner derzeit geplanten Form ablehnend gegenüber. Vorgeblich der Verbesserung der Schifffahrt dienenende harte Eingriffe in den Flusslauf würden die Aulandschaften und die Trinkwasserversorgung zum Beispiel in Stopfenreuth gefährden. Zudem würde die Zweckmäßigkeit der geplanten Maßnahmen einer genaueren Überprüfung nicht standhalten.
Ältere Beiträge auf nochrichten.net zu diesem Thema:
http://nochrichten.net/?s=stopfenreuth
Ältere ZIP-FM-Lokalbeilage von einer befristeten symbolischen Aubesetzung zu diesem Thema im Dezemer 2007:
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=20076
Weitere Auszüge aus einer aktuellen Aussendung von Virus:
Wolfgang Rehm von Virus meint: „Aufgrund des komplexen Sachverhaltes konnte die Öffentlichkeit die Entwicklung bisher nur oberflächlich mitverfolgen. Dabei geht es in diesem historisch heiß umkämpften Flussabschnitt um nichts weniger als die Zukunft der Donauauen. Nachdem das Projekt auch begrüßenswerte ökologische Maßnahmen zum Inhalt hat, ist es allerdings nicht leicht, den Wolf im Schafspelz wahrzunehmen.“
VIRUS kritisiert, dass ohne zwingende Not Renaturierungsmaßnahmen mit harten Eingriffen kombiniert werden, die vorgeblich der Verbesserung der Schifffahrt dienen, deren Zweckmäßigkeit jedoch einer genaueren Überprüfung nicht standhalten würde. Der Preis dieser wenig wirksamen Maßnahmen wären allerdings härtere Eingriffe die unter anderem der Trinkwasserversorgung große Probleme bereiten können. Deshalb fordern die Umweltorganisationen ein verbessertes Alternativprojekt.
VIRUS weist auch auf die problematische Rechtslage hin. Trotz eines Projekts am größten Fluss Österreichs, das mit 12000 Seiten Unterlagen sehr umfangreich ist, wird die UVP, dennoch nur im „vereinfachten Verfahren“ durchgeführt. „In der mangelhaften Projektdokumentation der via donau fehlen wesentliche Beurteilungsgrundlagen und auch die UVP-Behörde ist offensichtlich mit dem Flussbauprojekt völlig überfordert, die für Juni geplante Bewertung der Gutachter ist überfällig,“ kritisiert Rehm. „Die schwierigen rechtlichen Randbedingungen bergen auch die Gefahr, dass nur der harte Kern des Projektes bewilligt wird und viele der ökologischen Maßnahmen auf der Strecke bleiben,“ so Rehm abschließend.
Rückfragehinweis:
Wolfgang Rehm
virus.umweltbureau@wuk.at