Jan 202018
 

Am 9. Jänner lud die Junge ÖVP zu einem Neumitgliederempfang just in das sonst von einem eher linken Publikum besuchte Schikaneder in der Margaretenstraße ein. Das Schikaneder erntete dafür viele Proteste. Das Schikaneder sprach in einem Facebook-Posting von einem Fehler bei der Prüfung der Einhaltung der Richtlinien bei Einmietungen, erklärte, das Schikaneder sei ein Freiraum für Offenheit und Toleranz und ein Ort des Dialogs, es verwehre sich gegen parteipolitische Vereinnahmung und verurteile jede Form von Hetze aufs Schärfste, womit auch die Proteste gegen das Schikaneder gemeint gewesen sein dürften. Eine angekündigte Kundgebung wurde von der Polizei – angeblich wegen eines Formalfehlers – untersagt. Vor Beginn der Veranstaltung war dann vor allem sehr viel Polizei vor dem Schikaneder. Der gesamte Radweg vis a vis dem Schikaneder war von der Polizei zugeparkt. Zwischen zig Polizist*innen fanden sich aber trotz allem 30 oder 40 Demonstrant*innen und Schaulustige:
[Statements von Demonstrant*innen]

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Zigtausende Menschen protestierten am 13. Jänner 2018 in Wien gegen die rechtsextreme Regierung von neuer ÖVP und FPÖ.
Von uns penibel gezählte 25.000 Personen zogen vom Christian-Broda-Platz beim Westbahnhof los, tausende weitere dürften direkt zur Abschlusskundgebung auf den Heldenplatz gekommen sein.
Die Polizei verhielt sich großteils friedlich. Es kam somit zu keinen Zwischenfällen.

[Ausschnitte Reden]

Danke an Christa Reitermayr, die die Aufnahmen von der Abschlusskundgebung am Heldenplatz gemacht hat, während ich auf der Mariahilfer Straße immer noch Demonstrant*innen zählte.

Anmerkung:
Es mag zu denken geben, wenn Teile der Veranstalter*innen aus der Plattform für eine menschliche Asylpolitik und der SJ, die bei der Abschlusskundgebung eine Teilnehmer*innenzahl von 70.000 verkündeten, anscheinend meinen, Demonstrant*innen nur durch Lügen oder Falschinformationen bei Stimmung halten zu können. Damit wird auch die viele fundierte Kritik an der Regierung und dem rassistischen und nationalistischen Normalzustand im Land entwertet, wenn Außenstehende nicht mehr nachvollziehen können, was nun seriös und was frei erfunden ist.
Die verlässlichste Möglichkeit, die Zahl von Demonstrant*innen zu ermitteln, ist meiner Ansicht nach immer noch, sie schlicht und einfach zu zählen. Und das funktioniert bei Demozügen ganz gut, auch wenn erfahrungsgemäß gar nicht mal so kleine Fehler bis zu 30 % möglich sind (was erkennbar wird, wenn mehrere Personen unabhängig voneinander zählen). Zugegeben: Ich kann nicht sagen, wie viele Menschen am Heldenplatz waren. Ich kann nur sagen, wie viele die Mariahilfer Straße entlang gezogen sind (nämlich rund 25.000). Ich kann somit nicht ausschließen, dass sich die Teilnehmer*innenzahl am Schluss auf wundersame Weise fast verdreifacht hat. Aber ich kann aufgrund meiner Daten gut begründet daran zweifeln, dass es letztendlich 70.000 gewesen sein sollen.

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Am 18. Jänner demonstrierten 30–40 Menschen am Ballhausplatz bei einer Kundgebung des „Wiener Bündnisses gegen die Islamische Republik“ Solidarität mit den säkularen iranischen Kräften!
Bekanntlich protestieren seit Ende Dezember im Iran Menschen unter Lebensgefahr gegen das Regime. In Wien fanden in den letzten Wochen auch schon mehrere Solidaritätskundgebungen statt. Diesmal wurde auch gegen die europäische Appeasementpolitik protestiert.
[Ausschnitte aus Reden]

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https://cba.fro.at/358475

 Posted by on Sa., 20. Januar 2018 at 15:07