Nov 132016
 

Am 12. November 2016 ging die „WiderstandsChronologie“ als neue Beilage zur Sendereihe „Radio Widerhall“ (alle zwei Wochen am Samstag um 20 Uhr auf ORANGE 94.0) erstmals on Air – mit einer Übersicht über Proteste, Demonstrationen und Aktionen gegen die herrschenden Zustände der letzten Tage.

Widerstand gegen die herrschenden Zustände hat viele Gestalten – Kundgebungen, Aktionen und viele mehr. Diese Vielfalt soll in der WiderstandsChronologie zum Ausdruck kommen.

Folge 1: 26. Oktober bis 12. November 2016:

http://nochrichten.net/widerhall/widerstandschronologie20161112.mp3

Skript:

Wie jedes Jahr gedachten auch heuer am 26. Oktober rund 55 Personen im Wiener Donaupark der Opfer der NS-Militärjustiz. An jener Stelle beim heutigen Sparefrohspielplatz waren von 1940 bis 1945 mindestens 129 Menschen zumeist nach militärgerichtlichen Urteilen wegen Desertierens, Sabotage, Selbstverstümmelung oder ähnlichen Widerstandshandlungen gegen das nationalsozialistische Militär erschossen worden.

In Linz demonstrierten am 29. Oktober tausende Menschen – nach unterschiedlichen Angaben zwischen 2000 und 4000 – gegen den rechtsextremen Kongress selbsternannter Verteidiger Europas in den Redoutensälen.

Nachdem in der Nacht auf den 4. November in der Türkei elf Parlamentsabgeordnete der oppositionellen „demokratischen Partei der Völker“ HDP festgenommen worden waren, kam es in zahlreichen Städten auch außerhalb der Türkei zu Protestkundgebungen. In Wien demonstrierten rund 2000 Menschen vom Parlament bis in die Nähe der türkischen Botschaft.

Am Intersex Solidarity Day, dem 8. November, demonstrierten in Wien rund 100 Personen Solidarität mit intergeschlechtlichen Menschen. Intergeschlechtlichkeit wird auch heute oft noch als behandlungsbedürftig angesehen und nicht als eine geschlechtliche Variation. Als Folge werden
immer noch Kinder und Jugendliche Operationen unterzogen, um sie an vermeintliche Normen anzugleichen. Die Demonstrant_innen forderten unter anderem einen Stopp angleichender Operationen sowie eine Depathologisierung intergeschlechtlicher Phänomene.

Zum Gedenken an die Novemberpogrome des Jahres 1938 fanden auch heuer mehrere Veranstaltungen statt:

Als die Freiheitliche Partei am 7. November im Wiener Grand Hotel ein Symposium zur Frage „Haben wir aus der Geschichte gelernt?“ abhielt, demonstrierten dagegen rund 30 Menschen vor dem Hotel. Die FPÖ versuche, damit den eigenen Rassismus rein zu waschen, indem Antisemitismus von muslimischer Seite in den Vordergrund gestellt wird, hieß es.

Am 9. November versammelten sich fast 250 Personen am Platz der Opfer der Deportation, an jenem Ort an dem 50.000 Juden, Jüdinnen, Roma und Romnija in nationalsozialistische Vernichtungslager deportiert worden waren.
>>Die komplette Gedenkveranstaltung zum Nachhören

Der jährliche antifaschistische Rundgang im Gedenken an das Novemberpogrom führte heuer am 10. November rund 170 Menschen durch den dritten Bezirk.
>>Der komplette Rundgang zum Nachhören

Heute Samstag, dem 12. November, demonstrierten 20 Personen gegen Donald Trump von der Uni Wien zur US-Botschaft.

Danke an Lale Rodgarkia-Dara für den Soundteppich für die WiderstandsChronologie.

 Posted by on So., 13. November 2016 at 01:09