Montag, 10. Dezember, 19.00
Jeder Kunst ihre Krise? Neue Medienkunst
Podiumsdiskussion
Internationale Ausstellungen und Festivals widmen sich der Medienkunst, gelehrt
wird sie an zahlreichen Kunstuniversitäten und erforscht an extra für sie
gegründeten Instituten und Organisationen. Trotzdem: Neuerdings mehren sich
Befürchtungen, die neue Medienkunst befände sich in einer Krise oder zumindest,
angeblich ignoriert von der zeitgenössischen Kunstszene, im Ghetto.
?Elektronische Kunst, ein frühes Synonym für neue Medienkunst, befindet sich in
der Krise. Auch der ?virtuellen Kunst? und der ?net.art? geht es nicht anders.?
(Geert Lovink in: Neue Medienkunst. Das coole Obskure, Lettre international 74,
2006). Kann geholfen werden?
Dieter Daniels, Ludwig Boltzmann Institut Medien.Kunst.Forschung, Linz
Katharina Gsöllpointner, LOOP. Institut für systemische Medienforschung, Wien
Margarete Jahrmann, ZHdK Hochschule der Künste, Zürich
Peter Pakesch, Landesmuseum Joanneum, Kunsthaus Graz
Moderation: Sonja Bettel, matrix Ö1
Dienstag, 11. Dezember, 18.30
Fighting Against Multiple Oppression: Lesbian-Feminist Peace Activism in Israel
Vortrag und Diskussion
Hannah Safran, Wissenschaftlerin aus Haifa, ist Friedensaktivistin und
feministische Aktivistin. Ausgehend von den Wurzeln lesbischer Organisierung in
der israelischen Frauenfriedensbewegung thematisiert sie am Beispiel der
LGBT-Organisation Kvisa Sh’chora die Verknüpfung verschiedener
Unterdrückungsformen und Befreiungskämpfe sowie Allianzen und Grenzziehungen
zwischen Frauen-, Lesben- und Friedensbewegung.
Hannah Safran, University of Haifa, Israel
Mittwoch, 12. Dezember, 10.00 ? 13.00
KünstlerInnen auf der Flucht
KünstlerInnen auf der Flucht sucht Ateliers, Ausstellungsräume und
Arbeitsmaterialien für migrierte KünstlerInnen. Projektpräsentation und
Workshop mit der mongolischen Künstlerin Showkh Enkhtumen.
Anmeldung für den Workshop mit Showkh Enkhtumen erbeten an depot@depot.or.at.
Mittwoch, 12. Dezember, 18.30
Reder revisited. Vorgeschichte und Folgen eines österreichischen Handschlags
Podiumsdiskussion
1944 verübten Angehörige der SS-Division ?Reichsführer SS? ein Massaker im
Gebiet der italienischen Ortschaft Marzabotto. Der Kommandeur, der Österreicher
Walter Reder, wurde nach dem Krieg von einem italienischen Gericht zu
lebenslanger Haft verurteilt. Bis zu seiner Entlassung 1985 setzte sich das
gesamte österreichische politische Spektrum für seine Freilassung ein und der
damalige Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager begrüßte Reder
persönlich als ?letzten österreichischen Heimkehrer?. 2008 entsendet
GEDENKDIENST erstmals eine/n Freiwillige/n nach Marzabotto. Ein Anlass zu
fragen: Was ist da eigentlich passiert? Was hat sich seither geändert?
Friedhelm Frischenschlager, Europäische Föderalisten Österreichs,
Verteidigungsminister a. D.,
Barbara Tóth, Historikerin und Journalistin
Moderation: Marianne Enigl, Journalistin, Profil
Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit GEDENKDIENST.
Donnerstag, 13. Dezember, 19.00
Kunst zwischen Öffentlich und Privat
Podium
Seit geraumer Zeit werden auch in Österreich künstlerische Projekte abseits der
öffentlichen Hand finanziert und Sammlungen von privaten und wirtschaftsnahen
Einrichtungen aufgebaut. Doch wie zuverlässig ist das Engagement von
Unternehmen in Bezug auf zeitgenössische Kunst, vor allem auch, wenn diese
sperrig und gesellschaftskritisch ist? Und wie entwickelt sich generell das
Verhältnis von Öffentlichem und Privatem in diesem Bereich? Es gilt, die
Situation und die Perspektiven in Wien und Österreich zu diskutieren.
Dieter Bogner, bogner.cc die Museumsplaner
Hans-Peter Wipplinger, artphalanx
Katharina Boesch, section a
Freitag, 14. Dezember, 19.00
unpolitisch ? politisch: Wien und die Musik
Podiumsgespräch
Verflechtungen von Musik und Politik in kultur- und gesellschaftspolitischer
Hinsicht sind, gerade in Wien, auf eine subtile Art und Weise präsent. Zum
einen wird Musik als ?hohe Kunst? abgehoben vom Politischen propagiert und
gleichzeitig dient sie gezielt dazu, eine kulturelle und politische Identität
zu konstruieren und diese auch nach außen hin zu verkaufen. Wie sich diese
Strategien und generell das Verhältnis von Kunst und Politik in Wien historisch
entwickelt haben und was die Hintergründe dafür sind, wird unter anderem anhand
des Selbstbildes der Musikstadt Wien oder der politischen Dimension der Wiener
Philharmoniker diskutiert.
Martina Nussbaumer, Kulturwissenschafterin
Cornelia Szabo-Knotik, Musikwissenschafterin
Fritz Trümpi, Historiker
Moderation: Dominik Portune, Philosoph
Depot
Breitegasse 3
A-1070 Wien
Tel: +43 1 522 76 13
www.depot.or.at