Mai 032012
 

Bis zu 1.200 (Zählung in der Schönbrunner Straße) beteiligten sich an der heurigen Mayday-Parade. Beginnend im Bruno-Kreisky-Park in Margareten führte sie durch Wohngebiete im 5. und 4. Bezirk, über Teile der Ringstraße und dann durch den 2. Bezirk zur Heinestraße.

Bis zum Schluss durchgehalten hat bestenfalls die Hälfte der Teilnehmer_innen (nach dem Karlsplatz waren es gerade noch 600). Zum Abwandern der Teilnehmer_innen mag der mehr als zweieinhalb Stunden verspätete Start, die fast 8 Kilometer lange Route und die Sonne, die den bis dahin heißesten Tag des Jahres beschert hatte, beigetragen haben.

Politische Anliegen wurden nur am Rande vermittelt, durch ein paar wenige Flugblattverteiler_innen. Inhaltliche Redebeiträge soll es zwar gegeben haben, die sind in der unentwegten Musikbeschallung aber selbst danach suchenden Teilnehmer_innen verborgen geblieben. Selbst auf Orte, an denen die Route bewusst vorbeiführte, wurde nicht gesondert hingewiesen – wie zum Beispiel auf das AMS Redergasse oder auf das ORF-Funkhaus, an dem aus Solidarität mit den aufmuckenden prekär beschäftigten freien Mitarbeiter_innen vorbeigegangen wurde.

Dass zwar für ausgiebig Musik gesorgt wurde, aber – zumindest angeblich – keine Möglichkeit zu Durchsagen (außer für voraugenommene Redebeiträge) bestand, beeinträchtigte am Schluss auch das geplante Zusammenführen der Mayday-Parade mit dem Straßenfest bei der „PizzAria“ Holzhausergasse. Die Mayday-Parade endete zwei Ecken vorher in der Heinestraße.

Wie es weitering, dass es nur mehr zwei Minuten zur PizzAria gewesen wären, dass sowohl in der Heinestraße als auch in der Holzhausergasse weiter gefeiert wurde, dass die Route zu Ende war, all dies wurde mangels technischer Möglichkeiten vor den Teilnehmer_innen geheim gehalten. Kurz die Musik auszuschalten und über Rufe Infos weiterzugeben, erschien offenbar auch nicht durchführbar.

Wenn das 1.-Mai-Wandern in Wien von ähnlicher Repression bedroht wäre wie politische Aktionen in anderen Städten, wäre die Kommunikationsunfähigkeit fatal. Da die Polizei sich aber eh darauf beschränkte, die Parade zu begleiten, die Teilnehmer_innen mit Kamera zu erfassen und lediglich ein paar neuralgische Punkte wie das AMS im 5. Bezirk, die Bude der Burschenschaft Albia und aus irgendeinem Grund sogar mit einer Wega-Einheit ein Palais in der Rainergasse 22 zu beschützen, erschien das aber eh wurscht.

Ein Konflikt mit der Polizei drohte sich erst um 22 Uhr abzuzeichnen, als die Polizei auf eine Beendigung des Straßenfestes in der Holzhausergasse drängte. Als die Musik abgedreht wurde, zerstreuten sich laut Twitter-Berichten aber die Teilnehmer_innen oder begaben sich zum Weiterfeiern in die PizzAria.


>>Bericht auf Indymedia: https://at.indymedia.org/node/22905

>>Indymedia-Ticker-Protokoll: https://at.indymedia.org/node/22873

 Posted by on Do., 3. Mai 2012 at 14:52