Für den 5. April 2020 riefen Seebrücke-Wien-Aktivist*innen dazu auf, bei Spaziergängen oder notwendigen Wegen außer Haus Spuren zu hinterlassen:
„Spuren, die zeigen, wie viele Menschenleben Österreich und die EU mit ihrer Politik auf den griechischen Inseln zerstören. Spuren vor leerstehenden Gebäuden, die zeigen, dass in Wien und ganz Österreich genug Platz für Menschen in Not ist. Spuren, die zeigen, dass wir viele sind, dir weiterhin für eine humanitäre Beteiligung Österreichs arbeiten, gerade jetzt durch die vielen von COVID 19 ausgelösten Krisen. Gebt (abwaschbare) Farbe auf eure Schuhe (oder zeichnet mit Straßenkreide ihre Umrisse nach) und fotografiert eure Spuren oder ein altes paar Schuhe vor einem leerstehenden Haus in eurer Wohngegend und schickt uns eure Bilder! Hinterlassen wir alle gemeinsam Spuren. #leavenoonebehind #wirhabenplatz“
Bilder der Spuren wurden auf der Facebook-Seite der Seebrücke Wien veröffentlicht.
Am 8. April trugen Seebrücke-Aktivist*innen in Wien und zahlreichen anderen Städten ihren Protest trotz Corona-Einschränkungen auf die Straße, berichtete Seebrücke Wien auf Facebook:
„Vor das Parlament und Rathaus wurden dabei Zelte, Rettungsdecken, Stacheldraht und Transparente getragen, um die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass außerhalb der ‚sicheren‘ Grenzen der mitteleuropäischen Nationalstaaten Menschenleben bewusst aufs Spiel gesetzt werden. Unter Einhaltung der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie (Masken, Abstand-Einhalten, etc.) zeigten die Aktivist*innen, dass es trotz der eingeschränkten Versammlungsfreiheit möglich und notwendig ist, den inhumanen Umgang von Österreich und der EU mit geflüchteten Menschen aufzuzeigen.
Trotz und vor allem aufgrund der anhaltenden durch die COVID-19-Pandemie ausgelöste Krise gilt es, Solidarität zu zeigen und zu leben und für all jene zu kämpfen, deren Recht auf ein gutes und freies Leben absichtlich unmöglich gemacht wird.
Denn wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht: Grenzen auf – Stacheldraht zu Altmetall!“