Feb 202008
 

Am 21.2. ist der UNESCO-Tag der so genannten Muttersprache. Diesen Tag hat der Österreichische Gehörlosenbund zum Anlass genommen, um öffentlich für bilingualen Unterricht zu demonstrieren. Gehörlose Schüler_innen brauchen Unterricht in ihrer so genannten Muttersprache – der Österreichischen Gebärdensprache.

Der politische Anlass für die Kundgebung ist der novellierte Lehrplan für Sonderschulen. Der ÖGLB hat in seiner Stellungnahme dazu gefordert, dass Bilingualität als Unterrichtsprinzip aufgenommen wird. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, wird nun eine Kundgebung abgehalten. Gehörlose Schüler_innen brauchen bilingualen Unterricht, um barrierefreien Zugang zu Bildung zu haben. Nur so kann tatsächliche Gleichberechtigung verwirklicht werden.

Mehrere gehörlose und hörende Personen werden Gebärden-/Redebeiträge halten, die auch gedolmetscht werden.

Wann: 21. Februar 2008, 11:00; Dauer etwa eine Stunde

Wo: Vor dem Unterrichtsministerium, Minoritenplatz 5, 1014 Wien

http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=8639

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„Künstler sollen nicht in die Rolle von Bittstellern geraten“, nannte Kunstministerin Claudia Schmied eines ihrer vier wichtigsten Anliegen im Bereich Kunst und Kultur. Am Dienstag Abend im Odeon (Wien) zog die Ministerin Bilanz über ein Jahr Amtszeit. Das bislang unbefriedigende Arbeitsergebnis bei der Novelle des Künstler_innensozialversicherungsfondsgesetzes (KSVFG) dränge aber gerade wieder Künstler_innen in die Rolle von Bittsteller_innen, kritisiert der Kulturrat Österreich.
In der Novelle ist wie bisher ein künstlerisches Mindesteinkommen als Zuschussvoraussetzung vorgesehen. Wer wenig verdient, soll auch in Zukunft keinen Zuschuss zum Pensionsversicherungsbeitrag erhalten oder diesen wieder verlieren. Auch ein umstrittener Rückzahlungsparagraph bleibt bestehen. Allerdings ist eine Reihe von Ausnahmen vorgesehen, in denen der Fonds auf Rückzahlungen wiederum verzichten darf. Die Künstler_innen müssen darum ersuchen, die Entscheidung liegt beim Fonds.
Von einer wirklichen Problemlösung wolle Schmied nichts mehr wissen, meint der Kulturrat Österreich.

__/ Forderungen: Sofortmaßnahmen KSVFG
__/ http://kulturrat.at/agenda/sozialerechte/forderungen/ksvfg

__/ Rechtsgutachten Theo Öhlinger
__/ http://kulturrat.at/agenda/sozialerechte/ksvfg2007/20071212

__/ Stellungnahme des Kulturrat Österreich zum Gesetzesentwurf
__/ http://kulturrat.at/agenda/sozialerechte/stellungnahmen/ksvfgstellung/

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Einen Überblick über die Asylpraxis hierzulande bietet die Deserteurs- und Flüchtlingsberatung am Mittwoch, den 20. Feber im queer. Im Rahmen einer offenen Diskussion sollen zudem mögliche Handlungsspielräume bzw. Gegenstrategien ausgearbeitet werden.

Mit dem Fremdenrechtspaket 2005 sei der momentane Höhepunkt der Repressionen gegenüber Flüchtlingen und Migrant_innen erreicht worden. Offensichtliches Ziel dieses Gesetzes sei die systematische Ausgrenzung von bestimmten „Fremden“. Die Auswirkungen dieser „Ausländer_innen raus“- bzw. „gar nicht erst rein“-Politik äußern sich beispielsweise in der Verfünffachung der Anzahl von Schubhäftlingen, der Verpolizeilichung des Asylverfahrens oder in der Legalisierung ausländischer PartnerInnen in binationaler Ehen, meint die Deserteurs- und Flüchtlingsberatung.

Mi, 20.2.2008, 20:00
que[e]r. Wipplingerstraße 23, 1010 Wien

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Der 12. Februar 1934 – Die Pflicht zum Widerstand

Am 12.Februar 1934 hatte ausgehend von Linz der bewaffnete Aufstand eines Teils der sozialdemokratischen Arbeiter_innenbewegung gegen den Austrofaschismus begonnen. Im Politdiskubeisl am Mittwoch 20.02.08 um 20 Uhr im EKH wird den Fragen nachgegangen, „Was war dieser verzweifelte und von Militär, Polizei und Heimwehr niedergeschlagene Aufstand des Republikanischen Schutzbundes? Wie war es dazu gekommen, welche politisch-ideologischen und taktischen Fehleinschätzungen begünstigten das Scheitern, wo und wie wurde in jenen verschneiten Februartagen versucht, sich dem ausbreitenden Faschismus entgegen zu stellen, welche Lehren wurden – vor allem für den Widerstand gegen den Faschismus zwischen 1934 und 1945 – daraus gezogen?“
Der Versuch einer historischen Einordnung ohne sozialdemokratische Verklärung und revolutionsromatischer Mythifizierung – im Politdiskubeisl am Mittwoch 20.02.08 um 20 Uhr im EKH.

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Ebenfalls am Mittwoch findet die inzwischen 95. Demonstration von EHE OHNE GRENZEN statt. Wie jede Woche am Mittwoch um 17 Uhr vor dem Innenministerium Herrengasse 7.

 Posted by on Mi., 20. Februar 2008 at 20:37