Am 17. Nov 2007 demonstrierten 100.000 Personen in Genua unter dem Slogan „Wir sind die Geschichte“ in Solidarität mit den Angeklagten von Genua 2001. 2001 war bekanntlich eine gewalttätige Repressionswelle gegen G8-Gipfel-Gegner_innen losgelassen worden war. Es sind nicht nur immer noch etliche Verfahren gegen Aktivist_innen offen, kürzlich sei auch gegen 25 Aktivist_innen ein Exempel statuiert worden, berichtet no-racism.net. Die Staatsanwaltschaft forderte Strafanträge in noch nie dagewesener Höhe. Unter der Anklage „Plünderung und Zerstörung“ wurden insgesamt 225 Jahre Haft gefordert!
Im Gegenzug werden die Prozesse gegen Führungskräfte von Polizei und Carabinieri verzögert um so von der kürzeren Verjährungsfrist zu profitieren.
Der Film: Was geschah auf der Piazza Alimonda? ruft die Ereignisse von Genua 2001 wieder in Erinnerung. Der Film ist aber nicht nur ein Versuch einer detaillierten Rekonstruktion der Todesumstände von Giuliano Giuliani. Er ist gleichzeitig eine Anklage gegen Polizei und Justiz, die mit allen Mitteln versucht haben, die Sicherheitskräfte von jeder Veranstwortung für Carlos Tod freizusprechen.
Im EKH wird heute Mittwoch, 12. Dezember ab 20 Uhr nach einer Einleitung zur Erinnerung an die Ereignisse von damals ausgehend von dem Film zur aktuellen Situation im Prozess gegen die 25 AktivistInnen übergeleitet. Zur Diskussion steht die Frage: Was hat das alles mit uns zu tun?
Mi, 12.12.2007 ab 20 Uhr (mit Vokü)
EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien
http://med-user.net/ekh
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Am 13. Dezember um 20 Uhr wird in der Wipplingerstraße 23 Eingang bei Mitte der Brücke der Film im Rahmen der Filmreihe gegen die Realität der Basisgruppe Politikwissenschaft der dereinst vom ORF abgelehnte Film „Artikel 7 – Unser Recht! Pravica Naša! Člen 7“ von Thomas Korschil und Eva Simmler vorgeführt. Anschließend findet eine Diskussion mit den Filmemacher_innen statt.
Ausgehend von bis heute offenen Fragen rekonstruieren Korschil und Simmler in ihrem ersten Dokumentarfilm die wechselhafte Geschichte des Minderheitenkonflikts in Kärnten / Koroska. Im Zentrum stehen die bewegten 1970er Jahre und vor allem die damals politisch aktive Jugend der Slowen_innen in Koroska. „Artikel 7 – unser Recht!“ war die zentrale Parole einer österreichweiten Solidaritätsbewegung, die auf eine vollständige Erfüllung des, 1955 im Staatsvertrag festgelegten Minderheitenschutzes drängte.
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Die zweite sexuelle Revolution ist heute, Mittwoch, 12. Dezember Thema im Queer-Beisl ab 20 Uhr. In der sogenannten sexuellen Revolution der 1960er sei es gelungen, Sexualitaet aus dem Schuldkerker der kleinbuergerlichen Familie zu befreien, wobei die Produktion der zwei Geschlechter ausgeblendet und als gegeben angesehen wurde. Mit dem Feminismus und der Lesben- und Schwulenbewegung wurde die heteronormative Geschlechtung in Frage gestellt. So wie die Produktion von eindeutigen Geschlechtern Begehren reguliert (Stichwort: heterosexuelle Matrix), eroeffnet die Emanzipation unterschiedlicher Begehrensformen den Raum vielfaeltiger Geschlechter.
Erst mit dieser zweiten sexuellen Revolution, die oft verharmlosend als “queer” bezeichnet wird, entgleitet die Wunschproduktion dem Diktat der patriarchal-oedipalen Produktion. Freiheit fuer alle Geschlechter! Eine Veranstaltung von und mit TransX im Queer-Beisl ab 20 Uhr.