Am 05. Dezember 2007 wurde im Unterrichtsausschuss eine Änderung des Schulunterrichtsgesetzes beschlossen, das besagt, dass die Erziehungsberechtigten Sorge zu tragen haben, dass ihre Kinder zum Zeitpunkt der Schulkindereinschreibung die Unterrichtssprache beherrschen. Das Netzwerk Sprachenrechte macht in einem bereits vor ein paar Tagen abgeschickten offenen Brief darauf aufmerksam, dass die Novelle damit den Grundsätzen der Europäischen Union widerspreche, denen zufolge die Mehrsprachigkeit Europas als Reichtum anzuerkennen und die Erstsprachen von Kindern zu fördern seien.
Außerdem widerspreche diese Regelung allen vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Bedeutung der Erstsprache als Grundlage für einen erfolgreichen Zweitspracherwerb.
Wenn in der Schule die Integration von Kindern mit Immigrationshintergrund ernsthaft und erfolgreich in Angriff genommen werden soll, so wären Angebote einer bilingualen Erziehung – und einer entsprechenden Qualifizierung der Kindergartenpädagog_innen und Volksschullehrer_innen – ein erster Erfolg versprechender Schritt, so das Netzwerk Sprachenrechte.
http://www.sprachenrechte.at/
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Zu einer Kundgebung vor dem Polizeianhaltezentrum am Hernalser Gürtel am 23. Dezember um 12 Uhr rufen die Initiative „Flucht ist kein Verbrechen“ und SOS-Mitmensch auf.
Tausende Menschen verschwinden jährlich hinter den Mauern eines Polizeianhaltezentrums. Unter ihnen Menschen, die als besonders schutzbedürftig gelten, weil sie traumatisiert sind, minderjährig sind oder unter gesundheitlichen Problemen leiden. 1503 der 6113 Schubhäftlinge, die von Jänner bis November von der Polizei eingesperrt wurden, sind Asylwerber_innen.
Die Praxis, Asylwerber_innen zu inhaftieren, sei trotz Höchstgerichtsentscheidungen und internationaler Kritik ungebrochen, so die Initiative „Flucht ist kein Verbrechen“. So kritisieren sowohl der im Oktober veröffentliche UN-Bericht des Menschenrechtsausschusses als auch der Menschenrechtskommissar des Europarats Hammarberg die Schubhaft in Österreich. Seit Monaten macht die Initiative ‚Flucht ist kein Verbrechen‘ darauf aufmerksam, dass Schubhaft unnötig ist und menschliches Leid bis hin zur Retraumatisierung verursacht.
23. Dezember um 12 Uhr
vor dem Polizeianhaltezentrum am Hernalser Gürtel/ Breitenseerstr. 21, 1080 Wien,
http://www.fluchtistkeinverbrechen.at
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Selbstverständlich auch im Winter bewegt sich die Critical Mass auf Fahrrädern – Fahrrädern wirklich aller nur erdenklichen Art – jeden dritten Freitag durch Wien. Das nächste Mal also am 21.12.2007, Treffpunkt ist wie immer um 16:30 am Margaretenplatz. Warm anziehen, ein Pulli extra wird empfohlen, auf http://www.criticalmass.at
Im Anschluss an die Fahrt gibt es ein Bikekitchen-Solifest im JETZT im 16.Bezirk – Parhamerplatz 16.
http://www.criticalmass.at
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Gegen Baugenehmigungen im Augarten, solange der Leitbildprozess nicht zu Ende ist, und dieser auch ernsthaft geführt worden ist, richtet sich eine Petition der „Freunde des Augartens“, die ab heute im Internet unterschrieben werden kann.
Der Leitbild-Prozess könne nur dann funktionieren, wenn sich alle Teilnehmenden verbindlich und schriftlich zu dem Ergebnis bekennen und der Augarten weiterhin als Grünfläche behandelt werde, so die Petition. Sollten das Wirtschaftsministerium, die Stiftung Wiener Sängerknaben, die Datencenter Vienna Planungs- und Errichtungs GesmbH, sowie weitere Projektwerber auf ihre Projekte vor dem Ende des Leitbildprozesses bestehen, könne es keine konstruktive Zusammenarbeit geben.