Juni 032016
 

Ein Ende der gesellschaftlichen Doppelmoral sowie ein Ende der Diskriminierung von Sexarbeiter_innen und damit einhergehend ein kritisches Hinterfragen hegemonialer Diskurse über Sexarbeit und Sexarbeiter_innen wurden auch heuer am 2. Juni bei einer Kundgebung zum internationalen Hurentag am Urban-Loritz-Platz in Wien gefordert. Sexarbeit müsse endlich anderen Erwerbstätigkeiten gleich gestellt werden. Wir sprachen mit der Aktivistin Christine Nagl:

https://cba.fro.at/317324

Christine Nagl ist auch eine der Initiator_innen der Lustwerkstatt, die unter dem Titel Sex Arbeit Lust Illusionen Ver/Kaufen eine Reihe von Veranstaltungen organisierte sowie eine Radiosendereihe, die auf ORANGE 94.0 noch bis Ende Juni jeden Montag um 20.30 zu hören ist.

 Posted by on Fr.., 3. Juni 2016 at 20:59
Juni 032016
 

Am 1. Juni trat die Novelle des Suchtgiftgesetzes in Kraft, die der Polizei mehr Möglichkeiten verschafft, verschärft gegen mutmaßliche Suchtgifthändler_innen vorzugehen. Was die Polizei in der Gürtelgegend in den ersten Tagen mit den neuen Möglichkeiten anfing, beobachtete Jonas von WienTV. Im Telefongespräch mit update.wien erzählt er von polizeilichen Schwerpunktaktionen und racial profiling. Beides ist aber eigentlich nichts Neues, allerdings jetzt mit schwerwiegenderen Konsequenzen für Betroffene …

Interview für update.wien auf ORANGE 94.0:
https://cba.fro.at/317326

 Posted by on Fr.., 3. Juni 2016 at 20:55
Mai 212016
 

Am 17. Mai 1990 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO beschlossen, Homosexualität aus ihrer internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsprobleme ICD zu streichen. Seit 2005 wird dieser Tag gefeiert, inzwischen als internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interfeindlichkeit. Weltweit wird an diesem Tag auf Gewalt gegen Lesben, Bisexuelle, Schwule, Trans*Gender, intergeschlechtliche und asexuelle Personen aufmerksam gemacht. In Wien demonstrierten am 17. Mai 2016 zu diesem Anlass 165 Personen auf der Mariahilfer Straße.
Auch die Situation von LGBTIQ_Personen auf der Flucht wurde thematisiert.

Beitrag für update.wien auf ORANGE 94.0:

https://cba.fro.at/316238

 Posted by on Sa.., 21. Mai 2016 at 15:58
Mai 152016
 

Wenn der Freitag auf einen 13. fällt, feiern die Ausgegrenzten und an den Rand Gedrängten, und sie erheben ihre Stimme. So auch heute.
Die Stadt gehöre allen, meinten sie, und die Öffentlichen Verkehrsmittel seien auch für alle da. Deshalb forderten sie Freifahrt für alle. Sie feierten am Westbahnhof und am Hauptbahnhof, und in der U-Bahn, die sie quasi kostenlos von dem einen zum anderen Ort brachte.

Bericht für update.wien auf ORANGE 94.0:
https://cba.fro.at/315731

Facebook-Seite zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1034927303255486/

 Posted by on So.., 15. Mai 2016 at 17:22
Mai 152016
 

Während am 8. Mai am Heldenplatz das Fest der Freude über die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 71 Jahren gefeiert wurde, ging am Brunnenmarkt in Ottakring die Polizei mit Hunden gegen Antifaschist_innen vor. Über dem Markt kreiste ein Hubschrauber. Ums Eck wurde ein Polizeipanzer bereitgestellt. Der Grund: 150–200 antifaschistische und feministische Aktivist_innen versuchten die Vereinnahmung des Gedenkens an jene Frau, die dort am 4. Mai von einem Mann mit einer Eisenstange getötet worden war, durch identitäre Rechtsextreme zu verhindern.

Eine angekündigte rechtsextreme Kundgebung war zwar abgesagt worden. Dennoch versammelten sich an die 200 Antifaschist_innen am Yppenplatz. Die meisten von ihnen demonstrierten spontan auf einer kurzen, nur ein paar hundert Meter langen Route durchs Brunnenviertel. Polizei war anfänglich gar nicht anwesend, kam erst nach und nach dazu. Als die Demo bereits beendet war und viele Beteiligte bereits weggegangen waren, erhöhte sich die Anzahl der Polizist_innen gewaltig. Hundestaffel und Wega kamen. Ein Hubschrauber kreiste. Und ein Radpanzer der Polizei wurde bereitgestellt. Während Feministinnen antifaschistische Lieder sangen, ging die Polizei plötzlich mit an der Leine gehaltenen Hunden gegen Demonstrant_innen vor.

Zwei Personen wurden laut Polizei festgenommen. Erst als die Gemeinderätin Birgit Hebein am Brunnenmarkt erschien und mit der Polizei verhandelte, wurde der Einsatz von Hundestaffel und Hubschrauber abgebrochen, und wenig später der gesamte Polizeieinsatz beendet.

Polizeisprecher Inspektor Eidenberger verteidigte den Polizeieinsatz mit Hunden, Hubschrauber und Panzer gegen zu diesem Zeitpunkt gerade mal rund 100 Antifaschist_innen und Feminist_innen damit, dass es anfänglich geheißen habe, dass Demonstrant_innen mit Baseballschlägern bewaffnet seien und eine identitäre Kundgebung stören wollten. Die Versammlung der Identitären konnte freilich gar nicht gestört werden, weil sie ja abgesagt worden war. Und die Baseballschläger hat es auch nicht gegeben. Das habe, so Birgit Hebein, inzwischen auch Polizeipräsident Pürstl bestätigt.

Beitrag für update.wien auf ORANGE 94.0:
https://cba.fro.at/315730

Berichte anderer zum Thema:

Text „Antifaschistisches Gedenken statt rechter Mahnwache am Yppenplatz“ von Jonas Reis auf https://wientv.org/antifaschistisches-gedenken-statt-rechter-mahnwache-am-yppenplatz

Text „Der Großeinsatz der Polizei in Ottakring am 8. Mai wirft einige Fragen auf“ von Paul Donnerbauer auf Vice: http://www.vice.com/alps/read/der-grosseinsatz-der-polizei-in-ottakring-am-8-mai-wirft-einige-fragen-auf

 Posted by on So.., 15. Mai 2016 at 17:18
Mai 072016
 

No Precarity, no borders, alles für alle. Das waren die Forderungen der heurigen Wiener Mayday-Parade, an der sich am Nachmittag des 1. Mai rund 270 Menschen beteiligten.

Die Route führte vom Kunst- und Kulturort mo.ë zum Abschiebegefängnis am Hernalser Gürteil über den Gürtel, rüber zum Boem und anschließend wieder zurück zum mo.ë.

Ein paar – ganz kurze – Ausschnitte aus „update.wien“ auf ORANGE 94.0:

https://cba.fro.at/315142


Ohne Proteste verlief auch nicht der Maiaufmarsch der SPÖ:

Die Plattform Care Revolution veranstaltete einen Flaschmob für mehr Lohn und Personal im Gesundheits- und Sozialbereich. Dabei wurde der Block der Bezirkssektion von Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely kurz aufgehalten und mit den Anliegen der Beschäftigten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und anderen CARE-Berufen konfrontiert.

Einen Rücktritt Faymanns forderten viele, auch der Verband Sozialistischer Student_innen VSStÖ. Der VSStÖ war ganz offiziell mit einem Block am Maiaufmarsch beteiligt, wurde auch von der Bühne angekündigt. Als der VSStÖ aber mit kritischen Transparenten und Bengalfeuern am Rathausplatz einzog, wurde ein großer Teil der sozialistischen Student_innen von der Polizei aus dem Maiaufmarsch rausgeholt und beamtshandelt. Die Student_innen wurden perlustriert, Identitätsfeststellungen unterzogen, mussten ihre Taschen durchsuchen lassen und erhielten Anzeigen. Begründet wurde dies damit, dass sie Bengal-Handfackeln hatten, die in größeren Menschenansammlungen nicht verwendet werden dürfen. Bengalfackeln gelten als pyrotechnische Gegenstände. Sie erzeugen im Wesentlichen besonders viel bunten Rauch, und sind je nach Größe, Konstruktion und verwendeten chemischen Stoffen unterschiedlichen Kategorien zugeordnet.

Während Aktivist_innen des VSStÖ vermuteten, dass die polizeiliche Amtshandlung auf Aufforderung aus der Parteiführung geschah, gab die Polizei an, dass Beamt_innen das Entzünden der Bengalfeuer beobachtet hatten, und die polizeiliche Einsatzleitung daraufhin die Amtshandlung angeordnet habe.

Beitrag über ausgewählte Proteste am Maiaufmarsch der SPÖ in „update.wien“ auf ORANGE 94.0:

https://cba.fro.at/315144

 Posted by on Sa.., 7. Mai 2016 at 14:23
Mai 072016
 

Die Räume, in denen sich der Kunst- und Kulturraum mo.ë befindet, und auch die Wohnungen im übrigen Haus, sollen zu teuren Luxuslofts umgebaut werden. Und deswegen hätte das mo.ë eigentlich schon mit Jahreswechsel ausziehen sollen. Ist es aber nicht. Die mo.ë-Leute entschlossen sich zu bleiben. Derzeit schwebt ein Gerichtsverfahren, während das mo.ë weiter bespielt wird. Am 1 Mai war das mo.ë Start- und Endpunkt der Mayday-Parade. Dort gab eine Person aus dem mo.ë für „update.wien“ auf ORANGE 94.0 ein Interview über den aktuellen Stand der Dinge:

https://cba.fro.at/315140

 Posted by on Sa.., 7. Mai 2016 at 14:19
Apr. 302016
 

Das Kulturzentrum Amerlinghaus muss schon wieder ums Überleben kämpfen. Nach Jahren des prekären Weiterarbeitens ohne Planungssicherheit wurde auch für 2016 die Forderung nach einer ausreichenden Grundkostenförderung für das Kulturzentrum nicht erfüllt. Die Kosten für Löhne und für Miete betragen mittlerweile um rund 10.000,- € mehr als die Stadt Wien an Förderungen zahlt. Verhandlungen mit der Vermieterin Gesiba sind im März gescheitert. Ein Rechtsstreit um eine gerechtere Aufteilung der Betriebskosten zwischen dem Kulturzentrum und dem kommerziellen Beisl ist anhängig.

Für das Kulturzentrum nun besteht nun eine akute Finanzierungslücke
In einer Krisensitzung des Vorstands des Amerlinghauses wurden Personalkürzungen beschlossen, für den Fall, dass es zu keiner politischen Lösung kommt.

Die Folgen der Personaleinsparungen seien für das Zentrum verheerend und in ihren Konsequenzen gar nicht absehbar, ist aus dem Amerlinghaus zu hören.

Es wird daher zu Unterstützung und Solidarität aufgerufen.

„Watch out for action“ ist zu hören – „für mehr und nicht weniger politische, soziale, kommunikative Zentren!“

Beitrag für update.wien auf ORANGE 94.0:
https://cba.fro.at/315138

 Posted by on Sa.., 30. April 2016 at 15:50
Apr. 302016
 

Am 27. April versuchten neuerlich Rechtsextreme der so genannten Identitären Bewegung eine Aufführung des Elfriede-Jelineks-Stücks „Die Schutzbefohlenen“ zu stören – diesmal keine Aufführung der „schweigenden Mehrheit“, bei der Schutzbefohlene selbst die Schutzbefohlenen spielen, sondern im Burgtheater.
Zwei Rechtsextreme stiegen auf das Dach des Burgtheaters und brachten ein Transparent mit der Aufschrift „Heuchler“ an. Es sollen Flugblätter geworfen worden sein. In das Theater selbst konnten sie nicht eindringen.
Nachdem bereits am 14. April identitäre Rechtsextreme die Aufführung „Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene“ im Audimax der Universität Wien gestört hatten, hatte die Nationalratspräsidentin Doris Bures den Ehrenschutz für die Burgtheater-Vorstellung übernommen. Das Burgtheater schrieb dazu – noch bevor das Burgtheater selbst mit einer rechtsextremen Aktion konfrontiert wurde: „Wir danken ihr für diese wichtige Geste in einer Zeit, in der die künstlerische Freiheit plötzlich wieder gefährdet ist und verteidigt werden muss.“
Elfriede Jelinek hatte das Stück „Die Schutzbefohlenen“ 2013 als Reaktion auf die Refugee-Protestbewegung und die tausenden toten Geflüchteten im Mittelmeer geschrieben.
Nach der rechtsextremen Störaktion entrollten Antifaschist_innen am Burgtheater ein Transparent mit der Aufschrift: „Never let the fascists have the streets.“. Sie wollten damit auch dazu aufrufen, einen von den rechtsextremen Identitären für den 11. Juni geplanten Aufmarsch in Wien zu verhindern.

 Posted by on Sa.., 30. April 2016 at 15:38