Aug 262017
 

In ganz Afghanistan besteht laut Außenministerium „das Risiko von gewalttätigen Auseinandersetzungen, Raketeneinschlägen, Minen, Terroranschlägen und kriminellen Übergriffen einschließlich Entführungen, Vergewaltigungen und bewaffneter Raubüberfälle.“ Österreicher*innen wird dringend angeraten, Afghanistan zu verlassen.
Menschen, denen es gelungen ist, aus Afghanistan zu flüchten, werden von Österreich hingegen unter dem Vorwand, in Afghanistan sei es sicher, laufend nach Afghanistan abgeschoben.
Aus diesem Grund protestierten aus Afghanistan geflüchtete Menschen und andere solidarische Personen von Freitag, dem 25. August 2017, um 18 Uhr bis Montag, dem 28. August 2017, 19.00 Uhr im Sigmund-Freud-Park gegen Abschiebungen nach Afghanistan, aber auch gegen Abschiebungen anderswohin. Zeitweise waren mehrere hundert Menschen bei der Protestkundgebung dabei.
Eine Verlängerung war angedacht worden. Letztlich wurde die Kundgebung aber rechtzeitig vor dem in der ursprünglichen Versammlungsanzeige angegebenen Endzeitpunkt beendet.
Von einer Besetzung, wie etwa auf derstandard.at behauptet, konnte zu keinem Zeitpunkt die Rede sein.

O94POLITIK SPEZIAL über die Proteste gegen Abschiebungen im Sigmund-Freud-Park (Interviews mit Beteiligten und im zweiten Teil der Sendung Aufzeichnung von Reden):

https://cba.fro.at/347677

Update: Interview am Tag 3 des Protests:

https://cba.fro.at/347717

 Posted by on Sa., 26. August 2017 at 14:44
Aug 252017
 

Protestbild: Wir sind alle #linksunten

Am Freitag, dem 25. August 2017, wurde linksunten.indymedia.org vom deutschen Bundesinnenministerium abgedreht und verboten. Bei angeblichen Betreiber*innen und im autonomen Zentrum KTS in Freiburg wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt. Indymedia linksunten war eine der wichtigsten Nachrichten- und Vernetzungsplattformen für soziale, antirassistische, antifaschistische und andere emanzipatorische Aktivitäten im deutschsprachigen Raum.
Ich verstehe das als einen Angriff auf freie Medien und soziale Bewegungen, der nicht zu rechtfertigen und auch nicht hinzunehmen ist.
Das Verbot und das erzwungene Abschalten von Indymedia linksunten zeigt aber auch einmal mehr deutlich, wie notwendig die Vielfalt von freien und unabhängigen Medien ist.
Harte Zeiten erfordern unabhängige Berichterstattung. Getroffen hat es einige, gemeint sind wir alle. Don‘t hate the media, become the media. Wir sind alle Indymedia Linksunten

Mehr Informationen:

Text der Soligruppe Unabhängige Medien Freiburg:
https://de.indymedia.org/node/13532

Stellungnahme von einigen von de.indymedia:
https://de.indymedia.org/node/13553

Beitrag von Radio Dreyeckland über Proteste gegen das Verbot von Indymedia linksunten:
https://rdl.de/beitrag/ber-300-demonstrieren-spontan-f-r-unabh-ngige-medien-und-gegen-repression
bzw.
http://www.freie-radios.net/84662

 Posted by on Fr., 25. August 2017 at 12:27
Jul 082017
 

Willkommen bei der WiderstandsChronologie

Am 27. Juni demonstrierten rund 100 Personen vor dem Parlament gegen den Plan der Regierung, Wachstum, Beschäftigung und einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort per Verfassungsgesetzesänderung zu Staatszielen zu bestimmen. Eine Abstimmung darüber im Nationalrat wurde zwar verschoben. Vom Tisch ist das Vorhaben aber nicht.
[Ausschnitt Rede]

Am 28. Juni protestierten in den Räumen des Fonds Soziales Wien betroffene Aktivist*innen für eine Erhöhung der Förderungen für Persönliche Assistenz. Persönliche Assistent*innen helfen und unterstützen behinderte Menschen in Bereichen des täglichen Lebens, zum Beispiel des Haushalts, der Körperpflege, des Behördenkontakts, überall dort, wo es notwendig ist, und ermöglichen so mehreren hundert Menschen, die sonst in Heimen leben müssten, ein selbstbestimmtes Leben. Das System der Persönlichen Assistenz wurde von behinderten Menschen selbst entwickelt. Sie selbst dürfen die Assist*innen auswählen, und sie selbst bestimmen, welche Tätigkeiten wann, wo und wie gemacht werden.
Seit 2008 habe die Stadt Wien bzw. der Fonds Soziales Wien den geförderten fiktiven Stundensatz nicht an den Geldwert angepasst. Auch andere dringende Verbesserungen seien immer auf die lange Bank geschoben worden, erklärten die Aktivist*innen.
Seit Jahren gewachsene Assistenzsysteme drohen daher zusammenzubrechen, was im schlimmsten Fall zu einer Einweisung in ein Pflegeheim führen kann. Die Aktivist*innen, forderten eine umgehende Erhöhung der Förderung für die persönliche Assistenz, damit sie auch weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen können. Die Protestaktion wurde nach erfolglosen Gesprächen mit dem Fonds Soziales Wien abgebrochen. Vorerst.

Am 1. Juli demonstrierten rund 200 Personen für „gutes Wohnen für alle“ und gegen „Profite mit der Miete“.
[Ausschnitt aus Reden]

In einer früheren Ausgabe der WiderstandsChronologie berichteten wir bereits darüber, dass in Hadersdorf am Kamp eine würdige Gedenkstätte fehlt, die an die Ermordung von 61 kurz zuvor freigelassenen politischen Gefangenen am 7. April 1945 erinnert. Seit 2009 gibt es zwar eine Gedenktafel am Friedhof in Hadersdorf am Kamo, auf der ist aber nicht von politischen Gefangenen die Rede, die da ermordet worden waren. Immer wieder wurde versucht, eine Verbesserung zu erreichen. Immer erfolglos. Am 1. Juli montierten schließlich Antifaschist*innen selbst eine würdige Gedenktafel, die auch die Namen aller bekannten Namen jener Menschen enthält, die am 7. April 1945 in Hadersdorf am Kamp erschossen wurden. Danke an Renate Sassmann von WienTV für die Aufnahme.
[Ausschnitt aus Video https://youtu.be/0kCDhz6uMXo von Renate Sassmann]

Am 7. Juli gab es in Wien eine kurze Spontandemo in Solidarität mit den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg.

Und heute, am 8. Juli, beteiligten sich in Wien rund 450 Menschen an einem Marsch für Gerechtigkeit in der Türkei – in Solidarität mit dem Marsch für Gerechtigkeit, bei dem in den letzten Wochen tausende Menschen zu Fuß von Ankara nach Istanbul gezogen waren.
[Ausschnitt aus Rede]

Das war die WiderstandsChronologie.
Auf Wiederhören.

https://cba.fro.at/344904

 Posted by on Sa., 8. Juli 2017 at 19:35
Jun 242017
 

Willkommen bei der WiderstandsChronologie.

„Many colours – One community“ – unter diesem Slogan zogen am 17. Juni wieder zigtausende Menschen, vor allem Lesben, Schwule, Bisexuelle, Heterosexuelle, Transgender- und intergeschlechtliche Personen, bei der Regenbogenparade über die Wiener Ringstraße – für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft in Österreich und der ganzen Welt.

200 Fundamentalistische Christ*innen demonstrierten am Albertinaplatz wieder dagegen, und gegen die Ehe für alle, gegen Abtreibungen, und gegen das, was sie Gender-Wahn nennen.
[kurze Ausschnitte]

Gegen diese Gegendemonstration demonstrierten wiederum rund 100 Personen – zuerst vom Graben zur Philharmonikerstraße, dann stationär in der Philharmonikerstraße in Sicht- und Hörweite der Fundamentalist*innenkundgebung.
[kurze Ausschnitte]

Als die fundamentalistischen Christ*innen nach ihrer Auftaktkundgebung zu einem „Marsch für die Familie“ Richtung Schottengasse aufbrachen, wurde am Josefsplatz die Straße blockiert. Die Polizei drängte die Gegen-Gegendemonstrant_innen zur Seite. Der polizeiliche Einsatzleiter erklärte, dass sich die Beteiligten nach dem neuen § 7a des Versammlungsgesetzes strafbar machen würden, der einen Schutzbereich rund um eine Versammlung festlegt. Zahlreiche Personen wurden Identitätsfeststellungen unterzogen. Laut Rechtshilfe wurden zwei Personen festgenommen, am Abend aber wieder freigelassen.

Der fundamentalistische „Marsch für die Familie“ musste aus Sorge vor weiteren Störungen bereits vorzeitig in der Herrengasse umkehren.

Am Abend des 18. Juni trafen sich mehr als 300 Geflüchtete, Freund*innen und Unterstützer*innen am Heldenplatz zu einem Iftar oder Picknick – je nach religiöser oder atheistischer Einstellung – gegen Abschiebungen.
[kurzer Ausschnitt aus Kundgebung]

Anlässlich des Weltflüchtlingstags beteiligten sich am 20. Juni rund 90 Personen an einem Umbrella-Flashmob beim Marcus-Omofuma-Stein. Wie in zahlreichen Städten sollten Regenschirme einen symbolischen Schutzschirm für Geflüchtete darstellen. Mit auf den Schirmen aufgeklebten Buchstaben wurde ein Stopp von Abschiebungen gefordert.

Am Karlsplatz gab es zum Weltflüchtlingstag einen Solidaritätsstand mit Essen und Trinken für das von Räumung bedrohte City Plaza in Athen, ein selbstverwaltetes Haus von und für Geflüchtete in Athen.
[Interview]

Heute, am Samstag, dem 24. Juni zogen rund 60 Personen von der ÖVP-Zentrale zum Parlament, um gegen das geplante, teilweise auch schon beschlossene, Überwachungspaket zu demonstrieren.
[bisschen O-Ton von Demo]

Zirka 430 Menschen folgten in Wien auch heuer wieder dem Aufruf Ayatollah Khomeinis aus dem Jahr 1979 zu weltweiten Protesten gegen Israel und beteiligten sich am Al-Quds-Marsch, der vom Urban-Loritz-Platz um Justizministerium führte.
Als Kritik daran fand am Bundesländerplatz an der Mariahilfer Straße eine Kundgebung gegen Antisemitismus statt, an der mehr als 200 Personen teilnahmen.
Einzelne Personen versuchten in der Burggasse den Al-Quds-Marsch zu blockieren. Die Blockade wurde nach rund einer Viertelstunde von der Polizei aufgelöst. Die Beteiligten wurden aus der Sitzblockade gezerrt. Es soll zahlreiche Identitätsfeststellungen gegeben haben. Unbestätigten Meldungen zufolge soll drei Personen auch Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen werden. Journalist*innen wurden vor der Räumung von der Polizei in eine Seitengasse gedrängt. Dann wurde auch noch ein Polizeifahrzeug zwischen Pressevertreter*innen und Einsatzort platziert. Es entstand der Eindruck, dass die Journalist*innen nur ja nichts vom Polizeieinsatz gegen die Blockierer*innen sehen sollten. Laut Polizei sei das alles aber nur zur Sicherheit der Journalist*innen gemacht worden.

https://cba.fro.at/343863

Das war die WiderstandsChronologie.
Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 24. Juni 2017 at 21:26
Jun 102017
 

Willkommen bei der WiderstandsChronologie

Am Dienstag, dem 30. Mai, fand wieder eine Massenabschiebung von Schutzsuchenden per Charterflug nach Afghanistan statt. Wieder einmal wurde dagegen neben dem Polizeianhaltezentrum an der Rossauer Lände demonstriert. Und wieder einmal vergebens.
[Ausschnitte Interview]
Link zu einem O94POLITIK SPEZIAL über diese Kundgebung: https://cba.fro.at/342020

Mehr als 250 Menschen gedachten am 2. Juni beim Marcus-Omofuma-Stein am Platz der Menschenrechte der Opfer des Bombenanschlags in Kabul vom 31. Mai.
[Ausschnitte aus Interviews]
Link zu einem O94POLITIK SPEZIAL über die Gedenkveranstaltung: https://cba.fro.at/342390

Am 2. Juni war auch internationaler Hurentag. In Wien fand dazu auch heuer wieder eine Kundgebung am Urban-Loritz-Platz statt. Unterstützende Organisationen forderten einen respektvollen Umgang mit Sexarbeiter*innen und die Durchsetzung von Rechten für Sexarbeiter*innen, die auch für andere Berufe gelten.
[Ausschnitt aus einer Rede auf der Kundgebung]

Am 6. Juni kamen 35 Personen zu einer Kundgebung von Linkswende und Sozialistischer Jugend Wien vor dem Parlament gegen eine FPÖ-Veranstaltung zum 65-jährigen Bestehen des Rings freiheitlicher Studenten, die im Parlament stattfand.
[Ausschnitt aus einer Rede auf der Kundgebung]

Feiern und vernetzen war das Ziel eines Straßenfestes vor dem und im Amerlinghaus, das am 9. Juni stattfand. Denn linke und kritische Bündnisse seien nötig, um für gute Lebensräume für alle zu kämpfen, hieß es.

Ebenfalls am 9. Juni demonstrierten einmal mehr 580 Personen gegen Abschiebungen. Dabei stand wieder insbesondere die Forderung nach einem sofortigen Stopp von Abschiebungen nach Afghanistan im Vordergrund.
[Ausschnitte aus Reden auf der Kundgebung]

Und am 10. Juni veranstaltete die Plattform 20000 Frauen die dritte feministische Tischgesellschaft auf der Mariahilfer Straße.

Das war die WiderstandsChronologie.
Auf Wiederhören.


https://cba.fro.at/342746

 Posted by on Sa., 10. Juni 2017 at 17:10
Mai 312017
 

Am Dienstag, dem 30. Mai, fand wieder eine Massenabschiebung von Schutzsuchenden per Charterflug nach Afghanistan statt. Wieder einmal wurde dagegen neben dem Polizeianhaltezentrum an der Rossauer Lände demonstriert. Und wieder einmal vergebens.

Ein Interview über den Grund der Demonstration am 30. Mai und eine Aufzeichnung fast aller Wortmeldungen auf der Kundgebung:

https://cba.fro.at/342020

 Posted by on Mi., 31. Mai 2017 at 00:17
Mai 272017
 

Willkommen bei der WiderstandsChronologie

Am 16. Mai beendete die Polizei wieder mal eine Hausbesetzung in Wien, diesmal in der Jagdschlossgasse in Hietzing. Zwölf Tage lang war das Gebäude belebt und kulturell genutzt worden, die meiste Zeit, ohne es groß öffentlich hinauszuposaunen. Am 16. Mai wurde das Haus wegen der drohenden Räumung durch die Polizei verlassen. Mehr Informationen stehen auf evora.noblogs.org.

Als Reaktion auf den Nationalsozialismus verharmlosende, antisemitische, behindertenfeindliche, frauenverachtende, sexistische, rassistische und gegen Muslim*innen hetzende Internetpostings von Funktionär*innen der ÖVP-Studierendenorganisation AG am Juridicum veranstaltete die jüdische österreichische Hochschüler*innenschaft am 16. Mai neben dem Juridicum eine Kundgebung gegen Diskriminierung an der Universität. 130 Personen nahmen daran teil.
[Ausschnitte aus Rede]
Link zur Aufzeichnung der kompletten Kundgebung: https://cba.fro.at/341804

Am 17. Mai zogen rund 180 Personen anlässlich des internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interphobie #IDAHOT über die Mariahilfer Straße zum Platz der Menschenrechte
[kurzer Redenausschnitt]
Link zu kompletter Aufnahme der Abschlusskundgebung: https://cba.fro.at/341294

Am 20. Mai beteiligten sich 1000–1300 Personen an einer Demo gegen Abschiebungen nach Afghanistan:
[Redenausschnitte]
Link zur kompletten Aufnahme von Auftakt- und Abschlusskundgebung: https://cba.fro.at/341233

Seit Jahren setzt sich die Initiative „Gedenken Hadersdorf am Kamp“ unter anderem mit Unterstützung des KZ-Verbands Wien für eine würdige Gedenkstätte in Hadersdorf am Kamp ein, die an die Ermordung von 61 politischen Gefangenen im April 1945 am Friedhof von Hadersdorf am Kamp erinnern soll. Die Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus sind am 6. April 1945 angesichts der nahenden roten Armee aus dem Gefängnis Krems-Stein entlassen worden, haben sich zu Fuß in Richtung Wien aufgemacht, sind aber schon in Hadersdorf am Kamp im Zusammenwirken von Volkssturm, Gendarmerie und SS angehalten und am 7. April erschossen worden.
Seit 2009 gibt es eine Gedenktafel am Friedhof von Hadersdorf am Kamp, der an die Ermordung von 61 Gefangenen erinnert. Damit werde nach Ansicht des KZ-Verbands suggeriert, dass es sich bei den Ermordeten um Verbrecher gehandelt habe, und nicht um Widerstandskämpfer. Deshalb wird seit Jahren immer wieder mit Farbe das Wort „politische“ ergänzt, das von der Gemeinde immer wieder entfernt wird.
Derzeit laufen wegen dieser Ergänzungen polizeiliche Ermittlungen wegen Sachbeschädigung. Im Zuge dieser Ermittlungen wurde am 8. Mai die Tochter eines der ermordeten politischen Gefangenen von der Polizei einvernommen. Der KZ-Verband Wien ruft zu Selbstanzeigen von solidarischen Antifaschist*innen auf, die die immer wieder erfolgende Ergänzung auf dem Gedenkstein gutheißen. Außerdem ruft die Initiative Gedenken Hadersdorf am Kamp dazu auf, einen offenen Brief an die Bürgermeisterin von Hadersdorf am Kamp und an die Landeshauptfrau von Niederösterreich zu schicken, in dem ein Gespräch über die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte vorgeschlagen wird. Christine, die Tochter eines der ermordeten politischen Gefangenen, erzählt von ihrem Einsatz für ein würdiges Gedenken:
[Ausschnitt aus Interview]
Link zum kompletten Interview: https://cba.fro.at/341802
Link zum offenen Brief: https://www.facebook.com/Gedenken-Hadersdorf-am-Kamp-1039514396150335/

https://cba.fro.at/341797

 Posted by on Sa., 27. Mai 2017 at 17:25
Mai 252017
 

Mit Ende Mai muss der Verein die Räume in der Thelemangasse 4 im 17. Bezirk verlassen. Damit ist die Geschichte des für die Wiener Kunst- und Kulturszene so bedeutenden Raums zu Ende. Zum Abschied trafen wir uns mit drei im mo.ë aktiven Leuten, sprachen über die Geschichte des Projekts, über dessen Probleme, und fragten, woran es scheiterte. Und wir machten mit ihnen einen letzten akustischen Rundgang durch das mo.ë, das mehr Aktivitäten Platz bot, als manche Besucher*in ahnen konnte.

https://cba.fro.at/341584

 Posted by on Do., 25. Mai 2017 at 19:43
Mai 132017
 

Willkommen bei der WiderstandsChronologie.

Am 1. Mai gab es neben dem Maiaufmarsch der SPÖ auch wieder zahlreiche weitere Aktivitäten.
Zum Beispiel:
Eine 1.-Mai-Demonstration von „Wien Anders“,
eine internationalistische Demonstration überwiegend antiimperialistischer Gruppen,
daran anschließend ein Fest von KOMintern im Sigmund-Freud-Park,
eine öffentliche Krisensitzung mit Straßenfest von mo.e und Boem, bei dem Migrating Kitchen unter dem Motto „Erhebet euch, zu Tisch!“ aufdeckte,
und ein 1.-Mai-Rave von „freie Luft“ und „open Air Democracy“ am Maria-Theresien-Platz.
Am meisten los war aber zweifellos beim SPÖ-Maiaufmarsch am Rathausplatz. Dort wurden auch ein bisschen Proteste sichtbar, vor allem durch kritische Transparente von am Maiaufmarsch beteiligten Blöcken der Sozialistischen Jugend unter anderem gegen die Abschiebepolitik der Regierung. Darauf ging der Bundesparteiobmann in seiner Rede sogar ein bisschen ein, [Ausschnitt Rede Kern]

Deutsch-als-Fremdsprache bzw. Deutsch-als-Zweitsprache- und Basisbildungs-Unterrichtende machten einen Flashmob beim Burgtheater und konfrontierten auf den Rathausplatz einziehende Sozialdemokrat_innen mit ihren Forderungen wie „Angleichung der Honorare an den gesetzlichen Mindestlohntarif“ und „Trennung von Sprachunterricht und Ideologisierung von Spracherwerb in Form der ‚Wertevermittlung‘, wie sie das von der SPÖ mitbeschlossene Integrationsgesetz vorsieht.“ [kurzes DaZ/DaF-Lehrer*innen-Stanzl]
Ein angekündigter Flashmob von Rechtsextremen konnte weitgehend verhindert werden. Lediglich einzelnen rechtsextremen Identitären gelang es, während der Rede von Bundesparteiobmann Kern, rassistische Plakate hochzuhalten, die ihnen aber bereits nach einigen Sekunden durch engagierte Antifaschist_innen abgenommen werden konnten.

Am 6. Mai wurde mit einem Trauerzug der im Nationalsozialismus von Wien nach Maly Trostinec deportierten und dort gleich nach der Ankunft ermordeten Jüd*innen gedacht. Der Trauerzug führte vom ehemaligen Sammellager in der Kleinen Sperlgasse zum Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah am Judenplatz. Dort wurden die Namen der am 6. Mai 1942 deportierten Personen verlesen. Renate Sassmann von WienTV sprach mit der Initiatorin der Gedenkveranstaltung, Waltraud Barton. [Ausschnitt aus Videobeitrag https://www.youtube.com/watch?v=b_b7rT2S7ow von Renate Sassmann]

Für neue Wege in der Canabispolitik wurde ebenfalls am 6. Mai mit dem alljährlichen Hanfwandertag demonstriert. Dabei sei es laut Berichten von WienTV zu einer Amtshandlung gegen Teilnehmer*innen des Hanfwandertags gekommen, bei der ein Beamter einer polizeilichen Einsatzeinheit einer am Boden fixierten Person mit dem Stiefel gegen den Kopf getreten haben soll, wie im Filmbericht von WienTV zu sehen ist. Auch eine den Vorfall filmende Person sei durch die Einsatzeinheit beamtshandelt worden, berichtet WienTV. Von der Polizei haben die Redakteuer*innen von WienTV trotz Anfrage noch keine Stellungnahme erhalten, erklärt WienTV. [Bezugnahme auf Video https://www.youtube.com/watch?v=DywfwILneN0 von WienTV]

Am 8. Mai veranstaltete das Mauthausen Komitee Österreich zum fünften Mal ein Fest der Freude über die Befreiung von der NS-Herrschaft am Heldenplatz. Zum Gratiskonzert der Wiener Symphoniker*innen kamen diesmal wegen Regens nur einige tausend Personen. Bis 2012 konnten am 8. Mai dort, am Heldenplatz, deutschnationale Burschenschaften ihre Trauer über den verlorenen Krieg demonstrativ zum Ausdruck bringen. Bis 2011 ging die Polizei massiv gegen Antifaschist_innen vor, die das Totengedenken der Rechtsextremen stören wollten. [Ausschnitt aus einem Text von Doron Rabinovici, gelesen beim Fest der Freude von Katharina Stemberger]

Am 12. Mai, dem „internationalen Tag der Pflege“ demonstrierten 1700 Personen für bessere Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung im Pflegebereich. [Ausschnitt aus Reden]

Am 13. Mai, veranstaltete Global 2000 im Sigmund-Freud-Park ein Picknick gegen die Wiederzulassung des vermutlich krebserregenden Pestizids Glyphosat.

Und ebenfalls am 13. Mai setzten sich mit einer Mischung aus Kundgebung und Picknick am Praterstern beim Tegetthoff-Denkmal um die 100 Leute gegen Vertreibungen aus dem öffentlichen und halböffentlichen Raum ein. Sie forderten „Raum für alle“. [Interview mit einer Aktivistin von „KNAST“ (Kritisches Netzwerk aktivistischer Sozialarbeits-Studierender)]

Das war die WiderstandsChronologie.
Auf Wiederhören.

https://cba.fro.at/340727

 Posted by on Sa., 13. Mai 2017 at 22:58