Juni 192008
 

Die „exzessive Anwendung“ des §278a StGB gegen die inhaftierten Tierrechtler_innen kritisierten heute SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim und SPÖ-Tierschutzsprecher Dietmar Keck. Sie verkündeten, mittels zweier parlamentarischer Anfragen die „Notbremse ziehen“ zu wollen sowie den Sachverhalt näher zu beleuchten. Es dürfe keinen Maulkorb für jene geben , die sich für die gute Sache des Tierschutzes engagieren, das Vorgehen vor allem der Staatsanwaltschaft sei zu überdenken, so Jarolim. Gefordert seien jetzt umgehende Informationspolitik und ein beschleunigter Ablauf des Verfahrens, bekannt gegeben müsse auch endlich, warum der § 278a zur Anwendung kommt, so Jarolim. Keck sprach sich für die sofortige Enthaftung der Inhaftierten aus, sollten „keine konkreten Beweise vorliegen“.

Die komplette PK kann hier angehört werden:
http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=9962

 Posted by on Do.., 19. Juni 2008 at 16:50
Juni 172008
 

SOS-Mitmensch hofft nach jüngsten Wortmeldungen aus dem Verfassungsgerichtshof auf die Schaffung eines Bleiberechts für Österreich.

Vergangenen Freitag verhandelte der Verfassungsgerichtshof öffentlich über jene Passagen im Fremdenrecht, die den humanitären Aufenthalt regeln. Und wenn die Wortmeldungen der Richter_innen Schlüsse zulassen, dann werde das Höchstgericht wohl ein verfassungskonformes Bleiberechtsverfahren einmahnen, meint SOS-Mitmensch. Denn selbst ein Richter habe laut SOS-Mitmensch gemeint: Dieses Gesetz sei ein Gnadenrecht, wie es seit dem Mittelalter nur noch in Polizeistaaten existieren sollte.

In Frage steht, ob es verfassungskonform ist, dass das derzeit geltende Verfahren für den humanitären Aufenthalt nur von „Amts wegen“ – also durch die Behörde selbst – eingeleitet werden kann, und die Entscheidung des Innenministers keiner gerichtlichen Kontrolle unterworfen ist. Dies – so der Verdacht der Höchstrichter_innen – widerspricht dem Menschenrecht auf ein faires Verfahren.

http://www.sosmitmensch.at/stories/1982

Das Höchstgericht könne jedoch nur Standards einfordern. Die konkrete Umsetzung obliegt dem Parlament. Mit dem „Tag des Bleiberechts“ am 10. Oktober wollen SOS-Mitmensch und andere Gruppen Stimmung für eine menschenrechtskonforme Umsetzung machen. Zur Unterstützung der Vorbereitung dieser Aktivitäten veranstaltet SOS Mitmensch am 20. Juni eine Open-Space-Konferenz in Wien.

http://www.sosmitmensch.at/stories/1974/

 Posted by on Di.., 17. Juni 2008 at 16:56
Juni 162008
 

Den Verdacht auf Verhetzung hegt Michael Genner von Asyl in Not, nachdem der Landeshauptmann von Koroska / Kärnten am 13. Juni gegenüber einer Tageszeitung gemeint hatte, der Brand im Klagenfurter Asylweber_innenheim, der ein Todesopfer und 19 Verletzte gefordert hatte, könnte auf das Aneinandergeraten zweier verfeindeter Gruppen der Drogenmafia zurückzuführen sein.
Mittlerweile habe die Polizei bekannt gegeben, dass der Brand durch eine glimmende Zigarette ausgelöst worden war und Brandstiftung auszuschließen sei.
Eine Entschuldigung des Landeshauptmanns sei bislang ausgeblieben.

Haider habe die Menschen, die in diesem Heim wohnen und die durch den Brand ohnedies schon schwer getroffen sind, öffentlich verdächtigt, der Drogenmafia anzugehören. Aus keinem anderen Grund als weil sie „schwarz“ sind! Er habe damit ihre Menschenwürde verletzt, er habe sie verächtlich gemacht, er habe öffentlich gegen sie gehetzt, so Michael Genner. Daher sei gegen ihn ein Strafverfahren einzuleiten, so Genner.

zur vollständigen Aussendung von Asyl in Not im Wortlaut hier klicken:
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 Posted by on Mo.., 16. Juni 2008 at 16:59
Juni 162008
 

Der heutige Protest der niedergelassen Ärzt_innen solle genutzt werden, um eine „echte Gesundheitsreform“ im Sinne der Arbeitnehmer_innen durchzusetzen. Das meint die Plattform für kämpferische und demokratische Gewerkschaften. Sie bezeichnete die vorauseilende Zustimmung des ÖGBs zur sogenannten Gesundheitsreform als einen Fehler der ÖGB-Spitze. Der Regierung gehe es nicht um eine Verbesserung des Gesundheitssystems, sondern um einen massiven Machtausbau der Arbeitgeber und um einen Sparkurs zu ungunsten der Versichteren und der Beschäftigten in den Krankenkassen. Bei den Protesten der niedergelassen ÄrztInnen gehe es v.a. um deren Interessen. Die Gewerkschaften sollten Proteste bis hin zu Kampfmaßnahmen der Beschäftigten organisieren, um eine echte Reform im Sinne der Arbeitnehmer_innen durchzusetzen!

Eine Liste an Forderungen kann auf der Website der Gewerkschaftsplattform unterstützt werden. Die Gewerkschaftsplattform ist eine branchen- und fraktionsübergreifende Gruppe von GewerkschaftsaktivistInnen und Betriebsrät_innen.

http://cms.gewerkschaftsplattform.org/gesundheitsreform/protest/gsr.php

 Posted by on Mo.., 16. Juni 2008 at 16:49
Juni 122008
 

Die ÖH Uni Wien bekräftigte heute anlässlich der Präsentation der Novelle zum Universitätsgesetz ihre Kritik daran.
Wien – Ungespitzt, wie BM Hahn es nenne, vom Bachelor- ins Mastermasterstudium zu wechseln, solle künftig nicht mehr möglich sein. Stattdessen sollen „qualitative Zugangsbedingungen“ vor einem weiterführenden Studium anstehen. Wie diese aussehen sollen, sei jedoch noch unklar. Strikt nach dem Prinzip der Autonomie sollen sich die Universitäten ihre Studierenden selbst aussuchen können, kritisiert die ÖH Uni Wien.

Weiters kritisiert die ÖH Uni Wien neuerlich, dass durch die Freigabe der Studiengebühren für Studierende aus Nichr-EWR-Ländern es den Universitäten freistehe, ohne Obergrenze jeden beliebigen Betrag zu fordern, den sie für angemessen halten.
Alles in allem bezeichnet die ÖH Uni Wien die Novelle als Farce und befindet: Minister Hahn versuche auf dem Rücken der Studierenden sein konservatives Elitenbild von kostenpflichtiger Bildung und den schlausten Köpfen zu realisieren.

zur vollständigen Aussendung der ÖH Uni Wien hier klicken:
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 Posted by on Do.., 12. Juni 2008 at 19:00
Juni 092008
 

Versprochene Verbesserung in der demokratischen Mitbestimmung vermisst die ÖH Uni Wien bei den aktuellen Vorlagen für die Novellierung des Universitätsgesetzes.
BM Hahn habe noch vor wenigen Monaten auf seiner Uni-Tour Verbesserungen bezüglich der demokratischen Mitbestimmung versprochen, jetzt seien diese bereits vergessen, kritisiert die ÖH Uni Wien.

So werde der Senat, die studentische Kurie nicht aufgewertet, der Uni Rat nicht abgeschafft, und schlimmer noch: der Senat werd geschwächt, so Marlies Wilhelm vom ÖH-Uni-Wien-Vorsitzteam. So konnte bisher der Senat einen Dreiervorschlag dem Unirat vorlegen, jetzt werden in der Findungskommission die Kandidat_innen nominiert und der Senat kann aus der Mitte dieser Personen seinen Vorschlag erstellen. Auch die absolute Mehrheit der Professor_innen wird im Senat bleiben.

Mitbestimmung konnte die ÖH Uni Wien auch nicht im Entstehungsprozess der Novelle vorfinden. Diejenigen, die von der UG-Reform am meisten betroffen sind – die Studierenden – seien bei der Novellierung nicht berücksichtigt worden“ meint Fanny Rasul vom Vorsitzteam.

Schwerer haben werden es künftig vor allem Studierende aus nicht EWR-Ländern. Bisher mussten sie doppelte Studiengebühren bezahlen und einen Vermögensnachweis erbringen. Nach der UG-Reform sollen sich die Universitäten selbst die Höchstgrenze für diese Studierenden aussuchen können.
„Die Universitäten seien chronisch unterfinanziert, durch die Freigabe der Studiengebühren für Drittstaatsangehörige, bestehe die Möglichkeit, über solch diskriminierende Wege das Buget aufzubessern, beklagt Sophie Wollner vom ÖH-Uni-Wien-Vorsitzteam und fordert, dass ausländische Studierende endlich entlastet werden müssen, anstatt noch mehr Barrieren aufzubauen.

zum vollständigen Originaltext der ÖH Uni Wien:
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 Posted by on Mo.., 9. Juni 2008 at 15:16
Juni 052008
 

Die Arbeit der Anwält_innen der verhafteten Tierrechtler_innen werde massiv behindert, beklagt die Rechtshilfe in ihrer neuesten Aussendung. Freitag und Montag werde in Haftverhandlungen über weitere U-Haft oder Freilassung der zehn inhaftierten Tierrechtler_innen entschieden. Nach wie vor habe aber keine der Anwält_innen im gegenständlichen Verfahren vollständige Akteneinsicht erhalten, was u.a. bedeutet, dass bei den Haftverhandlungen am Freitag die Verteidigung ohne ausreichende Kenntnisse der Vorwürfe, Ermittlungen oder Beweislagen zurechtkommen muss.

für die vollständige Aussendung der Rechtshilfe hier klicken: Continue reading »

 Posted by on Do.., 5. Juni 2008 at 17:05
Mai 312008
 

>>>AUDIO-BEITRAG von der Kundgebung für die Rechte von Sexarbeiter_innen am 2. Juni in Wien

Mit der alljährlichen Kundgebung für die Rechte von Sexarbeiter_innen zum internationalen Hurentag am Urban-Lorin-Platz vor der Hauptbibliothek (U6-Station Stadthalle) errreicht die heurige Kampagne „Sexarbeiter_innen haben Lust – auf ihre Rechte“ am 2. Juni ab 14 Uhr einen weiteren Höhepunkt. Zu Ende ist die Kampagne damit aber diesmal aber noch lange nicht. Denn die wurde heuer begleitend zur Fußball-EM bis 29. Juni 2008 verlängert.
Mit der Kampagne soll auf die gesellschaftliche Doppelmoral zu Sexarbeit aufmerksam gemacht, und die Menschen-, Arbeits- und Migrant_innenrechte von Sexarbeiter_innen eingefordert werden.
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 Posted by on Sa.., 31. Mai 2008 at 18:19
Mai 312008
 

Mit bestenfalls 100 Teilnehmenden fiel die Demonstration und Parade zum Thema „Klimaschutz=Energiewende“ am Samstag, 31. Mai, ausgesprochen klein aus. Zum Misserfolg beigetragen haben dürfte, dass der angekündigte Auftakt am Stephansplatz bzw. Stock-im-Eisen-Platz untersagt worden war.
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 Posted by on Sa.., 31. Mai 2008 at 18:02