Aug 122010
 

Jahrzehntelang führten Antirepressionsdemonstrationen durch die Wickenburggasse beim Landesgerichtlichen Gefangenenhaus, beseelt von der Hoffnung, damit für Gefangene hörbar zu sein, und sie grüßen zu können. Eine für 12. August angemeldete Demonstration in Solidarität mit den im Juli verhafteten vier Personen, denen eine Protestaktion vor einem AMS vorgeworfen wird, wurde nun wegen angeblicher Anrainer_innenbeschwerden von der Polizei untersagt. Nach einer der vergangenen Demonstration haben zwei traumatisierte Anrainer_innen die ganze Nacht nicht schlafen können, hieß es in der Begründung.

Für die Antirepressionsdemo am 12. August waren wieder technische Hilfsmittel wie Megaphone und ein Lautsprecherwagen geplant gewesen. Die Demonstration wurde daraufhin untersagt. Übergeben konnte der Bescheid erst am Treffpunkt der Demonstration werden.
Die erschienenen Demonstrant_innen schlugen der Polizei nach interner Diskussion vor, die Demonstration zwar wie geplant durchzuführen, aber ohne Lautsprecherwagen oder andere technisch-akustische Hilfsmittel in die Wickenburggasse zu ziehen. Ein Vorschlag, den der Behördenvertreter noch ein bisserl ausbaute – Verwendung nur einer Fahrspur, möglichst zügiger Demonstrationsvorlauf -, aber akzeptierte.
Begleitet von einem Vielfachen an Polizei zogen die Demonstrant_innen schließlich ungehindert vom Yppenplatz zum und ums Landesgerichtliche Gefangenenhaus. Ganz leise blieb es in der Wickenburggasse trotzdem nicht. Dafür sorgten Sprechchöre vor den Gefängnistoren – in Solidarität mit A., B., I. und J.

 Posted by on Do., 12. August 2010 at 21:37