Sep 282009
 

Für die Legalisierung von Wagenplätzen und das Leben in Wägen demonstrierten am Samstag in Wien bis zu 360 Personen samt ein paar Bauwägen mit Traktoren.

Die Demonstration bewegte sich vom Westbahnhof über die Mariahilfer Straße und entgegen der Einbahn den Ring entlang zum Schwedenplatz und dann quer durch die Innenstadt zum Parlament. Die Polizei regelte den Verkehr und verhielt sich friedlich.

Die Forderungen waren:

• Kompetente Ansprechpersonen und Projektkoordinator_innen!
• Anwendung der Sonderwidmung „alternatives Leben“!
• Ermöglichung der Zwischenutzung leer stehender Flächen und Häuser durch kulturelle Projekte!
• Abschaffung des §60 Abs.2 in der Wiener Bauordnung, der Wägen zu Bauwerken macht!
• Einen langfristigen Nutzungsvertrag für den Platz in der Hafenzufahrtsstraße!
• Kulturförderung
• Hausprojekte
• Rostschutz
• Wasseranschluss
• (L)egalisierung des Wagenlebens!
• Nettere BeamtInnen

Bildbericht mit weiterführenden Links auf Indymedia:
http://at.indymedia.org/node/15770
http://at.indymedia.org/node/15772

Aufgerufen zu dieser Demonstration haben nicht nur die Wagenplatzbewohnenden selbst, sondern zB auch die IG Kultur Wien:

Wagenplätze ermöglichen statt kultureller Einfallt erzwingen!

Verschiedene, seit Jahrzehnten brachliegende Gelände sorgen erneut für Aufregung. Grund sind die in den letzten Wochen und Monate verstärkt wahrnehmbaren Forderungen nach sichtbarem Raum für (kultur)politische Initiativen. Konkret ist der ex Wiener Wagenplatz (nun Wagenburg Hafenstraße und Wagenburg Treibsand) auf Standort suche.

Der Wagenplatz Kimmerlgasse, ein von den BewohnerInnen privat angemietetes Grundstück, musste wegen Strafandrohungen verschiedener Magistratsabteilungen aufgegeben werden. Verhandlungen der BewohnerInnen mit der Gemeinde, endeten mit einer Willenserklärung, ein Ersatzgrundstück in der Lobau für 500 Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen. Der Mietvertrag für die Kimmerlgasse wurde gekündigt und läuft nun aus. Die Verhandlungen um das Lobaugrundstück scheiterten im letzten Moment an neuen finanziellen Forderungen – 22.000 Euro pro Jahr.

In Anbetracht dessen, dass unabhängige politische und freie kulturpolitische Initiativen (Gruppe Haus, Freiraum, Eiskeller, uvm.) seit Jahren mit der Stadt Wien um Nutzräume, sei es temporär oder dauerhaft, verhandeln, fordern wir eine alsbaldige Lösung der Wagenplatzthematik in Wien und erklären uns mit den Wiener Wagenburgen solidarisch.

Die IG Kultur Wien fordert einmal mehr eine transparente Schnittstelle zwischen den Magistratsabteilungen 7 (Kultur) und 18 (Stadtentwicklung und Stadtplanung), die unter anderem verstärkt die Nutzung von leer stehenden Immobilienständen der Stadt Wien von freien und unabhängigen Kulturinitiativen forciert.

Demo: Wagenleben muss legal und möglich sein!
Samstag, 26.09.2009 // Treffpunkt 14:00 // Europaplatz, Wien

Mehr Infos
http://hafenstrasze.wagenplatz.at/
http://treibstoff.wagenplatz.at/

 Posted by on Mo., 28. September 2009 at 14:11