Sep 012018
 

Willkommen bei der ersten WiderstandsChronologie nach der Sommerpause mit einem Rückblick auf Protestaktivitäten in Wien seit der letzten Ausgabe am 8. Juli.

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Seit dem 10. Juli 2018 treffen sich zahlreiche Menschen – inzwischen sind es meistens mehr als 100 – ein Mal in der Woche am Dienstag oder Mittwoch um 16:30 vor dem Innenministerium am Minoritenplatz, um „gegen den aufkommenden Faschismus, für Solidarität, Humanität, Demokratie und Menschenrechte“ Friedens- und Protestlieder zu singen. Das nächste Mal gibt es „Music4HumanRights“ übrigens am Mittwoch, dem 5. September um 16:30 am Minoritenplatz.
[kurzer Ausschnitt aus „Basti Tschau“]

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Am 12. Juli feierten der österreichische Cartellverband und der Mittelschülerkartellverband in der Stiegl-Ambulanz am Unicampus im alten AKH ein Sommerfest mit Sebastian Kurz. Auch rund hundert Regierungsgegner*innen versammelten sich beim von der Polizei schwer bewachten Zugang zum Fest.
[Interview mit Demonstrant*innen]
Die Proteste beschränkten sich auf das Skandieren von Parolen. Die Polizei zerrte gegen 20 Uhr dennoch überraschend und ohne erkennbaren Grund zwei Personen aus der Menge. Einer, hieß es in einer spontanen Begründung eines Polizisten, soll mit seinem Fotoapparat der Polizei zu nahe gekommen sein. Nach Beschimpfungen, Drohungen und Identitätsfeststellungen wurden beide wieder freigelassen.
Eine weitere Amtshandlung gegen eine protestierende Person mit unbekanntem Ausgang gab es bereits kurz nach 17:30.

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Während der sommerlichen Hitzewelle forderten Tierrechtler*innen wiederholt „Hitzefrei für Fiakerpferde“. So etwa am 30. Juli am Stephansplatz.
[Interview mit einem Aktivisten]

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Am Jahrestag des Abwurfs einer Atombombe auf Hiroshima am 6. August gedachten in Wien rund 80 Menschen der Opfer der Atombombenabwürfe 1945 und demonstrieren mit Laternen „für eine Welt ohne Atomwaffen, AKWs und Krieg“ vom Stephansplatz zum Karlsplatz.

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Wie in ganz Europa fanden am 4. August auch in Wien unter dem Titel „Seebrücke“ Aktionen gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung statt, für das Recht, Menschen auf der Flucht zu helfen. Am Karlsplatzteich wurden hunderte orangefarbene Papierschifferln zu Wasser gelassen. Am 9. August demonstrierten rund 500 Menschen vom Schwedenplatz zum Innenministerium für „offene und sichere Reisewege für alle“ sowie „Solidarität mit allen Flüchtenden, Migrant*innen und Seenotretter*innen“.
[Ausschnitte aus Reden]

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Fast 300 Menschen nahmen am 9. August am Grinzinger Friedhof Abschied vom streitbaren Menschenrechtsaktivisten, Antirassisten und Radiomacher Di-Tutu Bukasa. Nach dem Begräbnis zogen rund 60 Personen in einem Walk of Silence durch die Innenstadt. In Erinnerung an Di-Tutu Bukasa.

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Zirka 100 Personen kamen am 18. August zu einer künstlerischen Intervention von One Billion Rising beim Deserteursdenkmal beim Bundeskanzleramt in Wien, um gegen Kürzungen und Streichungen von Förderungen für One Billion Rising und andere feministische Initiativen zu protestieren.
[Interview mit One-Billion-Rising-Aktivistin Aiko Kazuko Kurosaki]

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Am 26. August demonstrierten rund 80 Personen mit Epicenter.works am Wiener Stephansplatz für ein „zeitgemäßes Urheberrecht“, gegen Uploadfilter und gegen ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger, „damit das Internet nicht zur Sackgasse wird“.
[Interview mit Thomas Lohninger von Epicenter.works]

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Am 28. August protestierten rund 60 Menschen mit SambaAttac vor dem Bahnhof Wien Mitte für „soziale Sicherheit statt Kicklsteckenpferde“.
[kurzer Ausschnitt aus Veranstaltung]

https://cba.fro.at/382533

Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

 Posted by on Sa., 1. September 2018 at 15:55