Mai 212016
 

Am 17. Mai 1990 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO beschlossen, Homosexualität aus ihrer internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsprobleme ICD zu streichen. Seit 2005 wird dieser Tag gefeiert, inzwischen als internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interfeindlichkeit. Weltweit wird an diesem Tag auf Gewalt gegen Lesben, Bisexuelle, Schwule, Trans*Gender, intergeschlechtliche und asexuelle Personen aufmerksam gemacht. In Wien demonstrierten am 17. Mai 2016 zu diesem Anlass 165 Personen auf der Mariahilfer Straße.
Auch die Situation von LGBTIQ_Personen auf der Flucht wurde thematisiert.

Beitrag für update.wien auf ORANGE 94.0:

https://cba.fro.at/316238

 Posted by on Sa., 21. Mai 2016 at 15:58
Mai 152016
 

Wenn der Freitag auf einen 13. fällt, feiern die Ausgegrenzten und an den Rand Gedrängten, und sie erheben ihre Stimme. So auch heute.
Die Stadt gehöre allen, meinten sie, und die Öffentlichen Verkehrsmittel seien auch für alle da. Deshalb forderten sie Freifahrt für alle. Sie feierten am Westbahnhof und am Hauptbahnhof, und in der U-Bahn, die sie quasi kostenlos von dem einen zum anderen Ort brachte.

Bericht für update.wien auf ORANGE 94.0:
https://cba.fro.at/315731

Facebook-Seite zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1034927303255486/

 Posted by on So., 15. Mai 2016 at 17:22
Mai 152016
 

Während am 8. Mai am Heldenplatz das Fest der Freude über die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 71 Jahren gefeiert wurde, ging am Brunnenmarkt in Ottakring die Polizei mit Hunden gegen Antifaschist_innen vor. Über dem Markt kreiste ein Hubschrauber. Ums Eck wurde ein Polizeipanzer bereitgestellt. Der Grund: 150–200 antifaschistische und feministische Aktivist_innen versuchten die Vereinnahmung des Gedenkens an jene Frau, die dort am 4. Mai von einem Mann mit einer Eisenstange getötet worden war, durch identitäre Rechtsextreme zu verhindern.

Eine angekündigte rechtsextreme Kundgebung war zwar abgesagt worden. Dennoch versammelten sich an die 200 Antifaschist_innen am Yppenplatz. Die meisten von ihnen demonstrierten spontan auf einer kurzen, nur ein paar hundert Meter langen Route durchs Brunnenviertel. Polizei war anfänglich gar nicht anwesend, kam erst nach und nach dazu. Als die Demo bereits beendet war und viele Beteiligte bereits weggegangen waren, erhöhte sich die Anzahl der Polizist_innen gewaltig. Hundestaffel und Wega kamen. Ein Hubschrauber kreiste. Und ein Radpanzer der Polizei wurde bereitgestellt. Während Feministinnen antifaschistische Lieder sangen, ging die Polizei plötzlich mit an der Leine gehaltenen Hunden gegen Demonstrant_innen vor.

Zwei Personen wurden laut Polizei festgenommen. Erst als die Gemeinderätin Birgit Hebein am Brunnenmarkt erschien und mit der Polizei verhandelte, wurde der Einsatz von Hundestaffel und Hubschrauber abgebrochen, und wenig später der gesamte Polizeieinsatz beendet.

Polizeisprecher Inspektor Eidenberger verteidigte den Polizeieinsatz mit Hunden, Hubschrauber und Panzer gegen zu diesem Zeitpunkt gerade mal rund 100 Antifaschist_innen und Feminist_innen damit, dass es anfänglich geheißen habe, dass Demonstrant_innen mit Baseballschlägern bewaffnet seien und eine identitäre Kundgebung stören wollten. Die Versammlung der Identitären konnte freilich gar nicht gestört werden, weil sie ja abgesagt worden war. Und die Baseballschläger hat es auch nicht gegeben. Das habe, so Birgit Hebein, inzwischen auch Polizeipräsident Pürstl bestätigt.

Beitrag für update.wien auf ORANGE 94.0:
https://cba.fro.at/315730

Berichte anderer zum Thema:

Text „Antifaschistisches Gedenken statt rechter Mahnwache am Yppenplatz“ von Jonas Reis auf https://wientv.org/antifaschistisches-gedenken-statt-rechter-mahnwache-am-yppenplatz

Text „Der Großeinsatz der Polizei in Ottakring am 8. Mai wirft einige Fragen auf“ von Paul Donnerbauer auf Vice: http://www.vice.com/alps/read/der-grosseinsatz-der-polizei-in-ottakring-am-8-mai-wirft-einige-fragen-auf

 Posted by on So., 15. Mai 2016 at 17:18
Mai 072016
 

No Precarity, no borders, alles für alle. Das waren die Forderungen der heurigen Wiener Mayday-Parade, an der sich am Nachmittag des 1. Mai rund 270 Menschen beteiligten.

Die Route führte vom Kunst- und Kulturort mo.ë zum Abschiebegefängnis am Hernalser Gürteil über den Gürtel, rüber zum Boem und anschließend wieder zurück zum mo.ë.

Ein paar – ganz kurze – Ausschnitte aus „update.wien“ auf ORANGE 94.0:

https://cba.fro.at/315142


Ohne Proteste verlief auch nicht der Maiaufmarsch der SPÖ:

Die Plattform Care Revolution veranstaltete einen Flaschmob für mehr Lohn und Personal im Gesundheits- und Sozialbereich. Dabei wurde der Block der Bezirkssektion von Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely kurz aufgehalten und mit den Anliegen der Beschäftigten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und anderen CARE-Berufen konfrontiert.

Einen Rücktritt Faymanns forderten viele, auch der Verband Sozialistischer Student_innen VSStÖ. Der VSStÖ war ganz offiziell mit einem Block am Maiaufmarsch beteiligt, wurde auch von der Bühne angekündigt. Als der VSStÖ aber mit kritischen Transparenten und Bengalfeuern am Rathausplatz einzog, wurde ein großer Teil der sozialistischen Student_innen von der Polizei aus dem Maiaufmarsch rausgeholt und beamtshandelt. Die Student_innen wurden perlustriert, Identitätsfeststellungen unterzogen, mussten ihre Taschen durchsuchen lassen und erhielten Anzeigen. Begründet wurde dies damit, dass sie Bengal-Handfackeln hatten, die in größeren Menschenansammlungen nicht verwendet werden dürfen. Bengalfackeln gelten als pyrotechnische Gegenstände. Sie erzeugen im Wesentlichen besonders viel bunten Rauch, und sind je nach Größe, Konstruktion und verwendeten chemischen Stoffen unterschiedlichen Kategorien zugeordnet.

Während Aktivist_innen des VSStÖ vermuteten, dass die polizeiliche Amtshandlung auf Aufforderung aus der Parteiführung geschah, gab die Polizei an, dass Beamt_innen das Entzünden der Bengalfeuer beobachtet hatten, und die polizeiliche Einsatzleitung daraufhin die Amtshandlung angeordnet habe.

Beitrag über ausgewählte Proteste am Maiaufmarsch der SPÖ in „update.wien“ auf ORANGE 94.0:

https://cba.fro.at/315144

 Posted by on Sa., 7. Mai 2016 at 14:23
Mai 072016
 

Die Räume, in denen sich der Kunst- und Kulturraum mo.ë befindet, und auch die Wohnungen im übrigen Haus, sollen zu teuren Luxuslofts umgebaut werden. Und deswegen hätte das mo.ë eigentlich schon mit Jahreswechsel ausziehen sollen. Ist es aber nicht. Die mo.ë-Leute entschlossen sich zu bleiben. Derzeit schwebt ein Gerichtsverfahren, während das mo.ë weiter bespielt wird. Am 1 Mai war das mo.ë Start- und Endpunkt der Mayday-Parade. Dort gab eine Person aus dem mo.ë für „update.wien“ auf ORANGE 94.0 ein Interview über den aktuellen Stand der Dinge:

https://cba.fro.at/315140

 Posted by on Sa., 7. Mai 2016 at 14:19